Foto: lautfm
Mein Musikgeschmack, glaube ich zumindest, ist durchaus etwas breiter gefächert, müsste ich mich allerdings für eine einzige Richtung entscheiden, es wäre wohl Dark Electro/Trip Hop. Massive Attack gehören neben Portishead, Tricky und Archive da zu meinen ganz großen Musikhelden.
Ich habe natürlich jedes Album, lasse meiner umfangreichen iTunes Bibliothek per Shuffle gerne freie Hand und niemals würde ich einen Massive Attack Song weiterklicken. Ganz große Liebe ist das.
Vor ein paar Jahren hatte ich sie schon einmal im Zenith gesehen und erinnere mich an meterdicke Marihuana-Wolken über dem Publikum. Entweder sind die Zuschauer noch gesundheitsbewusster geworden oder die immer ernster genommenen Rauchverbote tuen da ihr übriges, ich weiß es nicht, dieses Mal in der Tonhalle war jedenfalls von Marihuana nix zu merken. Schade eigentlich.
Die Young Fathers aus Schottland legten als Vorband gleich mal ordentlich vor. Was für ein wilder Genre-Mix aus Hip-Pop, Electro, Post-Punk. Aber wer kümmert sich schon groß um Genre, wenn man einfach nur am Tanzen ist. Die sind richtig klasse die Jungs.
Sardinen gleich warteten wir dann mehr oder weniger geduldig auf die Herren Del Naja und Marshall samt dazugehörigen Gesangesacts. Die liessen etwas auf sich warten, was mich jedes Mal dazu bringt mir zu überlegen, wie man diese verlorene Zeit vor Konzertbeginn irgendwie besser nutzen können. Das ist jedes Mal so fad. So gerne ich auf Konzerte gehe, ich hasse warten. Sehr.
Anyway, irgendwann ging es los und sie spielten ein tolles Set aus neuen Sachen, besonders gefiel mir da Ritual Spirit und so einiges aus meinem Lieblingsalbum Mezzanine. Zum Glück spielten sie auch das Lieblingslied der Bingereader-Gattin „Unfinished Sympathy“ die wäre sonst ziemlich böse geworden, glaube ich.
Massive Attack sind bekannt für ihre politischen Stellungnahmen. Immer wieder wurden Bilder von syrischen Flüchtlingen gezeigt oder Bilder aus dem Krieg, den Zerstörungen in Aleppo. Mutig, solche ernüchternden Themen in ein Konzert einzubauen, aber so sind Massive Attack einfach. Das macht sie zu der Band, die sie sind.
Tolles Konzert, ich freue mich schon auf das nächste Mal 🙂
Hier die Setlist:
- United Snakes
- Clock Forward
- Risingson
- Paradise Circus
- Ritual Spirit
- Girl I love you
- Psyche
- Future Proof
- Jupiter
- Teardrop
- Angel
- Inertia Creeps
- Safe from Harm
- Take it there
- Voodoo in my Blood
- He Needs me
- Unfinished Sympathy
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