Meine Woche

Gesehen: We have always lived in the castle (2018) von Stacie Passon mit Taissa Farmiga und Alexandra Daddario. Verfilmung des gleichnamigen Romans von Shirley Jackson. Hat mir gut gefallen.

Cabinet of Curiosities (2022) Horror Anthologie von Guillermo del Toro. Erzählt werden acht gruselige Geschichten über makabre Monster aus dem Kuriositätenkabinett des Regisseurs. Mag ich.

Bestseller Barcelona – Die Welt des Carlos Ruiz Zafón. Einst düster und gefährlich, heute Touristenmagnet Nummer eins und Schauplatz der Bestseller des literarischen Phänomens des 21. Jahrhunderts: Barcelona. Mit über 50 Millionen verkauften Büchern ist der 2020 verstorbene Carlos Ruiz Zafón der meistgelesene spanische Autor nach Cervantes.

Gehört: A Forest & Cold– The Cure, Running up that hill -Placebo, Gransha – Jamie Dean, Unholy – Kim Petras & Sam Smith, Lion in a cage – Minuit Machine, Stay with me – Lisa Gerrad & Marcello de Francisci, Not gonna take it – Pink turns Blue

Gelesen: Mein Körper: mein veganer Tempel, Kim Stanley Robinson and the Imperative of Hope, Wie Rosalind Franklin von drei Männern um den Nobelpreis betrogen wurde, diesen umfassenden Einblick zu Crypto Currencies, diesen Artikel über Kim de L’Horizon

Getan: zwei Konzerte besucht: Placebo (joah war ok) und The Cure (mega! großartig! Wahnsinn!), durchs Würmtal gewandert, mit lieben Freundinnen gegessen, auf dem Balkon fast Sonnenbrand bekommen und mit dem Buch auf dem Sofa etwas introvertiert

Gefreut: siehe getan

Geweint: nein

Gegessen: Pizza

Getrunken: Weinschorle

Geklickt: The 50 greatest Horror Films of all time und The 50 scariest books of all time

Gestaunt: über lachende Füchse

Gelacht: How Presidents walk

Gewünscht: diesen Whisky Adventskalender, dieses Arbeitszimmer, diese Schuhe

Gefunden: nix

Gekauft: Cure Tshirt und Bücher für meinen Papa

Gedacht: I like ephemera – books, clothes. Food. That’s all //Donna Tartt

Meine Woche

Gesehen: Brideshead Revisited (2008) von Julian Jarrold mit Matthew Goode, Emma Thompson und Ben Whishaw. Gute Verfilmung eines sehr empfehlenswerten Buches, auch wenn ich immer wieder höre die Serie aus den 1980er Jahren war um Längen besser.

Gehört: Can never say goodbye – The Cure, Streets of Philadelphia – Waxahatchee, Take me home – Clara Engel, Fiona Shaw reads the Waste Land

Gelesen: Why Do Americans Own More Guns Per Capita Than Anyone Else? Dieses Interview mit Aubrey Plaza, diesen Artikel über Donna Tartt

Getan: endlich wieder BUCHMESSE, tolle Menschen getroffen, über Bücher gesprochen, Lesungen besucht, Zug gefahren, als Harry Potter verkleidet, Frankfurt angeschaut und viel Zeit mit meinem Papa verbracht.

Gefreut: über die vielen schönen Momente und die wunderbare Begleitung auf der Buchmesse

Geweint: nein

Gegessen: Pizza

Getrunken: Äppelwoi

Geklickt: Amanda Gorman’s poem at the UN General Assembly 2022

Gestaunt: über den Zwerglippfisch Cirrhilabrus finifenmaa und über die Gewinner Fotos der Small World Foto Competition und über

Gelacht: I was reading a book on helium. I couldn’t put it down.

Gewünscht: an dieser Expedition teilnehmen zu können

Gefunden: zu viele neue Titel für die Leseliste

Gekauft: Bücher, Bücher, Bücher

Gedacht: What really knocks me out is a book that, when you’re all done reading it, you wish the author that wrote it was a terrific friend of yours and you could call him up on the phone whenever you felt like it. That doesn’t happen much, though.”
― J.D. Salinger, The Catcher in the Rye

Meine Woche

Gesehen: The Wasteland (2021) von David Casademunt mit Imma Cuesta und Asier Flores. Horror um Mutter und Sohn die von einem Monster terrorisiert werden. War ok, hat mich aber nicht vom Hocker gehauen.

The Midnight Club (2022) von Mike Flanagan mit Iman Benson, Igby Rigney, Ruth Codd. Halloween Serie um Jugendliche in einem Hospiz in dem es spukt. War nicht meins, nach zwei Episoden abgebrochen.

Please Baby Please (2022) von Amanda Kramer mit Andrea Riseborough, Harry Melling und Demi Moore. Äh Nein – das war so gar nicht mein Film. Wäre ich nicht im Kino gewesen hätte ich nach 10 min ausgemacht. Liegt sicher an mir nicht am Film, aber nein 😉

Gehört: Shout – Placebo, Like I used to – Sharon van Etten & Angel Olsen, Vibe – Editors, Running up the Hill – Wye Oak, Machine Consciousness, Phase III – thisquietarmy, For Her – The Chicks,

Gelesen: diesen Artikel über Jamie Lee Curtis, Timothy Snyder über ein mögliches Ende des Ukrainisch-Russischen Krieges, UK im Griff des Weltuntergangskults

Getan: einen Workshop durchgeführt zum Thema Ambiguität, viel Zug gefahren, mit lieben Freunden in Düsseldorf getroffen, ins Kino gegangen, die Ausstellung „Die Frauen der Boheme“ besucht (große Empfehlung!), viel spazieren gegangen

Gefreut: wie glücklich der kleine Neffe nach seinem ersten Tag im Kindergarten war, auf die Frankfurter Buchmesse nächste Woche

Geweint: nein

Gegessen: Ramen

Getrunken: Tamnavulin

Geklickt: auf Unexplainable einen Podcast der sich wissenschaftlichen Rätseln widmet, auf den „Adaptability Quotient„, How dead celebrities would look today with artificial intelligence

Gestaunt: Are there dead wasps in Figs?, wenn der Rechner wieder aussieht wie 1998, über diesen Buchladen, die Frühmenschen scheinen Winterschlaf gehalten zu haben

Gelacht: I’m sorry but „non-fungible“ will always mean „impossible to turn into a mushroom“ to me

Gewünscht: die Möbel aus „Don’t Worry Darling“, ein Wald Poster, diesen Anzug

Gefunden: nix

Gekauft: ein Weihnachtsgeschenk für die Nichte

Gedacht: … Ich schreibe schon die Bedingungen für eine neue Welt. Sich nicht bedienen lassen! Und selbst nicht dienen! Ehre weg! Ehrgeiz weg! Anonym bleiben! Honorare weg! Alles selbst machen! Und sich verschenken, anstatt zu verkaufen. Voila! //Emmy Hennings

Meine Woche

Gesehen: Bloodthirsty (2020) von Amelia Moses mit Lauren Beatty, Greg Bryk und Katharine King. Atmosphärischer Werwolf-Horror der besonderen Art mit großartigem Soundtrack.

Gehört: Bloodthirsty und Greta’s Song – Lowell, Endsong – The Cure, 24 – Minuit Machine, Vouchsafe o Lord – Georg Friedrich Händel, September Song – Agnes Obel, Lydia wears a cross – Julia Jacklin, My Horror – Santigold, Her Body is Bible – Fletcher, Feels like a dream – Alice Boman ft Perfume Genius

Gelesen: Iran’s Women Are (Once Again) the Vanguards of a Revolution, Get more awe in your life, Elif Batuman on the head scarf, The disappearing art of maintenance, Productivity theater is getting worse, Alan Rickman’s secret showbiz diaries

Getan: Kleiderschrank aufgeräumt, Familienorga, Foto-Ausstellung Arno Rafael Minkkinen besucht, ein interessantes berufliches Dinner und liebe Freundinnen getroffen

Gefreut: auf einen geplanten Hamburg Trip

Geweint: über die vielen jungen Menschen die bei den Protesten im Iran sterben

Gegessen: vietnamesisch

Getrunken: Chai Tee

Geklickt: auf die Evolution des Fahrrads, Juliette Binoche solidarisieren sich mit den Frauen im Iran, let’s rewild the streets

Gestaunt: wie schnell sich Singapur verändert, über diese tollen Erfindungen, über diesen Delfin-Roboter, die 2022 Nature Conservancy Fotos

Gelacht: I’m sorry but „non-fungible“ will always mean „impossible to turn into a mushroom“ to me

Gewünscht: diese Tasche, dieses Shirt, diesen Sessel

Gefunden: alte Fotos

Gekauft: Büchergilden-Bücher und das erste Weihnachtsgeschenk

Gedacht: WOMEN / LIFE / FREEDOM

Meine Woche

Gesehen: Don’t worry Darling (2022) von Olivia Wilde mit Florence Pugh, Harry Styles und Chris Pine. Eine Hausfrau aus den 1950er Jahren, die mit ihrem Mann in einer städtischen Versuchsanordnung lebt, beginnt das scheinbare Paradies zu hinterfragen.

Dead Poets Society (1989) von Peter Weir mit Robin Williams und Ethan Hawke. War immer schon einer meiner absoluten Lieblingsfilme. Wird er bleiben.

Flashdance (1983) von Adrian Lyne mit Jennifer Beals. Überraschend gut gealterter Film mit der wunderbaren Schweißerin Alex aka Jennifer Beals und tollem Soundtrack.

Gehört: Briefly – Nils Frahm, Burn it down – Boy Harsher, Wingbeat – Fog Chaser, Cello Suite No. 6 in D Major, BWV 1007: VI. Gigue – Peter Gregson, Ovule und Ancestress – Björk, Der Zeit bist du egal – Kraftklub, Words and Guitar – Sleater-Kinney, Seperate us – Dillon, There’d better be a mirorball – Arctic Monkeys

Gelesen: Two ways to think about Patagonia’s $3 billion climate donation, How to future-proof your life from pandemics and other threats, When Everything Is A Crisis, Earth’s aunties, Nothing Is, should you have a coach, What would a flying-free world look like?

Getan: liebe Freund*innen getroffen, alte Fotos ausgetauscht, Würzburg erkundet, Zug gefahren und im Kino gewesen

Gefreut: über lagom = einfach genug

Geweint: nein

Gegessen: uigurisch und spanische Tapas

Getrunken: fränkischen Weißwein

Geklickt: what should I read next, search for the oldest result on the internet

Gestaunt: The Shifting Baseline syndrome, 12 of the strangest buildings in the world, Artificial photosynthesis can produce food without sunshine

Gelacht: schon älter aber immer noch so lustig – die armen armen Menschen in Dänemark

Gewünscht: jede dieser 16 Library Bars in London zu besuchen

Gefunden: nix

Gekauft: nix

Gedacht: Keep ignoring feedback and life will keep teaching you the same lesson.//James Clear

Lektüre September 2022

Im September haben wir zwei herrliche Wochen in der Toskana verbracht, das bedeutete wunderbare faule Lesezeit auf der Terrasse, am Pool, am Strand und Hörbuch-Zeit bei der Autofahrt. Deswegen heute ein längerer Post, den im September habe ich überdurchschnittlich viel Lektüre gelesen bzw gehört.

Wie immer im Schnelldurchlauf von A-Z, ich hoffe ich kann euch auf das eine oder andere Buch Lust machen.

100 Autorinnen in Porträts – Verena Auffermann, Julia Encke, Gunhild Kübler, Ursula März, Elke Schmitter erschienen im Piper Verlag.

Fünf renommierte Kritikerinnen schreiben über ihre 100 bedeutendsten Autorinnen

Eine Auswahl der 100 bedeutendsten schreibenden Frauen aus zwei Jahrtausenden und der ganzen Welt, vorgelegt von den renommierten Kritikerinnen Verena Auffermann, Gunhild Kübler, Ursula März, Elke Schmitter und Julia Encke. Von Sappho bis Atwood, von Adichie bis Zeh porträtieren sie Schriftstellerinnen und ihren Weg zum Schreiben, betten ihr Werk in Lebens- und Zeitumstände ein und positionieren sie innerhalb literarischer Traditionen.

Denn viele dieser Autorinnen, die heute berühmt und erfolgreich sind – wie Siri Hustvedt und Hilary Mantel, wie Olga Tokarczuk und Leïla Slimani – erzählen davon, wie lust-, aber auch leidvoll es ist, eine Autorin zu sein, mit einem weiblichen Körper und einer michtmännlichen Erfahrung. Die, wo immer sie leben, vergleichbar und doch besonders ist.

Klare Warnung vor diesem Buch – es wird unweigerlich deine Wunschliste erweitern 😉

Unsere Welt neu denken – Maja Göpel erschienen im Ullstein Verlag

Unsere Welt steht an einem Kipp-Punkt, und wir spüren es. Einerseits geht es uns so gut wie nie, andererseits zeigen sich Verwerfungen, Zerstörung und Krise, wohin wir sehen. Ob Umwelt oder Gesellschaft – scheinbar gleichzeitig sind unsere Systeme unter Stress geraten. Wir ahnen: So wie es ist, wird und kann es nicht bleiben. Wie finden wir zu einer Lebensweise, die das Wohlergehen des Planeten mit dem der Menschheit versöhnt? Wo liegt der Weg zwischen Verbotsregime und Schuldfragen auf der einen und Wachstumswahn und Technikversprechen auf der anderen Seite? Diese Zukunft neu und ganz anders in den Blick zu nehmen – darin besteht die Einladung, die Maja Göpel ausspricht.

Als Hörbuch gehört und sehr gemocht. Hat zu spannenden Diskussionen geführt, läßt die Gehirnwindungen heiß laufen und führt dazu, dass man erkennt wie dringend wir handlen müssen. Große Empfehlung.

Radikale Kompromisse – Yasmine M’Barek erschienen im Hoffmann & Campe Verlag

Mehr und mehr kennzeichnet radikale Kompromisslosigkeit unsere Diskurse in Politik und Gesellschaft. Gleichzeitig wird klar: Wir kommen kaum voran. Über drängende Themen wie Klimawandel, Impfpflicht, Rassismus bei der Polizei oder Gleichberechtigung zwischen Klassen oder Geschlechtern wird heftig polemisiert, ohne dass es zu Ergebnissen kommt. Die Fronten sind klar: Ihr oder wir.

Yasmine M’Barek zeigt, dass es auch anders geht. Dass wir uns dringend vergegenwärtigen müssen, warum wir es verlernt haben, miteinander zu sprechen, und wo die Fehler in der Kommunikation der Idealisten liegen, die in der Konsequenz Kompromisse verhindern, die uns als Gesellschaft weiterbringen würden. Dabei erklärt sie den scheinbar unanfechtbaren Mythos der schwarzen Null (die außerhalb Deutschlands völlig unbekannt ist), warum der Ausstieg aus der Atomkraft ein gutes Beispiel dafür ist, warum man die Meinung der Realisten nicht vernachlässigen sollte, um negative Folgen zu vermeiden, und warum sich der Generationenkonflikt nur lösen lässt, wenn man ihn von der Schuldfrage löst.

Das zweite Hörbuch und eines das ich ebenfalls gerne gehört habe, weil ich es mochte auch mal aus meiner Denk-Komfortzone gekickt zu werden. Hier war ich definitiv nicht mit allem einverstanden, aber das ist gut so. Einzig ihre teilweise arg genervt klingende Stimme beim Einlesen des Buches fand ich gelegentlich etwas anstrengend.


A Month in Siena – Hisham Matar erschienen im Penguin Verlag, derzeit nicht auf deutsch übersetzt

Als Hisham Matar neunzehn Jahre alt war, stieß er zum ersten Mal auf die sienesische Malschule. In dem Jahr, in dem Matars Leben durch das Verschwinden seines Vaters erschüttert wurde, schienen ihm die Werke der großen Künstler von Siena ein Gefühl der Hoffnung zu geben. Im Laufe der Jahre vertieften sich Matars Gefühle gegenüber diesen Gemälden, und, wie er sagt, begann Siena die Art von unbehaglicher Ehrfurcht einzunehmen, die die Gläubigen gegenüber Mekka, Rom oder Jerusalem empfinden könnten“.

A Month in Siena ist die fünfundzwanzig Jahre später stattfindende Begegnung zwischen dem Schriftsteller und der Stadt, die er aus der Ferne verehrt hatte und die Beschwörung eines außergewöhnlichen Ortes und seiner Wirkung auf das Leben des Schriftstellers. Es ist ein Eintauchen in die Malerei, eine Betrachtung der Trauer und eine zutiefst bewegende Betrachtung der Beziehung zwischen Kunst und dem menschlichen Dasein.

Desire dies the moment it achieves its end

Die perfekte Lektüre für unseren Ausflug nach Siena. Ein Buch das Lust macht in die sienesische Renaissance Kunst einzutauchen. Sehr schönes Buch, tolle Stadt.

Saeculum – Ursula Poznanski erschienen im Loewe Verlag

Fünf Tage im tiefsten Wald, die nächste Ortschaft kilometerweit entfernt, leben wie im Mittelalter ohne Strom, ohne Handy , normalerweise wäre das nichts für Bastian. Dass er dennoch mitmacht bei dieser Reise in die Vergangenheit, liegt einzig und allein an Sandra.

Als kurz vor der Abfahrt das Geheimnis um den Spielort gelüftet wird, fällt ein erster Schatten auf das Unternehmen: Das abgelegene Waldstück, in dem das Abenteuer stattfindet, soll verflucht sein.
Was zunächst niemand ernst nimmt, scheint sich jedoch zu bewahrheiten, denn aus dem harmlosen Live-Rollenspiel wird plötzlich ein tödlicher Wettlauf gegen die Zeit.
Liegt tatsächlich ein Fluch auf dem Wald?

Das war spannender als ich dachte und hat mir gut gefallen. Werde Frau Poznanski mal auf dem Radar behalten.

Was uns Rassismus nimmt – Miriam Rosenlehner erschienen als Book on Demand

Wir alle lernen Rassismus, ohne uns bewusst dafür entschieden zu haben. Aber wie funktioniert das?
Dieses Buch bietet einen Blick hinter die Stirn unserer Gesellschaft. Neue Forschungsergebnisse, verständlich und spannend aufbereitet, lassen tiefe Einblicke in das Phänomen Rassismus zu.
Sie geben den Blick frei auf ein Gesellschaftsmuster, das uns alle mehr beeinflusst, als wir bisher dachten.

In dieses Buch wollte ich direkt nach dem Urlaub eigentlich erst mal nur kurz reinlesen und bin direkt hängen geblieben. Habe viel gelernt, unfassbar viel unterstrichen und rausgeschrieben und würde das Buch am liebsten zur Schullektüre machen, wobei wahrscheinlich die älteren Generationen es nötiger haben als die Kinder und Jugendlichen.

Eine wirklich gute, leicht verständliche Einführung in das Thema. Miriam Rosenlehner lädt Menschen ein und macht es ihnen leicht sich mit dem Thema zu beschäftigen. Sie vertritt die optimistische These das wir den Rassismus in zwei Generationen überwinden können und ich möchte diese so gerne und unbedingt glauben.

Es sind die Abwehrhaltungen, die immer wieder verhindern, dass die nichtWeiße Sicht in die Diskussion gelangt. Der Titel „White Fragility“, Weiße Zerbrechlichkeit, beschreibt, wie empfindlich Weiße reagieren, wenn man sie mir ihrem Verhalten konfrontiert. Weiße Zerbrechlichkeit soll darstellen, wie sehr Weiße sich angegriffen fühlen, wenn man ihre Haltungen kritisiert, und wie unglaublich unangenehm es für sie zu sein scheint, sich mit ihren Haltungen zu beschäftigen. DiAngelo folgert daraus, dass es für Weiße einfach unfassbar ungewohnt ist, sich an der Stelle infrage zu stellen, sie nennt das „racial stress“

Das Buch ist dafür ein guter Einstieg und Anfang und ich hoffe es wird zahlreiche Leser*innen finden.

Ich habe das Buch von Miriam Rosenlehner als Rezensionsexemplar erhalten. Meine Meinung hat das aber keinesfalls beeinflusst.

After Sappho – Selby Wynn Schwartz erschienen bei Galley Beggar Press bislang noch nicht auf deutsch übersetzt.

After Sappho ist Selby Wynn Schwartz‘ spannende Neuinterpretation des Lebens einer brillanten Gruppe von Feministinnen, Sapphisten, Künstlerinnen und Schriftstellerinnen im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, die um die Kontrolle über ihr Leben, um Befreiung und Gerechtigkeit kämpfen.

Sarah Bernhard – Colette – Eleanora Duse – Lina Poletti – Josephine Baker – Virginia Woolf… dies sind nur einige der Frauen (einige berühmt, andere bisher unbesungen), die die Seiten eines ebenso kämpferischen wie leuchtenden Romans teilen.

A poet is someone who stands on the door sill and sees the room before her as a sea whose waves she might dive through. … A poet is someone who swims inexplicably away from the shore, only to arrive at an island of her own invention.

After Sappho ist die Geschichte von Frauen und Weiblichkeit, von Kreativität, Freiheit und Exzellenz. Und es ist eine Geschichte, die auf provokante Weise Männer fast vollständig ausschließt. Es handelt sich um das belletristische Debüt von Selby Wynn Schwartz, das bei dem ausgezeichneten Verlag Galley Beggar Press erschienen ist. Schwartz zeichnet das Leben von Frauen in der sapphischen Tradition nach, die gegen Grenzen ankämpften und den Grundstein für die Befreiung zu ihren eigenen Bedingungen legten.

Viele dieser Frauen sind bislang unbesungen, zumindest in unserer männerdominierten Gesellschaft. Schwartz‘ Fokus ist unverkennbar eurozentrisch und deckt den rund 50-jährigen Zeitraum von den 1870er bis zu den 1920er Jahren ab. Die Geschichte wird in Bruchstücken erzählt, was das Bemühen widerspiegelt, eine wiedergewonnene und rekonstruierte Geschichte aus dem Leben von Frauen zu erzählen, die weitgehend unbekannt bleiben. Leserinnen und Leser, die mehr Erfahrung mit feministischer Literatur haben – vor allem solche, die sich mit den Werken farbiger feministischer Schriftstellerinnen auskennen -, werden Schwartz‘ Sichtweise vielleicht als einschränkend oder altmodisch empfinden, ich habe es aber dennoch gerne gelesen und ein paar sehr spannende Frauen entdeckt, mit denen ich mich ausführlicher beschäftigen möchte.

Das geheime Leben der Römer – Michael Sommer erschienen im C. H. Beck Verlag

Willkommen auf der dunklen Seite der römischen Geschichte! Hier erwartet Sie eine mal schrille, mal bedrohliche und immer wieder verstörend vertraute Lebenswelt. Es ist eine Welt des Drogenkonsums, perfider Mordanschläge, obskurer Kulte, mysteriöser Staatsaffären, brutaler Bandenkämpfe und bizarrer Obsessionen. In dieser Szene finden Sie keine sittenstrengen Senatoren und Matronen, sondern treffen auf skrupellose Politiker, in allen Künsten bewanderte Prostituierte, nervenstarke Geheimagenten, geniale Waffenkonstrukteure und kaltblütige Giftmischerinnen. Willkommen in – Dark Rome !

Dem Elementarbedürfnis, ein Stückchen Gewalt über das Unkontrollierbare u erlangen, verdankt Religion ihre Existenz

War Mark Aurel drogensüchtig? Angeblich konsumierte der Philosophenkaiser Opium. Hat Archimedes, der geniale Baumeister aus Syrakus, tatsächlich eine Superwaffe konstruiert? Und tagte gar eine Geheimloge in der unterirdischen Basilika, die Archäologen in Roms Unterwelt entdeckt haben? Diese und viele weitere Rätsel erwarten die Leserinnen und Leser von Dark Rome – einer ebenso wilden wie faktenreich und spannend erzählten Sittengeschichte der römischen Welt. So stößt, wer in den Abgründen des römischen Imperiums schürft, gelegentlich auf Bleitäfelchen: Am richtigen Ort vergraben und mit der richtigen Fluchformel versehen, konnte man mit schwarzer Magie versuchen, unliebsame Zeitgenossen in den Orkus zu schicken. Eilige wählten für solche Anlässe lieber ein Pilzgericht wie beispielsweise Agrippina, die Gattin des Kaisers Claudius, die ihren Gemahl mit seiner Lieblingsspeise zu einem Gott machte (böse Zungen behaupten, er habe es im Jenseits nur zu einer Karriere als Kürbis gebracht …).

Was Mord aus politischen Motiven betrifft, so könnten selbst Despoten unserer Tage noch von den alten Römern lernen. Diese setzten bei Bedarf ihre Gegner – wie es etwa Sulla, Octavian und Marcus Antonius taten – einfach auf sogenannte Proskriptionslisten, so dass jeder die Vogelfreien straffrei töten und sich an ihrem Vermögen gütlich tun konnte.

Die Kunst der Renaissance – Andreas Tönnemann erschienen im C. H. Beck Verlag

In der Kunst der Renaissance spielten die Nachahmung der Antike und ein mächtiger Innovationsgeist auf faszinierende Weise ineinander. In Florenz und den italienischen Fürstentümern, in Rom und Venedig entstanden auf den Gebieten der Malerei, Skulptur und Architektur Werke von bis heute ungebrochener Anziehungskraft. Andreas Tönnesmann gibt einen anschaulichen und kompetenten Überblick über die reiche Kunst der italienischen Renaissance, ihre Anverwandlung in Frankreich und die besonderen Wege der Renaissance im übrigen Europa.

Sprezzatura, unangestrengte Formvollendung, gewinnt hier als höfisches Verhaltensideal der Epoche greifbare Gestalt

Brideshead Revisited – Evelyn Waugh auf deutsch unter dem Titel Wiedersehen mit Brideshead im Diogenes Verlag erschienen, übersetzt von pocaio.

Charles Ryder befreundet sich in Oxford mit Sebastian Flyte und widmet fortan sein Studium mehr den Drinks als den Büchern. Als Sebastian ihn nach Brideshead in sein prächtiges Zuhause einlädt, ist Charles fasziniert von der exzentrischen aristokratischen Familie, die ihn schon bald als einen der Ihren behandelt. Doch nach und nach erkennt er die Kluft, die ihn von den Flytes trennt: Sie sind geprägt von einer Moral, in der sich Pflichtgefühl und Begehren, Glaube und Glück im Wege stehen. Halb Beteiligter, halb Chronist, erzählt Charles Ryder von seinen Besuchen in Brideshead, von einer trügerisch leuchtenden, scheinbar unbekümmerten Welt – die schließlich unterging und nichts als verbrannte Erde zurückließ.

Sometimes, I feel the past and the future pressing so hard on either side that there’s no room for the present at all.

Ein Roman für Fans von Dead Poet Society oder The secret history und alle die ein Herz für exzentrische Dandys haben. Ein bisschen viel religiös-katholisches Geschwurbel aber ansonsten ein großartiger Roman den ich sehr sehr gerne gelesen habe und ich freue mich schon darauf, mir jetzt die Verfilmung anzusehen.

The Loved One – Evelyn Waugh auf deutsch unter dem Titel „Tod in Hollywood“ im Diogenes Verlag erschienen übersetzt von Andrea Ott

Dennis Barlow, junger Dichter und Drehbuchautor a.D., ist einstweilen Tierfriedhof-Angestellter in Los Angeles. Als sein älterer Freund, von den Studios entlassen, Hand an sich legt, lässt Dennis Barlow ihn in Hollywoods Bestattungsparadies »Gefilde der Seligen« bestatten. Neben dem Telefon stand eine Vase mit Rosen; ihr Duft wetteiferte mit dem Karbol, obsiegte aber nicht. Dort lernt er auch die Leichenkosmetikerin Aimée Thanatogenos kennen, die ihrerseits ein Auge auf Mr. Joyboy, den hauseigenen Meister der Einbalsamierungskunst, geworfen hat. In seiner rasanten Satire nimmt Waugh nicht nur die Filmbranche aufs Korn, sondern auch das Geschäft mit dem Tod und die kulturelle Unbedarftheit Amerikas.

They are a very decent, generous lot of people out here and they don’t expect you to listen. Always remember that, dear boy. It’s the secret of social ease in this country. They talk entirely for their own pleasure. Nothing they say is designed to be heard.

Wow puh das war ein voller Monat. Ich hoffe ihr konntet überhaupt durchhalten bis zum Ende? Ist irgendwas dabei auf das ich euch Lust machen konnte? Oder habt ihr das eine oder andere schon gelesen? Ich freue mich sehr auf eure Rückmeldungen und hoffe ihr schaut auch im Oktober wieder vorbei, wenn es der Jahreszeit entsprechend wunderbar dunkel-düster wird.