New York By The Book – Part I

Ende Mai hatte ich den wahrscheinlich schönsten Geburtstag den man sich nur vorstellen kann. Eine Überraschungsreise mit diversen Tipps vorab, die die Spannung steigerten und mich bis zur Ankunft am Flughafen unter der Abflugtafel rätseln liess wohin es nun wohl gehen wird. Getippt hatte ich auf Singapur sowohl aufgrund des Pack-Hinweises (es wird um +30 Grad) und aufgrund der Tatsache dass das ja unser Plan im März 2020 war als wir den Besuch bei einer lieben Freundin dort corona-bedingt aufgeben mussten.

Es wurde natürlich nicht Singapur, sondern New York! Eine Stadt die mich immer wieder in ihren Bann zieht und auf die ich verzichten wollte während ein gewisses orangenes Wesen sein Unwesen in den USA trieb. Ich möchte euch gerne mitnehmen auf unseren Trip durch New York und euch dabei euch gleich meine zehn liebsten New York Romane vorstellen. Let the journey begin hier die Romane schon mal auf einen Blick – mehr Infos dann im Laufe des Texts.

Nach dem Einchecken im Hotel und einem Rundgang durch Midtown/Hell’s Kitchen hab es erst einmal mega leckere Slurpy Noodles in einem kleinen Thai Restaurant und wir versuchten uns mit aller Macht bis nach 21h Ortszeit wach zu halten.

Das erste was einem auffällt, wenn man nach Jahren wieder mal nach New York kommt ist der Cannabis-Teppich der über der ganzen Stadt hängt. Seit der Legalisierung 2021 haben an allen Ecken der Stadt entsprechende Läden aufgemacht oder es stehen draußen Wagen auf der Straße die Cannabis in jeglicher Form verkaufen, bei einer Durchschnittstemperatur von 35 Grad war der Geruch teilweise echt heftig und es brauchte keiner weiteren Cannabis-Zufuhr, man war schon allein vom Geruch vollkommen erledigt.

Wenn man schlaflos früh durch die Stadt läuft, kommen einem schon mal leicht dystopische Assoziationen in den Sinn und ich empfehle an dieser Stelle den ersten New York Roman, einen meiner absoluten Highlights des letzten Jahres: New York Ghost von Ma Ling:

An meinem Geburtstag stand zunächst Besuch in einem Buchladen in Brooklyn auf dem Programm, den ich schon lange mal besuchen wollte und für die mir liebe Freundinnen einen Gutschein schenkten. Die Besitzerin ist die recht bekannte NYT Bestseller-Autorin Emma Straub, von der ich mir dann auch ein signiertes Buch mitnahm und weiter ging es zu einer Streetart Tour ebenfalls in Brooklyn:

Die anschließende Streetart Tour durch das unfassbar heiße vollkommen schattenfreie Brooklyn war großartig. Habe viel gelernt über die Geschichte der Streetart, des Graffiti und die soziologischen Hintergründe und kann sie nur jedem ans Herz legen, der sich für dieses Thema etwas interessiert und Lust hast New York auch außerhalb der bekannten Sightseeing-Höhepunkte zu erleben.

Wenn man in Brooklyn ist kann es eigentlich nur einen Buchtipp geben und das ist natürlich ein Werk von Paul Auster, wobei natürlich auch Siri Hustvedt viel und wunderbar über New York geschrieben hat. Ich habe besonders oft an diesem Tag an 4, 3, 2, 1 von Paul Auster denken müssen, daher ist er mein Tipp Nr. 2 für diesen Bericht.

Wir sind auch permanent durch Brooklyn gelaufen und haben stets und ständig gehofft Siri oder Paul zu treffen, wenn es passiert wäre, wäre ich vermutlich vor Ehrfurcht ihn Ohnmacht gefallen, obwohl ich zumindest Ms Hustvedt ja schon mal ganz kurz bei einer Podiumsdiskussion zu „The Blazing World“ treffen durfte und schwer beeindruckt war von ihr *fangirling*

Lange ausruhen war nach der Tour leider nicht im Hotel, die Bingereader-Gattin hatte noch eine richtig irre Überraschung im Ärmel. Wir machten uns auf den Weg zur Dachterrasse der Cocktail-Bar „The Press Lounge“ mit anschließendem Dinner im „Print“ und als ich nichtsahnend die Aussicht bewundernd und meinen Cocktail schlürfend den Sonnenuntergang bewunderte, wurde plötzlich hinter mir Happy Birthday gesungen und zwei sehr sehr gute Freundinnen tauchen hinter mir auf! Eine war extra aus Singapur eingeflogen, die andere aus Seattle und ich war eine ganze Weile einfach sprachlos und konnte es absolut nicht glauben. Vor 1000 Jahren hatten wir schon eine Weile gemeinsam NY unsicher gemacht und dieses Mal zu viert, war einfach nur unglaublich wunderbar und es war eine Woche wie aus einem Film.

Natürlich musste ich hier sofort an „Breakfast at Tiffany“ denken, aber die Bar hat mich durchaus auch „The Catcher in the Rye“ erinnert oder an „Carol

Hier also Tipp 3, 4 und 5:

Für heute verabschiede ich mich von Euch mit einem Bild der Stadt der nie schläft und hoffe, ihr habt Lust für den zweiten Teil noch mal die Reise auf euch zu nehmen, dann würde ich euch gerne auf einen (sehr) kurzen Segeltrip, ins Natural History Museum und in die Public Library mitnehmen natürlich mit weiteren meiner absoluten Lieblings-New York Bücher.

Kommt ihr mit?

Meine Woche

Gesehen: Vigil (2021) BBC Mini-Serie von Tom Edge mit Suranne Jones und Rose Leslie um einen Mord den es aufzuklären gilt auf einem U-Boot. Intelligent und spannend.

The Woman in the Window (2021) von Joe Wright mit Amy Adams. Thriller um eine an Agoraphobie leidende Frau die glaubt im Nachbarhaus einen Mord beobachtet zu haben. Leider sehr konfus, den konnte auch die wunderbare Amy Adams nicht retten.

Castlevania Season 1 + 2 (2017/2018) von Warren Ellis. Dark Fantasy Serie um Dracula der den Tod seiner Frau rächen will und plant die Menschheit auszurotten. Bin kein großer Animations-Fan, aber die Serie ist wunderbar düster und spannend.

Gehört: Eyes alive – HVOB, You took everything – Mrs Piss, Our side has to win – Godspeed You! Black Emperor, The Reach – Mogwai, Impossible – Röyksopp & Alison Goldfrapp

Gelesen: Patricia Highsmith’s hunger for love and thought, dieses Interview mit Alexandria Ocasio-Cortez, IKEA holzt die letzten wilden Wälder Rumäniens ab, How the Kosovo Air War foreshadowed the Crisis in Ukraine, Everyone thinks they are the Underdog

Getan: das Self Service Modul gelauncht, einen Kick Off 2022 durchgeführt, ein schönes Abendessen mit einer lieben Freundin, den Bookclub virtuell besucht und „The Offing“ besprochen und ein spontanes Dinner zu zweit

Gefreut: über mein Valentinsdinner + Karte und unseren geplanten Trip nach London

Geärgert: nein

Gegessen: Zitronige Spaghetti mit Brokkoli und Grünkohl

Geklickt: How to fall asleep in 120 seconds, Dianna Cowern stellt das James Webb Space Teleskop vor, How the 1918 Flu Pandemic ended

Gestaunt: wie sehr die Flugzeuge beim Anflug in Heathrow gewackelt haben durch den Orkan, über diesen Spacewalk in Korea, 2022 Gewinner des Unterwater Photography Wettbewerbs

Gelacht: leider wahr – wenn Tschernobyl heute passieren würde und wenn du zum Rendezvous nach Berlin fährst und Angela nicht mehr da ist

Geweint: nein

Gewünscht: diese Tischlampe, dieses Outfit, dieses Cottage und Tickets für dieses Theaterstück

Gefunden: nix

Gekauft: eine Flasche Knockandho

Gedacht: You cannot define a person on just one thing. You can’t just forget all these wonderful and good things that a person has done because one thing didn’t come off the way you thought it should come off.“ //Aretha Franklin

21 aus 21

Die liebsten, die spannensten, die mich am meisten zum Nachdenken angeregt haben und es fehlen im Bild die verliehenen oder die, die ich als Hörbuch gehört habe:

Was waren eure liebsten in 2021? Ich freue mich auf ein weiteres Jahr mit Euch und danke für die Treue, die Kommentare, das Feeback, die Freundschaft. Ich wünsche Euch allen von Herzen ein tolles 2022 mit viel Glück, Gesundheit und Zeit zum lesen und nachdenken.

1. Türchen: Patricia Highsmith Tage- und Notizbücher

Schreiben ist natürlich ein Ersatz für das Leben, das ich nicht leben kann, dsa zu leben ich nicht in der Lage bin
 //Notizbuch 19, 17.05.1950

Dezember ist Adventskalender-Zeit! Auch wenn ich hier immer seltener die Zeit finde für ausführliche Buch-Rezensionen möchte ich Euch doch 24 Bücher ans Herz legen, die ich dieses Jahr gelesen habe und die unter jedem Weihnachtsbaum eine gute Figur machen.

Heute möchte ich euch Patricia Highsmiths Tage- und Notizbücher ans Herz legen, editiert von der großartigen Anna von Planta, gerade im Diogenes Verlag erschienen sind. Noch bin ich nicht durch und es ist auch ein Buch von dem ich glaube, dass man es ganz wunderbar einfach irgendwo aufschlägt, sich für ein paar Seiten festliest und – kleine Warnung – einen dann morgens um 10.00 Uhr schon überlegen lässt, ob man sich nicht doch schon einen kleinen Martini erlauben könnte…


In dieser erstmaligen Auswahledition ihrer privaten Aufteichnungen lernen wir Patricia Highsmith 1941 kurz vor Eintritt der USA in den 2. Weltkrieg als eine von Frauen wie Männern umschwärmte Collestudentin in New York kennen. Sie ist gierig nach Leben. Sie verschlingt Bücher, Frauen, Theateraufführungen – sie ist eine Kerze die an beiden Enden brennt und das Leben aus allem saugt, was ihr in die Hände gerät.

Wir begleiten Ms Highsmith von den Anfängen in Texas, über ihre frühen wilden Schreib- und Lebensjahre in New York, ihre Jahre zwischen den USA und Europa, über ihren Versuch in England sesshaft zu werden, ihre Rückkehr nach Frankreich bis hin zu ihrem Lebensabend in der Schweiz.


Dieses Buch ist DAS perfekte Weihnachtsgeschenk für alle, die nicht unbedingt Stunden am Stück lesen können, für New York Fans, Martini-Liebhaberinnen, Patricia Highsmith und Carol-Fangirls und solche die es werden wollen. Ehrlich gesagt, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wem dieses Buch nicht gefallen sollte.

Wem ich gerade Lust auf mehr Patricia Highsmith im Leben gemacht habe, den verweise ich auch gerne noch auf diesen Artikel zu „Carol„.

Jetzt Hand aufs Herz – was ist euer Lieblingsbuch von ihr?

Meine Woche

Gesehen: The Chair (2021) von Daniel Gray Longino mit Sandra Oh, Holland Taylor und Jay Duplass. Dr. Ji-Yoon Kim wird als erste Frau und erste Nichtweiße zur Leiterin des darniedergehenden Instituts für Englische und Amerikanische Literatur an der (fiktiven) Pembroke University ernannt. Witzige empfehlenswerte Mini-Serie.

Dracula Untold (2014) von Gary Shore mit Luke Evans und Sarah Gadon. Eine Dracula Verfilmung die man nicht unbedingt gesehen haben muss.

Gehört: Anna von Hausswolff – All thoughts fly live St. Matthäus Kirche München, Sunn O))) & Anna von Hausswolff – Pyroclasts F, Sunn O))) – Metta, Benevolence, Nell Smith & Flaming Lips – Girl in Amber

Gelesen: Kevin Kelly against the commodification of community, How to rebuild cities for caregiving, Our jobs have become prisons from which we don’t want to escape, The earth’s secret miracle worker is not a plant or an animal: it’s fungi

Getan: wir waren auf einem KONZERT (!!!) Anna von Hausswolff – es war wundervoll, ansonsten viel gearbeitet, liebe Freunde getroffen und den Adventskranz in Szene gesetzt und intensiv mit einer wundervollen Hündin gekuschelt

Gegessen: Raclette – nur wir zwei 🙂

Gefreut: über ein tolles Patricia Highsmith Paket vom Diogenes Verlag und eine wunderbare Büchersendung aus Berlin (zu Barbara winkt, ich rufe an!)

Gesorgt: über neue Covid-Mutationen und tötliche Pilzinfektionen die auf dem Vormarsch zu sein scheinen

Geärgert: über meinen Bruder

Geklickt: auf typatone, auf den Mars Curiosity Rover,

Gestaunt: AI-controlled vertical farm produces 400 times more food per acre than a flat farm, ab wann Leute glauben jemand ist reich,

Gelacht: Life is too short to be holding a grudge

Gewünscht: Dinner im St. Pancras Renaissance Hotel, diesen Carbonator, einen Fächerordner

Gefunden: nix

Gekauft: Kerzen

Gedacht: It is never too late to be what you might have been //George Eliot (Mary Anne Evans)

Meine Woche

Gesehen: The Rite (2011) von Mikael Håfström mit Anthony Hopkins. Exorzismus-Horror mit atmosphärischen Rom-Bildern. Unterhaltsam.

Gehört: Blooms of oblivion – Emma Ruth Rundle, Ode to the blue – Grouper, Valentine – Snail Mail, Zorked – Julia Shapiro, N31 und Run to You – Maya Jane Coles, Caterpillar – Laura Lee & The Jettes, Vanishing – Circuit des Yeux, Here is the thing – Courtney Barnett, Clean Air – Hand Habits, Prisma – Girlwoman, Will people ever see – George Harrison

Gelesen: diesen Artikel über Patricia Highsmiths Tagebücher, Love in the Library – A brief guide to one of cinema’s most erotic spaces, diesen Artikel über David Graebers letztes Buch, The women who built the horror genre, diese Kurzgeschichte von Shirley Jackson, The moral equivalent of war

Getan: Corona Kontaktverfolgungen im Büro, einen PCR Test, einen Workshop durchgeführt, liebe Freunde getroffen und viel Zug gefahren

Gegessen: Kürbis-Quino-Chilitopf

Gefreut: über den erfolgreichen Onboarding Workshop in Köln

Gesorgt: um die ständig steigenden Infektionszahlen

Geärgert:

Geklickt: auf dieses Covid-Impfstoff-Erklärvideo, auf diese Food-Timeline,

Gestaunt: Sharks will soon have their own ‘superhighway’ in the Pacific Ocean

Gelacht: Maren Kroymanns Matheleugnerin

Gewünscht: diese Hai-Socken, diesen Reiskocher, diese Hütte

Gefunden: nix

Gekauft: einen Wollpullover

Gedacht: I don’t want to be a great problem-solver. I want to avoid problems – prevent them from happening and doing it right from the beginning // Peter Bevelin

Meine Woche

Gesehen: The Psychic (1977) von Lucio Fulci. Italienischer Horror über eine Frau mit übersinnlichen Kräften die eine Vision von einem Mord hat, der sich in einem Haus ereignet hat, das ihrem Mann gehört. Großartig. Unbedingt anschauen.

Aniara (2018) von Pella Kågerman und Hugo Lilja. Schwedischer SciFi um eine schrecklich schief gelaufene Routine Reise zum Mars. Viel existentialistische Angst – toller Film, wenn auch recht deprimierend.

L Word Generation Q (2019) von Ilene Chaiken and Kathy Greenberg & Michele Abbott mit Jennifer Beals, Katherine Moennig und Leisha Hayley. Nach 10 Jahren endlich eine weitere Staffel – ein gelungenes Wiedersehen mit alten Freundinnen.

Gehört: Aniara Soundtrack – Alexander Berg & Calle Wachtmeister, Ólafur Arnalds – Tiny Desk Concert, Ghosts of Titan – Harlots & Beggars, Ohio – Lea Porcelain, Under my skin – Blackfield ft Brian Molko, I’ll die anyway – Girl in Red, Deepest lonely – Birdy

Gelesen: dieser Corona-Kommentar spricht mir aus dem Herzen, Why growing mushrooms at home is everyone’s new pandemic hobby, How to become an intellectual in Silicon Valley, Ann Patchett on giving things away, über Polizeigewalt in London im Rahmen des „all women threatened by male violence“-Protests, diesen Artikel über das Leben von Patricia Highsmith und über unsere „Work from anywhere“ Zukunft

Getan: die Sebastião Salgado Ausstellung „EXODUS“ besucht, unfassbar viele MS-Teams Meetings und Calls, gelaufen, Yoga gemacht und häufig mit meinem Papa telefoniert

Gegessen: Kichererbsenpfanne und Seezunge

Getrunken: Chablis

Gefreut: über unser Blumenstrauß-Abo

Geweint: über das Atlanta Shooting

Geärgert: über die Idioten die die Scheiben vom Bücherschrank kaputt gemacht haben (zum Glück schon wieder repariert)

Geklickt: auf die Travel Remotely App, auf den TED Talk von Jodi-Ann Burey „The myth of bringing your full, authentic self to work“

Gestaunt: über Syd Meads utopische Welten und futuristische Designs

Gelacht: National Portrait vs National Landscape Gallery

Gewünscht: ein langärmliges Laufshirt

Gefunden: Bücher

Gekauft: Blumen

Gedacht: »Muß nicht alles immer wieder neu entdeckt werden, um zu bleiben?« Ilse Aichinger

Meine Woche

Gesehen: Us (2019) von Jordan Peele mit Lupita Nyongo’o, Elizabeth Moss und Winston Duke. Horror Film und eine Familie die von einer Gruppe bösartiger Doppelgänger bedroht wird. Denke immer noch über den Film nach.

Hollywood (2020) von Ryan Murphy mit Jeremy Pope, Holland Taylor, Jim Parsons und Laura Harrier. Eine Gruppe von aufstrebenden Schauspielern und Filmemachern im Hollywood der Nachkriegszeit versucht, groß rauszukommen – koste es, was es wolle. Ein Blick zurück wie Hollywood gewesen wäre, wenn man damals schon „woke“ gewesen wäre. Unterhaltsam.

Gehört: I got 5 on it – Luniz, I like that – Janelle Monáe, L’appart vide – Suzane, Surrender – Birdy, Falling Asleep – Holly Humberstone, Martial Hearts – SPOIWO, Lo vas a olvidar – Billie Eilish & Rosalia, Your Body changes everything (Boy Harsher Remix) – Perfume Genius, Trying to get to Heaven – David Bowie

Gelesen: Inaugural Poet Amanda Gorman on Her Career-Defining Address and Maya Angelou, Douglas Emhoff might be the first second gentleman but not the last, Twisted brilliance: Patricia Highsmith at 100, Margarete Stokowski über den Kampf gegen Diskriminierung als angebliches Geschäftsmodell, Jill Lepore on what’s wrong with the way we work

Getan: Yoga gemacht, spazieren gegangen, den virtuellen Bookclub besucht, angefangen die Erinnerungen meines Vaters aufzuschreiben

Gegessen: Kartoffel-Kichererbsen-Tikka-Masala

Getrunken: Tee und Weißwein

Gefreut: über den neuen Murakami „Erste Person Singular“

Geweint: ein bisschen fast vor Rührung bei der Amtseinführung von Kamala Harris & Joe Biden

Geärgert: nein

Geklickt: auf dieses Interview mit Patricia Highsmith aus dem Jahr 1978, auf diese real-world locations from David Lynch’s film catalogue, Prince as Birds, Animals interrupting wildlife photographers

Gestaunt: über die wunderbare Amanda Gorman, über Umberto Eco auf der Suche nach einem Buch in seiner Bibliothek, Scientists turn CO2 into jet fuel, und über diese Slow TV App

Gelacht: über die ganzen Bernie Memes

Gewünscht: momentan hauptsächlich zu verreisen

Gefunden: nix

Gekauft: Wein

Gedacht: „We lift our gazes not to what stands between us, but what stands before us.“ //Amanda Gorman

Happy Pride

tristan-billet-72EYDDwn8dE-unsplash

Nur weil die Pride-Veranstaltungen im echten Leben abgesagt wurden, heißt das nicht, dass wir nicht hier auf dem Blog ein bisschen feiern und die Community unterstützen können.

Ich stelle euch hier meine 10 liebsten LGBTQ Romane bzw Biografien vor und würde mich riesig freuen, wenn ich euch nicht nur Lust auf die vorgestellten Bücher machen würdet, sondern ihr vielleicht für die Organisation „Queer Refugees Deutschland“ spenden würdet, ein Projekt das queere Geflüchtete in Deutschland unterstützt.

price_of_salt-f

Patricia Highsmiths dramatische Liebesgeschichte ist vielleicht einer der wichtigsten, Meilensteine in der queeren Literatur. Erstmals 1952 veröffentlicht und als „Roman einer Liebe, die die Gesellschaft verbietet“ angepriesen, wurde das Buch bald zu einem absoluten Kultklassiker.

Die Verfilmung aus dem Jahr 2016 mit Cate Blanchett und Roonie Mara machte das Buch dann auch dem Mainstream zugänglich.

Hier die ausführliche Rezension, die ich damals auf Birgits Blog „Sätze und Schätze“ in der Rubrik „Verschämte Lektüren“ veröffentlichte.

img_3422.jpg

Virginia Woolfs Orlando „Der längste und charmanteste Liebesbrief der Literatur“ konstruiert auf spielerische Weise die Figur des Orlando als fiktive Verkörperung von Woolfs enger Freundin und Geliebten, Vita Sackville-West. Der Roman, der sich über drei Jahrhunderte erstreckt, beginnt damit, dass Orlando, ein junger Adliger im Elisabethianischen England, auf den Besuch der Königin wartet und seine Erfahrungen aufzeichnet.

In der Mitte des Romans erwacht Orlando, jetzt Botschafter in Konstantinopel, und stellt fest, dass er jetzt eine Frau ist. Der Roman schwelgt in Farce und Ironie, und beschäftigt sich mit der Rolle der Frau im 18. und 19. Jahrhundert. Der Roman endet im Jahr 1928, wo Orlando jetzt Ehefrau und Mutter, an der Schwelle zu einer Zukunft steht, die neue Hoffnungen und Möglichkeiten für Frauen birgt.

Hier die ausführliche Rezension dazu.

Giovannis Room

Baldwins eindringlicher und umstrittener zweiter Roman ist ein Klassiker der schwulen Literatur. Im Paris der 1950er Jahre, das von Expatriates wimmelt und durch gefährliche Liaisons und versteckte Gewalt gekennzeichnet ist, kann ein Amerikaner seine Homosexualität nicht länger unterdrücken, obwohl er fest entschlossen ist, ein konventionelles Leben zu führen. Obwohl er eine junge Frau kennengelernt und ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, gerät er in eine leidenschaftliche Affäre mit einem italienischen Barkeeper…

Hier die ausführliche Rezension.

fullsizerender

Lesbian Dickens – ein viktorianisches Murder-Mystery inklsuiver lesbischer Romanze – was will man mehr? 😉

London 1862. Sue Trinder, bei der Geburt verwaist, wächst unter Taschendieben und unter der rauen, aber liebevollen Fürsorge von Mrs. Sucksby und ihrer „Familie“ auf. Doch vom ersten Moment an, ist Sues Schicksal mit dem eines weiteren Waisenkindes verbunden, das in einer düsteren Villa nicht allzu weit entfernt aufwächst….

Bei der Lektüre fühlt man sich gelegentlich wie Alice, die in das Kaninchenloch fällt. Diese Geschichte hat mehr Drehungen und Wendungen als eine handelsübliche Schraube und ich konnte das Buch überhaupt nicht aus der Hand legen und habe die ganze Nacht durchgelesen bis es fertig war.

Hier die ausführliche Rezension.

fun home

Alison Bechdel schildert in der Graphic Memoir ihre schwierige Beziehung zu ihrem verstorbenen Vater.

Bruce Bechdel war ein distanzierter und anspruchsvoller Englischlehrer und Direktor des städtischen Bestattungsinstituts, das Alison und ihre Familie als „Fun Home“ bezeichneten. Erst am College entdeckte Alison, die sich kürzlich als Lesbe geoutet hatte, dass ihr Vater ebenfalls schwul war. Wenige Wochen nach dieser Enthüllung war er tot und hinterließ seiner Tochter ein mysteriöses Vermächtnis, das es zu lösen gilt.

Hier die ausführliche Rezension.

Winterson

Warum glücklich sein, wenn man normal sein könnte? ist die hartnäckige Suche der Protagonistin nach Zugehörigkeit, nach Liebe, Identität, Heimat und einer Mutter.

Why Be Happy When You Could Be Normal? (Warum glücklich sein, wenn man normal sein könnte) ist eine Biografie über die Lebensaufgabe der Protagonistin ihr Glück zu finden. Das Buch erzählt davon wie sie aus ihrem Haus ausgesperrt wurde und die ganze Nacht auf der Türschwelle saß; es erzählt von einer Frau, die mehr religiöse Fundamentalistin als Mutter ist, mit falschen Zähnen und einem Revolver in der Kommode auf den Weltuntergang wartet und davon wie die schmerzliche Vergangenheit, von der Jeanette dachte, sie hätte sie längst überschrieben und verarbeitet immer wieder aufsteigt…

Hier geht es zur ausführlichen Rezension.

img_1525

Fried Green Tomatoes at the Whistle Stop Cafe ist ein Roman über zwei Frauen: Evelyn, eine etwas unglückliche Frau in den Wechseljahren, und die grauhaarige Frau Threadgoode, die ihre Lebensgeschichte erzählt. Zu ihrer Lebensgeschichte gehören zwei weitere Frauen – der draufgängerische Wildfang Idgie und ihre Freundin Ruth -, die gemeinsam in den 1930 Jahren ein kleines Lokal in Whistle Stop, Alabama hatten in dem es neben gutem Kaffee, Barbecue und Whisky auch jede Menge Liebe und Leidenschaft gab – und sogar gelegentlichen einen Mord.

Ein Buch das man nicht lesen kann ohne gleich danach die wunderbare Verfilmung aus dem Jahr 1991 anzuschauen und Lust auf gegrillte grüne Tomaten zu bekommen.

Hier geht es zur ursprünglichen Besprechung.

maggie

Maggie & Me ist eine Biografie über das Überleben in im Arbeiterviertel einer schottischen Kleinstadt während der Thatcher-Jahre.

12. Oktober 1984. Eine IRA-Bombe sprengt das Grand Hotel in Brighton in die Luft. Wie durch ein Wunder überlebt Maggie Thatcher. In einer schottischen Kleinstadt sieht der achtjährige Damian Barr mit Schrecken zu, wie seine Mutter ihren Ehering abreißt und ihre Koffer packt. Er weiß, dass auch er überleben muss.

Damian, seine Schwester und seine Mutter ziehen mit ihrem gewalttätigen neuen Freund zusammen, während sein Vater mit der glamourösen Mary (the Canary) zusammenlebt. Je mehr Maggie Thatcher Fuß fasst, desto dramatischer wird das Leben für Damian: Maggie schafft die Schulmilch ab, zerschlägt die Gewerkschaften und sorgt dafür, dass Habgier als gute Eigenschaft gilt. Dem Rat von Maggie folgend, arbeitet Damian hart und plant seine Flucht aus Armut und Enge. Er entdeckt, dass Geschichten Leben retten können und schafft es  Gewalt, Streiks, Aids und Homophobie zum Trotz – sich in Glasgows einzigem Schwulenclub zu verlieben…

Hier geht es zur ausführlichen Rezension.

Ein berauschender Roman über die alles verzehrende Liebesaffäre zwischen zwei Frauen in Paris…

Eine Lehrerin um die dreißig treibt durch ihr Leben in Paris, zieht eine Tochter allein auf und ist trotz ihres neuen Freundes einsam. Eines Abends, auf der der Silvesterparty eines Freundes, tritt Sarah – einem Tornado gleich ihr Leben. Die begabte junge Geigerin ist voller Energie – es ist der Beginn einer intensiven Beziehung, die das Leben beider Frauen komplett auf den Kopf stellt.

Hier geht es zur ausfühlen Rezension.

Nachtgewächs: Roman (suhrkamp taschenbuch): Amazon.de: Barnes ...

Djuna Barnes‘ seltsame Tour de Force, gehört laut dem TLS zu jener kleinen Klasse von Büchern, die irgendwie eine Zeit oder eine Epoche widerspiegeln“ Diese Zeit ist die zwischen den beiden Weltkriegen, und Barnes‘ Roman entfaltet sich im dekadenten Schatten der großen Städte Europas: Paris, Berlin und Wien.

Sie erzählt von einer Welt, in der die Grenzen von Klasse, Religion und Sexualität überraschend durchlässig sind. Nightwood ist der Klang von zerbrechenden Herzen, von fünf Menschen, die sich gegenseitig aussaugen und das Leben zur Hölle machen. Das Buch selbst macht es dem Leser schwer, es weigert sich förmlich seine Geheimnisse preiszugeben.

Man muss es sehr sehr langsam lesen, wird dann aber tatsächlich mit einer psychologischen Tiefe belohnt die verblüfft und es knistert noch immer mit derselben elektrischen Ladung, die es bei seiner ersten Veröffentlichung 1936 hatte.

Ein schwieriges, fiebriges, dunkles Juwel soll diese Reihe abschließen. Hier geht es zur Besprechung der Biografie von Djuna Barnes, für alle die sich noch ein bisschen mehr mit dieser spannenden Schriftstellerin beschäftigen möchten.

Ich hoffe es war etwas für euch dabei und ihr hattet Spaß an dieser Blog Pride. Vergesst bitte die Queer Refugees nicht – Happy Pride allerseits 🙂

allie-N14kHYjnnNk-unsplash

Habt Ihr Empfehlungen für mich – möchte gerne mein Lesespektrum erweitern. Welche LGBTQ Bücher haben euch besonders gefallen?

Meine Woche

Rone 2

Gesehen: „Plein Soleil“ (1960) von René Clément mit Alain Delon als Tom Ripley und ganz überraschend Romy Schneider in einer winzigen Szene. Tolle Patricia Highsmith Verfilmung mit wunderschönen Italien Bildern, nur das Ende war doof.

Paris Texas“ (1984) von Wim Wenders mit Harry Dean Stanton und Nastassja Kinski. Tolle Bilder, habe ihn gerne wiedergesehen, nur an der Botschaft des Filmes (ein Kind gehört immer zur leiblichen Mutter störe ich mich sehr)

Gehört: „Jungle“ und „Notion“ –  Tasha Sultana, „Inhaler“ – Hilary Woods, „Female Vampire“ – Jenny Hval, „The Changeling Prince“ – Thou, „Please“ – Blanck Mass, „For my Crimes“ – Marissa Nadler,  „Sohn“ – Olafur Arnalds, „Alpha“ – AEnigma

Gelesen: Disabled Millanials and the housing market, Gutenbergs Revenge, How did we enter the age of obesity, warum bist du Feministin, why retail is not (yet) dead, how George Orwell predicted the challenge of writing today.

Getan: mich immer noch mit der Erkältung rumgeschlagen und Bücherregale aufgebaut

Geplant: mit Freunden im Nana essen gehen

Gegessen: Pfirsich-Blaubeer-Galette

Getrunken: kalten Ananas Grüntee

Gelacht: Music was better when ugly people were allowed to make it

Geärgert: nein

Gefreut: über meine neue Leseecke

Geklickt: auf die Bibliothek den Tempel des Wissens, wie wichtig mobile Büchereien sind,

Gewünscht: diese In-Ear Kopfhörer, dieses Bad, diese Wohnung

Gekauft: die Zeit

Gestaunt: wie heftig es ist durch einen Waldbrand zu fahren

Gefunden: nix

Gedacht: Überall geht ein frühes Ahnen dem späteren Wissen voraus (Alexander von Humboldt)