Meine Woche

Gesehen: Ripley (2024) von Steven Zaillian basierend auf Patricia Highsmith‘ „The Talented Mr. Ripley“ mit Andrew Scott, Dakota Fanning und Johnny Flynn. So schön und stylish, man möchte permanent das Bild stoppen, ausdrucken, an die Wand hängen und dann eine Reise an die Amalfi Küste buchen.

Summerland (2020) von Jessica Swale mit Gemma Arterton, Gugu Mbatha-Raw und Lucas Bond. Wunderschöner Film um eine Autorin die unfreiwillig einen evakuierten Jungen während des 2. Weltkriegs aufnimmt. Hat mich an Benjamin Myers‘ „The Offing“ erinnert.

Gehört: Whispers in the echo chamber – Chelsea Wolfe, Les estampes – thisquietarmy, I was riding my bike to work when I realized I had no job – The Ills, Knife Edge – Thom Yorke

Gelesen: Dieses letzte Interview mit Paul Auster sowie den Nachruf auf ihn, A Martini tour of New York City, The true cause of dread and anxiety, dieses Interview mit Brittney Griner, in ganz Europa werden Puschkin Ausgaben aus Bibliotheken gestohlen

Getan: sehr lecker mit lieben Freundinnen gefrühstückt, mit der lieben Schwiergermama geshoppt, Prima Facie im Theater geschaut und am Starnberger See gewandert

Gefreut: über die Sonne und die Feiertage im Mai

Geweint: um Paul Auster – RIP

Gelacht: über meinen Ritt auf dem Löwen

Geärgert: nö

Gegessen: Steckerlfisch

Getrunken: alkoholfreies Weißbier

Geklickt: auf die Skulpturen von Lauren Fensterstock, Radfahren in Utrecht,

Gestaunt: Teile der Herculaneum-Papyri sind entziffert

Gewünscht: diese Schuhe, diese Töpfe, diese Lampe

Geplant: körperliche Ertüchtigung

Gefunden: nix

Gekauft: Leinenhosen, einen Leinenblazer und ein Tshirt

Gedacht: „Mein Geist ist erschöpft von den Bemühungen, mir eine Meinung zu den öffentlichen Angelegenheiten zu bilden.“ //Mary Wollstonecraft

Meine Woche

Gesehen: The Devil’s Backbone (2001) von Guillermo del Toro mit Marisa Paredes und Eduardo Noriega. In den letzten Tagen des Spanischen Bürgerkriegs kommt der junge Carlos in das Waisenhaus Santa Lucía, wo er sich Freunde und Feinde macht und wo es zu spuken scheint. Sehr schöner Film!

Emily in Paris (2020) von Darren Star mit Lily Collins und Philippine Leroy-Beaulieu. Eine amerikanische Rom-Com Serie die tatsächlich sehr charmant ist und große Lust auf Paris macht. Gut das wir bald da sind. Emily ist die Tochter von Phil Collins – krass!

Gehört: Whispers in the echo chamber – Chelsea Wolfe, Girls like us – Zoe Wees, Golden – LP, Every little drop – Alison Goldfrapp, Violin Sonata no. 1 in G minor – Johann Sebastian Bach, Now & Then – The Beatles

Gelesen: Wie Christian Fahrenbach von Krautreporter entscheidet wie er über Israel und Gaza berichtet und jede Menge Interviews mit Naomi Alderman, Paul Auster, Tilda Swinton, Rosamund Pike , Samantha Harvey und AS Byatt RIP 😦

Getan: unseren 17. (!) Jahrestag gefeiert :), den Bookclub besucht und die Beerdigung organisiert

Gefreut: über die besten Freund*innen auf der ganzen Welt

Geweint: dass ich nie ein auch nur ein paar alltägliche Momente mit meiner Mutter hatte

Geärgert: nein

Gelacht: über diese Autowerbung und über die „Seven secrets of highly successful people“

Gegessen: Neapolitanische Pizza

Geklickt: auf „Side Effects – Helping Others“, auf die jährliche John Lewis Weihnachtswerbung, „Old Lesbians“ documentary highlights the importance of recording ‚herstory‘, Brene Brown on the difference of empathy and sympathy

Gestaunt: auf den wunderbaren Weihnachtsbaum in St. Pancras Station London, über diese urbane Farm in Vietnam und über diese futuristischen Kücheninseln

Gewünscht: ein Slightly Foxed Abo, dieses Shirt, diese Lampe und diesen Weihnachtsbaumschmuck

Geplant: das Reading Weekend in Paris

Gefunden: Bücher im Bücherschrank

Gekauft: nix

Gedacht: Your next car should be an e-bike. 

Meine Woche

Gesehen: Harry Potter and the Order of the Phoenix (2007) von David Yates mit Daniel Radcliffe, Emma Watson, Rupert Grint und Helena Bonham-Carter. Auch wenn viel rausgekürzt werden (musste?) aus dem umfangreichen Buch, ein ganz ganz toller Film.

Ghostwatch (1992) von Lesley Manning mit Michael Parkinson, Sarah Greene und Mike Smith. Mockumentary um einen Poltergeist in Nord London, die seinerseits für richtig viel Wirbel sorgte. Großartig.

Gehört: Flowers – Miley Cyrus, Chains – Dave Gahan, Emily I’m sorry – boygenius, Vanishing Shadows – Liela Moss ft Gary Numan, Kandy – Fever Ray, Oxygene – Jean-Michel Jarre, Nemesis – Shriekback, Die Kunst der Fuge – Johann Sebastian Bach

Gelesen: über dieses Book Village mitten in New York, Sara Weber: warum sich Firmen nicht mehr leisten können nicht inklusiv zu sein, dieses Interview mit Sarah Michelle Gellar, Paul Auster und Spencer Ostrander dokumentieren die Waffengewalt in den USA, Think Screens Stole Our Attention? Medieval Monks Were Distracted Too.

Getan: mit viel Tee und Bettruhe wieder fit geworden, eine wunderschöne Date-Night im Vinaiolo, mit lieben Freund:innen gegessen, Burns Night gefeiert, Yoga gemacht und spazieren gegangen

Gefreut: über das New York Fotobuch

Geärgert: über meinen Bruder – keiner kann mich so zielsicher so heftig verletzen wie er

Gegessen: sehr leckere libanesische Mezze

Getrunken: die weltbeste Bloody Mary und Rotwein

Geklickt: Europe’s famous bog bodies may be part of a tradition that spanned millennia

Gestaunt: Miss Booleanas Artikel zu AI Art und ChatGPT, Microsoft’s new AI can simulate anyone’s voice with 3 seconds of audio, Building blocks of life found in meteorite that crash landed in Gloucestershire und It’s Not Sci-Fi—NASA Is Funding These Mind-Blowing Projects

Gelacht: über das isländische Wort für Panda Bär: BAMBUSBJÖRN über diesen boxenden Oktopus und diese Sitzsäcke zum Anziehen

Gewünscht: diesen Tisch, Star Fly Astro Pro Galaxy Projector, diese Tischdecke und dieses TShirt

Gefunden: nix

Gekauft: Paris Mitbringsel

Gedacht: Als ich ein Kind war, als ich eine Jugendliche war, retteten mich Bücher vor der Verzweiflung: Das überzeugte mich, dass Kultur der höchste Wert war […].“ //Simone de Beauvoir

New York By The Book – Part I

Ende Mai hatte ich den wahrscheinlich schönsten Geburtstag den man sich nur vorstellen kann. Eine Überraschungsreise mit diversen Tipps vorab, die die Spannung steigerten und mich bis zur Ankunft am Flughafen unter der Abflugtafel rätseln liess wohin es nun wohl gehen wird. Getippt hatte ich auf Singapur sowohl aufgrund des Pack-Hinweises (es wird um +30 Grad) und aufgrund der Tatsache dass das ja unser Plan im März 2020 war als wir den Besuch bei einer lieben Freundin dort corona-bedingt aufgeben mussten.

Es wurde natürlich nicht Singapur, sondern New York! Eine Stadt die mich immer wieder in ihren Bann zieht und auf die ich verzichten wollte während ein gewisses orangenes Wesen sein Unwesen in den USA trieb. Ich möchte euch gerne mitnehmen auf unseren Trip durch New York und euch dabei euch gleich meine zehn liebsten New York Romane vorstellen. Let the journey begin hier die Romane schon mal auf einen Blick – mehr Infos dann im Laufe des Texts.

Nach dem Einchecken im Hotel und einem Rundgang durch Midtown/Hell’s Kitchen hab es erst einmal mega leckere Slurpy Noodles in einem kleinen Thai Restaurant und wir versuchten uns mit aller Macht bis nach 21h Ortszeit wach zu halten.

Das erste was einem auffällt, wenn man nach Jahren wieder mal nach New York kommt ist der Cannabis-Teppich der über der ganzen Stadt hängt. Seit der Legalisierung 2021 haben an allen Ecken der Stadt entsprechende Läden aufgemacht oder es stehen draußen Wagen auf der Straße die Cannabis in jeglicher Form verkaufen, bei einer Durchschnittstemperatur von 35 Grad war der Geruch teilweise echt heftig und es brauchte keiner weiteren Cannabis-Zufuhr, man war schon allein vom Geruch vollkommen erledigt.

Wenn man schlaflos früh durch die Stadt läuft, kommen einem schon mal leicht dystopische Assoziationen in den Sinn und ich empfehle an dieser Stelle den ersten New York Roman, einen meiner absoluten Highlights des letzten Jahres: New York Ghost von Ma Ling:

An meinem Geburtstag stand zunächst Besuch in einem Buchladen in Brooklyn auf dem Programm, den ich schon lange mal besuchen wollte und für die mir liebe Freundinnen einen Gutschein schenkten. Die Besitzerin ist die recht bekannte NYT Bestseller-Autorin Emma Straub, von der ich mir dann auch ein signiertes Buch mitnahm und weiter ging es zu einer Streetart Tour ebenfalls in Brooklyn:

Die anschließende Streetart Tour durch das unfassbar heiße vollkommen schattenfreie Brooklyn war großartig. Habe viel gelernt über die Geschichte der Streetart, des Graffiti und die soziologischen Hintergründe und kann sie nur jedem ans Herz legen, der sich für dieses Thema etwas interessiert und Lust hast New York auch außerhalb der bekannten Sightseeing-Höhepunkte zu erleben.

Wenn man in Brooklyn ist kann es eigentlich nur einen Buchtipp geben und das ist natürlich ein Werk von Paul Auster, wobei natürlich auch Siri Hustvedt viel und wunderbar über New York geschrieben hat. Ich habe besonders oft an diesem Tag an 4, 3, 2, 1 von Paul Auster denken müssen, daher ist er mein Tipp Nr. 2 für diesen Bericht.

Wir sind auch permanent durch Brooklyn gelaufen und haben stets und ständig gehofft Siri oder Paul zu treffen, wenn es passiert wäre, wäre ich vermutlich vor Ehrfurcht ihn Ohnmacht gefallen, obwohl ich zumindest Ms Hustvedt ja schon mal ganz kurz bei einer Podiumsdiskussion zu „The Blazing World“ treffen durfte und schwer beeindruckt war von ihr *fangirling*

Lange ausruhen war nach der Tour leider nicht im Hotel, die Bingereader-Gattin hatte noch eine richtig irre Überraschung im Ärmel. Wir machten uns auf den Weg zur Dachterrasse der Cocktail-Bar „The Press Lounge“ mit anschließendem Dinner im „Print“ und als ich nichtsahnend die Aussicht bewundernd und meinen Cocktail schlürfend den Sonnenuntergang bewunderte, wurde plötzlich hinter mir Happy Birthday gesungen und zwei sehr sehr gute Freundinnen tauchen hinter mir auf! Eine war extra aus Singapur eingeflogen, die andere aus Seattle und ich war eine ganze Weile einfach sprachlos und konnte es absolut nicht glauben. Vor 1000 Jahren hatten wir schon eine Weile gemeinsam NY unsicher gemacht und dieses Mal zu viert, war einfach nur unglaublich wunderbar und es war eine Woche wie aus einem Film.

Natürlich musste ich hier sofort an „Breakfast at Tiffany“ denken, aber die Bar hat mich durchaus auch „The Catcher in the Rye“ erinnert oder an „Carol

Hier also Tipp 3, 4 und 5:

Für heute verabschiede ich mich von Euch mit einem Bild der Stadt der nie schläft und hoffe, ihr habt Lust für den zweiten Teil noch mal die Reise auf euch zu nehmen, dann würde ich euch gerne auf einen (sehr) kurzen Segeltrip, ins Natural History Museum und in die Public Library mitnehmen natürlich mit weiteren meiner absoluten Lieblings-New York Bücher.

Kommt ihr mit?

Meine Woche

18 Feb tony-morrison You wanna fly, you got to give up the shit that weighs you down

Gesehen: „Jurassic Park“ (1993) von Steven Spielberg mit Laura Dern und Sam Neill. Immer noch und immer wieder gut. Ich liebe die Klo-Szene mit dem T-Rex.

The Bad Batch“ (2016) von Ana Lily Armirpour (der Regisseurin von „A Girl walks home alone at night“) Die Beschreibung fand ich sehr passend: in der Einsamkeit der texanischen Wüste bricht ein muskulöser Kannibale eine wichtige Regel: spiel nicht mit dem Essen. Interessante Atmosphäre, toller Soundtrack nur gelegentlich etwas blutig.

The Wave“ (Bølgen) (2015) von Roar Uthaug. Norwegischer Katastrophenfilm um eine Felssturz der eine Tsunami-Welle im Fjord auslöst. Die Handlung war teilweise etwas löchrig, hab ich für die phantastischen Norwegen-Bilder gerne verziehen.

Seedling“ (2019) Sci-Fi Kurzfilm von Stevie Russell. War ganz interessant, könnte ich mir durchaus in Spielfilmlänge vorstellen.

Gehört: „All the colors of the dark“ – Federale, „Francis Harris – Lostfound„, „On our foreheads“ – White Lies, „The Two Path“ – Jozef van Wissem & Jim Jarmusch, „Disco Volante“ – The Ills, „Rites I“ – Ashtoreth, „After its own death“ – Nivhek

Gelesen: The best thing you can do for your health – sleep well, A suspense novelist’s trail of deception, On needing to find something to worry about, What do we mean when we call art necessary?, 1 Woman – 12 Months – 52 places

Getan: den Bookclub besucht und mit lieben Freunden gemalt (ich bin nicht sehr talentiert, hatte aber Spaß)

Geplant: das Olafur Arnaldson Konzert besuchen

Gegessen: Salat mit Süßkartoffelscheiben und Senfeier

Gefreut: über ein seltenes Lob

Geklickt:  auf diese Doku über Paul Auster, Why everyone is going to Iceland lately, One breath around the world  und Stevie Smith recites „Not waving but drowing

Gelacht: über die LGBTQ Islands und über diese Tiere

Gewünscht: diese Lampen und diese, diese Kommode und diese, dieses Haus

Gestaunt: über die weltgrößte Biene und dieses Titelblatt

Gekauft: die Gedichte von Sylvia Plath

Gefunden: nix

Gedacht: „There is no time for despair, no place for self-pity, no need for silence, no room for fear. We speak, we write, we do language. That is how civilizations heal.
I know the world is bruised and bleeding, and though it is important not to ignore its pain, it is also critical to refuse to succumb to its malevolence. (Toni Morrison)

Meine Woche

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Gesehen: „Blade Runner 2049“ (2017) von Denis Villeneuve. Auch beim zweiten Mal wirklich klasse. Der Soundtrack ist ebenfalls großartig. Die Kurz-Filme „Black Out 2022„, „2036 Nexus Dawn“ und „2048 Nowhere to Run“ lohnen sich ebenfalls.

Tokyo Story“ (1953) von Yasujiro Ozu. Ein älteres Ehepaar besucht in der Stadt ihre Kinder, die wenig Zeit für sie haben. Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern bringt endlose Freude und endlosen Schmerz. Gilt zurecht als einer der besten Filme.

Gehört: „Blade Runner 2049 Soundtrack“ – Hans Zimmer & Benjamin Wallfisch, „Grönland“ – Glasbird, „I told you everything“ – Sharon van Etten, „Face the Fire“ – Boy Harshner, „Tokyo“ – White Lies, „You’ve got a friend“ – Lady Gaga, „Excavation“ – Cicely Irvine

Gelesen: dieses Interview mit Temple Grandin, The radical idea of a world without jobs, Australia 2050 – what life could be like after the failure of capitalism, diesen Artikel im New Yorker über das Erstarken der neuen Rechten in Deutschland, Nick Cave on the question if AI will ever write a good song

Getan: ein gutes Step Up Camp in Dortmund durchgeführt, Zug gefahren und mit Freunden lecker gefrühstückt

Geplant: das Massive Attack Konzert besuchen

Gegessen: Orientalisches Gemüse mit Pfannenfladenbrot

Gefreut: über das erfolgreiche Zusammenbasteln von Ikea-Möbeln

Geklickt:  auf die Kurzfilme „Merger“ und „Hyper-Reality“ über unsere mögliche Zukunft, auf den TED Talk von Greta Thuberg zum Klimawandel und auf den Webcomic „You should have asked“ woran Frauen so alles denken müssen

Gelacht: Am I adopted? 😉

Gewünscht: dieses Häuschen, diese Brotdose, dieses Auto

Gestaunt: Patti Smith liest aus Virginia Woolfes „The Waves

Gekauft: diesen Blumenständer, diesen Servierwagen, diese Regale

Gefunden: Jahrestage von Uwe Johnson im Bücherschrank

Gedacht: “Reading was my escape and my comfort, my consolation, my stimulant of choice: reading for the pure pleasure of it, for the beautiful stillness that surrounds you when you hear an author’s words reverberating in your head.” Paul Auster

 

Meine Woche

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Foto: Münchner Küchenexperimente

Gesehen: „Orange is the New Black“ Season 6. Eine düstere Staffel aber bislang gefällt sie mir sehr.

Gehört: „Cascades“ – Dan Caine, „Red Moon“ – Foie Gras, „Fall of the Colossus“ – Sairen, „If I’m not perfect by tomorrow“ – A Veil of Water

Gelesen: „Integrieren in was“ – Margarete Stokowski, „Es ist unser Land verteidigen wir es gemeinsam“ – Naika Foroutan, Are things getting worse or does it just feel that way?, Der Mathilda Effekt, oder warum weibliche Wissenschaftlerinnen weniger wahrgenommen werden

Getan: die Daho.am Konferenz besucht, in der Dageschoss-Hölle fast den Schmelzpunkt erreicht, den Roten Mond bestaunt, den Bookclub besucht, im Schyrenbad geschwommen und abends auf dem Balkon gesessen und gegrillt

Geplant: das Geburtstagsgeschenk für die Bingereader-Gattin fertig zu bekommen

Gegessen: Schwimmbad-Pommes

Getrunken: saures Radler

Gelacht: Exercising would be so much more rewarding if calories screamed while you burn them

Geärgert: nö

Gefreut: hab zwei Lose gekauft beim Sommerfest und ein Badehandtuch gewonnen

Geklickt: auf dieses Interview mit Siri Hustvedt und Paul Auster und auf die Sommer Leseliste der New York Times

Gewünscht: das Thomas Mann Haus in LA zu besuchen, diesen Pflanzen-Roboter, diese Lunch-Tüte

Gekauft: Geburtstagsgeschenke

Gestaunt: über diese wundervollen Bibliotheken

Gefunden: tolle Bücher im offenen Bücherschrank

Gedacht: „Those who promise us paradise on earth never produced anything but a hell.“ (Karl Popper)

2017 – The Year in Books and Films

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Foto: artpie.co.uk

And here come the points from Bingereader for my favorite Books and Films. Not necessarily produced in 2017 but consumed during the year by me. So here for a totally subjective list of awesome stuff.

Top 10 Books:

 

The movies are mainly from 2017 some a little older:

This was a pretty good year culture-wise and I’m looking forward to seeing you all back in 2018. Thanks for being part of this journey 🙂

What do you think – any books/movies you also have on your list or you totally disagree with?

#Lithund: Timbuktu – Paul Auster

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Timbuktu ist kein typischer Auster-Roman, wir leben im Kopf des Hundes Mr. Bones und Mr. Bones wiederum ist kein typischer Hund. Er lebt zwar in der Welt der Gerüche, liebt sein Herrchen Willie und seine Spaziergänge, doch ist er ein ziemlich nachdenklicher Geselle und verdammt clever. Er versteht jedes Wort und ist frustriert, dass er nicht antworten kann.

Willie G. Christmas ist ein herzensguter lädierter Mann, Sohn von Holocaust-Überlebenden. Er schreibt Gedichte, leidet an gelegentlichen Wahnvorstellungen, ist obdachlos und mit seiner Gesundheit geht es stetig bergab.

Der Leser begleitet die beiden auf einem Road Trip nach Baltimore, wo Willie Bea Swanson, seine geliebte High School Lehrerin, zu finden hofft. Ihr will er nicht nur seinen riesigen Stapel unveröffentlichter Manuskripte überreichen, sondern sondern idealerweise auch Mr Bones, wenn Willie den Swan Song hört und nach Timbuktu geht. Timbuktu ist laut Willie auf der anderen Seite des Todes, ein Ort an dem alles wunderbar ist und jeder seinen Frieden findet.

Es verläuft nicht alles so, wie Willie es sich erhofft. Während Mr Bones durch die Straßen wandert und immer wieder wechselnde Eigentümer hat, kommentiert er scharf und kompromisslos die grausame und heuchlerische Gesellschaft. Hier ist der Hund der wirkliche Underdog, eine glückliche Familie eine Utopie und echte Freunde selten, aber dafür um so wichtiger.

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“That’s all I’ve ever dreamed of, Mr. Bones. To make the world a better place. To bring some beauty to the drab humdrum corners of the soul. You can do it with a toaster, you can do it with a poem, you can do it by reaching out your hand to a stranger. It doesn’t matter what form it takes. To leave the world a little better than you found it. That’s the best a man can ever do.”

Paul Auster hat eine melancholische, poetische Geschichte geschrieben über den universellen Bund zwischen Mensch und Hund. Auster erinnerte mich in dieser „Stream-of-Conciousness“-Erzählung an Virginia Woolf in ihren zugänglicheren Werken.

“Was this what life was going to be like around here?, he wondered. Were they simply going to abandon him in the morning and expect him to fend for himself all day? It felt like an obscene joke. He was a dog built for companion ship, for give-and-take of life with others, and he needed to be touched and spoken to, to be part of a world that included more than just himself. Had he walked to the ends of the earth and found this blessed haven only to be spat on by the people who had taken him in? They had turned him into a prisoner. They had chained him to this infernal bouncing wire, this metallic torture device with its incessant squeaks and echoing hums and every time he moved, the noises moved with him”

Bonnie war sehr angetan von dieser Geschichte und verteilte vier großzügige Knochen an Mr Bones 🙂

4 3 2 1 – Paul Auster

Auster

Diese Schrankwand von einem Buch, im Englischen so wunderbar „Doorstopper“ genannt, ist schon ein Projekt, auf das man sich als Leser einlassen muss, aber eines, das sich in meinen Augen absolut lohnt. Umfangreich ja, aber der Stil ist unkompliziert und sobald man sich auf die vier parallel verlaufenden Handlungstränge eingeschwungen hat und vielleicht ab und an mal ein paar Notizen macht, hat dieses Buch absolut nichts Unnahbares an sich.

Fans oder zumindest vorherige Leser werden mit seinem Ideenreichtum und seiner unglaublichen Vorstellungskraft vertraut sein. Es gibt soviele spannende Einsichten und Gedanken, ich weiß gar nicht wo ich mit dem Zitieren beginnen soll.

“The world wasn’t real anymore. Everything in it was a fraudulent copy of what it should have been, and everything that happened in it shouldn’t have been happening. For a long time afterward, Ferguson lived under the spell of this illusion, sleepwalking through his days and struggling to fall asleep at night, sick of a world he had stopped believing in, doubting everything that presented itself to his eyes.”

4 3 2 1 ist ein wunderbarer und sehr intelligenter Einblick in die vier verschiedenen Leben des jüdischen Ferguson, der 1947 in New York geboren wird. Wir erleben das Kennenlernen der Eltern Stanley und Rose und mit der Geburt ihres Sohnes Ferguson nehmen die parallel verlaufenden Lebenslinien ihren Lauf.

Auster verbindet die unterschiedlichen Entscheidungen und Erlebnisse in Fergusons Leben in Verbindung mit realen Erlebnissen aus der amerikanischen sozialen und politischen Gesichte der 60er und 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Zeitgleich mit den Fergusons nehmen wir an der Bürgerrechtsbewegung, dem Vietnam-Krieg und den Protesten dagegen teil.

Ab und an war ich mal etwas verwirrt, welcher Ferguson gerade am Start war, aber nix was mit ein paar Markern im Buch und schnellem Zurückblättern nicht zu entwirren wäre. Auster lässt Charaktere aus früheren Romanen auftauchen und die Leben seiner Fergusons haben eine stark autobiographische Färbung, es ist ihm wunderbar gelungen, sein Leben mosaikartig in den Roman einzuweben.

3 feb Paul Auster

„Everything always happens for the best — in this, the best of all possible worlds.“

Alle Fergusons (und Paul Auster) lieben Romane, Gedichte, Filme und Baseball und haben den großen Wunsch, Schriftsteller oder Journalisten zu werden. Seine Zeit in Paris und seine Universitätszeit an der Columbia University haben ihn stark geprägt, ebenso wie der Blitzschlag, der einen Jungen direkt neben ihm tötete, als er vierzehn Jahre alt war.

Besonders spannend fand ich die Parallelen der verschiedenen Leben, wie ähnlich und doch verschieden diese verlaufen sind. Einige der Protagonisten im Buch tauchen in ähnlichen Rollen in den verschiedenen Kapiteln auf, die Beziehungen untereinander sind teilweise jedoch deutlich anders und auch der Einfluss, den sie aufeinander und auf Ferguson haben.

Ich habe dieses Buch mit wachsender Euphorie gelesen. Auster kann einfach schreiben. Ich würde so gerne einmal in meinem Leben zu einem Abendessen in Austers &  Hustvedts Haus eingeladen werden und die ganze Nacht mit Ihnen über Literatur, Filme, Paris und Musik zu sprechen (Baseball würde ich auslassen). Hey, man wird doch wohl noch träumen dürfen.

Ich versuche nicht zu inflationär mit dem Begriff um mich zu werfen, aber dieses Buch ist ein Meisterwerk und ein ziemliches Highlight für mich im jungen Jahr 2017. Ein Roman, der Sehnsucht weckt an eine literarische Welt, der für mich das liberale und intellektuelle New York verkörpert, das aktuell als elitär und abgehoben gilt. Mir egal, heute Elite, morgen Proletariat – darauf ein Dosenbier 😉

Auf deutsch erschien das Buch unter dem gleichen Titel im Rowohlt Verlag.