First we take Manhattan

„To me the outdoors is what you must pass through in order to get from your apartment into a taxicab.”

Foto: Clay Banks @ Unsplash

Los geht es mit unserer literarisch-kulinarischen Weltreise! Glücklicherweise haben Sie alle Ihre Koffer gepackt, sind rechtzeitig an und nicht über Board gegangen und konnten unsere Überfahrt in vollen Zügen genießen.

Im Rahmen Ihrer gebuchten Halbpension erhalten Sie heute einen Klassiker der New Yorker Küche – das Clubsandwich! Was Sie über das Clubsandwich vielleicht noch nicht wussten ist, dass es seinen Namen dadurch erhalten hat, dass es früher immer in privaten Clubs serviert wurde. Wir präsentieren Ihnen heute eine moderne Variante des Klassikers – nicht minder edel wie in den privaten New Yorker Clubs…

Damit Sie auch nach unserer Weltreise immer wieder an Ihren kleinen, privaten Club denken, nehmen Sie sich gern das Rezept mit:

Für 2 Personen:

4 Scheiben helles Brot

1 Tomate

1 Avocado

1 Räuchertofu

Romanasalat

(Kräuter-)Mayonnaise

Öl zum Braten des Tofus

Tofugewürzmischung z.B. von Fuchs (alternativ Kreuzkümmel, Koriander und Kurkuma mischen)

Zubereitung:

Den Tofu einmal in der Mitte waagerecht durchschneiden, beide Hälften dann von beiden Seiten mit Tofugewürz oder selbstgemachter Gewürzmischung einreiben und in einer Grillpfanne mit etwas Öl von beiden Seiten anbraten.

Den Tofu herausnehmen. Jetzt die Brotscheiben belegen: Dazu das Brot mit Mayonnaise bestreichen, ein Romanasalatblatt drauflegen, gefolgt von einer Scheibe Tofu, etwas Avocado und Tomatenscheiben. Dann die zweite Brotscheibe als Deckel drauf und alles mit einem Zahnstocher zusammen halten. Das Brot dann in die Pfanne legen, ggf. noch etwas Öl zufügen und braten, bis das Brot leicht gebräunt und knusprig ist. Dann umdrehen und die zweite Seite braten.

Kann man sich eine bessere Reiseführerin als Fran Lebowitz vorstellen? Es ist ja bekannt, wie charmant sie Tourist*innen findet und ein kurzer Anruf genügte daher und sie stand uns einen ganzen Tag lang zur Verfügung. In Frans prägnanten Kritiken des modernen Großstadtlebens steckt der Geist des Big Apples. Im Herzen ihres bissigen Witzes steckt die pure Liebe zum New Yorker Dasein.

New York City, offiziell City of New York, auch Big Apple genannt, ist die größte und einflussreichste amerikanische Metropole und umfasst die Inseln Manhattan und Staten Island, die westlichen Teile von Long Island und einen kleinen Teil des Festlands des Bundesstaates New York nördlich von Manhattan. New York City ist eine Ansammlung von vielen Vierteln, die über die fünf Stadtbezirke Manhattan, Brooklyn, Bronx, Queens und Staten Island verstreut sind und jeweils ihren eigenen Lebensstil haben. New York ist die bevölkerungsreichste und internationalste Stadt des Landes. New York ist das Tor zur Welt und wer sich hier langweilt, dem ist nicht mehr zu helfen. Hier befindet sich das Epizentrum der Kunst, es ist die Hauptstadt des Essens und des Einkaufens, der Nachtclubs und in jeder Hinsicht ein absoluter architektonischer Darling.

Fran ließ es sich natürlich nicht nehmen, uns durch ihre Lieblings-Buchläden zu schleppen um die ultimativen New York Lesetipps für unsere Daheim gebliebenen Leser*innen zu finden. So international wie die Stadt sind auch ihre Empfehlungen.

Für frankophile New York Fans empfehlen wir Françoise Sagans charmante persönliche New York Erlebnisse „Bonjour New York“.
Für Leute, die mit bösem Humor umkönnen, die Essays „Metropolitan Life“ von der Meisterin Fran Lebowitz persönlich.
Für Leute die mit europäischem Blick auf das New York der 1960er Jahre schauen wollen, empfehlen wir „Fähre nach Manhattan“ von Armin Thurnher.

So schwer uns der Abschied auch fällt, wenn wir noch länger bleiben, muss die Hälfte der Reisegruppe Übergepäck zahlen und wir haben noch so viele Stationen vor uns. Ein letzter Blick auf die Brooklyn Bridge und schon checken wir ein und machen uns auf den Weg nach Buenos Aires. Wir freuen uns sehr auf euch. Hasta la Vista – bis nächste Woche.

Hier unser Film-Tipp für das ultimative New York Feeling:

Literarisch-Kulinarische Weltreise

Haben Sie auch langsam Hummeln und Po und vermissen die Ferne, das Fliegen, das Erkunden der Welt? Für alle die eventuell auch dieses Jahr auf Auslandsurlaube verzichten müssen, bieten wir allen Freund*innen des Bingereader Blogs in Kooperation mit den Münchner Küchenexperimenten eine einzigartige Gelegenheit:

Kommen Sie mit uns auf Weltreise! Wir reisen in ca 80 Tagen um die Welt, natürlich ausschließlich Luxusklasse! Wir nehmen Flugzeuge, U-Boote, Zeppeline, Eisenbahnen, Busse, Straßenbahnen und Schiffe. Keine Ecke der Welt bleibt unentdeckt – ich hoffe Sie sind schwindelfrei! Also packen Sie den Rucksack (leichtes Gepäck!), vergessen sie nicht den Impfpass und die Badehose.

Wir starten am Freitag und beginnen unsere Reise direkt in Übersee. Verpassen Sie diese einmalige Gelegenheit auf keinen Fall – buchen Sie umgehend ein Ticket. Wir erwarten Sie hier am Freitag um 9.00. Wir starten pünktlich mit dem Flieger nach New York.

Unterwegs werden Sie mit den köstlichsten landestypischen Gerichten verpflegt – die Münchner Küchenexperimente lassen es wie üblich an nichts mangeln. Die edelsten Restaurants wurden gefunden, die besten Rezepte getestet, sie werden nur die erlesensten Speisen und Getränke serviert bekommen.

Wer Überraschungen liebt, der schließe jetzt die Augen – für den Rest kommt hier unsere Reiseplanung für die nächsten 80 Tage:

New York – Buenos Aires – Havanna – Paris – Brüssel – Amsterdam – Berlin – Wien – Luzern – Venedig – Mallorca – Andorra – Istanbul – Jerusalem – Kabul – Isfahan – Kairo – Accra – Mumbai – Lhasa – Peking – Naypyidaw – Tokio – Moskau – Stockholm – London – Stornoway

Von Stornoway geht es dann in etwa 80 Tagen per Zeppelin direkt nach Hause. Buchen Sie jetzt, wir fliegen pünktlich um 9.00 Uhr morgens los, wer nicht da ist, verpasst den Trip seines Lebens.

Wir freuen uns auf unseren ersten literarisch-kulinarischen Stop in New York.

Zur Einstimmung empfehlen wir folgende Lektüre:

Around the World in Eighty Days ist der ursprüngliche Steampunk! Es wurde erstmals 1873 von Jules Verne veröffentlicht und die Leser freuten sich monatlich auf die neue Ausgabe mit einer neuen Geschichte.

Jedes Kapitel hat daher seinen eigenen Cliffhanger. Die Figur des Phileas Fogg ist zum stoischen Archetyp für den coolen Gentleman-Reisenden geworden, der jedem Abenteuer mit schwarzem Humor und einer steifen Oberlippe begegnet. Die Geschichte ist natürlich ein wenig albern und kindisch, aber auch ziemlich rasant und auch über hundert Jahre später noch eine spannende Lektüre. Ein interessanter Aspekt der Geschichte ist das Porträt des amerikanischen Westens in den 1870er Jahren aus europäischer Sicht.

Die Idee für die Geschichte stammt von der tatsächlichen Reise eines exzentrischen Mannes aus Boston, George Francis Train. (er nannte sich „Citizen Train“). Der findet sich sogar auf Wikipedia – schauen Sie ruhig einmal nach.

Problematischer ist da sicherlich, wie stark der Roman aus dem Blickwinkel kolonialistischer Überlegenheitsphantasien durchdrungen ist:

„Der Dampfer fuhr in der Nähe des Ufers vorbei, aber die wilden Papuas, die auf der untersten Stufe der Menschheit stehen, aber nicht, wie behauptet wurde, Kannibalen sind, zeigten sich nicht.

In ähnlicher Weise beschreibt er Punjabis, Chinesen und amerikanische Ureinwohner 😦 Das Buch ist eine schamlose Feier des britischen Empire in seiner Blütezeit und Mr. Verne war ein ziemlicher Anglophiler. Er lobt ständig Phileas Foggs Englishness (seine Ehre und seinen Stoizismus) und schimpft über Passepartouts Frenchness (schwatzhaft, emotional). Natürlich gibt es auch einen Dame, Aouda, die immer wieder die Jungfrau in Nöten ist, die der tapfere Phileas Fogg wiederholt retten kann.

Als Jules Vernes ein kleiner Junge war, lief er von zu Hause weg und versuchte, sich an Bord eines Schiffes zu schmuggeln, um die Welt zu umsegeln und den Abenteuern von Robinson Crusoe zu folgen, einem Buch, das er gelesen hat und bewunderte. Er wurde erwischt und versprach seiner besorgten Mutter, dass er von nun an nur noch in seinen Träumen reisen würde, nun dieses Versprechen hielt er ziemlich wortgetreu ein. Ähnlich wie Karl May reiste er nur selten, er zog es vor, sich mit Büchern zu umgeben und die Karten und Länder in seinen Bücher zu erforschen, das lästige Rausgehen und Hinreisen erübrigte sich für ihn.

Also – Jules Vernes zu lesen kann auch heute noch Spaß machen, aber die Bücher müssen in ihrem historischen Kontext und mit kritischem Geist gelesen werden.

Sind Sie dabei ? Möchten Sie ein Ticket? Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen und Reiselustige mit großem Hunger.