Oktober by the Book

Kein reiner Horroctober wie sonst, sondern eine Mischung aus etwas SciFi, Gothic Horror und eine Prise Manga, die aber durchaus auch ein paar schaurige Momente hatte. Das war ein sehr schöner Lesemonat – ich liebe den Oktober und er könnte für mich gerne immer doppelt so lange sein. Insbesondere durch unsere Landwoche die wir abends fast ausschließlich lesend im Bücherzimmer verbrachten kam diesen Monat einiges zusammen, die fürs „Gruppenfoto“ dann leider teilweise fehlten, weil ich sie dort vergessen hatte.

Aber jetzt reins ins Vergnügen, diesen Monat gehört oder gelesen in alphabetischer Reihenfolge:

Sunyi Dean – The Book Eaters erschienen im Harper Voyager Verlag (bislang nicht übersetzt):

Hätte ich die wunderbaren Kafka-Bände unserer Gastgeberin gegessen, ich wäre wohl selber mit Haut und Haar verschlungen worden. Also ganz gut, wenn man keine Bookeaters in seiner Wohnung hat:
In den Mooren von Yorkshire lebt eine geheime Gruppe von Menschen, für die Bücher Nahrung sind und die den gesamten Inhalt eines Buches behalten, nachdem sie es gegessen haben. Für sie sind Spionageromane ein gepfefferter Snack, Liebesromane sind süß und lecker. Der Verzehr einer Landkarte kann ihnen helfen, sich an Reiseziele zu erinnern, und Kinder, die sich daneben benehmen, werden gezwungen, trockene, muffige Seiten aus Wörterbüchern zu essen.

Am Rande Englands gibt es einen Geheimbund, eine Reihe übernatürlicher Wesen, die als Bücherfresser bekannt sind und Bücher wie Nahrung verzehren, wobei sie ihren gesamten Inhalt und ihr Wissen behalten. Bedroht durch ihre immer kleiner werdende Zahl, werden die Frauen der Bücherfresser zu einem Leben mit Eheverträgen und Kinderkriegen erzogen. Trotzdem ist Devon Fairweather, die einzige Tochter eines alten Clans, neugierig aufgewachsen, doch mit der Geburt und dem anschließenden Anfall ihrer erstgeborenen Tochter erkennt Devon die Wahrheit über ihre Lage. Als ihr zweiter Sohn als Gedankenfresser geboren wird, eine dunklere Untergruppe der Bücherfresser mit einem Hunger nach menschlichem Verstand, schwört Devon, nicht denselben Fehler zu machen, und flieht mit ihm. Doch die Freiheit ist nicht alles, und als Devon und ihr Sohn Cai versuchen, unter Menschen zu leben, ist sie gezwungen, schreckliche Dinge zu tun, damit sie überleben können. Gegen ihren Willen wird Devon immer tiefer in die inneren Abläufe ihrer Art hineingezogen, bis ihre Freiheit zu einem unsagbaren Opfer wird.

“´We can only live by the light we’re given, and some of us are given no light at all. What else can we do except learn to see in the dark?

„The Book Eaters“ ist ein außergewöhnlicher Dark-Fantasy-Roman, sehr viel düsterer als ich es erwartet hätte und mit einem spannenden Worldbuilding. Mir hat er so viel besser gefallen, als ich es erwartet hatte. Sunyi Dean entwirft eine zeitgenössische Gothic-Horror-Geschichte, in deren Mittelpunkt die Macht von Geschichten und das Ausbrechen aus restriktiver Erziehung und Umfeld stehen. Ein sehr passender Titel für ein Buch, das ich an nur zwei Abenden verschlungen habe.

Ruth Franklin – Shirley Jackson A Rather Haunted Life erschienen im Liveright Verlag (bislang nicht auf deutsch erschienen)


„Shirley Jackson: A Rather Haunted Life“ von Ruth Franklin ist eine fesselnde Biografie über das Leben und die Arbeit der berühmten amerikanischen Schriftstellerin Shirley Jackson. Das Buch folgt Jacksons Leben von ihrer Kindheit bis zu ihrem tragischen Tod nach und bietet einen tiefen Einblick in ihre komplexen Persönlichkeit und wie sie zu der Autorin wurde, die heute eine riesiger Kult-Anhängerschaft vorzuweisen hat.

Franklin bringt dem Leser nicht nur die faszinierende Welt von Shirley Jackson näher, sondern auch die gesellschaftlichen und kulturellen Einflüsse, die ihr Werk geprägt haben. Die Biografie zeigt, wie Jackson von klein auf mit Themen wie Isolation, sozialer Konformität und den dunklen Seiten des menschlichen Geistes geprägt wurde.

Die Autorin präsentiert Jackson als eine Frau, die gegen viele gesellschaftliche Erwartungen ankämpfte, um ihren Platz in der Welt der Literatur zu finden. Sie betont Jacksons Rolle als eine Pionierin des psychologischen Horrors und zeigt, wie ihre Geschichten eine bleibende Wirkung auf die Literaturwelt hatten.

If one is bewildered and unhappy, why not show it, and why will not people explain and comfort? But instead—this pretense at calm satisfaction, where underneath there is all the seething restless desire to be off, away from all this anger at self and others, to where there are other conventions, other thoughts, other passions

Insgesamt ist „Shirley Jackson: A Rather Haunted Life“ eine Biografie, die nicht nur das Leben einer außergewöhnlichen Schriftstellerin beleuchtet, sondern auch einen Einblick in die Entstehung des modernen Horror-Genres gibt. Franklin’s Buch ist sowohl für Fans von Shirley Jackson als auch für Literaturliebhaber, die sich für das Leben und die Arbeit von Schriftstellern interessieren, sehr empfehlenswert.

Tatsuki Fujimoto – Goodbye Eri erschienen im VIZ Media Verlag (bislang nicht auf deutsch erschienen)


Dieser Manga ist ein Geschenk der lieben Miss Booleana, die unermüdlich und um es gleich vorweg zu nehmen dieses Mal sehr erfolgreich versucht mir Mangas näher zu bringen. Mit dem Prinzip des „von rechts nach links lesen“ hab ich nach wie vor meine Schwierigkeiten, aber etwa bei der Hälfte hatte ich mich dann wirklich eingegroovt und keine Schwierigkeiten mehr. Die Geschichte fand ich richtig klasse:

Der junge Filmemacher Yuta denkt nach dem Tod seiner Mutter über Selbstmord nach, doch eine zufällige Begegnung mit einem mysteriösen Mädchen verändert sein Leben auf explosive Weise.

Fujimoto Tatsuki ist ein bekannter Manga-Autor und Zeichner aus Japan. Er ist besonders bekannt für seine Arbeit an „Chainsaw Man,“ einer äußerst beliebten Manga-Serie, die in der Weekly Shonen Jump-Zeitschrift des Verlags Shueisha veröffentlicht wurde. „Chainsaw Man“ erregte internationale Aufmerksamkeit und erlangte einen großen Fankreis aufgrund seiner ungewöhnlichen Handlung und des unkonventionellen Stils von Fujimoto Tatsuki.

Yuta, you have the power to decide for yourself how you’ll remember someone. That’s an incredible thing.
I think maybe Eri wants you to choose how she’ll be remembered”

Der Manga-Autor ist auch für seine unkonventionellen und manchmal düsteren Geschichten bekannt, die Genrekonventionen oft brechen und eine Mischung aus Horror, Action und schwarzer Komödie bieten.

Yutas Karriere als Filmemacher begann mit der Bitte seiner Mutter, ihre letzten Momente zu filmen. Nach ihrem Tod lernt Yuta ein mysteriöses Mädchen namens Eri kennen, das sein Leben in eine neue Richtung lenkt. Die beiden beginnen, gemeinsam einen Film zu drehen, doch Eri birgt ein brisantes Geheimnis.

Ich habe im Übrigen eine Freundin die ich immer Eri nenne und an die ich während der Lektüre ständig denken musste 😉 Auf jeden Fall habe ich Lust auf Chainsaw Man bekommen – habe definitiv Blut geleckt.

Cyril Liéron / Benoît Dahan – Im Kopf von Sherlock Holmes erschienen im Splitter Verlag, übersetzt von Harald Sachse


„Im Kopf von Sherlock Holmes“ ist eine faszinierende Graphic Novel, die die Welt des legendären Detektivs Sherlock Holmes in ein modernes und visuell beeindruckendes Format überträgt. Geschrieben von Cyril Lieron und illustriert von Benoît Dahan, bietet die Graphic Novel eine neue Perspektive auf die berühmten Abenteuer von Holmes und Watson.

Die Zeichnungen sind detailliert und einfallsreich, und sie fangen die viktorianische Atmosphäre perfekt ein. Die Geschichte selbst ist clever und gut durchdacht, und die Charaktere sind gut entwickelt. Es ist eine erfrischende Neuinterpretation von Sherlock Holmes, die sowohl Fans des ursprünglichen Materials als auch neue Leser ansprechen wird.


„In Kopf von Sherlock Holmes“ bietet eine visuell beeindruckende und kreative Herangehensweise an die Welt von Sherlock Holmes und ist eine Graphic Novel, die sowohl Fans des berühmten Detektivs als auch Graphic Novel-Liebhaber gleichermaßen genießen werden. Ein perfektes Weihnachtsgeschenk im Übrigen 😉

Ottessa Moshfegh – Lapvona erschienen im Hanser Verlag, übersetzt von Anke Caroline Burger


Es riecht nach Kot und Verwesung, nach Blut, Vieh und Schlamm – das ist Lapvona, der gottverlassenste Ort der Romanwelt. Hier ist niemand vom Glück begünstigt, am wenigsten Marek, der missgestaltete Sohn des Schafhirten. Doch sein Elend birgt auch eine große Kraft: baldige Nähe zu Gott durch Entsagung und Erniedrigung. Als er von Villiam, dem irren Landvogt, aufs Schloss berufen und als neuer Fürstensohn eingeführt wird, glaubt Marek sich zu Höherem erkoren. Denn noch ahnt er nicht, wie grausam nicht nur die Not, sondern auch die Sättigung den Menschen macht. In ihrem neuesten Meisterwerk entwirft Ottessa Moshfegh ein höllisches Panoptikum menschlicher Monstrosität und trifft in der grotesken Darstellung von Ungleichheit, Korruption und Tyrannei den Nerv unserer Zeit erschreckend genau.

When she asked the birds what to do, they answered that they didn’t know anything about love, that love was a distinctly human defect which God had created to counterbalance the power of human greed.

Bin ein großer Fan von Ottessa Moshfegh, aber mit diesem Roman hatte auch ich so meine Schwierigkeiten. Bin mit keiner der Figuren warm geworden, hab mich nicht wirklich für ihr Schicksal interessiert und war insgesamt einfach froh als ich damit durch war. Nicht schlecht, aber einfach nicht meins.

Laura Purcell – Bone China auf deutsch erschienen unter dem Titel „Das Porzellanhaus“ im Festa Verlag, übersetzt von Eva Brunner


„Bone China“ von Laura Purcell ist ein packender Gothic-Roman, der die Leser auf eine düstere und geheimnisvolle Reise ins viktorianische Cornwall mitnimmt. Die Geschichte folgt Hester Why, einer jungen Frau, die als Krankenschwester für den geheimnisvollen Haushalt des Meereskapitäns Celia Hardcastle angestellt wird. Das Anwesen, das von einer schrecklichen Tragödie gezeichnet ist, birgt dunkle Geheimnisse und unheimliche Geschehnisse.

Die Schwindsucht raubte Dr. Pinecroft mehrere Kinder und die Frau. Nur seine Tochter Louise ist ihm geblieben. Erfüllt von Trauer zieht er mit ihr in ein weitläufiges Anwesen am Meer, das einsam über den Klippen von Cornwall steht.

Aber Dr. Pinecroft hat Pläne: Überzeugt, dass eine Heilung möglich ist, lässt der Arzt einige an Schwindsucht leidende Gefangene in die Höhlen unter Morvoren House bringen. Was dort geschieht hat Folgen, die über die Jahrzehnte hinweg nachhallen.
40 Jahre später trifft Hester Why ein, um die inzwischen teilweise gelähmte und stumme Miss Louise zu pflegen. Doch in ihrem neuen Zuhause lauert das Unheil …

Anger has ever been a failing of mine. When it surges, it sings in my veins like a dram of gin. Any action seems possible, reasonable. It is only afterwards, when the fire fades, that I see the dark soot-stain of what I have done.”

Laura Purcell hat mit ihren Romanen eine ganz eigene Art von düsterer, geradezu beängstigender Lektüre geschaffen, die den Leser in einen Hauch von Horror und Unheimlichkeit hüllt. Ist Übernatürliches am Werk oder Wahnsinn? Die Charaktere sind tiefgründig und vielschichtig, und die Autorin spielt geschickt mit der Spannung und den Erwartungen der Leser. Dabei gelingt es ihr, die düstere Geschichte geschickt in die viktorianische Zeit und die geheimnisvolle Welt der Bone China zu integrieren.

„Bone China“ ist ein fesselnder Gothic-Roman, der Fans des Genres mit seiner düsteren Atmosphäre und den unheimlichen Elementen sicherlich begeistern wird. Laura Purcell beweist erneut ihr Talent für das Erschaffen von fesselnden und gruseligen Geschichten.

Gaudy Night – Dorothy L. Sayers auf deutsch erschienen unter dem Titel „Aufruhr in Oxford“ im Rowohlt Verlag, übersetzt von Otto Bayer


Gaudy Night ist ein 1935 in Großbritannien erschienener Kriminalroman von Dorothy L. Sayers. Die Autorin bricht mit etlichen Konventionen des Genres und erzählt hier nicht die Geschichte eines Mordes, sondern die Aufdeckung einer Serie gemeiner Streiche, die den Lehrkörper und die Studentinnen einer frühen britischen Frauenuniversität an den Rand der Verzweiflung treibt.

Aufruhr in Oxford ist der zehnte von insgesamt elf Romanen, in denen Sayers den Amateurdetektiv Lord Peter Wimsey auftreten lässt, und der dritte von fünf, in denen Harriet Vane erscheint, die Kriminalschriftstellerin, in die Wimsey – zunächst unglücklich – verliebt ist. Die Geschichte wird aus Vanes Perspektive erzählt. Die Romane bilden als Serie nicht nur eine Gesamthandlung, sondern zeigen auch, wie die beiden Hauptfiguren durch ihre Erfahrungen kontinuierlich an Tiefe und Komplexität gewinnen. Die Literaturwissenschaftlerin Sarah Crown hat darum empfohlen, die Wimsey-Romane streng in der Reihenfolge zu lesen.

Wherever you find a great man, you will find a great mother or a great wife standing behind him — or so they used to say. It would be interesting to know how many great women have had great fathers and husbands behind them.

Dorothy Sayers‘ „Aufruhr in Oxford“ ist ein intelligenter und gut geschriebener Kriminalroman, der die Leser in die Welt der Universität und in die Gedankenwelt von Lord Peter Wimsey entführt. Die Geschichte ist gespickt mit literarischen und kulturellen Referenzen und bietet ein fesselndes Rätsel, das bis zum Schluss spannend bleibt. Die Charaktere sind sorgfältig ausgearbeitet, und die Autorin verwebt geschickt soziale, akademische und kriminelle Elemente, um eine faszinierende Handlung zu kreieren.

Der Roman gilt als einer der bedeutendsten des „Goldenen Zeitalters“ der britischen Kriminalliteratur. Er war unser Oktober Lektüre im Bookclub und wir hatten einen spannenden Diskussionsabend. Man findet zahlreiche Parallelen zwischen Sayers und ihrer Protagonistin Harriet Vane. Der Roman ist wirklich gut, allerdings würde ich ihn nicht als „Einstiegsdroge“ für Dorothy Sayers empfehlen, da er ein wirklich sehr untypischer Kriminalroman ist. Sehr positiv überrascht war ich über die sehr progressiven feministischen Ansichten im Roman, die ganz klar zu Tage treten in dem der Roman ganz zentral der Frage nachgeht, ob Frauen ein Leben haben können, das sie sowohl intellektuell als auch emotional erfüllt oder ob es immer ein Entweder/Oder sein muss.

Children of Time – Adrian Tchaikovsky auf deutsch unter dem Titel „Kinder der Zeit“ erschienen im Heyne Verlag, übersetzt von Birgit Herden


„Kinder der Zeit“ von Adrian Tchaikovsky ist ein fesselnder Science-Fiction-Roman, der sich durch seine einzigartige und originelle Prämisse auszeichnet. Die Geschichte handelt von der Menschheit, die verzweifelt nach neuen Lebensräumen im Weltraum sucht. Dabei stoßen sie auf einen ungewöhnlichen Planeten, auf dem eine eigenartige Form von intelligentem Leben existiert, die sich von allem unterscheidet, was die Menschen je zuvor getroffen haben.

Der Roman erkundet auf faszinierende Weise die Interaktion zwischen Menschen und dieser alienartigen Lebensform, die sich in Form von riesigen, intelligenten Spinnen manifestiert. Tchaikovsky gelingt es, den Leser total in die Welt der Spinnen hinein zu ziehen und sich teilweise sogar mit ihnen zu identifizieren.

That is the problem with ignorance. You can never truly know the extent of what you are ignorant about.

Die Geschichte ist tiefgründig und erforscht Themen wie Evolution, Kommunikation, Koexistenz und die Konsequenzen unserer Handlungen für die Umwelt. „Kinder der Zeit“ ist nicht nur ein spannender Science-Fiction-Roman, sondern auch eine Reflexion über die Menschheit und ihre Beziehung zur Natur.

Ein abgefahrener Roman, der sowohl fesselnd als auch nachdenklich stimmt. Kann man auch gut lesen, wenn man Spinnen nicht umbedingt mag.

All Systems Red – Martha Wells auf deutsch unter dem Titel „Tagebuch eines Killerbots“ im Heyne Verlag erschienen, übersetzt von Frank Böhmert


Nach Tchaikovskys „Kinder der Zeit“ hatte ich noch nicht recht Lust das All zu verlassen und habe mir kurzerhand Wells‘ Novelle als Hörbuch runtergeladen.

„All Systems Red“ ist der erste Band der „Murderbot Diaries“ von Martha Wells und bietet eine fesselnde Mischung aus Science Fiction und Charakterstudie. Die Geschichte dreht sich um einen Androiden, der sich selbst „Murderbot“ nennt und sich gegen seine Programmierung zur Wehr setzt. Er entwickelt unerwartet menschliche Emotionen und einen ausgeprägten Sinn für Autonomie.

I could have become a mass murderer after I hacked my governor module, but then I realized I could access the combined feed of entertainment channels carried on the company satellites. It had been well over 35,000 hours or so since then, with still not much murdering, but probably, I don’t know, a little under 35,000 hours of movies, serials, books, plays, and music consumed. As a heartless killing machine, I was a terrible failure.

Der Roman zeichnet sich durch eine humorvolle, zynische Erzählstimme aus, die dem Murderbot eine einzigartige Persönlichkeit verleiht. Die Handlung konzentriert sich auf die Bemühungen des Murderbots, seine Vergangenheit aufzudecken und gleichzeitig seine eigenen Fähigkeiten und die Welt um sich herum zu erforschen. Dabei trifft er auf ein Team von Forschern, die in gefährliche Situationen geraten, und beschließt, ihnen zu helfen.

„All Systems Red“ ist ein kompaktes Buch, das eine fesselnde Geschichte erzählt und gleichzeitig Fragen zur Menschlichkeit und zur Definition von Freiheit aufwirft. Die Charakterentwicklung des Murderbots ist beeindruckend, und die Erzählung bietet genügend Action und Spannung, um den Leser von Anfang bis Ende zu fesseln. Es ist eine großartige Einführung in die „Murderbot Diaries“ und ein Muss für Fans von intelligenter Science Fiction.

Das war der Oktober für euch. Bin gespannt, ob diesen Monat irgendwas dabei war, auf dass ich euch neugierig machen konnte oder das ihr bereits kennt? Freue mich sehr auf Feedback!

Gruseliger Horroctober

Zack ist er schon wieder vorbei mein liebster Monat. Viel zu warm, viel zu golden. Ich habe die neblig-düsteren Wochenenden doch ein bisschen vermisst, die meiner Lektüre etwas angemessener gewesen wären. Vermutlich sollten wir uns bei der drohenden Energiekrise aber über zu warme Monate erst einmal nicht beschweren. Die kalte nasse Jahreszeit wird sicherlich noch kommen. Ein guter Lesemonat war es – wenn natürlich dem Monatsthema geschuldet ein wenig mono-thematisch.

Hier also wieder im Schnell-Durchlauf meine Oktober-Lektüre:

„The Silent Companions“ – Laura Purcell auf deutsch unter dem Titel „Die stillen Gefährten“ im Festa Verlag erschienen übersetzt von Eva Brunner

Mein Highlight diesen Monat. Selten einen so spannenden modernen Gothic-Roman gelesen der stellenweise wirklich gruselig ist und einem klar machen, dass manche Türen vielleicht wirklich besser verschlossen bleiben…

Elsie Bainbridge nach kurzer Ehe frisch verwitwet und schwanger bezieht das alte Landgut ihres verstorbenen Mannes. In ihrem neuen Zuhause existiert ein verschlossener Raum. Als sich dessen Tür für sie öffnet, findet sie ein 200 Jahre altes Tagebuch und eine beunruhigende, lebensgroße Holzfigur – eine stille Gefährtin … und definitiv mehr als sie sich je erhofft hatte. Ein echter Pageturner hab bis kurz nach zwei nachts gelesen und mich dann vor meinem eigenen Schatten gegruselt 😉
Möchte auf jeden Fall auch die anderen Romane der Autorin lesen.

Imprisonment was never the real punishment: it was the people you were stuck with.

„The Vampyre“ – John Polidori erschienen im Black Letter Press Verlag

The Vampyre ist die erste in englischer Sprache veröffentlichte Vampirgeschichte, eine Novelle von John Polidori, dem Arzt von Lord Byron die 1819 erschien.

Die Geschichte erregte in Europa großes Aufsehen. Polidori schuf die erste Vampirerzählung der Weltliteratur und begründete gleichsam mit der Hauptfigur des Lord Ruthven den Typus des modernen Vampir und war bis zur Veröffentlichung von Dracula durch Bram Stoker im Jahr 1897 die unangefochtene Quelle sämtlicher Vampirgeschichten. Die Geschichte entstand am gleichen verregneten Wochenende wie Mary Shelleys „Frankenstein“ in der Villa Diodati am Genfersee aus einem dichterischen Wettstreit mit Lord Byron sowie Mary Shelley und Percy Bysshe Shelley.

Glück brachte sie dem jungen Arzt nicht. Die Geschichte wurde unter Lord Byrons Namen veröffentlicht, Polidori bekam vom Ruhm nicht wirklich was ab (vom Geld auch nicht), hatte Spielschulden, Liebeskummer und litt wohl auch unter Depressionen. Mit nur 26 Jahren starb er unter ungeklärten Umständen die auf Selbstmord hindeuteten. Über sein Leben und das seiner Mitstreiter:innen in der Villa Diodati zu lesen ist mindestens so spannend wie seine Novelle „Der Vampyr“.

Erwähnen möchte ich auch unbedingt den kleinen unabhängigen Verlag „Black Letter Press“ aus Hannover die wunderschöne, liebevoll gemachte dunkle Klassiker veröffentlichen.

Aubrey retired to rest, but did not sleep; the many circumstances attending his acquaintance with this man rose upon his mind, and he knew not why; when he remembered his oath a cold shivering came over him, as if from the presentiment of something horrible awaiting him.

„Sleepy Hollow“ und „Rip van Winkle“ – Washington Irving erschienen im Black Letter Press Verlag

Auch dies ein Klassiker aus dem Hause Black Letter Press. Bislang kannte ich nur die Verfilmung aus den 90er Jahren, die ich sehr liebe und es wurde Zeit mich mit einem Gothic Klassiker aus New England zu beschäftigen.

Irving beschäftigte sich mit der deutschen Romantik als ihm angeblich auf einer Reise durch England auf der Westminster Bridge in London die Idee zum kopflosen Reiter aus Sleepy Hollow kam. In Interviews beteuerte Irving jedoch stets das die Sage genau so in den Catskills erzählt werde und er sie selbst so erzählt bekomme habe. Es gab immer wieder einmal Plagiats Vorwürfe, dem Erfolg der Geschichte und dem Ruhm Irvings tat das jedoch keinen Abbruch.

Rip van Winkle geht wohl tatsächlich auf eine Sage zurück, allerdings auf eine deutsche. Irving hatte wie andere amerikanische Schriftsteller auch das Problem das die frisch gegründeten Vereinigten Staaten nicht wirklich auf eine Vergangenheit zurückblicken konnte aus der er Material ziehen konnte, daher verlegte er die deutsche Sage einfach in die Berge New Yorks.

Habe beide Geschichten gerne gelesen und große Lust bald mal wieder den Film anzuschauen.

All these, however, were mere terrors of the night, phantoms of the mind that walk in darkness; and though he had seen many spectres in his time, and been more than once beset by Satan in divers shapes, in his lonely pre-ambulations, yet daylight put an end to all these evils; and he would have passed a pleasent life of it, in despite of the devil and all his works, if his path had not been crossed by a being that causes more perplexity to mortal man than ghosts, goblins, and the whole race of witches put together, and that was – a woman.

„We have always lived in the castle“ – Shirley Jackson auf deutsch unter dem Titel „Wir haben schon immer im Schloß gewohnt“ im Diogenes Verlag erschienen, übersetzt von Anna Leube und Anette Grube

Ein Bücherschrank Fund in Würzburg im Oktober – das war ein Zeichen und das Buch musste umgehend in meinen Horroctober einfließen. Shirley Jackson die Grand Dame des „Uncanny“ des Unheimlichen, Seltsamen. Hier die Geschichte zweier Schwestern die allein mit ihrem Onkel in einem riesigen Haus leben und von der gesamten Dorfgemeinschaft gemieden werden. Ihre Familie wurde ein paar Jahre zuvor durch ein vergiftetes Abendessen ermordet, auch der Onkel hatte – allerdings nur wenig – vom Pilzgericht gegessen und sitzt seit dem verwirrt im Rollstuhl.

Constance wurde der Tat verdächtigt und verhaftet aber in der Gerichtsverhandlung freigesprochen, seit dem geht sie nicht mehr vor die Tür. Ihre Schwester Merricat ist höchst seltsam, erledigt die Einkäufe und besorgt wöchentlich Nachschub in der Bibliothek und versucht die zahlreichen echten und/oder imaginären Feinde der Familie mit Schutzzaubern im Zaum zu halten. Alles geht seinen mehr oder weniger seltsamen aber beständigen Gang bis eines Tages Cousin Charles auftaucht und alles durcheinander bringt…

Neben „The Haunting of Hill House“ mein liebster Roman von Shirley Jackson, ich kann auch die Verfilmung von Stacie Passon aus dem Jahr 2019 sehr empfehlen.

A pretty sight, a lady with a book

„Nothing but blackened Teeth“ – Cassandra Khaw erschienen im Titan Books Verlag

Der malayischen Autorin merkt man an, dass sie auch für die Gaming Industrie arbeitet. „Nothing but blackened Teeth“ ist ausgesprochen visuell und ein herrlich gruseliges Spukhausmärchen, durchdrungen von japanischer Folklore und voll von dramatischen Wendungen. Ein Herrenhaus aus der Heian-Ära steht verlassen da und vier Freund:innen die schnell merken, dass es keine gute Idee war in diesem Haus zu übernachten.

Eine kurze Novelle, perfekt für eine regnerische Nacht – wobei es schon düster zugeht und der Nachtschlaf könnte in Gefahr geraten. Habe es sehr gerne gelesen und werde die Autorin mal im Auge behalten.

But the interior didn’t smell like it’d had people here, not for a long, long time, and smelled instead like such old buildings do: green and damp and dark and hungry, hollow as a stomach that’d forgotten what it was like to eat

„The Fifty Year Sword“ – Mark Z. Danielewski auf deutsch unter dem Titel „Das Fünfzig-Jahr-Schwert“ im Tropen Verlag erschienen, übersetzt von Christa Schuenke

Mit „House of Leaves“ hat Danielewski eines meiner liebsten Bücher erschaffen und es wurde höchste Zeit, dass ich mich mal wieder mit diesem außergewöhnlichen Autoren beschäftige. Bekannt für sein visuelles Schreiben, für seine kompliziert miteinander verwobenen Erzählebenen, typografischen Variationen und unterschiedlichem Seitenlayouts.

„The Fifty Year Sword“ steht dem wieder in nichts nach. Ein Umschlag der von Nadelstichen durchdrungen ist umgibt eine Geistergeschichte für Erwachsene die Danielewski in Kooperation mit dem holländischen Künstler Peter van Sambeek erschuf.

Die Geschichte handelt von einer Halloween Party für Kinder bei der ein Geschichtenerzähler auftaucht. Die örtliche Näherin Chintana ist für fünf Waisenkinder verantwortlich, die nicht nur von der Rachegeschichte des Geschichtenerzählers gefesselt sind, sondern auch von der langen schwarzen Kiste, die er ihnen vorsetzt. Als es auf Mitternacht zugeht, wird die Kiste geöffnet, eine verhängnisvolle Mutprobe wird gemacht, und die Kinder sowie Chintana werden mit den Konsequenzen einer wiederholten und nun vorausgesagten Bosheit konfrontiert.

Ich fand es unnötig anstrengend zu lesen und nicht wirklich interessant. Zufällig stolperte ich gerade wieder über die Musik seiner Schwester die unter dem Künstlernamen „Poe“ auftritt und die ich ganz gerne höre.

What I have to tell you, he began slowly. I must show you. But what I show you I must also tell you. I have only myself and where I’ve been and what I found and what I now bring. And it will frighten you.

„Wolf in White Van“ von John Darnielle erschienen im Picador Verlag

Wolf in White Van ist der erste Roman des amerikanischen Autors und Musikers John Darnielle, dem Kopf der Band „The Mountain Goats“. Wolf in White Van erzählt die Geschichte von Sean Phillips, einem zurückgezogen lebenden Spieleentwickler, dessen Gesicht schwer entstellt ist. Die Handlung, die nicht chronologisch erzählt wird, wechselt zwischen Seans Kindheit, Jugend und Erwachsenenalter, um die Umstände des Vorfalls zu beschreiben, der ihn entstellt hat. Ein fiktives Play-by-Mail-Rollenspiel namens Trace Italian spielt eine wichtige Rolle in dem Roman.

Der Roman beschäftigt sich mit den eskapistischen Qualitäten von Fantasyliteratur und Rollenspiele insbesondere als Mittel zur Bewältigung von Traumata. Wolf in White Van erhielt bei seiner Veröffentlichung positive Kritiken und wurde für den National Book Award 2014 nominiert.

Habe ich sehr gerne gelesen und ich kann nur empfehlen bei der Lektüre seine Musik im Hintergrund laufen zu lassen. Muss unbedingt noch mehr von John Darnielle lesen.

This is why people cry at the movies: because everybody’s doomed. No one in a movie can help themselves in any way. Their fate has already staked its claim on them from the moment they appear onscreen.

Der Fürst des Nebels / Der Mitternachtspalast / Der dunkle Wächter – Carlos Ruiz Zafon erschienen im Fischer Verlag, übersetzt von Lisa Grüneisen

Vielleicht kann mir ja eine schlaue Leser:in hier erklären, warum diese 3 Bände als Nebel-Trilogie gelten, denn ich konnte kein verbindendes Element in den Büchern erkennen, so sehr ich auch danach gesucht habe. Dennoch habe ich die Lektüre durchaus genossen. Perfekte Strandlektüre für die unter uns die nicht so gerne am Strand liegen, sondern lieber durch neblige Paläste oder Wälder wandern oder Strandspaziergänge bevorzugen bei denen einem ordentlich der Wind um die Ohren pfeift.

In allen drei Bänden kämpfen jugendliche Protagonist:innen gegen dunkle Mächte, die Geschichten spielen aber mal in Spanien, mal in Indien und mal in Frankreich meist in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Es sind Zafóns Erstlingswerke und sie waren für ein jugendliches Publikum gedacht, man kann aber von der ersten Seite an spüren, wie die typischen Zafón Elemente im Entstehen sind und auch wenn sie eine ungleich kleinere Rolle spielen, auch hier sind Bücher wieder wie so oft zumindest heimliche Hauptdarsteller.

Ich lese mich jetzt langsam aber sich teilweise erneut durch Zafóns Werk, das ja aufgrund seines frühen Todes recht überschaubar geblieben ist. Auf ARTE lief auch gerade eine interessante Doku über ihn. Geht es eigentlich nur mir so, oder sieht Zafón ein wenig wie der kleine Bruder von Guillermo del Toro aus?

Wer nach all dem Grusel hier noch immer nicht genug hat, den verweise ich gerne auf meine Horroctober der vergangenen Jahre. Hier geht es zum Oktober 2021, 2020, 2019, 2018, 2017, 2016

Was hat euch diesen Monat gegruselt?