Gruseliger Horroctober

Zack ist er schon wieder vorbei mein liebster Monat. Viel zu warm, viel zu golden. Ich habe die neblig-düsteren Wochenenden doch ein bisschen vermisst, die meiner Lektüre etwas angemessener gewesen wären. Vermutlich sollten wir uns bei der drohenden Energiekrise aber über zu warme Monate erst einmal nicht beschweren. Die kalte nasse Jahreszeit wird sicherlich noch kommen. Ein guter Lesemonat war es – wenn natürlich dem Monatsthema geschuldet ein wenig mono-thematisch.

Hier also wieder im Schnell-Durchlauf meine Oktober-Lektüre:

„The Silent Companions“ – Laura Purcell auf deutsch unter dem Titel „Die stillen Gefährten“ im Festa Verlag erschienen übersetzt von Eva Brunner

Mein Highlight diesen Monat. Selten einen so spannenden modernen Gothic-Roman gelesen der stellenweise wirklich gruselig ist und einem klar machen, dass manche Türen vielleicht wirklich besser verschlossen bleiben…

Elsie Bainbridge nach kurzer Ehe frisch verwitwet und schwanger bezieht das alte Landgut ihres verstorbenen Mannes. In ihrem neuen Zuhause existiert ein verschlossener Raum. Als sich dessen Tür für sie öffnet, findet sie ein 200 Jahre altes Tagebuch und eine beunruhigende, lebensgroße Holzfigur – eine stille Gefährtin … und definitiv mehr als sie sich je erhofft hatte. Ein echter Pageturner hab bis kurz nach zwei nachts gelesen und mich dann vor meinem eigenen Schatten gegruselt 😉
Möchte auf jeden Fall auch die anderen Romane der Autorin lesen.

Imprisonment was never the real punishment: it was the people you were stuck with.

„The Vampyre“ – John Polidori erschienen im Black Letter Press Verlag

The Vampyre ist die erste in englischer Sprache veröffentlichte Vampirgeschichte, eine Novelle von John Polidori, dem Arzt von Lord Byron die 1819 erschien.

Die Geschichte erregte in Europa großes Aufsehen. Polidori schuf die erste Vampirerzählung der Weltliteratur und begründete gleichsam mit der Hauptfigur des Lord Ruthven den Typus des modernen Vampir und war bis zur Veröffentlichung von Dracula durch Bram Stoker im Jahr 1897 die unangefochtene Quelle sämtlicher Vampirgeschichten. Die Geschichte entstand am gleichen verregneten Wochenende wie Mary Shelleys „Frankenstein“ in der Villa Diodati am Genfersee aus einem dichterischen Wettstreit mit Lord Byron sowie Mary Shelley und Percy Bysshe Shelley.

Glück brachte sie dem jungen Arzt nicht. Die Geschichte wurde unter Lord Byrons Namen veröffentlicht, Polidori bekam vom Ruhm nicht wirklich was ab (vom Geld auch nicht), hatte Spielschulden, Liebeskummer und litt wohl auch unter Depressionen. Mit nur 26 Jahren starb er unter ungeklärten Umständen die auf Selbstmord hindeuteten. Über sein Leben und das seiner Mitstreiter:innen in der Villa Diodati zu lesen ist mindestens so spannend wie seine Novelle „Der Vampyr“.

Erwähnen möchte ich auch unbedingt den kleinen unabhängigen Verlag „Black Letter Press“ aus Hannover die wunderschöne, liebevoll gemachte dunkle Klassiker veröffentlichen.

Aubrey retired to rest, but did not sleep; the many circumstances attending his acquaintance with this man rose upon his mind, and he knew not why; when he remembered his oath a cold shivering came over him, as if from the presentiment of something horrible awaiting him.

„Sleepy Hollow“ und „Rip van Winkle“ – Washington Irving erschienen im Black Letter Press Verlag

Auch dies ein Klassiker aus dem Hause Black Letter Press. Bislang kannte ich nur die Verfilmung aus den 90er Jahren, die ich sehr liebe und es wurde Zeit mich mit einem Gothic Klassiker aus New England zu beschäftigen.

Irving beschäftigte sich mit der deutschen Romantik als ihm angeblich auf einer Reise durch England auf der Westminster Bridge in London die Idee zum kopflosen Reiter aus Sleepy Hollow kam. In Interviews beteuerte Irving jedoch stets das die Sage genau so in den Catskills erzählt werde und er sie selbst so erzählt bekomme habe. Es gab immer wieder einmal Plagiats Vorwürfe, dem Erfolg der Geschichte und dem Ruhm Irvings tat das jedoch keinen Abbruch.

Rip van Winkle geht wohl tatsächlich auf eine Sage zurück, allerdings auf eine deutsche. Irving hatte wie andere amerikanische Schriftsteller auch das Problem das die frisch gegründeten Vereinigten Staaten nicht wirklich auf eine Vergangenheit zurückblicken konnte aus der er Material ziehen konnte, daher verlegte er die deutsche Sage einfach in die Berge New Yorks.

Habe beide Geschichten gerne gelesen und große Lust bald mal wieder den Film anzuschauen.

All these, however, were mere terrors of the night, phantoms of the mind that walk in darkness; and though he had seen many spectres in his time, and been more than once beset by Satan in divers shapes, in his lonely pre-ambulations, yet daylight put an end to all these evils; and he would have passed a pleasent life of it, in despite of the devil and all his works, if his path had not been crossed by a being that causes more perplexity to mortal man than ghosts, goblins, and the whole race of witches put together, and that was – a woman.

„We have always lived in the castle“ – Shirley Jackson auf deutsch unter dem Titel „Wir haben schon immer im Schloß gewohnt“ im Diogenes Verlag erschienen, übersetzt von Anna Leube und Anette Grube

Ein Bücherschrank Fund in Würzburg im Oktober – das war ein Zeichen und das Buch musste umgehend in meinen Horroctober einfließen. Shirley Jackson die Grand Dame des „Uncanny“ des Unheimlichen, Seltsamen. Hier die Geschichte zweier Schwestern die allein mit ihrem Onkel in einem riesigen Haus leben und von der gesamten Dorfgemeinschaft gemieden werden. Ihre Familie wurde ein paar Jahre zuvor durch ein vergiftetes Abendessen ermordet, auch der Onkel hatte – allerdings nur wenig – vom Pilzgericht gegessen und sitzt seit dem verwirrt im Rollstuhl.

Constance wurde der Tat verdächtigt und verhaftet aber in der Gerichtsverhandlung freigesprochen, seit dem geht sie nicht mehr vor die Tür. Ihre Schwester Merricat ist höchst seltsam, erledigt die Einkäufe und besorgt wöchentlich Nachschub in der Bibliothek und versucht die zahlreichen echten und/oder imaginären Feinde der Familie mit Schutzzaubern im Zaum zu halten. Alles geht seinen mehr oder weniger seltsamen aber beständigen Gang bis eines Tages Cousin Charles auftaucht und alles durcheinander bringt…

Neben „The Haunting of Hill House“ mein liebster Roman von Shirley Jackson, ich kann auch die Verfilmung von Stacie Passon aus dem Jahr 2019 sehr empfehlen.

A pretty sight, a lady with a book

„Nothing but blackened Teeth“ – Cassandra Khaw erschienen im Titan Books Verlag

Der malayischen Autorin merkt man an, dass sie auch für die Gaming Industrie arbeitet. „Nothing but blackened Teeth“ ist ausgesprochen visuell und ein herrlich gruseliges Spukhausmärchen, durchdrungen von japanischer Folklore und voll von dramatischen Wendungen. Ein Herrenhaus aus der Heian-Ära steht verlassen da und vier Freund:innen die schnell merken, dass es keine gute Idee war in diesem Haus zu übernachten.

Eine kurze Novelle, perfekt für eine regnerische Nacht – wobei es schon düster zugeht und der Nachtschlaf könnte in Gefahr geraten. Habe es sehr gerne gelesen und werde die Autorin mal im Auge behalten.

But the interior didn’t smell like it’d had people here, not for a long, long time, and smelled instead like such old buildings do: green and damp and dark and hungry, hollow as a stomach that’d forgotten what it was like to eat

„The Fifty Year Sword“ – Mark Z. Danielewski auf deutsch unter dem Titel „Das Fünfzig-Jahr-Schwert“ im Tropen Verlag erschienen, übersetzt von Christa Schuenke

Mit „House of Leaves“ hat Danielewski eines meiner liebsten Bücher erschaffen und es wurde höchste Zeit, dass ich mich mal wieder mit diesem außergewöhnlichen Autoren beschäftige. Bekannt für sein visuelles Schreiben, für seine kompliziert miteinander verwobenen Erzählebenen, typografischen Variationen und unterschiedlichem Seitenlayouts.

„The Fifty Year Sword“ steht dem wieder in nichts nach. Ein Umschlag der von Nadelstichen durchdrungen ist umgibt eine Geistergeschichte für Erwachsene die Danielewski in Kooperation mit dem holländischen Künstler Peter van Sambeek erschuf.

Die Geschichte handelt von einer Halloween Party für Kinder bei der ein Geschichtenerzähler auftaucht. Die örtliche Näherin Chintana ist für fünf Waisenkinder verantwortlich, die nicht nur von der Rachegeschichte des Geschichtenerzählers gefesselt sind, sondern auch von der langen schwarzen Kiste, die er ihnen vorsetzt. Als es auf Mitternacht zugeht, wird die Kiste geöffnet, eine verhängnisvolle Mutprobe wird gemacht, und die Kinder sowie Chintana werden mit den Konsequenzen einer wiederholten und nun vorausgesagten Bosheit konfrontiert.

Ich fand es unnötig anstrengend zu lesen und nicht wirklich interessant. Zufällig stolperte ich gerade wieder über die Musik seiner Schwester die unter dem Künstlernamen „Poe“ auftritt und die ich ganz gerne höre.

What I have to tell you, he began slowly. I must show you. But what I show you I must also tell you. I have only myself and where I’ve been and what I found and what I now bring. And it will frighten you.

„Wolf in White Van“ von John Darnielle erschienen im Picador Verlag

Wolf in White Van ist der erste Roman des amerikanischen Autors und Musikers John Darnielle, dem Kopf der Band „The Mountain Goats“. Wolf in White Van erzählt die Geschichte von Sean Phillips, einem zurückgezogen lebenden Spieleentwickler, dessen Gesicht schwer entstellt ist. Die Handlung, die nicht chronologisch erzählt wird, wechselt zwischen Seans Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter, um die Umstände des Vorfalls zu beschreiben, der ihn entstellt hat. Ein fiktives Play-by-Mail-Rollenspiel namens Trace Italian spielt eine wichtige Rolle in dem Roman.

Der Roman beschäftigt sich mit den eskapistischen Qualitäten von Fantasyliteratur und Rollenspiele insbesondere als Mittel zur Bewältigung von Traumata. Wolf in White Van erhielt bei seiner Veröffentlichung positive Kritiken und wurde für den National Book Award 2014 nominiert.

Habe ich sehr gerne gelesen und ich kann nur empfehlen bei der Lektüre seine Musik im Hintergrund laufen zu lassen. Muss unbedingt noch mehr von John Darnielle lesen.

This is why people cry at the movies: because everybody’s doomed. No one in a movie can help themselves in any way. Their fate has already staked its claim on them from the moment they appear onscreen.

Der Fürst des Nebels / Der Mitternachtspalast / Der dunkle Wächter – Carlos Ruiz Zafon erschienen im Fischer Verlag, übersetzt von Lisa Grüneisen

Vielleicht kann mir ja eine schlaue Leser:in hier erklären, warum diese 3 Bände als Nebel-Trilogie gelten, denn ich konnte kein verbindendes Element in den Büchern erkennen, so sehr ich auch danach gesucht habe. Dennoch habe ich die Lektüre durchaus genossen. Perfekte Strandlektüre für die unter uns die nicht so gerne am Strand liegen, sondern lieber durch neblige Paläste oder Wälder wandern oder Strandspaziergänge bevorzugen bei denen einem ordentlich der Wind um die Ohren pfeift.

In allen drei Bänden kämpfen jugendliche Protagonist:innen gegen dunkle Mächte, die Geschichten spielen aber mal in Spanien, mal in Indien und mal in Frankreich meist in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Es sind Zafóns Erstlingswerke und sie waren für ein jugendliches Publikum gedacht, man kann aber von der ersten Seite an spüren, wie die typischen Zafón Elemente im Entstehen sind und auch wenn sie eine ungleich kleinere Rolle spielen, auch hier sind Bücher wieder wie so oft zumindest heimliche Hauptdarsteller.

Ich lese mich jetzt langsam aber sich teilweise erneut durch Zafóns Werk, das ja aufgrund seines frühen Todes recht überschaubar geblieben ist. Auf ARTE lief auch gerade eine interessante Doku über ihn. Geht es eigentlich nur mir so, oder sieht Zafón ein wenig wie der kleine Bruder von Guillermo del Toro aus?

Wer nach all dem Grusel hier noch immer nicht genug hat, den verweise ich gerne auf meine Horroctober der vergangenen Jahre. Hier geht es zum Oktober 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016

Was hat euch diesen Monat gegruselt?

London by the Book – Part I

Unser Ausflug nach London kürzlich wurde hier literarisch noch gar nicht thematisiert und das geht natürlich nicht. Das Schöne und Besondere an London ist, dass fast jede Ecke die man besucht schon das eine oder andere mal literarisch erwähnt wurde, so dass ich fast überall wo ich mich in der Stadt rumtreibe an das eine oder andere Buch denken muss.

Ich möchte euch daher literarisch an unserem letzten London Besuch teilhaben lassen und wir starten ganz klassisch am Tower of London, in dessen Nähe sich dieses Mal unser Hotel befand und bei dem ich umgehend an dieses Buch denken musste:

Wolf Hall – Hilary Mantel auf deutsch erschienen im Dumont Verlag unter dem Titel „Wölfe“ übersetzt von Christiane Trabant

England im Jahr 1520: Das Königreich ist nur einen Pulsschlag von der Katastrophe entfernt. Sollte der König ohne männlichen Erben sterben, würde das Land durch einen Bürgerkrieg verwüstet. Henry VIII. möchte seine Ehe annullieren lassen und Anne Boleyn heiraten. Der Papst und ganz Europa sind dagegen. Die Scheidungsabsichten des Königs schaffen ein Machtvakuum, in das Thomas Cromwell tritt: Die Werkzeuge dieses politischen Genies sind Bestechung, Einschüchterung und Charme. Aus der Asche persönlichen Unglücks steigt er auf und bahnt sich seinen Weg durch die Fallstricke des Hofes, an dem »der Mensch des Menschen Wolf« ist. Hilary Mantel hat mit ›Wölfe‹ etwas sehr Rares geschaffen: einen wahrhaft großen Roman, der seinem historischen Gewand zum Trotz höchst zeitgemäß ist. Auf einzigartige Weise erforscht er die Choreografie der Macht.

When you are writing laws you are testing words to find their utmost power. Like spells, they have to make things happen in the real world, and like spells, they only work if people believe in them.

Den ersten Tag habe ich in London noch alleine verbracht und es hat mich seit langem mal wieder ins Britische Museum verschlagen. Dort habe ich unter anderem die großartige Ausstellung „Feminine Power – From the devine to the demonic“ angeschaut. Das Museum liegt im Stadtteil Bloomsbury und somit ganz klar Virginia Woolfs „Hood“ – ich liebe die wunderbare Plätze, Gärten und Häuserreihen und habe vor vielen Jahren häufig in einem der ruhigen schattigen Gärten gesessen und gelesen. Besonders verbinde ich dieses Buch mit dieser Zeit und diesem Teil der Stadt:

Mrs Dalloway – Virginia Woolf auf deutsch unter dem gleichen Titel erschienen im Fischer Verlag übersetzt von Walter Boehlich

An einem sonnigen Junimorgen des Jahres 1923 beginnt die begüterte Clarissa Dalloway mit den Vorbereitungen für eine elegante Abendgesellschaft. Im Verlauf des geschäftigen Tages überlässt sie sich immer wieder ihren Erinnerungen und Gedanken, und während der Big Ben unbeirrt seine Stunden schlägt, wird sie sich der Vergänglichkeit aller Dinge und der Enge ihres Daseins schmerzlich bewusst.

Der Roman handelt von den Gedanken und sparsamen Handlungen eines kleinen Kreises von Personen in London im Verlauf eines Junimittwochs im Jahre 1923. Im Mittelpunkt stehen einerseits Clarissa Dalloway, ihre Bekannten und deren Dienstboten, andererseits der durch seine Kriegserlebnisse emotional erstarrte Septimus Warren Smith, seine Ehefrau und schließlich ein Nervenarzt, der am Ende des Tages die beiden Personenkreise verbindet.

She had the perpetual sense, as she watched the taxi cabs, of being out, out, far out to sea and alone; she always had the feeling that it was very, very, dangerous to live even one day.

Von Bloomsbury geht es jetzt direkt ins Herz der Stadt in die City of London. Meiner juristische Bingereader-Gattin musste ich auf jeden Fall einmal die Inns of Court und den Palace of Justice zeigen. Ein Ort der magischer nicht aussehen könnte und bei dem ich stets an Harry Potters Ministry of Magic denken muss oder aber auch an das folgende Buch, für das ich mich heute entschieden habe, um es euch als London Lektüre ans Herz zu legen:

Jonathan Strange & Mr. Norrell von Susanna Clarke auf deutsch unter dem gleichen Titel im Heyne Verlag erschienen übersetzt von Anette Grube

Wir schreiben das Jahr 1806. Seit Jahrhunderten gibt es keine Zauberei mehr in England. Doch während auf dem Festland der Krieg gegen Napoleon tobt, entdecken die Zaubereihistoriker, dass es noch einen praktizierenden Magier gibt: Mr. Norrell, ein Einzelgänger, der zurückgezogen in Hurtfew Abbey in Yorkshire lebt. Noch ehe sich Regierung und High Society von dieser Überraschung erholt haben, taucht ein zweiter Zauberer auf: der junge, charismatische Jonathan Strange. Die beiden Männer, die unterschiedlicher nicht sein könnten, schließen sich im Dienste der Krone zusammen, um in den Krieg einzugreifen. Doch Strange wird von der dunklen, mysteriösen Magie des Rabenkönigs angezogen, des größten Zauberers aller Zeiten. Um mehr über ihn zu erfahren, riskiert er sogar die Freundschaft zu seinem Mentor. Doch Mr. Norrell hat ebenfalls ein magisches Geheimnis, das ihn und alles, was er sich aufgebaut hat, zerstören könnte, wenn es jemals ans Licht käme …

Can a magician kill a man by magic?” Lord Wellington asked Strange.
Strange frowned. He seemed to dislike the question. “I suppose a magician might,” he admitted, “but a gentleman never could

Man kann natürlich auf keinen Fall durch London schlendern, ohne sich irgendwann in einem der vielen wunderbaren Pubs zu stärken. Im Blackfriars habe ich vor vielen Jahren Dr. Jeckyll & Mr. Hyde gelesen und es wird in diesem Herbst dringend Zeit für eine Wiederholung der Lektüre:

Dr. Jekyll and Mr. Hyde von R. L. Stevenson auf deutsch erschienen im Fischer Verlag übersetzt von Michael Adrian

Der erste Entwurf dieser unheimlichen Geschichte geht auf einen Traum Stevensons zurück. Der Arzt Dr. Jekyll ist sich von Jugend an seiner zwiespältigen Natur bewußt, versucht die dunkle Seite seines Charakters jedoch zu unterdrücken. Immer mehr ergreift der Gedanke Besitz von ihm, daß beide Veranlagungen in verschiedenen Körpern untergebracht werden könnten. Jekyll beginnt zu experimentieren …

„Stevensons makabre Studie vom menschlichen Doppel-Ich ist in erster Linie spannungsvolle, bildhafte Gestaltung seiner Einsicht von der Doppelnatur des Menschen, in dem das Böse, wenn es einmal bejaht wird, unweigerlich zur Macht drängt und seine guten Kräfte unterdrückt.“

Quiet minds cannot be perplexed or frightened but go on in fortune or misfortune at their own private pace, like a clock during a thunderstorm

Bei einem Glas Cider bleibt es in der Regel ja nicht, daher lasst uns ein wenig länger noch im Pub verweilen und ich lade euch ein mir hier demnächst auf den zweiten Teil unseres London Spaziergangs mit der jeweils passenden Lektüre zu folgen. Habt ihr noch Lust?

Auf welche Bücher bzw Ecken Londons konnte ich euch denn bisher schon Lust machen? Auf was seid ihr besonders gespannt?