Literatur-Blog für alle, die keine Angst vor heftigen Mischungen haben. Paul Auster, Margaret Atwood, Haruki Murakami treffen auf Simone de Beauvoir, Batman und Orphan Black. Dosenbier auf Oper und St. Pauli auf Crispr, Philosophie, Science und Sci-Fi.
Gesehen: I am Love (2009) von Luca Guadagnino mit Tilda Swinton, Flavio Parenti und Edoardo Gabbriellini. Wunderschöner melancholischer Sommerfilm. Gerade auf ARTE – unbedingt anschauen.
Another Earth (2011) von Mike Cahill mit Brit Marling. Noch ein Knaller diese Woche – war eine gute Filmwoche. Low Budget SciFi, so clever, atmosphärisch und schön.
Brief einer Unbekannten (1948) von Max Ophüls mit Joan Fontaine und Louis Jourdan. Sehr gelungene Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Stefan Zweig, auch gerade auf ARTE zu sehen.
Gehört: Birds of Feather – Billie Eilish, Same – Claire Rousay, Heimweh – Element of Crime, All – Snow Patrol, The Ocean – IAMX ft Hafdis Huld und diese Podcast Folge von Julia gets wise mit Fran Lebowitz
Gelesen: Gary Shteyngart über seine Zeit auf einem Kreuzfahrtschiff, Wie gut kennen sie die Welt um sich herum? diesen Artikel über die Politisierung der Fahrräder, How the brain decides what to remember
Getan: nach Freising geradelt und zurück, Sternschnuppen geguckt und den Geburtstag der Bingereader-Gattin gefeiert
Gefreut: dass meine Geburtstagsgeschenke so gut angekommen sind
Geärgert: nein
Gelacht: über mich und meine Annahme warum die Schön-Klink Schön-Klinik heißt
Getrauert: nein
Gegessen: Melonen-Feta-Salat
Getrunken: Radler
Geklickt: A healthy economy should be designed to thrive, not grow und die Quark Science-Cops schauen sich die Waldorfschulen an, auf breathing with the forest und auf diese Liste mit Sommer Drinks
Gestaunt: In defense of parasitic worms, How sci-fi has changed over the last 70 years und über diese Seepferdchen
Gesehen: Die Mörder sind unter uns (1946) von Wolfgang Staudte mit Hildegard Knef. Deutscher Trümmerfilm, in dem ein Kriegsveteran und eine KZ-Überlebende in den Ruinen Berlins mit den Nachwirkungen des Zweiten Weltkriegs kämpfen.
Gehört: The Answers to the Questions – David Lynch & Crystabell, The Abyss – Hunter as a Horse, The Ocean – IAMX ft Hafdís Huld, The Poetry of Earth – Max Richter, Hibernating – Console
Gelesen: From London to New York: Can quitting cars be popular?, Lea Ypi:„Im Moment formuliert nur die Rechte eine radikale Systemkritik“, 30 L.G.B.T.Q. Artists Look Back on the Pleasures and Pain of Being 30
Getan: Gelaufen, geboxt, Arztbesuche erledigt, mit lieben Freund*innen getroffen, Carolin Emcke & Asal Dardan zu Erika Mann und Dr. Charlotte Knobloch zu Carry Brachvogel und Bilderbücher vorgelesen
Gefreut: immer noch über unsere neuen Wasserhähne im Bad
Geärgert: nein
Gelacht: Fran Lebowitz on the Process of Great Writing
Gegessen: sehr leckeres selbstgebackenes Brot und eine feine Pilz-Nudelpfanne
Getrunken: Pimms
Geklickt: die besten alkoholfreien Biere, auf dieses berührende Video von Bachmannpreis-Gewinner Tijan Sila, Mai Thi Nguyen-Kim überprüft das Gendern wissenschaftlich
Gestaunt: Britain’s most stunning bohemian gardens
„To me the outdoors is what you must pass through in order to get from your apartment into a taxicab.”
Foto: Clay Banks @ Unsplash
Los geht es mit unserer literarisch-kulinarischen Weltreise! Glücklicherweise haben Sie alle Ihre Koffer gepackt, sind rechtzeitig an und nicht über Board gegangen und konnten unsere Überfahrt in vollen Zügen genießen.
Im Rahmen Ihrer gebuchten Halbpension erhalten Sie heute einen Klassiker der New Yorker Küche – das Clubsandwich! Was Sie über das Clubsandwich vielleicht noch nicht wussten ist, dass es seinen Namen dadurch erhalten hat, dass es früher immer in privaten Clubs serviert wurde. Wir präsentieren Ihnen heute eine moderne Variante des Klassikers – nicht minder edel wie in den privaten New Yorker Clubs…
Damit Sie auch nach unserer Weltreise immer wieder an Ihren kleinen, privaten Club denken, nehmen Sie sich gern das Rezept mit:
Für 2 Personen:
4 Scheiben helles Brot
1 Tomate
1 Avocado
1 Räuchertofu
Romanasalat
(Kräuter-)Mayonnaise
Öl zum Braten des Tofus
Tofugewürzmischung z.B. von Fuchs (alternativ Kreuzkümmel, Koriander und Kurkuma mischen)
Zubereitung:
Den Tofu einmal in der Mitte waagerecht durchschneiden, beide Hälften dann von beiden Seiten mit Tofugewürz oder selbstgemachter Gewürzmischung einreiben und in einer Grillpfanne mit etwas Öl von beiden Seiten anbraten.
Den Tofu herausnehmen. Jetzt die Brotscheiben belegen: Dazu das Brot mit Mayonnaise bestreichen, ein Romanasalatblatt drauflegen, gefolgt von einer Scheibe Tofu, etwas Avocado und Tomatenscheiben. Dann die zweite Brotscheibe als Deckel drauf und alles mit einem Zahnstocher zusammen halten. Das Brot dann in die Pfanne legen, ggf. noch etwas Öl zufügen und braten, bis das Brot leicht gebräunt und knusprig ist. Dann umdrehen und die zweite Seite braten.
Kann man sich eine bessere Reiseführerin als Fran Lebowitz vorstellen? Es ist ja bekannt, wie charmant sie Tourist*innen findet und ein kurzer Anruf genügte daher und sie stand uns einen ganzen Tag lang zur Verfügung. In Frans prägnanten Kritiken des modernen Großstadtlebens steckt der Geist des Big Apples. Im Herzen ihres bissigen Witzes steckt die pure Liebe zum New Yorker Dasein.
New York City, offiziell City of New York, auch Big Apple genannt, ist die größte und einflussreichste amerikanische Metropole und umfasst die Inseln Manhattan und Staten Island, die westlichen Teile von Long Island und einen kleinen Teil des Festlands des Bundesstaates New York nördlich von Manhattan. New York City ist eine Ansammlung von vielen Vierteln, die über die fünf Stadtbezirke Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island verstreut sind und jeweils ihren eigenen Lebensstil haben. New York ist die bevölkerungsreichste und internationalste Stadt des Landes. New York ist das Tor zur Welt und wer sich hier langweilt, dem ist nicht mehr zu helfen. Hier befindet sich das Epizentrum der Kunst, es ist die Hauptstadt des Essens und des Einkaufens, der Nachtclubs und in jeder Hinsicht ein absoluter architektonischer Darling.
Fran ließ es sich natürlich nicht nehmen, uns durch ihre Lieblings-Buchläden zu schleppen um die ultimativen New York Lesetipps für unsere Daheim gebliebenen Leser*innen zu finden. So international wie die Stadt sind auch ihre Empfehlungen.
Für frankophile New York Fans empfehlen wir Françoise Sagans charmante persönliche New York Erlebnisse „Bonjour New York“. Für Leute, die mit bösem Humor umkönnen, die Essays „Metropolitan Life“ von der Meisterin Fran Lebowitz persönlich. Für Leute die mit europäischem Blick auf das New York der 1960er Jahre schauen wollen, empfehlen wir „Fähre nach Manhattan“ von Armin Thurnher.
So schwer uns der Abschied auch fällt, wenn wir noch länger bleiben, muss die Hälfte der Reisegruppe Übergepäck zahlen und wir haben noch so viele Stationen vor uns. Ein letzter Blick auf die Brooklyn Bridge und schon checken wir ein und machen uns auf den Weg nach Buenos Aires. Wir freuen uns sehr auf euch. Hasta la Vista – bis nächste Woche.
Hier unser Film-Tipp für das ultimative New York Feeling:
Gesehen: Star Trek Discovery Season 3 (2020) mit Sonequa Martin-Green, Doug Jones und Shazad Latif. Die einzige Fahne bei der ich patriotisch werde: The United Federation of Planets. Ein Leben ohne Star Trek ist möglich, aber sinnlos.
Wings of Hope (2000) Doku von Werner Herzog über Juliane Köpcke, die Frau die 1971 als einzige den Flugzeugabsturz in Peru überlebte. Krass und jetzt werde ich noch weniger gern fliegen.
Woman in Stall (2018) Kurzfilm von und mit Madeleine Sims-Fewer über eine Frau in einer öffentlichen Toiletten-Kabine und einen Mann mit unklaren Motiven ihr gegenüber. Fesselnd.
Gelesen: A particle physicist examines the architecture of society, die ZEIT porträtiert 22 erfolgreiche Frauen, Yorkshire grandmother taught herself to grow 500 trees, Has the pandemic changed the office forever? Wie ein besseres Internet aussehen könnte
Getan: Freunde besucht, Yoga und Krafttraining gemacht, spazieren gegangen und die Gattin nach einwöchigem Besuch zu Hause wieder freudig daheim empfangen
Gegessen: Larb und viel Salat
Getrunken: eine der besten Bloody Marys meines Lebens
Gefreut: über unsere neuen Jalousien
Geweint: nein
Geärgert: nein
Geklickt: auf Needledrop – ein Plattenspieler Interface, auf Julie Cohens Twitter Thread über ein ganz normales Erlebnis abends in der Ubahn und auf die Unterwasser Fotos des Jahres
Gestaunt: über diese Mauern, über diese Stare, über diese sich selbst köpfende Schnecke die weiterlebt, über die Entstehung eines Salamanders, über Carl Sagan’s explanation of how the Ancient Greek knew Earth was Round und über diese wunderschöne Grafik des Nature Magazins
Gelacht: über Server die down sind – immer noch gut
Gesehen: Freaks (2018) von Zach Lipovsky und Adam B. Stein mit Emilie Hirsch und Bruce Dern. Super-Hero Film der anderen Art und wirklich klasse. Hab großen Respekt vor der schauspielerischen Leistung der kleinen Emilie in diesem Film.
Meeks Cutoff (2010) von Kelly Reichardt mit Michelle Williams. Atmosphärischer Western mit wunderschönen Bildern und großartigen Frauenfiguren.
Pretend it’s a city (2021) von Martin Scorsese. Doku über die wundervolle Fran Lebowitz, die ich schon vorher toll fand – jetzt bin ich endgültig Fangirl und möchte umgehend nach New York, natürlich nicht als Touristin.
Gehört: A Crime – Sharon Van Etten, To the bin my friend, tonight we vacate earth – Mogwai, Making Time – Pauline Anna Strom, Wish Myself Away – Solar Fake, Love Songs for End Times – Ghost Twin, Pay your way in Pain – St. Vincent, See you Space Cowboy – thisquietarmy, The last man on earth – Wolf Alice, Oh My Love – Soko, O I End – Nils Frahm
Gelesen: 50 Jahre Sendung mit der Maus, Sascha Lobo zum Staatsversagen in der Pandemie, David Graeber: After the Pandemic, We Can’t Go Back to Sleep, Literature Should Be Taught Like Science, über dieses amerikanische Grundeinkommen-Experiment
Getan: viel spaziert, ein schönes Abendessen mit lieben Freundinnen, ein 2-tägiges Onboarding mit 20 Leuten komplett virtuell durchgeführt, Yoga gemacht und beim Frisör gewesen – ABENDS! DRAUSSEN!
Gegessen: Gerösteter Romanesco mit Mandel-Knoblauch-Butter und Parmesan
Geklickt: auf dieses Interview mit Fran Lebowitz, Women don’t lie about rape, auf diese Filmdatenbank mit der man nach Objekten in Filmen suchen kann, auf die 50 schönsten Kinos der Welt, auf diese Liste mit den 10 Technologien die dieses Jahr eine wichtige Rolle spielen werden, auf „Today I learned„, Dolly Parton bekommt ihr eigenes Impfmittel gespritzt
Gestaunt: wie eine Seifenblase vereist, ein Cephalopod hat einen kognitiven Intelligenztest bestanden, Ikea hat jetzt auch Abbau-Anleitungen für ihre Möbel, Sevilla nutzt faule Orangen zur Energiegewinnung, über diese interaktive Meereskarte
Gesehen: The Heat (2013) von Paul Feig mit Sandra Bullock und Melissa McCarthy. Was für ein riesen Spaß. Unbedingt anschauen – die zwei sind ein Hammer Duo.
The Ritual (2017) von David Bruckner. Schon wieder Horror in Schweden, so schnell machen wir da keinen Urlaub. 4 Dudes werden im Wald von einem Monster gejagt. Sehr spannend und sehenswert.
Margaret Atwood: Aus Worten entsteht Macht von Peter Raymont und Nancy Lang. Spannende Doku über eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Noch bis 15.6. auf Arte zu sehen.
Gelesen: Die Zeit und Forbes Magazin fragen sich ob weiblich regierte Staaten besser auf die Pandemie reagieren, Björk interviewt sich selbst, Fran Lebowitz „the patron saint of staying home and doing nothing“ wird interviewt, Allein im Hotel Adlon, I don’t want to be your content
Getan: endlos viele Teams, Zooms, FaceTime Meeings – das ist was ich am meisten vermisse: Unterhaltungen ohne screen (was spricht eigentlich gegen das gute alte telefonieren???)
Geplant: laufen gehen und Yoga machen
Getrunken: Tee & Wein
Gefreut: das die Buchläden wieder aufmachen und diese talentierte Familie
Geärgert: Warum diese Deppen nicht verstehen: Die relativ niedrige Anzahl von Infizierten und Toten gibt es WEIL die Maßnahmen getroffen wurden. Und nicht, wie sie glauben: Maßnahmen wurden getroffen obwohl eh nix war. (inspiriert von Twitter)
Geklickt: auf diesen TED Talk von Barbara Sher und dieses Interview von Stephen Colbert mit Cate Blanchett
Gestaunt: über den Exoplanet Kepler 1649c und über seltsamste Verschwörungstheorien zu Impfungen und Covid-19 im entfernten Bekanntenkreis (manchen Leuten scheint social distancing echt nicht zu bekommen)
Gelesen: dieses Interview mit einer Profilerin potentielle Mass-Shooters aufdeckt, dieses Interview mit Nicolas Cage,diesen Nachruf von Fran Lebowitz auf Toni Morrison, diesen Artikel über die merkwürdige Sekte „Christliche Wissenschaft“ und diesen Artikel von Amanda Lee Koe über Marlene Dietrich
Getan: die Nacht auf der Geburtstagsparty durchgetanzt und beim Augenarzt ein schmerzhaftes Gerstenkorn behandeln lassen
Geweint: über die Tatsache, dass eine liebe Freundin beide Elternteile verloren hat
Geklickt: auf diese wunderschönen Bilder aus Teherans verlassenen Gebäuden
Gelacht: Wenn Frauen über Autoren schreiben, wie sonst nur Männer über Autorinnen schreiben und Fragen die Männern nie gestellt werden von Sibylle Berg
Gestaunt: die Seite Wolfram Alpha ist ein wunderbarer Zeitvertreib und über diese Kontaktlinsen
Gewünscht: dieses Tshirt, diese visuellen Meßbecher, diesen Kalender
Gefunden: tolle Bücher im Bücherschrank
Gekauft: ein Abo der SZ,
Gedacht: If there is a book that you want to read, but it hasn’t been written yet, you must be the one to write it. (Toni Morrison)