Literatur-Blog für alle, die keine Angst vor heftigen Mischungen haben. Paul Auster, Margaret Atwood, Haruki Murakami treffen auf Simone de Beauvoir, Batman und Orphan Black. Dosenbier auf Oper und St. Pauli auf Crispr, Philosophie, Science und Sci-Fi.
Gesehen: „Innocence“ (2004) von Lucille Hadzihalilovic mit Marion Cotillard. Mystery Drama um eine abgelegene Boarding School durch eine Novelle von Franz Wedekind inspiriert.. Wunderschöne Bilder, ein Film der lange nachgeht.
„Big Bang Theory“ Season 9 (2015) – es wird geheiratet. Schön vertraute Freunde wiederzusehen in stürmischen Zeiten…
Gelesen: diesen Artikel in der Zeit zur Debattenkultur, dieses Gespräch zwischen Siri Hustvedt und dem Neurowissenschaftler Vittorio Gallese, Miranda July über das Prokrastinieren, Laurie Penny über „strong women“ und Simone de Beauvoir über den Zufall und unsere Entscheidungen
Getan: 2/3 der Wohnung renoviert – umgeräumt – entsorgt.
Schwimmen gegangen und neue Lampen gesucht
Geplant: Schlaf- und Arbeitszimmer renovieren und dann kommt die neue Küche…
einen Workshop vorbereiten und über Hunde schreiben
Gegessen: Bangers & Mash und dieses leckere Tiramisu
Getrunken: Kilkenny
Gelacht: Amy: Religion? Sheldon: Star Trek.
Geärgert: hmmm nee glaube nicht
Gefreut: über mir zugesandte Miniaturen als Begleitung für unser Renovierungsprojekt, die bereits fertigen Räume und den Schnee
Geklickt: auf die Top 10 TED Talks 2016, auf das Interview mit Vize Präsident Joe Biden, James Gleick über den Film „Arrival“ und auf die 100 einflussreichsten Fotos der letzten 100 Jahre
„X-Men Days of Future Past“ von Bryan Singer. Deadpool kürzlich hatte mir wieder Lust auf die X-Men gemacht, tolle Verfilmung. Hat großen Spaß gemacht.
Gelesen: diesen Artikel über Miranda July, diesen Artikel von Colm Toibin zur Notwendigkeit von Gay Bars, diesen Artikel von Lena Gorelik über Island (da möchte ich unbedingt bald mal hin) und diesen Artikel aus der Zeit über OITNB und die kritischere/politischere 4. Staffel, das Gedicht „Good Bones“ von Maggie Smith
Getan: ein paar Tage im Krankenhaus verbracht, aber jetzt gehts wieder besser – danke für all die guten Wünsche 🙂
sehr viel geschlafen und gelesen
Geplant: den Crash Course „Biology“ machen und meinen Rezensions-Rückstau abarbeiten
Gegessen: fast eine Woche lang gar nix
Getrunken: Pfefferminztee, Fencheltee, Ingwertee
Gefreut: wieder zu Hause zu sein und das eine gute Freundin nächste Woche überraschend zu Besuch kommt
Geweint: Orlando 😦
Gelacht: über dieses Video „Warning signs of Adulthood“
Gewünscht: diese Seife, dieses Haus, diesen Sonnenschirm und diese Laufschuhe aus receycltem Plastik
Gekauft: Zeitschriften und zu viele Bücher
Gefunden: oder viel mehr für mich entdeckt: Karl Popper
Geklickt: diesen Artikel über den Vergleich verschiedener Ernährungsweisen, auf diesen TED Talk über einen Wissenschaftler der aus Äpfeln neue Ohren erschafft und auf diesen TED Talk wie Armut erfolgreich bekämpft werden könnte
Gewundert: wie froh man sein kann wieder zu Hause zu sein
Gesehen: „Moon“ von Duncan Jones. Intelligenter Sci-Fi über einen Astronauten der nach 3 Jahren Schicht auf der dunklen Seite des Mondes abgelöst werden soll.
„The Hurt Locker“ von Kathryn Bigelow – großartig und unbedingt empfehlenswert. Auch für Leute (wie mich) die eigentlich mit Kriegsfilmen überhaupt nichts anfangen können.
Orphan Black und Orange is the New Black – jeweils die 3. Staffel noch mal angefangen, damit wir up-to-date sind, wenn es mit der nächsten Season weitergeht.
Gelesen: dieses Interview mit Jack Garfein, diesen Artikel über kommende Literaturverfilmungen, diesen Artikel über dunkle Materie, dieses Interview mit Miranda July, diesen Artikel über Salinger und diesen Artikel über David Foster Wallace
Getan: im Bodhi lecker gegessen und gute Gespräche geführt, für WorkingFutureWorking Interviews geführt, Willy fotografiert und einen Kuchen gebacken. Letzteres hat für viel Amusement gesorgt
Gegessen: dieses leckere Pilzcurry, viel Salat und Kirschkuchen
Gefreut: Orange is the New Black auf 7 Staffeln verlängert – woohoo, tolle Buchgeschenke bekommen und überhaupt eine überaus produktive Woche gehabt und natürlich Einsteins Gravitationswellen
Geärgert: nö
Gelacht: 99% of all socks are singles and you don’t see them crying about it und dieses Bild
Geplant: heute abend ins Kino gehen, Geburtstag feiern mit der 1000 Bier Freundin, einen philosophischen Abend im Literaturhaus besuchen, im Bookclub diskutieren und hoffentlich Bonnie mitnehmen für ein Wochenende
Gefunden: 3 Bücher auf einer Hecke, hab sie aber liegen lassen
Geklickt: dieses Video über Analogien, dieses Video über Einsteins Gravitationswellen und auf diesen TED Talk von Nick Bostrom über Computer die immer schneller immer smarter werden
Gesehen: „Advantageous“ von Jennifer Phang – großartiger intelligenter und sozialkritischer Sci-Fi Film. Wunderschöne Atmosphäre.
“Naked Lunch” von David Cronenberg mit Peter Weller. Abgefahrene Verfilmung von William S Burroughs gleichnamigen Kultroman. Hat mir gefallen, nur die Musik war ätzend.
„Jessica Jones“ mit Krysten Ritter. Staffel 1 fertig geschaut. Klasse, freue mich schon auf Staffel 2.
Gelesen: über diese 10 Frauen die die Science-Fiction Welt veränderten, warum unser Leben eher wie Tetris als Schach ist, dieses Interview mit Miranda July und diesen sehr amüsanten Artikel zu Detox und unser neues Pastell-Biedermeier
Getan: einen neuen Blog gestartet „Working Future Working„, die Januar Challenge „Celebrating Alcohol by not drinking it“ erfolgreich gemeistert und gespendet habe ich an „Room to Read„, auf Umwegen zur Arbeit gelaufen und dabei spannende Dinge in der Nachbarschaft entdeckt und ziemlich viel aufgeräumt und mal wieder mit einer guten Freundin in Paris telefoniert
Gegessen: Pho im Charlie und ich habe eine ganz leckere Zucchini-Lasagne gebastelt
Getrunken: Tee aus frischer Minze und Ingwer
Gefreut: alles verheilt
Geärgert: nö
Gelacht: Sometimes I think the surest sign that intelligent life exists elsewhere in the universe is that none of it has tried to contact us
Geklickt: auf diese Dokumentation über Karen Blixen – very gothic, dieses Video der London School of Life zum Thema „One Reason why Homes cost so much“, auf diesen TED-Talk über leuchtende Haie, auf diesen Comic zum Thema Privilegien, dieses Interview mit Orphan Black Star Tatiana Maslany
Gewundert: warum ich eigentlich so viel lieber auf englisch als auf deutsch schreibe und lese …
hörte ich in der U-Bahn jemanden sagen und dachte – das trifft es 100%. Habe es auch erst noch ein paar Tage liegen lassen müssen, um mein „huh“ ein bisschen besser analysieren zu können, aber ganz schlüssig bin ich mir nicht, ob ich dem Buch 2 oder 5 Sterne geben würde.
Da waren ein paar sehr schöne Sätze und Gedanken drin, aber auch ne Menge wahnsinnig anstrengender furchtbar um Exzentrizität bemühter Hipster-Kram.
Cheryl Glickman, die Protagonistin aus Julys Debüt, ist eine ziemlich eigenartige Frau mit sehr sehr seltsamen Eigenschaften, die in einem Unternehmen tätig ist mit ziemlich eigenartigen Gewohnheiten und die – nicht wirklich überraschend – auch ziemlich eigenartige Macken hat, wenn es um ihren Wohnalltag geht. Cheryl hat sich im Laufe ihres Lebens eine ordentliche Portion Zwangsneurosen angelacht, ist mental jetzt nicht unbedingt die stabilste und – in meinen Augen – eine nicht wirklich überaus liebenswerte Person.
Daneben gibt es noch ein immer wiederkehrendes Baby, das Cheryl telephatische Nachrichten schickt, ein schürzenjagender sechzigjähriger Kollege, Philipp, der im Board ihres Unternehmens tätig ist und der auf sehr junge Mädchen steht und eine Therapeutin, die in einem Rollenspiel mit einem anderen Psychiater zweimal im Jahr eine Rezeptionistin spielt und zwischen ihren Therapiesitzungen in die leeren Kartons des chinesischen Takeaways pinkelt.
“Then I realized that we all think we might be terrible people. But we only reveal this before we ask someone to love us. It is a kind of undressing.”
Da wundert es einen dann wirklich nicht, dass sie sich irgendwann mit einem ebenfalls ziemlich bizarren Hausgast wiederfindet, mit der Cheryl dann im Laufe der Zeit ihre eigene, sexuell aufgeheizte weibliche Version eines zwei Personen Fight Clubs liefert. Clee ist die große blonde gutaussehende Tochter ihrer Chefs, die angeblich auf der Suche nach einem Job in Los Angeles ist. In Wahrheit campiert sie einfach nur 24h auf dem Sofa bei laufendem TV. Irgendwann beginnt Clee Cheryl physisch zu attackieren und die beiden hauen sich fortan in freudiger Regelmässigkeit und gegenseitigem Einvernehmen windelweich oder wie man in englisch so schön sagen würde „the bejesus out of each other“.
“When you live alone people are always thinking they can stay with you, when the opposite is true: who they should stay with is a person whose situation is already messed up by other people and so one more won’t matter.”
“We had fallen in love; that was still true. But given the right psychological conditions, a person could fall in love with anyone or anything. A wooden desk—always on all fours, always prone, always there for you. What was the lifespan of these improbable loves? An hour. A week. A few months at best. The end was a natural thing, like the seasons, like getting older, fruit turning. That was the saddest part—there was no one to blame and no way to reverse it.”
Mit der Zeit heizen sich ihre Spaßkämpfchen trotz Clees barbarisch stinkendem Fußpilz immer weiter sexuell auf… und im zweiten Teil des Buches geht es um etwas ernstere Themen. Darum, seine sexuelle Identität zu finden, die Veränderungen, die die Geburt eines Kindes mit sich bringen und die Frage, wann man in einer Beziehung ausharren und für sie kämpfen sollte und wann es das Richtige ist, doch zu gehen.
“If you were wise enough to know that this life would consist mostly of letting go of things you wanted, then why not get good at the letting go, rather than the trying to have?”
Das Buch ist in meinen Augen die deutliche Erklärung das es „normal“ nicht wirklich gibt. Das jeder von uns in seiner ganz eigenen Art einen an der Waffel hat und uns trotzdem glücklich schätzen können, in dieser wunderbaren durchgeknallten Welt zu existieren.
Stellenweise war mir das etwas zuviel kinky shit (und der stinkende Fußpilz – waaaah), auf jedenfall aber ein abwechslungsreiches, interessantes Buch mit Charakteren, die man so schnell nicht vergessen wird.
Hier noch eine weitere Rezension, die mir sehr gut gefallen hat.
Und hier noch ein sehr interessantes Interview mit Miranda July:
Auf deutsch erschien das Buch unter dem Titel „Der erste fiese Typ“ im Kiepenheuer & Witsch Verlag.