Foto: Bayerische Staatsoper
Mein erster Verdi hat mich Dienstag Abend in die Staatsoper gebracht und es war in vielerlei Hinsicht ein spannender Abend. „Il Trovatore“ ist ein dunkles Drama mit Liebe, Lust, sehr viel Leidenschaft, Rache und nicht zu vergessen – opulenter, atemberaubender Musik, die einen total mitreißt.
Es geht um die Feindschaft zwischen zwei Männern, die die gleiche Frau lieben und nicht wissen, dass sie Brüder sind. Es wird viel geliebt, viel gelitten, Rache gefordert und Achtung *Spoiler Alert* am Ende sind fast alle tot. Das Bühnenbild isr ein existenziell anmutendes Räderwerk, in dem das Schicksal unter die Räder kommt, das die Düsternis des Stoffes unterstreicht und das Elemente aus dem Clone Club EBM Schuppen mit den Feuerkreuzen des Ku-Klux-Klans auf seltsame Art verbindet. Es strahlt Endzeitstimmung aus – ich fand es phantastisch !
Noch beeindruckender als das Bühnenbild war aber auf jeden Fall Frau Harteros. Was für eine wuchtige Stimme und sie hat die Leonora richtig gut gespielt. Hin- und hergerissen zwischen Liebe und Verzweiflung, Aufopferung und Wut.
https://www.youtube.com/watch?v=AdCMDswyQgE
Nun mal Butter bei die Fische: ich bin jetzt nicht Libretto-Girl und als Händel und White Shirt Fan ist es zu Herrn Verdi schon ein Stück, aber mein Mut, mich mal ab und an mal der nicht ganz so fernen Vergangenheit zu widmen, hat sich absolut ausgezahlt.
Ich finde es im Übrigen auch immer spannend, wie das Orchester beim Applaus reagiert und welche Sänger freundlichen Beifall bekommen und welche ziemlich gedisst werden. Frau Harteros muss sehr beliebt sein, Yonghoon Lee dagegen irgendwas ausgefressen haben, gar keiner, der applaudiert ? Nun ja, wilde Spekulationen. Wir sind ja nicht bei Gossip Girl, wobei die beiden Violinistinnen, die sich immerzu umgedreht haben und auch was mitbekommen wollten vom Geschehen auf der Bühne und die ab und an den strafenden Blick geernet haben vom Maestro und dann heimlich gekichert haben, die haben mir auch gefallen 😉 Ja, ich hatte mal richtig gute Tickets und habe endlich mal alles sehen können – auf und vor der Bühne.
Bild: Bayerische Staatsoper
Ich hatte das große Vergnügen, die Oper mit An von Thadieu’s opera rambling outlet zu sehen – die natürlich das Libretto vorher liest und die Aufführung bereits zum glaube vierten Mal gesehen hat – und war einfach nur beeindruckt. Sie weiß absolut alles über die Oper, Frau Harteros und ich habe enorm viel gelernt – it was a great pleasure 🙂 Eine wundervolle ausführliche Rezension von ihr findet ihr hier.
„To copy the truth can be a good thing, but to invent the truth is better, much better“










