Things Fall Apart – Chinua Achebe

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„Turning and turning in the widening gyre
The falcon cannot hear the falconer,
Things fall apart; the center cannot hold
Mere anarchy is loosed upon the world.

– W. B. Yeats, „The Second Coming“

Chinua Achebe’s „Things Fall Apart“, ein Buch das fast jeder kennt, aber das in meinem Bekanntenkreis zumindest noch niemand gelesen hatte, war die Januarlektüre des Buchclubs.

„Things Fall Apart“ erzählt die Geschichte von Okonkwo. Ein junger Mann, der ziemliche Probleme mit seinem Vater hat, den er schwach und ambitionslos findet. Auf keinen Fall will er einmal so werden wie er. Daher gilt es, um jeden Preis jedes Anzeichen von Schwäche und Herzlichkeit im Keim zu ersticken.

Okonkwo ist ein ziemlicher Tyrann, der seine Ehefrauen und Kinder über das seiner Kultur und Zeit übliche Mass traktiert. Er ist erfolgreich und angesehen, doch das Blatt scheint sich für ihn zu wenden, als er sich mit der geplanten Ermordnung eines Jungen konfrontiert sieht, der wie ein Sohn seit ein paar Jahren in seiner Familie lebt.

Die britische Kolonialisierung und insbesondere die Missionare bringen immer größere Veränderungen mit sich. Achebe macht diesen Effekt sehr deutlich, ohne je in Schwarz-Weiß-Malerei zu verfallen. Denn es gibt niemals nur Verlierer durch Veränderungen. In einer Gesellschaft, in der Stärke irgendwann nicht mehr das Einzige ist, das zählt, haben auch Frauen irgendwann die Möglichkeit, sich durch mehr auszuzeichnen als durch Schönheit und Gehorsam. Auch Zwillinge wären in der Kultur der Igbo irgendwann nicht mehr automatisch zum Tode verurteilt.

“The white man is very clever. He came quietly and peaceably with his religion. We were amused at his foolishness and allowed him to stay. Now he has won our brothers, and our clan can no longer act like one. He has put a knife on the things that held us together and we have fallen apart.”

Ich fand das Buch interessant, aber mehr wie beim Lesen eines Artikels im National Geographic, wirklich gefesselt hat es mich nicht. Der Roman enthält relativ viele unübersetzte Igbo-Worte, was sicherlich zur Authentizität der Geschichte beigetragen hat, für mich hat es den Fluß der Geschichte allerdings wieder und wieder unterbrochen.

„The world has no end, and what is good among one people is an abomination with others.”

Ich bin den Protagonisten nicht wirklich näher gekommen, das liegt aber vielleicht mehr an mir als an Achebe.

Passend zum Buch wurde beim Bookclub-Dinner Yam serviert – schmeckt interessant. Hier ein Bild vom Rest der Wurzel, vor der Zubereitung:

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Bin über die Crash Course Videos auf YouTube (die ich nur empfehlen kann) auf das „Things Fall Apart“-Video von John Green gestolpert, das ich sehr sehenswert fand:

Auf deutsch ist es unter dem Titel „Alles Zerfällt“ bei Fischer Klassik erschienen.

4 Kommentare zu “Things Fall Apart – Chinua Achebe

  1. Mir ging es beim Lesen ähnlich wie Dir – ich habe es vor Jahren in deutscher Übersetzung (so ein uraltes Suhrkamp-Taschenbuch) gelesen, dachte zunächst auch, dass es vielleicht an der Übersetzung liegt – doch vor allem wohl schon daran, dass mir die Hauptfigur Okwonko fremd blieb, ich überhaupt nicht „warm“ mit ihm wurde…
    Was in Deiner Besprechung noch fehlt: Wie habt ihr die Yam-Wurzel zubereitet? 🙂

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