Meine Woche

Gesehen: Little Joe (2019) von Jessica Hausner mit Emily Beecham, Ben Wishaw und Kit Connor. Eine Molekularbiologin und Pflanzenzüchterin entwickelt eine Pflanze die glücklich macht durch Oxytocin. Doch es gibt unerwartete Nebenwirkungen.

Gehört: Palmless Prayer – Mono, Pain – Bleib Modern, It must change – Anohni, Never tear us apart – INXS (Cover), Sturgeon moon/beaver moon – missing scenes, I inside the old I dying – PJ Harvey

Gelesen: Mia Latkovic: Was man über Deutschland, die AfD und Deutsche wahrscheinlich nicht sagen darf, aber kann, wenn man will – Teil 1, How to reduce the damage done by gentrification, Can everyone take a sabbatical?, Wie Kafka zum Kult-Autor im Amerika des kalten Krieges wurde

Getan: liebe Freundinnen zum Teil mit Nachwuchs aus USA und der Schweiz zu Besuch gehabt, mit lieben Freundinnen lecker gegessen, den Balkon bepflanzt und Koffer-Abenteuer bei der Reparatur erlebt

Gefreut: über die andauernde Liebe des kleinen Zain zu unserem Staubsauger 😉 und das Buch-Paket vom Steidl-Verlag

Geärgert: nö

Getrauert: nein

Gegessen: ein sehr leckeres Menü im Ya – The Mandarin Room

Gelernt: es spart wirklich enorm viel Energie elektronische Geräte in den Dark Mode zu packen

Geklickt: auf die Sommer Lesliste des New Yorkers, hier kann man mit B&O sein musikalisches Porträt erstellen lassen und auf dien Podcast zum Thema „Megalithe

Gestaunt: zwischen diesen beiden Bilder liegen nur 66 Jahre

Gelacht: als ich in der U6 Loop gefangen war

Gewünscht: diese Weingläser, dieses Hemd, dieses Haus

Geplant: Venus und den Mond mit dem Teleskop beobachten

Gefunden: nix

Gekauft: Pflanzen

Gedacht: “I’ve always liked quiet people: You never know if they’re dancing in a daydream or if they’re carrying the weight of the world.”― John Green

Things Fall Apart – Chinua Achebe

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„Turning and turning in the widening gyre
The falcon cannot hear the falconer,
Things fall apart; the center cannot hold
Mere anarchy is loosed upon the world.

– W. B. Yeats, „The Second Coming“

Chinua Achebe’s „Things Fall Apart“, ein Buch das fast jeder kennt, aber das in meinem Bekanntenkreis zumindest noch niemand gelesen hatte, war die Januarlektüre des Buchclubs.

„Things Fall Apart“ erzählt die Geschichte von Okonkwo. Ein junger Mann, der ziemliche Probleme mit seinem Vater hat, den er schwach und ambitionslos findet. Auf keinen Fall will er einmal so werden wie er. Daher gilt es, um jeden Preis jedes Anzeichen von Schwäche und Herzlichkeit im Keim zu ersticken.

Okonkwo ist ein ziemlicher Tyrann, der seine Ehefrauen und Kinder über das seiner Kultur und Zeit übliche Mass traktiert. Er ist erfolgreich und angesehen, doch das Blatt scheint sich für ihn zu wenden, als er sich mit der geplanten Ermordnung eines Jungen konfrontiert sieht, der wie ein Sohn seit ein paar Jahren in seiner Familie lebt.

Die britische Kolonialisierung und insbesondere die Missionare bringen immer größere Veränderungen mit sich. Achebe macht diesen Effekt sehr deutlich, ohne je in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen. Denn es gibt niemals nur Verlierer durch Veränderungen. In einer Gesellschaft, in der Stärke irgendwann nicht mehr das Einzige ist, das zählt, haben auch Frauen irgendwann die Möglichkeit, sich durch mehr auszuzeichnen als durch Schönheit und Gehorsam. Auch Zwillinge wären in der Kultur der Igbo irgendwann nicht mehr automatisch zum Tode verurteilt.

“The white man is very clever. He came quietly and peaceably with his religion. We were amused at his foolishness and allowed him to stay. Now he has won our brothers, and our clan can no longer act like one. He has put a knife on the things that held us together and we have fallen apart.”

Ich fand das Buch interessant, aber mehr wie beim Lesen eines Artikels im National Geographic, wirklich gefesselt hat es mich nicht. Der Roman enthält relativ viele unübersetzte Igbo-Worte, was sicherlich zur Authentizität der Geschichte beigetragen hat, für mich hat es den Fluß der Geschichte allerdings wieder und wieder unterbrochen.

„The world has no end, and what is good among one people is an abomination with others.”

Ich bin den Protagonisten nicht wirklich näher gekommen, das liegt aber vielleicht mehr an mir als an Achebe.

Passend zum Buch wurde beim Bookclub-Dinner Yam serviert – schmeckt interessant. Hier ein Bild vom Rest der Wurzel, vor der Zubereitung:

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Bin über die Crash Course Videos auf YouTube (die ich nur empfehlen kann) auf das „Things Fall Apart“-Video von John Green gestolpert, das ich sehr sehenswert fand:

Auf deutsch ist es unter dem Titel „Alles Zerfällt“ bei Fischer Klassik erschienen.