Literatur-Blog für alle, die keine Angst vor heftigen Mischungen haben. Paul Auster, Margaret Atwood, Haruki Murakami treffen auf Simone de Beauvoir, Batman und Orphan Black. Dosenbier auf Oper und St. Pauli auf Crispr, Philosophie, Science und Sci-Fi.
Gesehen: Dune: Part Two (2024) von Denis Villeneuve mit Timothée Chalamet, Zendaya und Rebecca Ferguson. Wow – unfassbar atmosphärischer Film, mit Bildern die ewig nachhallen. Es lohnt sich den im Dolby Cinema zu sehen.
Gelesen: Jodie Comer on the Prima Facie effect, Barbie isn’t anti-men – but Oppenheimer is anti-women
Getan: beim Augenarzt gewesen, eine spannende Weinprobe mit lieber Freundinnen zu großen Winzerinnen, einen lieben Freund aus New York getroffen und im Kino gewesen
Gefreut: über das Wiedersehen
Getrauert: über eine schlimme Diagnose in der Familie
Der Februar war wieder ein ausgesprochen guter Lesemonat. Ohnehin scheint 2024 ein herausragendes Literaturjahr für mich zu sein, ich habe schon so viele 5-Sterne Bücher gelesen in diesem Jahr, wie gefühlt im ganzen letzten Jahr zusammen. Auch diesen Monat war kein richtiger Fehlgriff dabei, ich stelle sie euch wieder kurz alphabetisch vor.
Radicals chasing utopio – Jamie Bartlett auf deutsch unter dem Titel „Radicals: Wie Außenseiter die Welt verändern wollen und weshalb wir ihnen zuhören sollten“ im Plassen Verlag erschienen.
In „Radicals“ nimmt Jamie Bartlett, einer der weltweit führenden Denker zu radikaler Politik und Technologie, die Leser mit in die fremdartigen und aufregenden Welten der Innovatoren, Disruptoren, Idealisten und Extremisten, die der Auffassung sind, dass im Kern der modernen Gesellschaft etwas falsch ist – und glauben, dass wir es besser können. Bartlett stellt einige der wichtigsten Bewegungen unserer Zeit vor: Techno-Futuristen, die Unsterblichkeit anstreben; extrem rechte Gruppen, die Grenzen schließen wollen; militante Umweltaktivisten, die den Planeten mit allen notwendigen Mitteln retten wollen; psychedelische Pioniere, die die Gesellschaft mithilfe starker Halluzinogene heilen wollen. Der Erfolg demokratischer Gesellschaften hängt von unserer Fähigkeit ab, den radikalen Bewegungen in unserer Mitte zuzuhören – und in manchen Fällen von ihnen zu lernen. Ihre Ansichten mögen extrem sein, aber in der Verfolgung ihrer Utopien stellen diese Gruppen infrage, was möglich ist, und nehmen die künftige Welt vorweg.
Auch wenn mir der Einblick in verschiedene radikale Gruppen gefiel, hatte ich das Gefühl, dass Bartlett die Erzählung oft zu sehr lenkte, anstatt die Leute und die Gruppen für sich selbst sprechen zu lassen. Habe es dennoch gerne gelesen, allerdings habe ich irgendwie vergessen ein Foto vom Buch zu machen, bevor ich es in den offenen Bücherschrank zurückgestellt habe, woher ich es auch hatte.
Alte Baukunst und neue Architektur – Günther Fischer erschienen im Birkhäuser Verlag
Seit ich vor einigen Jahren eine Architektur Stadtführung durch Chicago gemacht habe, gehe ich mit ganz anderen Augen durch die Städte und bin sehr fasziniert von Architektur, Stadtplanung, Design und Baukunst.
In diesem hochwertigen mit großartigen Bildern ausgestatteten Band schafft der Autor es auf nur 280 Seiten eine knappe, präzise Entwicklungsgeschichte der Architektur hinzulegen, die mich wirklich beeindruckt hat. Eine bestechende Gesamtschau, die auf das Wesentliche konzentriert und von der Baukunst der Antike bis zur erste Phase des Neubeginns in der Renaissance, von der Entfaltung der modernen Architektur bis hin zur Gegenwart und ihrer zukünftigen Entwicklung erzählt. Fischer zeigt auch die Schwierigkeiten und Irrwege großer Architekten auf, beleuchtet den einstigen Zeitgeist und die damit verbundenen Konflikte.
Das System der alten Baukunst konnte nicht weiterbestehen, weil im 19. Jahrhundert nicht nur ein begrenzter historischer Abschnitt zu Ende ging, sondern eine ganze weltgeschichtliche Epoche. Man lässt die Neuzeit ja immer mit der Renaissance beginnen, und es gibt viele gute Gründe dafür – Gutenberg, Kolumbus, Galilei etc -, aber Kaisertum und Feudalismus stürzten erst mit der Französischen Revolution und mussten ihre Macht erst gegen Mitte des 19. Jahrhunderts endgültig an das Bürgertum abgeben.
Ein sehr schönes Werk für alle die Spaß an Architektur und die Geschichte der Baukunst haben. Wahrscheinlich nix für Experten, aber ein sehr schönes, hochwertiges Buch, das man – wahrscheinlich immer wieder – gerne in die Hand nimmt. Einziger Kritikpunkt – Frauen kommen so gut wie überhaupt nicht vor. Hätte ja immerhin ein paar gegeben.
Fremd – Michel Friedmann erschienen im Berlin Verlag
Michel Friedmann war bisher ein Mensch für mich, der nicht übermäßig symphatisch auf mich wirkte, weil er auf mich wie ein geschleckter FDP Politiker wirkte. Vor einiger Zeit las ich ein Interview mit ihm und fand ihn da so ungemein klug, besonnen und interessant, dass mir meine dämlichen Vorurteile echt peinlich waren.
Vor Kurzem hatte ich im Literaturhaus in München die Gelegenheit ihn am Holocaust-Gedanktag im Gespräch mit Lena Gorelik und Dana Vowinckel zu erleben, wo er unter anderem auch aus seinem Buch „Fremd“ vorlas.
Mich hat der Text sehr berührt, ich habe mir das Buch gekauft und signieren lassen und habe es in einem Rutsch durchgelesen. Ein Buch das mir sehr nahe gegangen ist.
Ein Kind, voller Furcht, kommt nach Deutschland – ins Land der Mörder, die die Familien seiner Eltern ausgelöscht haben. Hier soll es Wurzeln schlagen, ein Leben aufbauen.
Das Kind staatenloser Eltern tut, was es kann. Es will Kind sein. Es will träumen. Es will leben. Doch was es auch erlebt, sind Judenhass, Rassismus und Ausgrenzung – und eine traumatisierte Kleinfamilie, die es mit Angst und Fürsorge zu ersticken droht.
Mit zehn Jahren im verdunkelten Wohnzimmer in Paris: Bücher, Bücher, meine Wunderwelt. Meine Traumwelt. Meine Fluchtwelt. Lesen: mein Schutzraum vor einer feindlichen Welt. Bis heute.
Mit großem Gespür für Zwischentöne und einer kunstvoll verdichteten Sprache zeichnet Friedman das verstörende Bild der Adoleszenz in einer als fremd und gefährlich empfundenen Welt. Das berührende Kaleidoskop eines existenziellen Gefühls, das seziert werden muss, damit es die Seele nicht auffrisst.
Wifedom: Mrs Orwell’s Invisible Life – Anna Funder bislang nicht auf deutsch erschienen
Meine Hörbuch-„Lektüre“ diesen Monat war „Wifedom“ von Anna Funder. Und dieses Buch ist mehr als nur eine Biografie über die erste Frau von George Orwell, Eileen O’Shaughnessy. Die australische Autorin und ehemalige Menschenrechtsanwältin bringt in diesem genreübergreifenden Werk ihre eigenen Erfahrungen und Herausforderungen als Frau und Ehepartnerin ein, während sie gleichzeitig das Leben und die Rolle von Eileen O’Shaughnessy im Kontext von George Orwells Schaffen beleuchtet.
Das Buch entstand aus Funders Verägerung darüber wie wenig über die Orwells Frauen in seinem Leben geschrieben wurde in seinen Biografien, insbesondere über das nahezu komplette Fehlen von Eileen O’Shaughnessy, seiner ersten Frau, die ihn zB in den spanischen Bürgerkrieg begleitete und im Alter von 39 Jahren während einer Operation verstarb.
Die Autorin wirft einen Blick auf das „Wifedom“, das durch ihre eigene Lebenserfahrung gefärbt ist. Das Buch, das für den Gordon Burn Prize nominiert wurde, ist nicht nur eine Biografie, sondern auch eine tief empfundene Erinnerung an Funders eigene Auseinandersetzung mit den Herausforderungen und Erwartungen, die mit dem Status der Ehefrau einhergehen.
Funders Frustration wächst, je mehr sie über Orwell erfährt, der eigentlich einer ihrer Lieblingsautoren ist. Doch es schmerzt sie zu lesen, wie sehr zB die Mitarbeit n O’Shaughnessy an Orwells Roman 1948 ignoriert wurde oder auch ihre wichtige Arbeit im spanischen Bürgerkrieg. Wie so viele von uns muss sie für sich einen Weg finden mit den dunkleren Seiten geliebter Künstler*innen umzugehen. Dabei taucht Funder tief in die Briefe ein, die O’Shaughnessy an ihre Freundin Norah Symes schrieb. Die Autorin geht dabei mutig – und mit Kontroversen behaftet – vor, indem sie die Briefe erweitert, um ein detaillierteres Bild vom gemeinsamen Leben des Paares zu zeichnen.
Die Lesung von Jane Slavin, die die Briefe von O’Shaughnessy liest, vermittelt das Bild einer charismatischen Frau, die sich in schwierigen Umständen nicht so sehr unterdrückt zeigt, sondern vielmehr mutig das Beste aus ihrer Situation macht. In einem ihrer Briefe, der zu Beginn ihrer Ehe geschrieben wurde, offenbart O’Shaughnessy, wie sie und Orwell so viel stritten, dass sie dachte: „Ich würde Zeit sparen und einfach einen Brief an alle schreiben, wenn der Mord oder die Trennung vollzogen ist.“
Anna Funder verwebt gekonnt ihre eigene Stimme mit der von Eileen O’Shaughnessy, um eine einzigartige Perspektive auf das Leben von George Orwell zu bieten. Der Leser bekommt nicht nur Einblicke in die oft übersehene Rolle von Frauen hinter berühmten Männern, sondern auch in die tiefen Herausforderungen und Triumphe, die mit der Partnerschaft und „Wifedom“ verbunden sind. Funder zeigt, dass Eileen O’Shaughnessy nicht nur die Frau an Orwells Seite war, sondern eine eigenständige Persönlichkeit mit eigenen Träumen und Kämpfen.
Patriarchy is a fiction in which all the main characters are male and the world is seen from their point of view. Women are supporting cast – or caste. It is a story we all live in, so powerful that it has replaced reality with itself. We can see no other narrative for our lives, no roles outside of it, because there is no outside of it. In this fiction, the vanishing trick has two main purposes. The first is to make what she does disappear (so he can appear to have done it all, alone). The second is to make what he does to a woman disappear (so he can be innocent). This trick is the dark, doublethinking heart of patriarchy.
Das Buch regt dazu an, über die unsichtbare Arbeit von Frauen nachzudenken, die nicht nur als Unterstützung, sondern als aktive Gestalterinnen des Lebens und Schaffens ihrer Partner fungierten. In „Wifedom“ schafft Anna Funder eine beeindruckende Synthese aus Biografie, Memoiren und Reflexion über das Wesen der Ehe und Partnerschaft.
Ich habe es sehr gerne gehört und kann es nur empfehlen!
Sturm und Stille – Jochen Missfeld erschienen im Rowohlt Verlag
Das Buch habe ich euch schon in meinem Beitrag „Husum by the Book“ vorgestellt. Schaut da gerne noch mal vorbei.
Stoner – John Williams unter dem gleichnamigen Titel auf deutsch erschienen im dtv Verlag, übersetzt von Bernhard Robben
John Williams‘ „Stoner“ ist ein literarisches Meisterwerk, das die stille, berührende Lebensreise eines Mannes namens William Stoner verfolgt. Veröffentlicht im Jahr 1965, erfuhr das Buch erst Jahre später eine Renaissance und wird nun als eines der übersehenen Juwelen der amerikanischen Literatur betrachtet. Der Roman ist ein intimes Porträt eines einfachen Mannes, der durch sein Leben navigiert und dabei die Höhen und Tiefen der Liebe, der Bildung und der beruflichen Ambitionen erlebt.
Die Handlung beginnt im späten 19. Jahrhundert und begleitet Stoner durch sein gesamtes Leben. Der Roman beginnt mit Stoners Entscheidung, Landwirtschaft zu studieren, obwohl sein Vater sich das anders vorgestellt hatte. Schnell wird klar, dass Stoners Begeisterung für die Literatur seine wahre Leidenschaft ist. Dieser innere Konflikt zwischen den Erwartungen der Familie und seinen eigenen Leidenschaften ist ein wiederkehrendes Thema im Roman.
Der Leser wird Zeuge von Stoners Erfahrungen an der University of Missouri, wo er Literatur studiert und schließlich auch lehrt. Williams schafft es meisterhaft, Stoners innere Welt darzustellen und wie er mit den Herausforderungen des akademischen Lebens, der Liebe und der Familiengründung umgeht. Die Charakterentwicklung ist subtil, aber jeder Schritt, den Stoner macht, trägt zur Verfeinerung seiner Persönlichkeit bei.
Ein faszinierender Aspekt des Romans ist die Weise, wie Williams die Details des Alltagslebens in den Text einwebt. Ob es sich um Stoners Beziehung zu seiner Frau Edith handelt, die von Anfang an von Spannungen geprägt ist, oder um die Herausforderungen, die mit der Arbeit an einer Universität einhergehen – der Autor schafft es, alltägliche Momente in bewegende Erzählungen zu verwandeln.
Die Charaktere in „Stoner“ sind komplex und tiefgründig. Edith, Stoners Frau, ist eine besonders faszinierende Figur, die mit ihren eigenen inneren Dämonen zu kämpfen hat. Die Darstellung von Ehe und Familie in „Stoner“ ist realistisch und zeigt, dass das Leben oft von Kompromissen und Opfern geprägt ist.
„Stoner“ von John Williams ist ein zeitloser Roman, der die Essenz der menschlichen Existenz einfängt. Es ist ein Buch über das Leben, die Liebe, die Arbeit und die Suche nach Bedeutung. Die Einfachheit der Handlung und die Tiefe der Charaktere machen es zu einem Werk, das den Leser dazu bringt, über die eigenen Lebensentscheidungen nachzudenken. Es ist eine Ode an die Stille, die im Alltäglichen lauert, und ein Denkmal für das gewöhnliche Leben, das außergewöhnlich wird, wenn man genauer hinschaut.
Sometimes, immersed in his books, there would come to him the awareness of all that he did not know, of all that he had not read; and the serenity for which he labored was shattered as he realized the little time he had in life to read so much, to learn what he had to know.”
Ich denke ihr merkt, wie gut er mir gefallen hat. Dennoch habe ich nur 4 Sterne vergeben, denn ein bißchen mehr Aufbegehren oder Gestaltungswille hätte ich mir dann doch vielleicht gewünscht. Außerdem fände ich es super interessant ein Buch zu lesen das aus Edith’s Sicht geschrieben ist.
Zurecht ein Klassiker! Kennt ihr den Roman? Mochtet ihr ihn? Habe ansonsten noch Augustus von John Williams gelesen, das war in meinen Augen vielleicht sogar noch besser als Stoner. Ein großartiger Autor und ich freue mich, dass mir noch zwei weitere Romane von ihm bleiben, die ich entdecken kann.
In Memoriam – Alice Winn auf deutsch unter dem Titel „Durch das große Feuer“ im Eisele Verlag erschienen, übersetzt von Ursula Wulfekamp und Benjamin Mildner
Alice Winns Debütroman „In Memoriam“ hat mich tief berührt und beeindruckt – es ist eine wunderschöne, wenn auch zutiefst traurigen Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern im Schatten des Ersten Weltkriegs.
Die Handlung entfaltet sich im idyllischen Preshute, einer Schule, die zwar fiktiv ist, aber angelehnt an das berühmte Marlborough College, dass man ihre Atmosphäre förmlich riechen kann. Inmitten der Unschuld des Jahres 1914 spielen die Jungen Krieg im Wald, beflügelt von epischer Poesie und griechischen Sagen. Henry Gaunt ist ein junger Mann, der nicht nur mit seiner physischen Größe, sondern auch mit unterdrückten Gefühlen für seinen besten Freund Sidney Ellwood zu kämpfen hat.
Sidney, charmant und mit einem Hang zur Poesie und lyrischen Zitaten, erwidert zwar Gaunts Gefühle, doch die Unfähigkeit der beiden, ihre „Abnormalitäten“ einander zu gestehen, setzt eine emotionale Reise in Gang, die aus unbeschwerten Schultagen in die Grausamkeiten des 1. Weltkrieges führt. Das Schicksal zwingt Gaunt und Ellwood dazu, sich nicht nur mit ihrer Liebe, sondern auch mit den brutalen Realitäten des Krieges auseinanderzusetzen.
Was diesen Roman so herausragend macht, ist nicht nur die tiefgehende Charakterentwicklung, sondern auch Winns beeindruckende Fähigkeit, die Grausamkeiten des Krieges schonungslos darzustellen und dabei dennoch so wunderbar zu schreiben. Von den Debatten im Preshutian bis zu den blutigen Schlachten von Loos und der Somme, der Leser wird mitgerissen in Welt die urplötzlich nur noch aus unendlichem Horror besteht. Egal wie viele Kriegsromane oder -filme ich in meinem Leben schon gelesen oder gesehen habe, dieses Buch hat mich zutiefst schockiert. Die Listen und Listen voller Namen junger Männer zwischen 17 und 25 – an einem Tag sind allein 60.000 englische Soldaten gefallen! Was für eine Grausamkeit und der Hohn wenn man bedenkt, dass das der Krieg sein wollte, der den Krieg für immer besiegen sollte.
“I’m sorry. This is not what I intended to say. What I meant to say is this: You’ll write more poems. They are not lost. You are the poetry.”
Der Titel ist angelehnt an an ein Gedicht von Tennysons Gedicht und verweist auch auf die Todesanzeigen-Spalte der Preshutian Schulzeitung. Hier, am Ende des Romans, wird der Tribut an die Toten zu einem eindringlichen Moment, der die Sinnlosigkeit des Krieges zeigt und die vielen vielen Leben, die durch ihn zerstört wurden.
„In Memoriam“ ist eine Hommage an die Liebe in Zeiten des Krieges, eine Geschichte, die sowohl fasziniert als auch zutiefst bewegt. Ein absolutes Meisterwerk, das noch lange nachklingt und einen tiefen Eindruck hinterlässt. Was für ein Debüt! Freue mich jetzt schon auf Alice Winns nächstes Buch.
Morgen, Morgen und wieder Morgen – Gabrielle Zevin erschienen im Eichborn Verlag, übersetzt von Sonia Bonné
Das ist eines der Bücher, bei denen man, wenn man gefragt wird, worum es in dem Buch eigentlich geht, etwas ratlos ist. Denn wie der Klappentext schon sagt, im Wesentlichen geht es um zwei gute Freunde, die zusammen ein Videospiel machen. Aber das Buch ist tatsächlich so viel mehr. Aber bevor ich darauf eingehe, worum es nun wirklich sonst noch in diesem wirklich großartigen Buch geht, möchte ich nochmal vorausschicken, wie sehr ich das Buch anfangs gar nicht lesen wollte.
Ich war nie ein Gamer und dachte ich würde mit dem Buch daher nix anfangen können. Hier ging es aber um so viel mehr als nur um Videospiele und um so viel mehr als eine normale Freundschaft. Warum das so ist finde ich gar nicht so einfach in Worte zu fassen. Es hat für mich einfach so viel auf den Punkt gebracht, so viel kluge nuancierte Einblicke gewährt in das, was Freundschaft ausmacht, auf das Leben und die Erfahrungen die Menschen im Laufe ihres Lebens machen – das hat mich wirklich schwer beeindruckt. Gabrielle Zevin verinnerlicht für mich das berühmte „show don’t tell“
Erzählt wird hauptsächlich die Geschichte von Sam und Sadie, doch auch Marx spielt eine große Rolle. Die beiden lernen sich als Kinder im Krankenhaus kennen, wo Sam als Patient und Sadie als Besucherin ihrer schwer kranken Schwester regelmäßig miteinander am Computer spielen. Nach Jahren treffen sie sich zufällig wieder, teilen noch immer die Liebe zum Computer spielen und entwickeln gemeinsam mit großer Unterstützung von Marx einige sehr erfolgreiche Computerspiele.
“What is a game?“ Marx said. „It’s tomorrow, and tomorrow, and tomorrow. It’s the possibility of infinite rebirth, infinite redemption. The idea that if you keep playing, you could win. No loss is permanent, because nothing is permanent, ever.”
Wir verfolgen die Entwicklung, Freundschaft, Entfremdung von Sam und Sadie durch Rückblicke in ihre Kindheit und über die nächsten 30 Jahre ihrer Beziehungen untereinander. Diese sind auch immer wieder durch Missverständnisse und Streiterei unterbrochen, die einem das Gefühl vermitteln diese Probleme sind Hindernisse wie sie in Computerspielen vorkommen.
Man muss definitiv kein Gamer sein, um dieses Buch zu lieben, aber ich kann mir fast nicht vorstellen, dass man dieses Buch lesen kann ohne Marx zu lieben!
So und jetzt ihr! Welches dieser Bücher habt ihr auch gelesen, wollt ihr lesen? Welche mochtet ihr? Welche nicht? Freue mich sehr von euch zu hören.
Im frostigen Januar tauchte ich tief ein in die Welt der Bücher die mir eine gemütliche Flucht vor der winterlichen Kälte boten. Mit Barbara Kingsolver lernte ich unfassbar viel über die Opioid Krise in den USA, Naomi Aldermans blickte auf Tech Milliardäre, Macht und Gesellschaft, mit Haruki Murakamis reiste ich in ein faszinierendes Paralleluniversum, während Cho Nam-Joo mich mit ihrem Blick auf die südkoreanische Gesellschaft nachdenklich stimmte. Hörbücher über Caspar David Friedrich und gruselige Leuchttürme komplettierten meine literarische Reise, die mich von der Ostsee über Dresden bis hin zu den Weiten der USA führte. Das war ein richtig guter Lese Monat mit gleich mehreren 5 Sterne Büchern und keinem einzigen Ausfall – so mag ich das.
Jetzt wieder wie gewohnt in alphabetischer Reihenfolge durch den Lesemonat Januar:
The Future – Naomi Alderman erschienen im Heyne Verlag übersetzt von Barbara Ostrop
Ich habe „The Future“ inhaliert und innerhalb von 36 Stunden beendet. Was Bücher angeht ist 2024 richtig großartig bisher. Ich werde versuchen, hier nicht zu viel zu verraten, also schnallt euch an: In The Future geht es darum, wie sich fiktive Versionen von Techno-Giganten wie Jobs, Bezos und Zuckerberg auf ein möglicherweise bevorstehendes apokalyptisches Ereignis vorbereiten. Sie haben geheime Bunker auf der ganzen Welt in denen sie sich vom Rest der Welt isolieren könnten, falls die Kacke mal wieder am Dampfen ist. Eine Gruppe von Menschen die diesen CEOs nahe stehen, erkennen dass es ebendiese CEOs sind, die an der Situation Schuld sind und zu ihrem Entstehen beigetragen haben auch weil sie komplett immun sind was die Probleme angeht denen der Rest der Welt gegenübersteht. Diese Gruppe wird zu Freund*innen die einen waghalsigen Plan aushecken um zu verhindern, dass wirklich alles den Bach runtergeht. Der Roman strotzt vor großartiger Ideen und spannenden Einsichten. Ich hab unfassbar viel gelernt. Alderman ist eine Brainbox und ich finde „The Future“ ist ein würdiger Nachfolger von „The Power“.
„Wie entsteht Vertrauen zwischen Menschen? Es ist ein Geben und Nehmen. Es fängt damit an, dass man sich in eine Lage begibt, in der man verletzlich ist, wenn auch zunächst nur ein wenig. Man prüft, ob der andere das ausnutzt. Vertrauen entsteht, wenn Menschen sich einander zuwenden und im selben Moment lachen. Es ist, als fertigte man in seinem Inneren ein Modell der anderen Person an, setzte es sich auf die Hand, betrachtete es von allen Seiten und sagte sich: Ja, ich sehe die Fehler und Gefahren, aber hier wird mir nichts geschehen.“
Wer Lust auf einen intelligenten, tiefgründigen Technothriller hat, der Hoffnung gibt in diesem grauen Januar, der ist hier genau richtig. Einzige Kritik – jeez hatten die Protagonisten teilweise Namen: Lenk Skettlish, Zimri Nommik, Si Packship ähmmm ok 😉
The Lighthouse Witches – CJ Cooke bislang nicht auf deutsch erschienen
Jaaaa ich weiß, ich weiß. Gerade hab ich noch gesagt jetzt erst mal keine Gothic Novels mehr und hier bin ich mit einer Gothic Novel. Aber zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, ich hab das Audiobook schon vor Weihnachten angefangen und gestern als München so leise eingeschneit wurde und ich das Bücherregal sortiert hab, war es einfach der perfekte Moment es zu Ende zu hören. Erfreulicherweise hat es sich auch richtig gelohnt, der Roman hat mir sehr gefallen CJ Cooke did it again 🙂
The Lighthouse Witches spielt in auf einer rauen Hochseeinsel in Schottland und die Sprecher des Audiobooks hatten einen so wunderbaren schottischen Akzent, dass alleine das dem Roman schon Bonuspunkte gebracht hat.
Ich liebe den schottischen Akzent so sehr, man könnte mir wahrscheinlich auch das Telefonbuch von Inverness vorlesen und ich würde 5 Sterne vergeben.
The Lighthouse Witches spielt auf drei Zeitebenen. Da ist zum einen Liv die in einer Nacht- und Nebelaktion ihre drei Töchter ins Auto packt und düst mit ihnen auf die abgelegene schottische Insel Black Isle wo sie in einem Leuchtturm ein Mural malen soll. Die Insel ist nicht wirklich idyllisch. Rau, dunkel, einsam und ein Ort voller Mythen und düsteren Ereignissen.
„I used to tell myself that I regretted the choices I’d made in my life. But every choice, including the wrong ones, made me who I was… -both the good and bad experiences strengthened you, shaped you. We are not just made of blood and bone- we are made of stories. Some of us have our stories told for us, other write their own- you wrote yours.“
Ein gelungener Mix aus schottischer und nordischer Folklore, eine Höhle in der Frauen die der Hexerei angeklagt waren festgehalten und gefoltert wurden, bevor man sie verbrannte, Wildlings, Hexen, Flüche und Kinder die verschwinden.
Es dauert nicht lange, bis auch Livs Töchter verschwinden und in einer weiteren Timeline treffen wir Luna eine ihrer Töchter wieder, die nach über 20 Jahren den Anruf erhält, dass ihre verschwundene Schwester wiedergefunden wurde, allerdings ist diese nach wie vor ein Kind von 7 Jahren.
In der dritten Timeline hören wir aus Patricks Tagebuch was im 17. Jahrhundert während der Verhaftungen der Frauen als Hexen, der Anklage und letztendlich der Hinrichtungen tatsächlich passierte.
CJ Cooke verbindet all das zu einer spannenden Geschichte die viel Atmosphäre hat und sehr gut an einem kalten Winterwochenende gehört oder gelesen werden kann. Empfehlung!
Zauber der Stille – Florian Illies erschienen im S. Fischer Verlag
Ein zauberhaftes Buch, dass mir eigentlich gar nicht hätte gefallen sollen. Denn wer hier eine stringent erzählte Geschichte erwartet wird bitter enttäuscht. Es handelt sich eher um lose Vignetten, die Momente aus Friedrichs Leben oder den Menschen erzählen die mit seinen Bildern zu tun hatten, sie liebten oder verachteten. Und sowas mag ich eigentlich nicht.
Hier hat es aber richtig gut funktioniert. Habe den Roman als Hörbuch gehört (Sprecher #stephanschad) und konnte gar nicht aufhören von den spannenden, teilweise zutiefst traurigen, aber auch witzigen und überraschenden Momenten aus Friedrichs Leben zu erzählen. All den Menschen da draußen, denen ich in den letzten Tagen als Friedrich Fangirl auf den Zwirn gegangen bin – sorry 😉
„Es ist vielleicht das kostbarste Gut der schönsten Gemälde Friedrichs, dass sie keine Antworten geben und nur Fragen stellen.“
Seine Bilder habe ich schon immer geliebt, das aber lange für eine meine zu wenig entwickelte künstlerische Ader zu halten, die doch lieber „schwierige“ moderne Kunst mögen sollte, als diese „einfachen“ zugänglichen Bilder. Half aber nix, mochte #casperdavidfriedrich und seine schwarz-romantischen Bilder schon immer.
Er ist mir sehr ans Herz gewachsen, der schwierige Caspar, der schon als Kind schreckliche prägende Erlebnisse machen musste, der ein Goethe-Fanboy war und gar keine Gegenliebe bekam, dem er dann irgendwann aber auch einen zackigen Korb verpasste.
Ich war faszinierend vom Brandschutzbeauftragten Friedrich, der Feuer so sehr fürchtete und dessen Bilder so oft dem Feuer zum Opfer gefallen sind.
Ich danke meiner lieben Freundin Barbara sehr, die mir diesen Roman sehr ans Herz gelegt hat. Recht hatte sie!
Wenig können wir momentan so sehr brauchen wie etwas mehr Stille und ich freue mich schon auf den nächsten Hamburg Besuch, damit ich die Friedrichs mal wieder besuchen kann in der Hamburger Kunsthalle.
Große Empfehlung für dieses Buch – es erweitert den Blick, spendet Ruhe und macht große Lust auf einen Besuch im Museum.
Demon Copperhead – Barbara Kingsolver auf deutsch im dtv Verlag erschienen, übersetzt von Dirk van Gunsteren
Ich habe das Buch nur gelesen, weil es die Januar Lektüre unseres Bookclubs ist und hatte eigentlich gar keine Lust drauf. Aus irgendeinem Grund hatte ich Vorurteile gegen Barbara Kingsolver, befürchtete irgendwie süßliche Familiengeschichten in denen viel gekocht, eingemacht und geheiratet wird und wurde wieder einmal gründlich überrascht.
Demon Copperhead ist die Geschichte eines Jungen der in den Appalachians in einem Trailerpark zur Welt kommt. Seine Mutter ist eine junge drogensüchtige Frau selbst noch minderjährig. Demon erlebt schreckliche Ungerechtigkeiten und die Unzulänglichkeiten des Systems mit Blick auf Pflegefamilien, Kinderarbeit und die systemische Ausbeutung von Menschen.
Kingsolvers Blick ist voller Empathie für ihre Figuren und die Menschen in Appalachia, auf die in der Regel voller Häme und Überheblichkeit herabgesehen wird. Dieses Buch macht wütend, insbesondere auf die Pharma-Industrie die sehenden Auges Millionen Menschen aus Profitgier in die Abhängigkeit gestürzt hat.
„Certain pitiful souls around here see whiteness as their last asset that hasn’t been totaled or repossessed.”
Ich habe unfassbar viel gelernt in diesem Buch, konnte es überhaupt nicht aus der Hand legen und ich glaube ich vermisse Demon, Jules, Annie und Angus noch eine ganze Weile. Ich habe Dickens „David Copperfield“ vor vielen Jahren gelesen und Kingsolver ist eine mehr als würdige Nachfolgerin.
Ein großartiger Roman den ich euch sehr ans Herz legen möchte. Gehet, kaufet und leset 😉
Maniac – Benjamín Labatut erschienen im Suhrkamp Verlag, übersetzt von Thomas Brovot
Maniac von Benjamín Labatut schlug bei mir ein wie eine Bombe. Mensch vs Maschine und die Suche nach den Anfängen der Künstlichen Intelligenz. Er verknüpft das Schicksal des Physikers Paul Ehrenfest in den 1930er Jahren, den die wachsende Macht der Nazis immer panischer werden lässt mit dem des genialen dämonischen Begründer der Spieltheorie, dem Geburtshelfer der Atombombe, KI Pionier und Teil der ungarischen Wissenschaftler die „die Ausserirdischen“ genannt wurde. Wahrscheinlich war von Neumann zu Lebzeiten wohl dem am nächsten was man eine künstliche Intelligenz nennen konnte.
Von Neumann besaß eine zutiefst rationale aber auch unmenschliche Intelligenz, der die innersten Bedürfnisse des Menschen gleichgültig sind. Labatut beleuchtet die Geschichte der KI und – insbesondere im letzten Teil des Buches in dem es um den koreanischen Go-Spieler Lee Sedol und seinem Kampf Mensch gegen Maschine – wohin die Reise der KI gehen könnte. Das Buch wirft viele Fragen auf, man kommt aus dem Nachdenken nicht heraus und ist dabei überaus lesbar und eingängig. Große Empfehlung. Auch für Menschen die ggf in der Schule nicht so viel mit Mathematik oder Physik am Hut hatten. Lesen und danach (nochmal) Oppenheimer sehen, man wird viele Bekannte aus dem Buch im Film wiederfinden.
„Er lächelte nur und sagte mit leiser Stimme, genau dann, in den dunkelsten Zeiten, könne man am weitesten sehen“
Habe Herrn Labatut bei einer Lesung im Literaturhaus „kennengelernt“ und habe mein Buch signieren lassen. Ein interessanter Autor, bin aber nicht sicher, ob ich unbedingt ein Bier mit ihm trinken möchte. Muss ich aber auch nicht. Er soll einfach weiter Bücher schreiben. Kann er gut.
Die Stadt und ihre ungewisse Mauer – Haruki Murakami erschienen im Dumont Verlag, übersetzt von Ursula Gräfe
Ich bin dieses Mal nicht komplett warm geworden mit dem Protagonisten, dem Buch und schon gar nicht mit der Stadt. Klingt jetzt alles schlimmer, als es ist – denn auch ein Murakami mit dem ich nicht vollumfänglich warm geworden ist, ist immer noch ein schönes Leseerlebnis und ich habe auch sehr viele durchweg positive Stimmen gehört, ich denke, es liegt in diesem Fall wirklich mehr an mir als am Buch. Das Buch soll eine Art Weiterführung von „Hard Boiled Wonderland“ sein – ein Roman der auch nicht zu meinen Favoriten gehört, da liegt vermutlich der Grund fürs fremdeln.
Ich mochte die olle Stadt nicht, wollte nicht so viel Zeit in ihr verbringen mit dem Protagonisten der seinen Schatten aufgegeben hatte und seine Augen am Tor zur Stadt operieren lassen musste um in der örtlichen Bibliothek alte Träume lesen zu können. Die Bibliothek hat keine Bücher (!), und der Grund warum er in die Stadt gelangt, war natürlich eine verschwundene Frau die er in der Bibliothek auch wieder trifft, die ihn aber nicht erkennt und die irgendwie insgesamt ziemlich farblos bleibt und ich nicht nachvollziehen kann, warum er sein Leben lang so derart fasziniert von ihr ist.
„In meinem Kopf tobte ein heftiger Kampf zwischen Wirklichem und Unwirklichem. Ich stand jetzt an der Schwelle zwischen Bewusstem und Unbewusstem, und musste mich entscheiden, zu welcher Welt ich gehören wollte.“
Der zweite Teil des Romans war schon etwas mehr nach meinem Geschmack und enthielt zumindest in homöopathischen Dosen die für mich so notwendigen Zutaten für mein rauschhaftes Murakami-Erlebnis: es wurde zumindest gelegentlich gekocht – einfache Mahlzeiten natürlich, ein Glas Chablis getrunken, in einer Bibliothek MIT Büchern gearbeitet (!), gelesen und Musik gehört. Es war alles in allem eine Geschichte die mir wie ein etwas größer geratener Macaron vorkam: zart, leicht süß aber kaum im Mund ist er auch schon weg (vielleicht entsteht die Assoziation auch durch das pastellige Cover – gegessen habe ich allerdings bei der Lektüre nach Jahren mal wieder einen Blaubeer-Muffin der war auch ein bißchen süß.)
Ein 3,5 Sterne Murakami das ist durchaus solide und ich freue mich schon auf alle weiteren Romane die noch kommen. Bei den einfachen Mahlzeiten, dem ausreichenden Schlaf und dem vielen Sport den er treibt wird er doch sicher 120 🙂 Großartig übersetzt wieder von der wunderbaren Ursula Gräfe.
Wo ich wohne, ist der Mond ganz nah – Cho Nam-Joo erschienen im KiWi Verlag, übersetzt von Jan Henriks Dirk
Manis lebt als Mittdreißigerin noch immer zu Hause mit ihren Eltern in einem der der ärmsten Stadtteile von Seoul. Ihr Vater arbeitet in einem Imbiss und ihre Mutter ist Hausfrau. Als kleines Mädchen wollte Mani Sportgymnastin werden, inspiriert durch die Olympiade 1988 in Seoul. Ihre Mutter ermöglicht ihr unter schwierigen Umständen das Training muss aber schnell einsehen, dass sie im Vergleich zu anderen nur wenig Talent hat. Und wenig Talent reicht oft reicheren Menschen aus, weil sie die Mittel haben trotzdem weiterzumachen, Nachhilfe zu bekommen, Förderung etc aber ein armes Mädchen wie Mani hat eigentlich nur eine Chance. Übergroßes Talent und großes Glück. Und beides hat sie nicht. Sie führt ein einfaches, langweiliges Leben und der Roman schafft es aus meiner Sicht genau diese Lethargie, diese Kraftlosigkeit der Manis dieser Welt zu transportieren, denen einfach die Energie fehlt sich weiter groß anzustrengen. Für die es kein Entkommen gibt aus der Armut.
Mani erwartet wenig vom Leben und bekommt auch nicht viel.
In Seoul liegen bittere Armut und riesiger Reichtum ganz nah beieinander, anders als in „Saltburn“ oder „Parasite“ gibt es hier keine dramatischen unerwarteten Wendungen sondern Mani bekommt mehr oder weniger vom Leben das was sie auch erwartet.
„Armselig bis auf die Knochen … Diese Angewohnheit, ohne Rücksicht auf die Qualität partout das Billigste zu wählen. Selbst wenn wir eine Milliarde, ach was, zehn Milliarden Won im Lotto gewonnen hätten – einfach mal richtig schön essen gehen wäre vermutlich trotzdem nicht drin gewesen. Ganz gleich, ob wir so verzagt geworden waren, weil wir arm waren, oder ob wir glaubten, dass wir unserer Armut – hipp, hipp, hurra! entkommen könnten, wenn wir so verzagt lebten.“
Die Müdigkeit, das fehlende Selbstvertrauen, die Hoffnungslosigkeit die Mani ausstrahlt zieht sich durch den Roman und macht den Roman zu keiner einfachen, aber sehr lohnenswerten Lektüre. Arm bleibt Arm – viel zu oft.
Aber man muss sich auf diverse Körperflüssigkeiten und Toilettengänge mit Detailbeschreibungen einlassen. Die bieten auf jeden Fall eine Menge Comic Relief. Ich danke dem KiWi Verlag für dieses Rezensionsexemplar / unbezahlte Werbung
Das war also der Januar und jetzt freue ich mich wieder von Euch zu hören. Was davon habt ihr auch gelesen / wollt ihr noch lesen? Wo unterscheiden sich unsere Meinungen, wo decken sie sich? Konnte ich Euch auf das eine oder andere Buch neugierig machen?
Ich hätte schwören können, ich hätte auch letztes Jahr meine Lieblingsbücher des Jahres gepostet, sieht aber nicht danach aus. Seltsam. Wie auch immer, für 2023 habe ich meine liebsten Bücher ausgewählt, was gar nicht so einfach war. 2023 war ein gutes Lesejahr – rückblickend erkenne ich aber durchaus eskapistische Tendenzen. Wahrscheinlich der Welt- und teilweise privaten Lage geschuldet. Hier aber jetzt *trommelwirbel* die 13 Bücher die wirklich nachklingen, die mir Erkenntnisgewinn und Lesespaß bereitet haben mit Verlinkung, so ich über sie geschrieben habe.
OK – jetzt ihr. Welche überraschen euch, welche kennt ihr oder auch nicht oder habt ihr ganz anderes erlebt als ich? Freue mich sehr von euch zu hören.
Danke an alle die regelmässig meine Ecke im Internet hier besuchen, kommentieren mich inspirieren und mich virtuelle Verbundenheit spüren lassen. Das bedeutet mir sehr viel – wahrscheinlich viel mehr als ich häufig erkennen lasse. Ich hoffe, ihr kommt auch 2024 weiterhin vorbei und lasst von euch hören.
Unser Bookclub hat sich im November in ein wirklich großartiges literarisches Abenteuer gestürzt: Wir wandelten auf den Spuren der „Lost Generation“ und hatten ein paar wunderbare Tage voller Literatur, Champagner und natürlich Paris!
Paris, die Stadt der Liebe und der Literatur, war der perfekte Schauplatz für unser jüngstes Reading Weekend mit dem Bookclub. Unsere Reise führte uns durch winzige Gassen, zu den historischen Bars und Wohnungen der Schriftsteller*innen der „Lost Generation“. In den Fußstapfen von Größen wie Ernest Hemingway, Gertrude Stein, F. Scott Fitzgerald, Man Ray, William Faulkner, Ezra Pound und James Joyce entdeckten wir die literarischen Wirkstätten, die diese Künstler in den 1920er Jahren inspirierten.
Ernest Hemingway: Ein Blick in sein Paris Eine unserer erste Station war die Wohnung von Ernest Hemingway, einem der prägenden Köpfe der „Lost Generation“. Hemingway, bekannt für seinen minimalistischen Schreibstil, lebte in den 1920er Jahren in Paris. Seine Wohnung in der Rue du Cardinal Lemoine war Treffpunkt für viele Künstler seiner Zeit. Wir betraten die Räume, in denen Hemingway seine Geschichten schmiedete, und spürten die Energie vergangener kreativer Genies.
Ein Höhepunkt unseres Hemingway-Trips war der Besuch von Bars und Restaurants, die er frequentierte. Das „La Contrescarpe “ und das „Le Select“ waren nicht nur Orte in denen ordentlich gebechert wurde, sondern auch Schauplätze, an denen Ideen geboren wurden, die die Welt der Literatur veränderten.
Gertrude Stein: Im Zentrum der Kreativität Unser Weg führte uns weiter zu Gertrude Steins Wohnung in der Rue de Fleurus. Die Salonière und Sammlerin von Kunst und Literatur war eine zentrale Figur im Pariser Kulturleben. Hier versammelten sich die Köpfe der „Lost Generation“ zu anregenden Diskussionen. Wären sehr gerne einmal in die Wohnung reingegangen um zu schauen, ob die Atmosphäre ihrer Wohnung noch immer spürbar ist, so dass etwas von ihrer Faszination für avantgardistische Kunst und ihre Spürnase für künftige Größen der Literatur auf uns abfärbt.
F. Scott Fitzgerald: Zwischen Glanz und Tragödie Die Wohnung von F. Scott Fitzgerald in der Rue Vaugirard war ein weiterer Stop auf unserer Tour. Der Autor von „Der große Gatsby“ und seine Frau Zelda prägten die Pariser Bohème.
Man Ray, William Faulkner, Ezra Pound und James Joyce: Vielfalt der Einflüsse Unsere Tour führte uns durch die Viertel Montparnasse und Saint-Germain-des-Prés, wo Künstler wie Man Ray, William Faulkner, Ezra Pound und James Joyce ihre Spuren hinterließen. Die Diversität der Einflüsse dieser Schriftsteller spiegelte sich in ihren Werken wider und prägte das kulturelle Erbe dieser Zeit.
Shakespeare und Company: Ein Buchladen mit Geschichte Einen besonderen Stopp legten wir im Buchladen „Shakespeare und Company“ ein. Gegründet von Sylvia Beach in den 1920er Jahren, war der Laden ein Treffpunkt für viele Schriftsteller der „Lost Generation“. Beach veröffentlichte sogar James Joyces bahnbrechenden Roman „Ulysses“. Heute wird der Geist dieses einzigartigen Ortes von George Whitman in Ehren gehalten, der den Laden in den 1950er Jahren wiedereröffnete. Ein Ort, an dem Literatur lebendig wird und eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart schlägt. Und der einem wirklich wirklich zum Kaufen von Büchern verführt. Für mich ist besonders der Teil mit den antiquarischen Büchern gefährlich. Habe eine wunderschöne John Steinbeck Ausgabe gefunden!
Abseits der literarischen Entdeckungen haben wir natürlich auch Sightseeing betrieben. Der Eiffelturm darf nie fehlen – ich liebe ihn besonders bei Nacht wenn Madame Eiffel zur vollen Stunde glitzert und funkelt. Das Pantheon ist so beeindruckend und sowohl der Jardin du Luxembourg mit seinen grünen Alleen und der Palais du Luxembourg waren wunderbare Oasen der Ruhe inmitten der Stadt.
Die Geheimnisse unter den Straßen: Eine Reise in die Pariser Katakomben Ein weiteres Highlight unseres Trips war der Abstecher in die faszinierende Welt der Pariser Katakomben. Unter den glanzvollen Boulevards und charmanten Gassen erstreckt sich ein unterirdisches Labyrinth, das mit Geschichte und Geheimnissen gefüllt ist. Die Katakomben, ursprünglich als Steinbrüche genutzt, wurden im 18. Jahrhundert zu einem beeindruckenden unterirdischen Friedhof umgestaltet.
Der Ort hat eine gespenstische, aber faszinierende Atmosphäre, die uns in die Tiefen der Pariser Vergangenheit entführte. Bin aber wirklich nicht sicher, ob ich da allein eine Nacht verbringen würde. Bissl gruselig war es schon.
Gutes Essen, Wein und Gespräche: Ein Genuss für die Sinneoder auch A moveable Feast Das Lesen wurde ergänzt durch eine ganze Reihe kulinarischer Erlebnisse. In den Straßencafés probierten wir leckere französische Köstlichkeiten und genossen exzellenten Wein. Und jedes einzelne Restaurant in dem wir gegessen haben, war richtig gut und natürlich durfte auch ein kurzer Marktbesuch nicht fehlen, bei dem wir zumindest ein bißchen Käse für zu Hause eingekaufen konnten.
At home in Sèvres: Hemingway am Kamin und Bouef Bourgignon am Tisch Unsere Unterkunft in Sèvres, zwischen Paris und Versailles gelegen, war ein perfekter Rückzugsort. Das Haus meiner Freundin – die uns wunderbar umhegte, bekochte und eine großartige Gastgeberin ist. – war der ideale Ort, um über Hemingways Roman „Paris – ein Fest für die Liebe“ zu sprechen. Der Kamin wurde zum Mittelpunkt unserer Gespräche, begleitet von einem köstlichen Bouef Bourgignon und Champagner, der einem das Gefühl gab Teil der „Lost Generation“ zu sein.
Für unser Reading Weekend lasen wir Hemingways „Paris – ein Fest für die Liebe“ das den Leser den Leser in die Welt der Bohème und der Künstler entführt. Die lebendige Beschreibung der Pariser Szene machte unsere eigenen Erfahrungen noch intensiver. Wir hatten für den regulären Bookclub schon Paula McLains „Hemingway und ich“ gelesen und hätte uns jemand zugehört, man hätte uns für ausgesprochene Hemingway-Expertinnen halten können. Wir haben ziemlich viel über ihn gehört und gelesen in letzter Zeit, heißt aber nicht, dass wir dem zugegebenermaßen großen Schriftsteller kritiklos gegenüberstehen. Eine faszinierende aber sehr schwierige Persönlichkeit, der immer wieder genau die Menschen in seinem Buch „Paris – Ein Fest für die Liebe“ aufs übelste beschimpft. Ob Gertrude Stein, F. Scott Fitzgerald oder der arme Ford Maddox Ford – jeder bekam sein Fett weg. Dennoch habe ich die kurzen Paris – Vignetten gerne gelesen und kann es als Begleitlektüre für ein Paris Wochenende auf jeden Fall empfehlen.
Ich hatte außerdem Andrea Weiss‘ „Paris war eine Frau“ dabei. Das Buch ist ist eine fesselnde Erkundung der weiblichen Pioniere der Pariser Bohème während der 1920er Jahre. Weiss wirft in diesem Sachbuch einen inspirierenden Blick auf Frauen wie Sylvia Beach, Gertrude Stein, Djuna Barnes und viele andere, deren kreative Beiträge oft im Schatten ihrer männlichen Zeitgenossen standen. Diese Frauen prägten nicht nur die literarische Szene, sondern auch die Kunst, Politik und den Feminismus ihrer Ära. Das Buch enthüllt ihre faszinierenden Lebensgeschichten, ihre Beziehungen zueinander und ihre Einflüsse auf die Entwicklung der Moderne. „Paris war eine Frau“ ist eine Hommage an die weibliche Schaffenskraft in einer Zeit des kulturellen Wandels und bietet einen neuen Blick auf die dynamische Welt der „Lost Generation“ in Paris.
Wir hatten ein wirklich unvergessliches Wochenende in Paris und ich freue mich schon auf unseren nächsten gemeinsamen Trip – jetzt hallt allerdings erst einmal Paris noch eine ganze Weile nach und mein völlig verrückter gar nicht vernünftiger Spontan-Kauf einer kleinen Tischlampe für die ich noch den perfekten Platz finden muß wird mich zumindest immer an dieses Reading Weekend erinnern.
Vielleicht plane ich die Reise irgendwann noch einmal mit einer Gruppe literaturbegeisterter Menschen – sagt Bescheid, falls ihr dann mitfahren möchtet 🙂
Die Isle of Skye, auch bekannt als „Insel des Nebels“, ist zweifellos eine der beeindruckendsten und faszinierendsten Destinationen in Schottland. Mit ihrer atemberaubenden Landschaft, dramatischen Küstenlinien und reichen kulturellen Erbe ist sie eine meiner absoluten Lieblingsinseln und der allerschönste Flecken Erde in Schottland.
Von Inverness aus machten wir uns im Bus auf den Weg und kamen nach etwa zwei Stunden Fahrt erreichten wir die kleine Stadt Kyle of Lochalsh, die über die Skye Bridge mit der Isle of Skye verbunden ist. Die Überquerung der Brücke war bereits ein aufregendes Erlebnis, da wir einen ersten Blick auf die raue Schönheit der Insel erhaschen konnten.
Unsere Basis auf der Isle of Skye war die malerische Hafenstadt Portree. Diese farbenfrohe Stadt ist das Herz der Insel und ein idealer Ausgangspunkt für Erkundungen. Wir hatten das Glück, eine winziges Zimmer im Portree Hotel n der Nähe des Hafens zu bekommen, von wo aus wir die Stadt bequem zu Fuß erkunden konnten.
Einer der Höhepunkte in Portree ist der Hafen selbst. Die bunten Gebäude entlang der Uferpromenade verleihen der Stadt ein wirklich charmantes Flair.
Unser erster Ausflug war der Scorrybreac Circular Walk. Dieser Rundweg bietet nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern auch einen Einblick in die faszinierende Geschichte und die reiche Tierwelt der Insel.
Der Scorrybreac Circular Walk beginnt im Herzen von Portree und führte uns entlang der Küste, vorbei an malerischen Buchten und majestätischen Klippen. Der Weg ist gut markiert und die Gesamtlänge des Weges beträgt etwa 5 Kilometer, sodass er in etwa 2 bis 3 Stunden bequem zu bewältigen ist. Daher war noch ein zweiter Walk möglich, bei dem wir die Wälder hinter Portrees Candle Fabrik erkundeten.
Meine Lektüre war nicht 100% Skye kompatibel, denn Peter Mays „Moorbruch“ spielt zwar auch auf einer Hebriden-Insel allerdings auf Lewis, einer der äußeren Hebrideninseln.
Peter Mays „Moorbruch“ ist ein atmosphärischer Kriminalroman und bildet den dritten Teil seiner Lewis-Trilogie. Die Handlung spielt zwar nicht auf Syke – aber immerhin auch einer Hebrideninsel auf Lewis. Der Roman setzt die Geschichte des Detectives Fin Macleod fort, der sowohl mit persönlichen Dämonen als auch mit komplexen Mordfällen zu kämpfen hat.
Der Roman verbindet wie ich finde die einzigartige Umgebung mit gut ausgearbeiteten Charakteren und vermittelt ein Gefühl für die Landschaft und die Menschen auf Lewis. May fängt die raue Schönheit der äußeren Hebriden ein und macht sie zu einer zentralen Figur in der Geschichte.
Die Handlung verknüpft einen alten Fall, der ein Flugzeugunglück betrifft, mit einer zeitgenössischen Mordermittlung und zieht den Leser schnell in ein komplexes Netz aus Geheimnissen und Emotionen.
Unser geführter Trip mit dem Mini-Bus begann frühmorgens in Portree. Einige Ecken auf Skye sind mit dem Bus nicht gut erreichbar, daher hatten wir schon im Vorfeld diese Tour gebucht. Trotz des trüben Himmels war unsere Vorfreude spürbar, als wir uns auf den Weg zu den Fairy Glens machten. Diese mystische Landschaft, von grünen Hügeln und seltsam geformten Felsen geprägt, fühlte sich an, als wären wir in eine andere Welt getaucht. Unser Guide erzählte uns Geschichten von den Feen, die angeblich hier leben, und wir konnten uns lebhaft vorstellen, wie sie zwischen den Hügeln spielen.
Der nächste Halt auf unserer Reise waren die Fairy Pools. Obwohl der Regen uns zunehmend durchtränkte, konnte uns nichts davon abhalten bis ganz nach oben zu wandern. Die natürlichen Pools sind von unberührter Schönheit und bieten einen atemberaubenden Kontrast zur rauen Landschaft um sie herum.
Trotz des ständigen Regens erreichten wir schließlich Neist Point, einen Ort, der für seine dramatischen Klippen und den Leuchtturm bekannt ist. Die wilden Wellen des Atlantiks prallten an den Felsen, und wir fühlten uns winzig in dieser majestätischen Kulisse.
Der Regen wollte einfach nicht aufhören, aber das hinderte uns nicht daran, Kilt Rock zu besichtigen. Dieser imposante Felsvorsprung erhebt sich aus dem Ozean und erinnert tatsächlich an einen Tartan-Kilt. Die schäumenden Wasserfälle ergänzten das Bild perfekt und sorgten für eine dramatische Szenerie.
Unser letzter Halt war der Quiraing, ein Ort, der einen dann direkt wieder Hobbits erwarten ließ die um die Ecke biegen. Trotz des ständigen Niederschlags war die Aussicht auf die bizarren Felsformationen und die scheinbar endlose Weite der Berge und Täler schlichtweg atemberaubend.
Am Ende des Tages, als wir müde, aber glücklich zurück nach Portree fuhren, war uns klar, dass der Regen eine ganz eigene Magie in die Landschaft gebracht hat. Trotzdem waren wir froh aus den nassen Klamotten zu kommen und uns am Abend im nächsten Pub aufzuwärem.
Die passenste aller Lektüren im Urlaub war mein Hörbuch „The Ghost Woods“ von C. J. Cooke – perfekter, atmosphärischer Horror:
„The Ghost Woods“ von C. J. Cooke ist ein beklemmender und wundervoll atmosphärischer Roman, der die für mich perfekten Zutaten enthält: düstere Wälder, gefährliche Pilze, LGBTQ+ Protagonistinnen und unheilvolle Mythen…. Die abgelegene Kulisse der schottischen Highlands verstärkt die unheimliche Atmosphäre, und die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Wer psychologischen Thriller mit einem Hauch Übernatürlichem mag, dem kann ich nur zu diesem Roman raten. Perfekt für den Horroroctober.
Ein weiterer sehr schöner Ausflug führte uns zum Dunvegan Castle, das seit über 800 Jahren von der MacLeod Clan bewohnt wird, ist eines der ältesten ständig bewohnten Schlösser Schottlands und stolz darauf, die älteste Familiengeschichte in ganz Großbritannien zu beherbergen.
Die Burg selbst ist ein architektonisches Juwel, mit schroffen Steinmauern, majestätischen Türmen und einem malerischen Blick auf die Dunvegan-Bucht. Besucher können durch die beeindruckenden Räume des Schlosses schlendern, von den historischen Schlafzimmern bis zum beeindruckenden Speisesaal. Hier kann man sich vorstellen, wie das Leben in vergangenen Zeiten im Schloss war.
Die wahren Schätze des Dunvegan Castle offenbaren sich für uns jedoch in seinen Gärten. Die Gartenanlagen sind eine botanische Sensation und bieten eine spektakuläre Vielfalt an Pflanzen und Blumen. Von seltenen und exotischen Pflanzen bis hin zu üppigen Rasenflächen und Teichen – die Gärten sind ein Paradies für Naturliebhaber und Fotografen gleichermaßen.
Der Höhepunkt unseres Skye Aufenthaltes war definitiv unsere Wanderung zum Old Man of Storr -zweifellos einer der spektakulärsten Orte auf dieser bezaubernden Insel.
Der Aufstieg zum Old Man of Storr ist eine Herausforderung, aber die Belohnung ist mehr als lohnenswert. Die markanten Felsnadeln, die sich majestätisch über die Landschaft erheben, sind ein Anblick, den man nicht so schnell vergisst. Auf unserem Weg dorthin bot sich uns eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Hügel und das Meer. Das Wetter hätte nicht besser sein können, mit strahlend blauem Himmel und warmem Sonnenschein, der die Landschaft in ein lebhaftes Farbenspiel tauchte.
Der Weg zum Old Man of Storr ist schon anspruchsvoll, aber macht richtig großen Spaß. Als wir schließlich das Gipfelplateau erreichten, wurden wir mit einem Panoramablick belohnt, der unsere Herzen höherschlagen ließ.
Nachdem wir den Ausblick vom Old Man of Storr ausgiebig genossen (und eine Million Fotos geschossen) hatten, machten wir uns auf den Rückweg und freuten uns auf unser Dinner im Bracken Hide. Dieses gemütliche Restaurant ist nicht nur für seine exzellente Küche bekannt, sondern auch für seine phänomenale Bar, die eine beeindruckende Auswahl an schottischen Whiskys bietet.
In der Bar des Bracken Hide Restaurant setzten wir uns gemütlich nieder und probierten einige der feinsten Whiskys, die Schottland zu bieten hat. Der Geschmack und die Aromen der verschiedenen Sorten führten uns auf eine Reise durch die schottische Whiskykultur, und wir genossen jeden Schluck in vollen Zügen.
Das Abendessen im Restaurant war ebenfalls ein Genuss. Frische, lokale Zutaten wurden meisterhaft zubereitet und serviert, und wir ließen uns von den kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen.
Passend zur Whisky Bar war auch die finale Urlaubslektüre: Henry Jeffreys „Empire of Booze“
„Empire of Booze“ von Henry Jeffrey ist eine spannende Erkundung der Geschichte und des Einflusses von Alkohol im gesamten Britischen Empire. Jeffreys Schreibstil ist sehr informativ und humorvoll, was das Buch zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis sowohl für Geschichtsinteressierte als auch für Schnappsnasen macht 😉
Im Buch werden verschiedene Spirituosen und alkoholische Getränke besprochen, insbesondere in Bezug auf ihre Rolle im Britischen Empire und ihre Auswirkungen auf die kolonialen Beziehungen.
Whisky: Die Entwicklung und Ausbreitung von Whisky, sowohl in Schottland als auch in anderen Teilen des Empire, wird behandelt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf schottischem Whisky liegt.
Gin: Die Geschichte und Bedeutung von Gin in London und anderen Teilen des Empire werden ausführlich behandelt, einschließlich des berühmten „Gin Craze“ im 18. Jahrhundert.
Rum: Der Einfluss von Rum, insbesondere in der Karibik und in Verbindung mit der Sklavenarbeit auf Zuckerrohrplantagen, wird im Buch beleuchtet.
Portwein: Die Geschichte des Portweins und seine Bedeutung im Zusammenhang mit den Handelsbeziehungen zwischen Portugal und dem Britischen Empire werden ebenfalls beleuchtet.
Besonders spannend fand ich neben dem Whisky Kapitel auch das über Bier und insbesondere wie es zur Erfindung des IPAs kam, von dem wir auf unserem Trip auch so einige ausprobierten.
Dieses Buch ist ein sehr schönes Geschenk und es ist ja gar nicht mal mehr so lange hin bis Weihnachten.
Und damit sind wir nun am Ende unserer Schottland-Reise angekommen. Die Rückfahrt war eine mehrstündige Bus- und Zugfahrt nach Edinburgh und eine letzte Nacht am Flughafen. Das war einer unserer schönsten Urlaube und wir werden garantiert bald wieder hinfahren – we left our heart in the Highlands 😉
Kennt ihr Schottland? Wo seid ihr gewesen oder habt ihr vor mal hinzufahren?
Gesehen: Emily (2022) von Frances O’Connor mit Emma Mackey, Alexandra Dowling, Gemma Jones und Fionn Whitehead. Wunderschöne Verfilmung des viel zu kurzen Leben von Emily Brontë. Noch nie einen Film gesehen in dem es so viel regnet.
A Haunting in Venice (2023) von und mit Kenneth Brannagh mit Tina Fey, Michelle Yeoh und Jamie Dornan. Man möchte sofort wieder nach Venedig reisen, bin aber nicht sicher, ob ich dann auch in einem Palazzo wohnen möchte. Stylish.
Braveheart (1995) von und mit Mel Gibson, Catherine McCormack und Sophie Marceau. Historisch nicht sehr akkurat, aber ein Film den man sich vor Ort gut mal wieder anschauen konnte.
Sex Education Season 4 (2023) von Laurie Nunn mit Asa Butterfield, Emma Mackey, Gillian Anderson und Ncuti Gatwa. Finale season und ich werde die Charaktere sicherlich vermissen, aber glaube es war die richtige Entscheidung der Serie nach 4 Staffeln ein würdiges Ende zu geben.
Gehört: Satanic Suicide Death Cult – Lesbian Bed Death, Flick it up and catch it – Jim Sutherland, Hug Air a‘ Bhonaid Mhoir – Julie Fowlis
Gelesen: How Agatha Christie created the modern murder mystery.
Getan: ca 225 km durch die Highlands gewandert, Edinburgh – Perth – Inverness und Portree besucht, viel Bus und Zug gefahren, Castles besichtigt, Pubs besucht, im Kino gewesen und nach der Rückkehr mit lieben Freund*innen gegessen und gewählt.
Gefreut: über einen der allerschönsten Urlaube ever
Unsere Schottland-Tour im September war unsere lang ersehnte Nachholreise von 2020, als die Welt noch von Toilettenpapiermangel und Zoom-Meetings geplagt wurde. Das letzte Mal hatten wir die schottische Landschaft im Jahr 2008 erlebt, als wir uns auf den West Highland Way Walk wagten.
Die Reise in das Land der Dudelsäcke, Kilts und dampfenden Haggis begann mit einem beeindruckenden Knall – dem Anblick des Edinburgh Castle, das majestätisch über der Stadt thronte. Unsere wunderschöne Wohnung für eine Nacht, lag direkt daneben. Das war grundsätzlich perfekt, leider standen auf der Straße vor dem Haus ein paar Verkehrskegel, die natürlich jeden nächtlichen Betrunkenen und Nicht Betrunkenen dazu einladen auf dem Kopfsteinpflaster damit Fußball zu spielen. Ich war irgendwann echt versucht einen Eimer Wasser rauszukippen 😉
Der Greyfriars Graveyard in Edinburgh ist einer der bekanntesten Friedhöfe in Schottland und befindet sich im Herzen der Stadt, in der Nähe der Royal Mile und war damit auch direkt um die Ecke unserer Wohnung. Er wurde im Jahr 1562 gegründet und ist für seine historischen Grabsteine, Denkmäler und die faszinierende Geschichte bekannt. Der Friedhof hat die totalen Harry Potter Vibes und es gibt auch entsprechende Führungen mit einem Stopp an einem Grab das als Inspiration für Tom Riddells letzte Ruhestätte diente.
Der Friedhof ist auch für seine Verbindung zur schottischen Literatur und Geschichte bekannt, da er die letzte Ruhestätte von einigen bemerkenswerten Persönlichkeiten ist, darunter der Dichter Robert Burns und der Philosoph David Hume. Es gibt auch die Statue des treuen Hundes Bobby, der angeblich das Grab seines verstorbenen Herrchens John Gray bewacht hat.
Auf dem Greyfriars Kirkyard trafen wir nicht nur auf historische Grabsteine, sondern auch auf eine stilechte Gothic-Vampirfrau, die in einer Gruft stand und uns durchaus schaurige Schauer über den Rücken jagte.
Dr. Jekyll & Mr. Hyde – R. L. Stevenson
„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Robert Louis Stevenson ist ein zeitloser Klassiker, der die Leser auf eine fesselnde Reise in die Tiefen der menschlichen Psyche mitnimmt. Die Geschichte von Dr. Henry Jekyll, einem angesehenen Arzt und Wissenschaftler, der ein düsteres Geheimnis hütet, fesselt von der ersten bis zur letzten Seite. Die Spannung steigt, als Jekyll ein Experiment durchführt, um die dunklen und unterdrückten Teile seiner Persönlichkeit freizusetzen, was zur Entstehung von Mr. Edward Hyde führt, einem gefährlichen und skrupellosen Alter Ego. Die Erzählung entfaltet sich meisterhaft und lässt den Leser darüber nachdenken, wie weit manche Menschen gehen würden, um ihre inneren Dämonen zu zähmen.
Stevenson nutzt geschickt die Allegorie von Dr. Jekyll und Mr. Hyde, um die Dualität der menschlichen Natur und die moralischen Konflikte, die damit einhergehen, zu erforschen. Das Buch stellt die Frage auf, ob das Gute und das Böse in jedem von uns existieren und wie leicht sie in uns hervortreten können. Mit seiner packenden Erzählweise und den komplexen Charakteren ist „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ nicht nur ein spannendes Gruselmärchen, sondern auch eine tiefgreifende Reflexion über die menschliche Seele und die Schattenseiten unserer eigenen Persönlichkeit. Dieser Klassiker bleibt auch heute noch ein Muss für jeden, der sich für psychologische Spannung und moralische Dilemmata interessiert.
Murder on the Flying Scotsmann – Carola Dunn
„Murder on the Flying Scotsman“ von Carola Dunn ist ein gemütlicher Cozy Krimi, der die Leser in das goldene Zeitalter der vornehmen Eisenbahnreisen mit Salons und Teestunden zurückversetzt. Die Geschichte spielt im berühmten Flying Scotsman Zug, wo die Protagonistin, Daisy Dalrymple inmitten einer Gruppe exzentrischer Charaktere ermittelt, um einen Mordfall zu lösen. Dunn gelingt es, die Atmosphäre der 1920er Jahre lebendig werden zu lassen, und ihre Kombination aus historischem Ambiente und raffiniertem Krimiplot macht dieses Buch zu einem unterhaltsamen und spannenden Leseerlebnis und hat sich wunderbar im Zug nach Perth weglesen lassen.
Unsere nächste Station war Perth, wo ich einst für eine Weile gewohnt hatte. Auf den alten Pfaden zu wandern, fühlte sich an, als würde man in die Vergangenheit reisen – und das ganz ohne DeLorean. In dieser ehemaligen Hauptstadt Schottlands genossen wir den Anblick des majestätischen River Tay und wagten uns auf eine Wanderung auf den Kinnoull Hill.
Von Perth aus machten wir einen aufregenden Ausflug zum Dunnottar Castle. Der Weg dorthin führte uns entlang der dramatischen Steilküste, und wir fühlten uns wie die Stars unseres eigenen Abenteuerfilms. Die Ruine des Schlosses wirkte geradezu märchenhaft, und wir suchten nach versteckten Schätzen und Spuren vergangener Zeiten.
Pine – Francine Toon
„Pine“ von Francine Toon ist ein düsterer Roman, der die Leser in die abgelegenen Highlands Schottlands entführt. Die Geschichte spielt in einem kleinen Dorf, das von düsteren Geheimnissen und unheimlichen Gerüchten umgeben ist. Die Hauptfiguren, Lauren und ihr Vater Niall, sind tiefgründig und komplex gezeichnet, und ihre Beziehung steht im Mittelpunkt der Handlung.
Toon nutzt geschickt Elemente des Übernatürlichen, um eine gruselige und unheimliche Stimmung zu erzeugen, ohne dabei den Fokus auf die zwischenmenschlichen Beziehungen zu verlieren. „Pine“ ist literarischer Horror, der mit jeder Seite an Intensität gewinnt und die Leser in eine Welt entführt, in der die Grenzen zwischen Realität und Vorstellung verschwimmen.
Der Roman beginnt in einer Halloween-Nacht. Auf dem Heimweg in ihrem Lastwagen nach einem „Verkleidungsabend“ stoßen Lauren und ihr Vater auf eine seltsame Frau in weißem Gewand, die auf die Straße stolpert. Sie nehmen sie mit nach Hause, doch am nächsten Morgen ist sie verschwunden, und Lauren stellt fest, dass Niall sich nicht mehr an das Ereignis zu erinnern scheint. Weitere geisterhafte und unerklärliche Ereignisse ereignen sich. Könnten sie Vorboten einer bevorstehenden Tragödie sein? Das Verschwinden der Teenagerin Ann-Marie weckt Erinnerungen an ein Geheimnis, das nie verschwunden ist, und Lauren – und das ganze Dorf – befürchten das Schlimmste.
Francine Toon ist in den Highlands aufgewachsen und nutzt die ihr vertraute Umgebung gekonnt, um eine düstere, unheimliche Atmosphäre zu schaffen. Der Titel des Romans bezieht sich sowohl auf Christines Namen für ihre Tochter (Oren, das gälische Wort für „Kiefer“) als auch auf den Wald, der das Dorf umgibt.
Das perfekte Hörbuch für lagen Busfahrten bei denen draußen nebelumwobende Wälder und Berge am Fenster vorbeifliegen. Große Empfehlung!
Ein weiteres Highlight war unser Ausflug nach St. Andrews, wo wir die berühmte Universität besichtigten, die beeindruckende Cathedral bewunderten und die Ruinen der majestätischen Abbey bewunderten. St. Andrews, eine bezaubernde Küstenstadt an der Ostküste Schottlands mit einer Fülle an sehr beeindruckenden Ruinen.
Die St. Andrews Cathedral, eine majestätische Ruine aus dem 13. Jahrhundert, ist ein architektonisches Meisterwerk und ein wichtiger historischer Ort. Ihre Überreste zeugen von der einstigen Pracht und Bedeutung dieses religiösen Zentrums. Die angrenzende St. Rule’s Tower bietet einen tollen Blick über die Stadt und die umliegende Küste.
Die University of St. Andrews, eine der ältesten Universitäten im englischsprachigen Raum, die malerischen Universitätsgebäude verleihen der Stadt einen Hauch von Hogwarths insbesondere wenn die Studis am Wochenende in ihren Roben durch die Stadt ziehen.
Nach vier Tagen Perth war es Zeit dort unsere Zelte abzubrechen. Inverness ist die Hauptstadt der schottischen Highlands und liegt am Nordostende des berühmten Loch Ness. Die Stadt ist von einer atemberaubenden natürlichen Landschaft umgeben, darunter die Cairngorms-Berge und den Moray Firth. Inverness ist bekannt für sein historisches Erbe, darunter das Inverness Castle, das zwar von außen beeindruckend ist, aber normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Die Stadt bietet eine charmante Mischung aus Geschichte und Moderne, wobei sie als kulturelles und wirtschaftliches Zentrum der Region dient.
Unser erster Stopp war die berühmte Buchhandlung „Leakey’s“, die so groß ist, dass man fast darin verloren gehen kann. Ich hätte Tage darin verbringen können und es war ganz besonders fies so gut wie nichts kaufen zu können, da wir ja mit unseren Rucksäcken unterwegs waren, die ohnehin schon tonnenschwer waren.
Natürlich durfte ein Ausflug zum Loch Ness nicht fehlen, wo wir gespannt auf Nessie warteten, die sich aber leider nicht blicken ließ, aber die Aussicht auf Urquart Castle war atemberaubend.
Ein entspannter Walk entlang des River Ness rundete unseren Besuch in der Stadt ab und bot die perfekte Gelegenheit, die schottische Natur zu genießen und ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Inverness Castle war leider geschlossen, aber wir machten das Beste aus unserer Zeit und bestaunten das majestätische Gebäude von außen.
Begleitlektüre in Inverness war ein Krimi: Das Unrecht von Inverness – Douglas Skelton erschienen im Dumont Verlag
In Skeltons drittem Rebecca-Connolly-Thriller verfolgt die in Inverness lebende schottische Journalistin einen Anwalt, der Beweise hat, die die Verurteilung von James Stewart wegen Mordes an seinem schwulen Liebhaber in Frage stellen könnten. Das Medieninteresse an Spruchbändern an historischen Stätten, die die Unschuld seines Namensvetters, des 1752 wegen Mordes an einem Regierungsbeamten hingerichteten Clanführers James Stewart, verkünden, hat diesem neueren Justizirrtum große Aufmerksamkeit beschert. Das Lokalkolorit hat dem Krimi nochmal deutlich Aufwind verpasst, der für mich ansonsten etwas dahin plätscherte. Als Vor Ort Lektüre passabel, ansonsten würdeich wohl eher nicht zu einem weiteren Band aus der Reihe greifen.
So meine Lieben – jetzt habe ich euch durch unsere erste Schottland Woche und die entsprechenden Lektüren geführt. Habt ihr Lust für den zweiten Teil mit nach Skye zu kommen?
Gesehen: Ghostbusters: Afterlife (2021) von Jason Reitman mit Carrie Coon, Mckenna Grace und Finn Wolfhardt. Eine alleinerziehende Mutter zieht mit ihren beiden Kindern in das Haus ihres Vaters einem ehemaligen Ghostbuster und der Spaß beginnt. Großartig!
Milan Kundera – Die Ironie des Seins (2022) von Jarmila Buzkova. Doku über Kunderas Werdegang als Mensch und Schriftsteller. Sehenswert.
Manifest Season 4 (2021) von Jeff Rake mit Melissa Roxburgh und Josh Dallas. Vierte Staffel der Mystery Serie um ein 5 1/2 Jahre lang verschollenes und dann unter mysteriösen Umständen wieder aufgetauchtes Flugzeug. Bleibt spannend.
Gehört: North – Fever Ray, Climb on board – Anika, Wagging Tongue – Depeche Mode, Blue Veils and golden sand – Delia Derbyshire, Für Immer – Neu!, Drive it all over me – My Bloody Valentine, Halleluja – Allie Sherlock
Lesen im Sommer kann eine Herausforderung sein. Überall zu heiß! In der Dachgeschoßwohnung hält man es nicht aus, auf der Picknick Decke ist es sehr schnell unbequem und im Liegestuhl muss man alle paar Minuten in den Schatten rutschen – es ist ein Elend 😉 Es sollte klimatisierte Leseräume in jeder Straße geben! Trotzdem habe ich mich – nur für euch – durch einen kleinen Literaturberg gefräst und stelle euch den hier kurz und knackig vor, in alphabetischer Reihenfolge. Los geht’s:
Paula Barbosa & Dominik Bollow – Yuri und Vincent. Ein Papagei will nicht fliegen erschienen im Round not Square Verlag für Buchrollen
Das war ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Eine Buchrolle! Eine Geschichte auf 14m. Da musste ich anfangs erst mal schauen, wie man eine Buchrolle eigentlich liest. Der Verlag sitzt in Berlin und druckt jedes Buchrolle auf Bestellung.
Die Geschichte von Yuri und Vincent war absolut bezaubernd und ich freue mich schon aufs gemeinsame Lesen mit dem kleinen Neffen – aber ich habe schon mal vorgelesen und weiß, worauf er sich freuen kann. Große Empfehlung!
Vincent lebt in einer Kiste. Freiwillig, und wie er findet mit gutem Grund. Denn Vincent ist ein Papagei, der nicht fliegen will. Für ihn ist es einfacher, zu behaupten er sei ein Elefant. Von denen erwartet nämlich niemand, dass sie fliegen.
Yuri, der Maus, ist das eigentlich egal. Alles was er will, ist mit seinem besten Freund spielen. Ob Vincent nun ein Papagei ist oder ein Elefant … wen interessiert das schon.
Auch Vincent war traurig. Es fühlte sich blöd an, seinen Freund anzulügen. Aber er konnte ihm ja nicht sagen, dass er gar kein Elefant ist. Solange niemand wußte, dass er eigentlich ein Papagei war wollte ihn auch niemand fliegen sehen
Aber Vincent verfängt sich immer mehr in Ausreden und erfundenen Wahrheiten und fühlt sich dabei so unwohl, dass sich schließlich Yuri auf die Reise macht. Denn wäre es nicht schön noch andere Elefanten zu finden, die so außergewöhnlich sind wie Vincent? Dann würde sich Vincent doch bestimmt besser fühlen.
Das Glück liegt näher als Yuri und Vincent ahnen können, aber manchmal bedarf es einer Reise um es zu finden.
Trust Exercise – Susan Choi auf deutsch erschienen unter dem Titel „Vertrauensübung“ im Kjona Verlag übersetzt von Tanja Handels und Katharina Martl
Gleich vorneweg das Buch habe ich abgebrochen – das hat mich echt genervt irgendwann. Ich habe es so schnell in den offenen Bücherschrank gestellt, dass ich ganz vergessen habe ein Foto zu machen. Ich war nicht die einzige die ihre Schwierigkeiten mit dem Buch hatte und auf Goodreads sah ich diese Rezension die meinen Eindruck des Buch komplett wiedergibt:
ME to SUSAN CHOI: “I did not enjoy this book.” Susan Choi: “You did not enjoy this book.”
“I did not enjoy this book.” “You did not enjoy this book.”
“I did not enjoy this book.” “You did not enjoy this book.”
“I did not enjoy this book.” “You did not enjoy this book.”
I DID NOT ENJOY THIS BOOK!
Das College – Penelope Fitzgerald übersetzt von Christa Krüger erschienen im Suhrkamp Verlag
Ein Buch das mich sehr an J. L. Carrs „Ein Monat auf dem Land“ erinnerte und ich erfreut im Nachwort entdeckte, dass Fitzgerald und Carr befreundet waren. Ich hatte im August Lust auf Campus Romane und habe mich daher viel in Oxford und Cambridge herumgetrieben. Penelope Fitzgerald war eine britische Schriftstellerin, die in verschiedenen Genres geschrieben hat. Ihre Romane sind bekannt für ihren subtilen Humor, ihre präzise Sprache und ihre scharfsinnige Beobachtungsgabe. Am bekanntesten ist wahrscheinlich ihr Roman „The Bookshop“ der auch vor einigen Jahren erfolgreich verfilmt wurde.
Cambridge 1912: Ein harmloser Fahrradunfall bringt die wohlgeordnete Welt des jungen Wissenschaftlers Fred durcheinander. Er verliebt sich in eine unbekannte junge Frau – und das lässt sich mit den Gesetzen der Physik nicht erklären …
Im Jahr 1911 hatte die Aerated Bread Company im Oberstock ihrer Tee-Stuben ein Damenzimmer eingerichtet. In London begann man nämlich allmählich die Tatsache anzuerkennen, daß es inzwischen viele arbeitende Frauen gab, die auch manchmal in Frieden irgendwo sitzen und das selbstverdiente Geld ausgeben wollten, auch wenn es auch vielleicht nur für eine Scheibe Toast reichte.
Fred ist Physiker, er hat sich ganz der Wissenschaft verschrieben und führt den Statuten gemäß ein Junggesellendasein – bis er eines stürmischen Abends in einen Fahrradunfall verwickelt wird. Er findet sich in einem fremden Bett wieder, an seiner Seite eine junge Frau: Daisy, eine Krankenschwester aus dem Londoner Armenviertel. Sie ist charmant, pragmatisch und bildhübsch. Für Fred ist es Liebe auf den ersten Blick! Doch so unerwartet, wie Daisy in sein Leben getreten ist, so schnell verschwindet sie wieder. Und während ganz Cambridge heftig die entstehende Nuklearforschung und das Frauenwahlrecht diskutiert, nimmt Fred die Suche nach Daisy auf …
Maurice – E. M. Forster auf deutsch unter dem gleichen Titel erschienen im S. Fischer Verlag
„Maurice“ ist ein Roman von E. M. Forster, der 1913 geschrieben wurde, aber erst posthum im Jahr 1971 veröffentlicht wurde, da das Thema Homosexualität zu dieser Zeit als kontrovers galt. Die Geschichte spielt im England des frühen 20. Jahrhunderts und erzählt von Maurice Hall, einem jungen Mann aus der englischen Oberschicht, der seine homosexuellen Gefühle entdeckt und damit konfrontiert wird. Achtung ich spoilere im hier gleich etwas, wer sich überraschen lassen möchte wie das Buch endet – Augen zu 😉
Die Handlung verfolgt Maurices inneren Konflikt, da er in einer repressiven Gesellschaft lebt, die Homosexualität ablehnt. Maurice erlebt Beziehungen zu anderen Männern, darunter Clive Durham, sein Freund an der Universität, der ihre Beziehung aus Angst vor gesellschaftlicher Ächtung beendet. Später begegnet Maurice Alec Scudder, einem unterprivilegierten Mann, und die beiden entwickeln eine Beziehung. Trotz der Risiken und gesellschaftlichen Widerstände entscheidet sich Maurice, seine Liebe zu Alec zu leben.
I am an unspeakable of the Oscar Wilde sort.
Die Geschichte endet mit einem optimistischen Ton, da Maurice und Alec einen Weg finden, zusammen zu sein und ihre Liebe zu leben, wenn auch im Verborgenen. „Maurice“ ist eine wichtige literarische Arbeit, da sie das Thema Homosexualität und die Herausforderungen, denen LGBTQ+-Menschen in einer intoleranten Gesellschaft gegenüberstehen, einfühlsam behandelt und eine Botschaft der Hoffnung und Selbstakzeptanz vermittelt.
The Go-Between – L. P. Hartley erschienen im Suhrkamp Verlag übersetzt von Maria Wolff
„The Go-Between“ von L.P. Hartley ist ein Roman, der 1953 veröffentlicht wurde. Die Geschichte handelt von einem jungen Mann namens Leo Colston, der als 13-Jähriger im Sommer 1900 auf das Landgut eines Freundes seiner Mutter eingeladen wird.
Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, man macht die Dinge anders dort
Während der Sommerferien auf dem Landgut der Eltern seines Schulfreundes wird der dreizehnjährige Leo zum Überbringer heimlicher Liebesbotschaften zwischen Ted, dem Pächter und Marian, der schönen Tochter des Schloßherrn, deren Verlobung mit Lord Trimingham kurz bevorsteht. Doch gegen seinen Willen zieht es Leo immer tiefer in den Strudel des gefährlichen Spiels von Verlangen und Verrat, von versprochener und verbotener Liebe und schließlich steht er vor der ersten großen Gewissensentscheidung seines jungen Lebens. The Go-Between ist ein raffiniert konstruierter Roman über die Strapazen des Erwachsenwerdens und die Gefühlsverwirrungen der Jugend, eine fein beobachtete Gesellschaftsanalyse und eine wunderbare Liebesgeschichte.
Last Night at the Telegraph Club – Malinda Lo erschienen im Hodder & Stoughton Verlag. Bislang noch nicht auf deutsch erschienen
„Last Night at the Telegraph Club“ von Melinda Lo ist ein Roman, der im Jahr 1954 in San Francisco spielt. Die Geschichte folgt der Hauptfigur Lily Hu, einer chinesisch-amerikanischen Teenagerin, die in einer Zeit lebt, in der die LGBTQ+-Community stark unterdrückt wird.
Lily entdeckt den Telegraph Club, einen Untergrund-Lesbenclub, und verliebt sich in Kath, ein Mädchen aus ihrer Schule. Diese Liebe führt zu einer tiefen Selbstentdeckung und stellt Lily vor die Herausforderung, ihre sexuelle Identität in einer konservativen Gesellschaft zu akzeptieren und auszuleben.
Here was her mother sitting down across from her, reaching for her hands and chafing them as if she were frozen. She felt the rub of her mother’s wedding ring against her skin, and her mother’s face swam into focus, her brown eyes full of the sharp worry of love, and Lily thought, You will never look at me like this again.
Während des Buches erleben Lily und Kath die sozialen und politischen Herausforderungen der 1950er Jahre, insbesondere im Zusammenhang mit der Unterdrückung von Homosexualität und rassistischer Diskriminierung gegenüber chinesisch-amerikanischen Gemeinschaften. Das Buch zeigt, wie Lily und Kath ihre Liebe trotz dieser Hindernisse erkunden und ihre Identität akzeptieren.
„Last Night at the Telegraph Club“ ist ein berührender Roman über Liebe, Identität und die Suche nach Akzeptanz in einer schwierigen Zeit. Er beleuchtet die Erfahrungen von LGBTQ+-Personen und ethnischen Minderheiten in den USA der 1950er Jahre. Ich wünschte es hätte diesen Roman gegeben als ich in Lilys Alter war;)
Die Geschichte von Blue – Solomonica de Winter erschienen im Diogenes Verlag
Welch ein Talent: Die erst 17-jährige Solomonica de Winter erzählt die Geschichte von Blue, die ihren Vater früh verloren hat, deren Mutter in ihrer eigenen Welt lebt und die sich in einen Menschen verliebt, der vom gleichen Buch besessen ist wie sie: dem ›Zauberer von Oz‹. Wie Dorothy im Buch macht sie sich auf, um jenseits des Regenbogens wieder eine Art Zuhause zu finden – und den Mörder ihres Vaters. Ein Roman mit doppeltem Boden, Drive, Chuzpe und einer völlig eigenen Poesie.
Das ist die Geschichte von Blue, die ihren Vater früh verloren hat, deren Mutter in ihrer völlig eigenen Welt lebt und die sich in einen Menschen verliebt, der vom gleichen Buch besessen ist wie sie: dem ›Zauberer von Oz‹. Wie Dorothy im Buch macht sie sich auf, um jenseits des Regenbogens wieder eine Art Zuhause zu finden – und den Mörder ihres Vaters. Eine Suche, die an einen ganz anderen Ort hinführt, als man am Anfang erwartet.
Glück ist ein komisches Wort, wenn man gar nichts mehr spürt. Wie eine versunkene Insel, eine vergessene Welt, die einmal eine Bedeutung hatte.
Ein beachtliches Debüt einer so jungen Autorin, die ich vor einer Weile auf der Frankfurter Buchmesse mal live erleben konnte. Bei den Mengen an Autoren-Genen die sie abbekommen hat mit Jessica Durlacher und Leon de Winter als Eltern vielleicht kein Wunder, aber sie hat eine ganz eigene Stimme und es wird nicht der letzte Roman von ihr gewesen sein, den ich gelesen habe.
Hintergrund für Liebe – Helen Wolff erschienen im Weidle Verlag
Hintergrund für Liebe, der Roman eines Sommers, entstanden 1932/33, erzählt die Geschichte des Beginns einer großen Liebe während einer Flucht auf Zeit aus den kippenden Verhältnissen in Deutschland: »Hie Cointreau, hie Pernod rufen die Plakate – Hitler und Hindenburg sind weit«.
Der zwanzig Jahre ältere Mann, ein Bonvivant und Ladies‘ Man, muß von der jungen Frau , die mit ihm im Auto nach Südfrankreich reist, erst verlassen werden, damit er begreift, was in dieser Beziehung – und im Leben – wirklich zählt. Sie verzichtet auf ihn, zieht sich nach Saint-Tropez in ein winziges Häuschen im Schilf zurück, lebt ihr eigenes Leben, findet neue Freundschaften und Ruhe in sich selbst. Der Mann trifft sie zufällig wieder und ist beeindruckt von ihrer Kraft und Unabhängigkeit. Doch leicht macht sie ihm den Beginn eines gemeinsamen Lebens nicht. Sie fordert von ihm grundsätzliche Veränderungen in seiner Haltung zu sich und der Welt und eine Rückkehr zur Einfachheit.
Ich will leben, und du willst Dich amüsieren. – Nein, Lieber, nicht mit mir.
Am Schluß hat die junge, mittellose, unerfahrene Frau dem älteren, wohlhabenden, erfahrenen Mann den Hintergrund für Liebe, den er ihr zum Geschenk machen wollte, einfach aus der Hand genommen, radikal verändert und ihm zurückgeschenkt. Marion Detjen ergänzt diesen deutlich autobiographischen Roman Helen Wolffs mit einem Essay, der die Situation Kurt und Helen Wolffs in den ersten Jahren ihres gemeinsamen Lebens und Arbeitens schildert.
Helen Wolff (1906-1994) ist vor allem als legendäre Verlegerin bekannt. Ihre eigenen Theaterstücke und Romane, die in den frühen dreißiger Jahren entstanden, hielt sie unter Verschluß. In München arbeitete sie seit 1928 für den Kurt Wolff Verlag. 1933 heiratete sie Kurt Wolff und emigrierte mit ihm nach Frankreich. Im New Yorker Exil baute sie 1942 gemeinsam mit Kurt Wolff den Verlag Pantheon Books auf. Als Verlegerin eroberte sie nach dem Zweiten Weltkrieg mit zahlreichen deutschen und europäischen Schriftstellern (so Günter Grass, Max Frisch, Uwe Johnson, Italo Calvino) den US-amerikanischen Buchmarkt. Ab 1961 veröffentlichte sie die Werke ihrer Autoren in der Reihe »Helen and Kurt Wolff Books« bei Harcourt, Brace & World, für die sie – Kurt Wolff starb 1963 – bis 1981 verantwortlich war. Das Manuskript des Romans Hintergrund für Liebe aus ihrem Nachlaß wird nun zum ersten Mal veröffentlicht.
„Der Club“ von Takis Würger ist ein Roman, der 2017 veröffentlicht wurde. Die Geschichte handelt von einem jungen Mann namens Hans Stichler, der von einem deutschen Elite-College nach Cambridge geschickt wird, um dort undercover in einem exklusiven Geheimbund, „Der Club“, zu ermitteln.
Beim Hunger war es ein Loch gewesen, das ich im Bauch gespürt hatte. Die Einsamkeit war ein Loch, das ich in meinem ganzen Körper spürte, als wäre von mir nur die Hülle eines Menschen übrig geblieben.
Hans freundet sich mit Mitgliedern des Clubs an und taucht in die Welt der Elite, des Luxus und der Geheimnisse ein. Dabei entdeckt er, dass der Club ein dunkles Geheimnis verbirgt, das mit einer Vergewaltigung in der Vergangenheit in Verbindung steht. Hans steht vor der moralischen Herausforderung, zwischen seiner Loyalität zu seinen neuen Freunden und der Suche nach der Wahrheit zu wählen.
Der Roman behandelt Themen wie Macht, Privilegien, Loyalität und die Schwierigkeit, sich in einer Welt voller Geheimnisse und Intrigen zurechtzufinden. Es ist eine Geschichte über die Suche nach Identität und die Konfrontation mit den Schattenseiten einer exklusiven Gesellschaft.
Letters of Note. Briefe die die Welt bedeuten herausgegeben von Sean Usher erschienen im Heyne Hardcore Verlag
Letters of Note ist eine Sammlung von 125 der unterhaltsamsten, inspirierendsten und ungewöhnlichsten Briefe der Weltgeschichte. Das Buch basiert auf der sensationell populären Website gleichen Namens – einer Art Online-Museum des Schriftverkehrs, das bereits von über 70 Millionen Menschen besucht wurde.
Von Virginia Woolfs berührendem Abschiedsbrief an ihren Mann bis zum höchsteigenen Eierkuchen-Rezept von Queen Elizabeth II. an US-Präsident Eisenhower, vom ersten aktenkundigen Gebrauch des Ausdrucks »OMG« in einem Brief an Winston Churchill bis zu Gandhis Friedensersuch an Adolf Hitler und von Iggy Pops wundervollem Brief an einen jungen weiblichen Fan in Not bis hin zum außergewöhnlichen Bewerbungsschreiben von Leonardo da Vinci zelebriert und dokumentiert Letters of Note die Faszination der geschriebenen Korrespondenz mit all dem Humor, der Ernsthaftigkeit, der Traurigkeit und Verrücktheit, die unser Leben ausmachen.
Das war ein toller Fund im Bücherschrank und eigentlich wollte ich nur mal kurz reinlesen und zack bin ich so derart hängengeblieben das ich erst Stunden später wieder in der Realität zurück war und ich das Buch bereits über die Hälfte durch hatte. Das perfekte Buch für alle die gerne Briefe bekommen, die sich an gelungenen Formulierungen erfreuen können und die Spaß haben an überraschenden und teilweise für mich komplett unbekannten Episoden aus der Weltgeschichte.
So geschafft! Konnte ich euch für das eine oder andere Buch interessieren? Welches davon kennt ihr schon und mochtet ihr oder mochtet ihr vielleicht auch nicht? Freue mich immer über Rückmeldung. Und jetzt wünsche ich euch einen schönen September. So gerne ich Frühling und Sommer mag, ich freue mich auch immer wenn die ‚ber Monate losgehen 😉