Amphi 2016 – kranker Krach und Gothic Pogo

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Ich brauchte ein bisschen Abstand um mir vernünftig eine Meinung zum Amphi 2016 bilden zu können. Unser 7. Amphi in Folge fühlte sich etwas durchwachsen an. Locationwechsel weg vom Tanzbrunnen zur Lanxess Arena und zurück war das eine, die sich einschleichende Routine vielleicht das andere.

Der Samstag fiel für mich ziemlich ins Wasser und das nicht nur wegen des Wetters. Die elektronischen Bands die mich interessiert hätten spielten fast alle auf der Theater Stage und da war permanent ewiges Schlangestehen angesagt, so dass man nicht hineinkam oder erst wenn die Hälfte des Konzerts vorbei war. Daher auf dem Schiff ein bisschen „Lebanon Hanover“ und „Whispers in the Shadow“ gehört was beides ganz ok war, aber wirklich vom Hocker hat es mich nicht gehauen. Wir sind recht früh ins Hotel zurück und hofften auf den Sonntag.

Der zeigte sich dann auch von der besten Seite. Strahlende Sonne und keine Schlange an der Theater Stage, dem Electro-Frühstück stand damit nichts im Wege und bäm hatte ich mein absolutes Festival-Highlight: XOTOX

Wo zur Hölle waren die die ganze Zeit ? Warum habe ich die nicht früher entdeckt. Das ist so richtig kranker shit auf den ich ziemlich abgefahre. Kostprobe ?

Mechanische Unruhe:

oder Schwanengesang:

Da fliegen ein paar Gehörgänge raus und ein paar Gehirnzellen sterben, aber das lohnt sich. Electro-Stampf vom Feinsten.

Und zack war ich nach dieser schweißtreibenden Tanzeinlageschon weitestgehend versöhnt mit dem Amphi. Danach reflektierten wir mit den Schweizern „The Beauty of Gemini“ zu gitarrenlastigem Dark Wave über die dunklen Seiten des Lebens. Die wohnten übrigens im gleichen Hotel wie wir, genau wie die Jungs von Solitary Experiment.

Hier aber erst mal eine Kostprobe zu „The Beauty of Gemina“

Anschließend zog es uns wieder raus in die Sonne und wir sahen uns auf der Hauptbühne Solar Fake und Suicide Commando an. Zwei Bands die immer wieder gehen. Und wer bei Solar Svens Hüftschwung nicht neidisch wird, dem ist nicht zu helfen.

Solar Fake – „Not what I wanted“

Suicide Commando „God is in the Rain“

Den krönen Abschluß gab es dann mit den Editors, die ein wirklicher Knaller waren für das Amphi, den solche Hochkaräter gibt es da eher selten zu sehen. Herr Smith war überaus gut drauf und selbst rosafarbene Einhörner die ständig zu ihm auf die Bühne wanderten brachten ihn nicht aus dem Konzept.

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Editors „Papillon“:

Life is a Fear:

Meine Highlights waren Xotox und die Editors, der Sonntag hat vieles rausgerissen, aber noch schwanke ich, ob wir nächstes Jahr wieder fahren werden, oder ob eine Pause mal ganz gut tut…

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Amphi 2015 @Köln Lanxess Arena

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Unser jährlicher Amphi Besuch bedeutete für 2015 eine ziemliche Premiere, denn nix mehr Tanzbrunnen –  ab 2015 sollte es in der Lanxess Arena dunkelschwarz werden. Wir waren gespannt, eher sogar skeptisch-gespannt. Der Tanzbrunnen war als Venue zwar nicht ideal, aber den kannten wir und die Arena klang so riesig und da waren wir ein wenig besorgt – würde das das endgültige Aus für das Amphi bedeuten oder würde alles noch viel besser werden?

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Was nicht wirklich besser war, war das Wetter. Gleich der erste Tag ging massiv in die Hose. Orkanartige Stürme verhinderten jeglichen Außenbetrieb und die Organisatoren des Amphis haben wahre Wunder geleistet, um möglichst viele Auftritte nach drinnen zu verlagern, den Zeitplan umzubauen etc. und was soll ich sagen, es war in vielerlei Hinsicht ganz vorzüglich.

Da man aufgrund des Wetters weniger rumlaufen konnte und es nur eine Bühne gab, haben wir soviele Bands am Stück wie noch nie gesehen und sind nicht immer nur zu den vermeintlichen Leckerbissen von Bühne zu Bühne gehüpft. Dadurch habe ich eine Menge Bands kennengelernt, die ich sonst höchstwahrscheinlich verpasst hätte.

Am ersten Tag haben wir uns Chrom, Rabia Sorda, The Other, The Crüxshadows, [X]-RX, DAF, The Birthday Massacre und Agonoize angeschaut. 




Combichrist – Foto: be subjective

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The Crüxshadows – Foto: thecruxshadows.com

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Rabia Sorda und Agonoize waren meine Highlights, aber bis auf DAF hat mir eigentlich alles überraschend gut gefallen. „The Birthday Massacre“ hätte ich sonst womöglich verpasst. Und die haben ebenfalls richtig Laune gemacht.

Danach waren wir platt und sind taub und müde ins Bettchen gewankt, wir mußten schließlich am nächsten Morgen um 12.00 Uhr schon bei Diorama sein, die ihren verpassten Auftritt vom voherigen Tag nachholten. Am zweiten Tag hat sich das Amphi dann von der schönsten Seite gezeigt. Sonnig, warm, dunkel-düster – ein perfekter Tag bis auf die dämlichen Dreckswespen, die einen echt um den Verstand bringen konnten.

Am Tag 2 standen für uns Diorama, S.P.O.C.K., Combichrist, Oomph, Zeraphine und Diary of Dreams auf dem Programm.

Besonders gefreut hatte ich mich auf Combichrist, aber ich war an dem Tag nicht die einzige, die sich fragte, ob die Bandmitglieder von Aliens entführt seien. Statt fettem Elektro-Gehämmer waren da überwiegend Sturmgitarren am Start. Nicht schlecht, aber seltsam und ich wollte es elektronisch. Menno.

Alles in allem war es wieder ein wunderbares Festival – 2016 sind wir bestimmt auch wieder dabei. Ich kenn uns doch 😉

Hier noch ein Video mit Eindrücken vom Amphi in diesem Jahr:

Meine Woche

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Gesehen: „Les petits mouchoirs“ (Kleine wahre Lügen) mit der wundervollen Marion Cottilard – toller Film, sehr empfehlenswert. Macht Lust auf den nächsten Frankreich-Urlaub

Ex Machina“ Science Fiction Thriller von Alex Garland. Das Haus ist der absolute Wahnsinn. Der Film hat mir gut gefallen, ein dunkles Kammerspiel.

Gehört:  Janis And The Artists „Nightmare„, Rabia Sorda „Deaf„, The Crüxshadows „Marilyn My Bitterness„, The Birthday Massacre „Beyond„, X-Rx „Stage 2„, Aganoize „Staatsfeind

Gelesen: diesen Artikel aus der Paris Review über Tove Jansson, diesen Artikel im Forbes Magazin über die Einführung der Agile Prinzipien im Unternehmen, diesen Artikel in der Zeit über E. L. Doctorow

Getan: meine „Shaper“ Meetings erfolgreich losgekickt, eine Freundin nach ihrem Radl-Unfall im Krankenhaus besucht und in Köln das Amphi Festival besucht.

Gegessen: Johannisbeeren aber sonst wenig gescheits

Getrunken: Kölsch

Gefreut: wir haben den Balkon wieder schön

Geärgert: das der erste Festivaltag sturmbedingt draußen komplett abgesagt werden musste.

Gelacht: There are two kinds of people in the world. Morning People and People who wanna shoot Morning People.

Geplant: das Björk Konzert in Berlin nächste Woche besuchen

Gewünscht: dieses Regal, diese Schuhe, diese Hängematten

Gekauft: 2 Tshirts

Gewonnen: „Vampire sind unter uns“ von Mark Benecke – man darf gespannt sein 😉

Geklickt: diesen gerade entdeckten Essay von Charles Dickens

Meine Woche

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Gesehen: „The Girl with the Dragon Tattoo“ von David Fincher – richtig cooler Soundtrack, der Film war gut, aber die Original-Version hat mir deutlich besser gefallen. Und Noomi Rapace ist einfach so viel cooler 😉

Bridesmaids“ von Paul Feig eine amerikanische Komödie die mir so viel besser gefallen hat, als ich je dachte. Ich bin überhaupt kein Komödien-Mensch, aber der war wirklich lustig.

Into the Night“ von John Landis. Puh den fand ich grottig und hab ihn nicht zu Ende geschaut, obwohl David Bowie mitgespielt hat.

Gehört:  Blanck Maass „Atrophies„, Trent Reznor & Atticus Ross „She reminds me of you„,  The Libertines „Gunga Din„, S.P.O.C.K. „Never trust a Klingon“, Rome „Amsterdam, The Clearing

Gelesen: „The End of Capitalism has begun“ aus dem Guardian, diese Rezension zu „Go Set a Watchman“ – weiß noch immer nicht, ob ich das Buch wirklich lesen will, oh Atticus 😉 und diesen Artikel aus dem Smithsonian über unseren Besuch bei Pluto

Getan: im Bookclub diskutiert, ein neues Teammitglied rekrutiert, ein wunderbares wildes Weiber-Wochenende überstanden, im Marie-Einsiedel-Naturbad geplanscht, Schwimmbadpommes gegessen, beim Zeit-Magazin-Rätsel um die Ecke gedacht und ein Wespennest entfernt.

Gegessen: Bánh Xèo – Vietnamesische Crepes

Getrunken: Lillet Wild Berry

Gefreut: über das tolle Wochenende mit den Damen

Geärgert: ganz falsches Wort geschockt über den schlimmen Radl-Unfall einer Freundin. Und egal wie doof Fahrradhelme eigentlich sind und man damit aussieht – die retten wirklich Leben. Go and buy one NOW!

Gelacht: Rausgehen ist wie Fenster auf. Nur krasser.

Geplant: Amphi-Festival nächstes Wochenende. Leider ohne Ms Confusion – schade 😉

Gewünscht: diese wunderschöne sommerliche Keramik, entdeckt bei einfallsreich, diese schwebende Kuschelecke und diese Wandtapete, ach was das ganze Zimmer – genau so.

Gekauft: Flip-Flops und Ansteck-Buttons

Gefunden: Cees Nooteboom „Die folgende Geschichte“ und „Phantastische Träume“ beim nächtlichen Radeln durch München 🙂

Geklickt: auf diesen Vortrag zu „Beautiful Teams / Participatory Leadership“ und diesen Vortrag von Ken Singer

Gewundert: wie lange es dauern kann, bis Perspektivenwechsel wirklich hinhauen

Meine Woche

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Gesehen: „Wild at Heart“ – sehr abgefahren. David Lynch eben

Gehört:  viele tolle Bands auf dem Amphi-Festival

Gelesen: Denkanstöße 2015. Besonders gefallen hat mir bisher der Auszug „Humanismus Reloaded“ von Michael Schmidt-Salomon

Getan: viel geschrieben

Gegessen: eine furchtbar leckere Blumenkohl-Paprika-Suppe

Getrunken: Kölsch

Gefreut: eine liebe Blog-Kollegin live getroffen zu haben und von 2 lieben Menschen vom Flughafen abgeholt worden zu sein und wir haben ein lecker Wiedersehen-Kölsch getrunken

Geärgert: wie so oft das der Tag nur 24 Stunden hat

Gelacht: über mein Monster-Einschlaf-Zucken im Flieger am Montag abend und meinen armen erschrockenen Sitznachbarn

Geplant: mich mal im lokalen Boxstudio umzusehen

Gewünscht: diese Decke – ja auch mit den Pom Poms 😉

Gekauft: eine Kette und ein Armband für Wonnie

Gefunden: einen spannenden Urlaubstipp –  Bücherdorf Fjaerland

Geklickt: auf einen Auszug aus Susan Sontag’s Rolling-Stone Interview – und sofort gewußt, das will ich haben

(diese Auflistung bei philuko gesehen für toll befunden und übernommen – hoffe, das ist ok).