Literatur-Blog für alle, die keine Angst vor heftigen Mischungen haben. Paul Auster, Margaret Atwood, Haruki Murakami treffen auf Simone de Beauvoir, Batman und Orphan Black. Dosenbier auf Oper und St. Pauli auf Crispr, Philosophie, Science und Sci-Fi.
Gesehen: The Untamed (2016) von Amat Escalante mit Ruth Ramos, Simone Bucio und Jesus Meza. Mexikanischer Tentacle Horror mit toller Atmosphäre. Hat mir auch beim zweiten Sehen gut gefallen.
Gehört: City of Angels – Ladytron, Cops on our tail – Trentemøller, Carbon Dioxide – Fever Ray, Concerto Pastorale – Dorothee Oberlinger, Das Leben ist ein Rauch, ein Schaum – Georg Philipp Telemann
Gelesen: The Evolution of ADHD, diesen Artikel von Wolfgang Jennewein zu Purpose in Unternehmen, Sarah Waters über ihren Roman „Fingersmith“ der vor 20 Jahren erschien, How the Folio Society designs incredibly beautiful books
Getan: jede Menge Arztbesuche absolviert, eine Mittelohr-Entzündung auskuriert, mit lieben Freund*innen zu Abend gegessen und heiß diskutiert, den Markt der unabhängigen Verlage und Segmüller besucht sowie ein Cyanotyphie-Bild gemacht
Gefreut: habe den Adventskalender für die Bingereader-Gattin fertig
Gesorgt: ob ich liebe Freund*innen beim diskutieren verletzt habe und Angst aufgrund weiterer Desillusionierungen jegliche Hoffnung zu verlieren (aus mir wird keine Realistin mehr)
Gegessen: sehr sehr gut im Pageou und asiatisches Fondue
Getrunken: Wein
Geklickt: auf die Dokumentation „Krautrock – The Rebirth of Germany“
Gesehen: The Shape of Water (2017) von Guillermo del Toro mit Sally Hawkins, Michael Shannon und Octavia Spencer. Die Liebesgeschichte zwischen der melancholischen Reinigungsdame und dem Monster hat mich auch beim zweiten Mal wieder verzaubert.
Love, Simon (2018) von Greg Berlanti mit Nick Robinson und Jennifer Garner. Der 17jährige Simon hat sich Eltern und Freunden gegenüber noch nicht geoutet, er ist in eine Online-Bekanntschaft verliebt und sein größtes Geheimnis droht aufzufliegen. Hat mir sehr gefallen.
When Harry met Santa (2021)- ein Weihnachtswerbung die mir echt zu Herzen ging – so schön
Hey Deer! (2015) von Ors Barczy. Animierter Kurzfilm um ein Kakao-liegendes Rentier, das jeden Abend von einem ominiösen Erdbeben durchgeschüttelt wird.
Gehört: Give me a reason – Boy Harsher, Corn – Nils Frahm, Somebody desperate – The National, Swinging Total – Franck Vigroux, In the gloaming – Trentemøller
Gelesen: Madeline Ashby on why it’s time to reimagine Cyberpunk, How to navigate harmful diet talk during the holidays, Sirin Kale on time millionaires, dieses Interview mit Kate Darling zur Zukunft der Roboter, Harald Welzer: „In manchen Berufen wird nur noch Unsinniges gemacht“, endlich: Missbrauch des „Judensterns“ kann jetzt verfolgt werden
Getan: viele Meetings, Tool-Einführungen geplant, eine virtuelle Weihnachtsfeier geplant, fast gar nicht vor die Tür gekommen und den Schwiegerpapa entertaint
Gefreut: über meinen wunderbaren Adventskalender, ein tolles Überraschungspaket vom Kiwi-Verlag und sehr leckere Weihnachtsplätzchen und eine Flasche Sekt
Gesorgt: um einen Kollegen, da gab es aber erfreulicherweise ein Happy End und über den Plan der NASA einen Atomreaktor auf den Mond zu packen
Geärgert: wie kompliziert ein Router-Wechsel sein kann und danke an die Bingereader-Gattin die sich stoisch durchgebissen hat
Geklickt: 50 fictional librarians – ranked, auf diese Infrarot-Fotoserie, hier kann man sich durch den Körper klicken
Gestaunt: über Paul McCartney und wie er mal innerhalb von Sekunden einen Welthit zaubert, Extreme Macro Photography of Eyes, World’s vast networks of underground fungi to be mapped for first time, Famines by political regime
Gedacht: “I may not be an explorer, or an adventurer, or a treasure-seeker, or a gunfighter, Mr. O’Connell, but I am proud of what I am… I am a librarian.” //Evelyn Carnahan, The Mummy
Andreas Trentemøller Andersen ist ein dänischer Komponist und Musiker. Er hat unzählige EPs und vier Studio Alben veröffentlicht, die alle bei mir zu Hause wohnen: ‘The Last Resort’ (2006), ‘Into the Great Wide Yonder’ (2010), ‘Lost’ (2013) and ‘Fixion’ (2016).
Es wurde also höchste Zeit, ihn endlich live zu sehen, auch wenn die Freiheizhalle mit ihrem Charme eines evangelischen Gemeindezentrums nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Konzert-Locations gehört.
Die Setlist, die insgesamt 16 Stücke umfasste, kam größtenteils von seinen letzten beiden Alben und startete recht sanft mit November. Als der Rauch sich verzogen hat, konnte man die gespenstische Figur des Dänen erahnen, der gekonnt und gerne den Freak gibt, wenn er gebückt über seinem Synthesizer hängt. Die Musik ist der perfekte Soundtrack, um dem Regisseur im Kopf freie Bahn zu lassen, für eigene dunkel-epische Filmteppiche. Augen zu und weg bin ich. Wer sich einen musikalischen Eindruck vom Abend machen möchte, sollte mal in die Setlist reinhören:
Support war „T.O.M. and his Computer“, eine ebenfalls dänische one-man show mit DJ Equipment. Hat mir sehr gut gefallen, der Anfang ging Richtung White Noise und wurde von Song zu Song vielschichtiger. Den behalte ich mal im Auge. Besonders gefiel mir „Cello Bender“
Foto: austramusic.com
Den vorläufigen Abschluß im Konzert-Marathon machte Austra. Da haben sich gerade sehr spannende Diskussionen im Freundeskreis ergeben. War ich wirklich im November 2015 im Atomic Cafe und falls ja, warum kann ich mich partout nicht daran erinnern? Meine Erinnerung behauptet, ich habe Katie Stelmanis vorher erst einmal gesehen und zwar im Feierwerk, zweifelsfrei jedoch vor ein paar Abenden im Ampere.
Das ich sie da sehen würde, stand eine ganze Weile lang in den Sternen, war sie doch bis zum Tag davor noch in einem Hamburger Krankenhaus, zum Glück schien sie wieder fit zu sein und hatte an dem Abend glaube ich, genauso großen Spaß wie wir.
Katie Stelmanis, die kanadische Sängerin mit Ausbildung zur Opernsängerin legt 2017 mit ihrem neuen Album „Future Politics“ ihr drittes Album vor, das sie dieses Mal komplett alleine geschrieben und produziert hat. Mit dem Vorgänger „Olympia“ habe ich mich schwer getan, ein für mich typisch schwieriges zweites Album, „Future Politics“ knüpft für mich wunderbar am Meilenstein-Erstling an, den ich bis zum Abwinken gehört habe.
Ob sie am Anfang des Projektes schon ahnte, wie gruselig realitätsnah das Album wird mit der Wahl Trumps, es ist auf jeden Fall der passende Soundtrack einer dystopischen Zukunftsvision. Treibende Synthisizer treffen auf Dancefloor Beats, die von Stelmanis‘ kraftvoller und dennoch delikater Stimme dirigiert werden.
In einer fließenden Robe, die an eine Opernsängerin denken lassen, steht sie in der Mitte der Bühne und dirigiert ihr Publikum nach Belieben. Ein atemberaubender Abend, eine weitere Künstlerin, die ich definitiv nicht zum letzten Mal gesehen habe.
Support war Hannah Rogers alias Pixx aus London, die mit verträumt ätherischem Dreampop gut in den Abend einstimmte. Very smooth: „A way to say Goodbye“ als kleine Kostprobe:
Kein Ausfall bei den letzten vier Konzerten, jedes ein individuell wunderbares Ereignis. Danke für die schönen Abende an die Künstler und meine Freunde.
Und in den nächsten Tagen geht es auch wieder einmal weiter mit einer Buchrezension, wie sich das für einen Literaturblog gehört. Die Konzert-Schuhe bleiben im Schrank, es wird gelesen. Versprochen 🙂
Gesehen: „Ich seh, Ich seh“ (2014) von Veronika Franz / Severin Fiala. Österreichischer Psycho-Thriller. Schaurig-schöner Artfilm-Schocker.
„Still the Water“ (2014) von Naomi Kawase. Leiser japanischer Coming-of-Age Film mit wunderschönen Bildern.
„The Danish Girl“ (2015) von Tom Hooper. Verfilmung der Lebensgeschichte des dänischen Malers Einar Wegener der sich 1931 der erste Geschlechtsumwandlung unterzog.
Gelesen: diesen Artikel über die Zukunft der Arbeit, dieses Interview mit Joanna Bryson zu Artifical Intelligence, über die Organisation der Digitalität, John Irving zeigt uns sein Toronto, über die tragische Geschichte hinter „The Danish Girl“, dieses Interview mit TC Boyle
Getan: das Trentemøller Konzert und den Bookclub besucht, mit Tokyo- und Bloggerfreunden lecker gegessen und spannende Gespräche geführt
Geplant: meine fette Erkältung wieder loszuwerden
Gegessen: Gemüse Jalfrezi und ein mega-leckeres Rote Beete/Süßkartoffel/Zucchini-Törtchen
2016 war ein ganz gutes Konzertjahr. Kein wirklicher Ausfall dabei, ich kann mich nur schwer für ein Ranking entscheiden und lasse es daher. Hier meine Konzerte in diesem Jahr in alphabetischer Reihenfolge incl der jeweiligen Vorbands:
Gesehen: „Arrival“ (2016) von Denis Villeneuve mit Amy Adams. Grandioser Sci-Fi über die Kontaktaufnahme mit Außerirdischen die auf der Erde gelandet sind. Wann verdankt die Welt schon mal einer Linguistin die Rettung ? Unbedingt angucken.
„The Dark Knight Rises“ (2012) von Christopher Nolan. Mit Batmans Unterstützung gelingt auch ein Adventskalender den man nebenher bastelt. Guter Film, guter Kalender – woohoo.
„Brooklyn“ (2015) von John Crowley. Gelungene Verfilmung des Romans von Colm Toibin, recht dicht am Buch. Sehenswert.
„Lore“ (2012) von Cate Shortland. When your life is a lie – who can you trust. Lore muss ihre Geschwister quer durch Deutschland in Sicherheit bringen, als ihre Nazi-Eltern verhaftet werden. Heftig. Großartige Leistung der Hauptdarstellerin Saskia Rosendahl
Gelesen: Sieben ungelöste Rätsel des Internets, Was wenn Jobs nicht mehr die Lösung sind, Radikal hoffen, warum wir nicht einfach mit Trump auskommen sollten, über ein Austauschjahr in der US-Provinz, Living in Transition, warum ich kein „Maker“ bin, diese Kurzgeschichte von Paolo Bacigalupi und über die Astronautin Peggy Whitson
Getan: Freunde getroffen und ein tolles Haus bewundert, das Archive-Konzert besucht, einen Talk vorbereitet, im Kino gewesen und diesen Adventskalender für die Bingereader-Gattin gebastelt
Geplant: Meetings in Dortmund, meinen Talk fertig vorbereiten und dieses spannende Art Book Projekt zu unterstützen
Gegessen: Käsefondue
Getrunken: 18 Jahre alten Glenfiddich und Kirsch-Schorle
Gelacht: Nope can’t go to hell. Satan still has that restraining order against me.
Geärgert: nope
Gefreut: das mein Adventskalender so gut geworden ist, ich bin sonst eher unterbegabt was so etwas angeht und über meinen tanzenden Darth Vader
Gewünscht: dieses Regal, diese Lampe, diese Entscheidungshilfe
Geklickt: warum Mathematik das Geheimnis zum Verständnis der Welt ist, diesen Talk zu Innovation von Markus Andrezak und auf diese Comics die nur Bücherwürmer verstehen,
Gekauft: Konzertkarten für die Russian Circles und Trentemoller
Gefunden: Aimee und Jaguar an der Bushaltestelle – ich hab es schon, mag es jemand haben ?
Gewundert: über diese „Weapon of Mass Instruction“ 🙂
Gesehen: „Star Trek – Beyond“ – von Justin Lin. Sorry keine objektive Einschätzung möglich, einfach nur klasse. Hammer. Unbedingt angucken. I will always be a Trekkie 😉
„The Man who fell to Earth„von Nicolas Roeg mit David Bowie. Wir hatten das Buch vor einiger Zeit im Bookclub gelesen, beides absolut empfehlenswert. David Bowie ist unglaublich. Ebenfalls unbedingt angucken.
Gelesen: „Was passiert wenn Gehälter öffentlich werden“, wie das ist wenn man Roald Dahl zum ersten Mal als Erwachsener liest und die Literatur-Tipps der Zeit Redaktion
Getan: Geburtstag gefeiert mit der Bingereader-Gattin, der kleinen Nichte Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen, im Biergarten gewesen, Spider-App auf dem Telefon installiert und dann die Hälfte des nächsten Tages im Apple Shop verbracht, Cocktails getrunken mit der Bahama-Mama 🙂
Geplant: Freunde treffen, Zeit zum Schreiben finden