Simon Boccanegra – Guiseppe Verdi

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„Das Herz des Menschen ist ein Quell ewigen Leides“ und Simon Boccanegra leidet. Weil es einfach schwer ist Macht und Liebe zu vereinen und auch noch glücklich zu werden. Meine erste Verdi-Oper und ich fand sie wirklich gut. Jaaa, leider keine Mezzos weit und breit, aber dafür Piraten! Na ja gut, Simon Boccanegra ist ein Korsare, den Paolo und Pietro zum Dogen Genuas wählen lassen wollen, da dieser beim Volk sehr beliebt ist, weil er die Stadt von Piraten befreit hat. Piraten haben also nicht unbedingt eine zentrale Rolle gespielt, aber ich habe es verkraftet.

Simon hat ein Kind mit Maria, deren Vater, ein schnöseliger Patrizier, aber seine Zustimmung zur Hochzeit verweigert. Er sperrt seine Tochter ein, um die Beziehung zu zerstören und sie stirbt 3 Monate später an gebrochenem Herzen. Simon ist todunglücklich und das Kind ist verschwunden.

25 Jahre später.

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Amelia Grimaldi soll vom Dogen verheiratet werden mit Paolo, liebt aber wiederum den Patrizier Gabriele Adorno. Viel Verwirrung, eine Entführung und ein verzweifelt eifersüchtiger Gabriele.  Boccanegra wirkt erstaunlich modern in seinen Ansichten und seinen immer wiederkehrenden Bemühungen um Frieden und Aussöhnung. Im Gegensatz dazu wirkt Gabrieles „Doch wenn sie ihrer Unschuld beraubt wurde, will ich sie nicht mehr wiedersehen“ deutlich antiquierter.

Vater und Tochter die sich irgendwann glücklich in den Armen liegen, der seiner Tochter auch den Segen gibt für eine Ehe mit Gabriele, alles wäre gut, hätte der beleidigte Entführer Paolo dem Dogen Simon Boccanegra nicht Gift ins Glas gekippt.

Am Hochzeitstag segnet er die Frischvermählten noch und im Sterben ernennt er Gabriele zu seinem Nachfolger.

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Die Inszenierung ist eine Zusammenarbeit mit der English National Opera London. Das Bühnenbild geht in Richtung Edgar-Hopper meets den Paten im 1. Akt. Nach dem Zeitsprung von 25 Jahren finden wir uns eher im grauen Meetingraum einer Wirtschaftsprüfung wieder.

Kim Wookyung als Gabriele und Serena Farnocchia als Gothic-Amelia haben mir gut gefallen. Es war ein schöner Opernabend und definitiv nicht mein letzter Verdi.

Glückwunsch auch noch mal an die Bayerische Staatsoper zur Wahl zum „Opernhaus des Jahres“.

2 Kommentare zu “Simon Boccanegra – Guiseppe Verdi

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