Literatur-Blog für alle, die keine Angst vor heftigen Mischungen haben. Paul Auster, Margaret Atwood, Haruki Murakami treffen auf Simone de Beauvoir, Batman und Orphan Black. Dosenbier auf Oper und St. Pauli auf Crispr, Philosophie, Science und Sci-Fi.
Gesehen: Carol (2015) von Todd Haynes mit Cate Blanchett und Rooney Mara. Immer wieder großartig, egal wie oft ich den sehe.
Shoplifters (2018) von Hirokazu Kore-eda. Japanische Film um eine Gruppe von Außenseitern die loyal zusammenstehen und gemeinsam den täglichen Überlebenskampf meistern. Richtig gut.
Killing Eve Season 2 (2019) mit Sandra Oh und Jodie Comer von Phoebe Waller-Smith. Auch in der nächsten Staffel lieben sie sich und versuchen sich gegenseitig zu töten. Einfach gut.
Gelesen: Bewaffneter Arm der völkischen Bewegung, Is Patriarchy too big to fail? Enough leaning in, Arundhati Roy on fiction in the times of fake news, Cory Doctorow on cities that are not surveillance states, Italo Calvino on why read the classics, If they gave Oscars to books – the 2019 nominees
Getan: geboxt, Yoga gemacht, den Bookclub und liebe Freunde getroffen
Gedacht: My candle burns at both ends; it will not last the night; but ah, my foes, and oh, my friends — it gives a lovely light! // Edna St. Vincent Millay
Gesehen: „Insidious“ (2010) von James Wan. Horror um einen kleinen Jungen der von einem Dämonen besessen ist. Fing super an, zum Schluss wurde fiel er ziemlich ab.
Gehört: „Island of Doom“ – Agnes Obel, „The French Brexit Song“ – Amanda Palmer, „Fliegende Schatten“ – Frank Makowski, „A different place“ – Claire M Singer, „Quand on n’a que l’amour – Jacques Brel, „Seven Days Walking“ – Ludovico Einaudi, „Frozen Passages“ – Poemme
Gelesen: Warum viele junge Leute nicht ins Theater gehen, dieses Interview mit Patagonia-Gründer Yvon Chouinard, dieses mit Adam Driver und dieses mit Jeanette Winterson, Enough leaning in. Let’s tell men to lean out, Book Women on horseback
Getan: viel durch Kopenhagen gelaufen, die Exploding Boys gehört, eines der besten Menüs ever gegessen, die Cisterne durchwandert und im Tivoli Halloween gefeiert
Gefreut: über unser wunderschönes Wochenende in Kopenhagen
Geweint: nein
Geklickt: How the economic machine works by Ray Dalio
Gestaunt: so schnell kann eine Maschine den Zauberwürfel lösen
Geärgert: nein
Gelacht: Do you all remember before the internet when we thought the stupidity of people was due to lack of access to information? Yeah, it wasn’t that…
Gewünscht: diese Bettwäsche, diese Notizbücher, diesen Schreibtisch
Gedacht: „Do not let your fire go out, spark by irreplaceable spark in the hopeless swamps of the not-quite, the not-yet and the not-at-all. Do not let the hero in your soul perish in lonely frustration for the life you deserved and have never been able to reach. The world you desire can be won. It exists… It is real… It is possible… It’s yours
(Ayn Rand)
Gesehen: „The Assassin“ (2015) von Hou Hsiao-hsien. Chinesisches Drama um eine Auftragskillerin während der Tang-Dynastie. Unfassbar großartige Bilder.
Gehört: „London“ – Alexina, „Drowing in the sound“ – Amanda Palmer, „Sequoian Aequison“ – Dry River, „Breath by breath“ – A-Sun Amissa
Getan: Besuch von einer sehr lieben Freundin gehabt und mir ihr auf dem Wendelstein eine Höhle besichtigt, auf Berggipfel geschaut und im Wasserfall gebadet
Geplant: eine ruhige Woche
Gegessen: Brotzeitbrettl
Gefreut: über das tolle Wanderwochenende
Geweint: über den abgeholzten Regenwald
Geklickt: auf „Free and liberated ebooks“ und auf diese Fotos von Derek Parfit
Gewünscht: diese Blumendecke, diesen Bildband über Tiny Houses, diese Twin Peaks Box
Gefunden: schöne Fotomotive
Gekauft: nix
Gedacht: “Books mean all possibilities. They mean moving out of yourself, losing yourself, dying of thirst and living to your full. They mean everything.” (Ali Smith)
Gesehen: „Stalker“ (1979) von Andrei Tarkovsky. Kann absolut nachvollziehen, warum der Film ständig auf Bestenlisten zu finden ist. Wow, unglaublich intensive Bilder, den möchte ich unbedingt noch mal im Kino sehen irgendwann.
„Before Midnight“ (2013) von Richard Linklater mit Julie Delpy und Ethan Hawke. Einer der intelligentesten Liebesfilme die ich kenne mit wunderschönen griechischen Inselbildern.
„Slaugtherbods“ ein Kurzfilm von Stuart Russel ein AI Researcher der Berkley Universität. Der Film warnt im Black Mirror Stil vor den Gefahren autonomer Waffen. Heftig und enorm erschreckend.
„To Catch a Dream“ (2015) von Jim Chuchu. Afrikanischer Kurzfilm um eine trauernde Witwe mit wunderschönen Bildern und sehr viel Atmosphäre.
Gelesen: „Crash Course in the nature of mind, Brené Brown on „How to speak truth to bullshit“, über „Tech insiders who fear a smartphone dystopia“, „Butterfly child given life saving skin through gene therapy“, diese Warnung von über mehr als 15,000 Wissenschaftlern aus 184 Ländern und auf diesen Artikel über die bedrohte Netzneutralität
Getan: meinen Bruder mal wieder vom Abgrund weggezerrt, meine HR Philosophy aufgeschrieben, schöne Abende mit Freunden verlebt, das Diary of Dreams Konzert besucht und beim Perfume Genius Konzert leider vergeblich auf den Auftritt gewartet und eine ganz wunderbare Party gefeiert.
Geplant: die Colson Whitehead Lesung besuchen
Gegessen: einmal durch unser leckeres Party-Buffet
Getrunken: zuviel
Gelacht: über den Typ der sich mit einer Rakete in die Luft schießen will um zu beweisen, dass die Erde eine Scheibe ist
Geärgert: über einen sehr arroganten, komplett unempathischen Polizisten und über die Verurteilung der Ärztin Kristina Hänel
Gefreut: über unsere wunderbaren Freunde und über die Geburt des Babys einer Freundin
Geklickt: auf die Horrorfilm-Plakat-Sammlung von Metallica Gitarrist Kirk Hammett, a brief history of AI, 8 literary powerhouses choose 80 books everybody should read und auf dieses 30-Tage Zeitraffer Video über eine Seereise vom Roten Meer nach Hong Kong – wunderschön und auf den TED Talk „We are building Dystopia to make people click on ads“ von Zeynep Tufekci
Gewünscht: dass mein Bruder endlich die Kurve bekommt, dieses Haus und diese Buchstütze
Gefunden: nix
Gekauft: einen neuen DVD Player
Gestaunt: dass fast alle Wasser-Unternehmen in UK Wünschelruten einsetzen
Foto: von der wunderbaren Maggie, der ihr unter tigramgros auf Instagram folgen könnt
Gesehen: „Night Moves“ (2013) von Kelly Reichardt mit Jesse Eisenberg und Dakota Fanning. Hätte nie gedacht, dass ein Thriller um Ökoterrorismus so spannend sein kann.
„Wake in Fright“ (1971) australischer Kult-Psychothriller von Ted Kotcheff. Ein luzider fiebriger Alptraum – die Känguruh-Szene fand ich unerträglich.
„In the Heat of the Night“ (1967) von Norman Jewison mit Sidney Poitier und Rod Steiger. Klassiker um einen farbigen Polizisten und den Rassismus den er erlebt, der ihm die Aufklärung erschwert.
„The House of small Cubes“ (2008) wunderschöner Kurzfilm von Kunio Kato. Einer der poetischsten und berührensten Kurzfilme die ich kenne. Unbedingt ansehen.
Getan: einen schönen Ladies-Abend samt Baby verbracht, im Comic-Laden und der Bibliothek gestöbert, über Karrieremöglichkeiten in Tech gesprochen und ein Interview zu Diversity in Tech gegeben, mit der Liebsten gleich 2 Date Nights genossen und in der Sonne an der Isar geradelt
Geplant: Dortmund und dann gemeinsam mit meinem Papa Dresden besuchen, ein Projekt loskicken und eine ausstehendes Rezensionsprojekt beginnen
Gegessen: eine hawaiianische Poke-Bowl, vietnamesischen Tintenfisch und jede Menge Erdbeeren
Getrunken: Granatapfel Limonade
Gelacht: Doc to Patient: „And have you tried worrying about it“ ?
Geärgert: das mein Laptop ständig Macken hat
Gefreut: das mein Visualisierungs-Knoten geplatzt ist
Gewünscht: eine schwarze Freitagtasche – scheints aber nicht zu geben und diese Ausgabe von „Little White Lies“
Geklickt: auf „You are not going to believe what I’m going to tell you“, auf diese Farbsymphonie und auf diesen TED Talk von Alan Watkins „Why you feel what you feel“
Gesehen: „Personal Shopper“ (2016) von Olivier Assayas. Kristen Stewart ist wirklich unglaublich gut in dem Film und sie hat ein Händchen für gute Scripts. Deutlich unheimlicher als ich dachte. Der Soundtrack ist auch gut. Unbedingt angucken.
„Somewhere“ (2010) von Sophia Coppola. Meditation on the nature of celebrity bringt es ganz gut rüber. Kann man anschauen, war aber nicht ihr bester Film.
„We are Legion“ (2012) von Brian Knappenberger. Doku über die Hacker rund um Anonymus. Sehr spannend.
„The Black Hole“ (2008) von Philip Sansom. Sci-Fi Kurzfilm der in seinen 3 Minuten echt was wuppt.
Gelesen: why luck is a skill set you can learn, dieses Interview mit Paul Auster was man in Murakamis Biografie über Talent und Training lernen kann, woran es liegt, dass schon kleine Mädchen glauben nicht schlau zu sein
Getan: Jonathan Safran Foer im Literaturhaus besucht, im Kino gewesen, eine sehr effektive Coaching-Session gehabt, viel geschrieben
Geärgert: immer nur wenn ich Kommentare von diesen Trump Honks lese, aber ich könnte es ja lassen
Gefreut: das ich einen neuen Laptop bekomme
Gewünscht: diese Lunch-Box, diese City-Guides, diese Boxen für Küchenkräuter
Geklickt: auf Eduardo Bricenos Talk „How to get better at the things you care about“, auf Lava die in Hawaii ins Meer strömt, Amanda Palmer liest Ella Wheeler Wilcox‘ Gedicht „Protest“
Gekauft: Tel Aviv Lektüre in der Online-Buchhandlung Fernlese
Gesehen: „Das Fischkind“ (2009) argentinisches Filmdrama von Lucia Puenzo, die auch den gleichnamigen Roman geschrieben hat. Wunderschöne melancholische Bilder und eine Liebesgeschichte die mir gefiel. Mochte schon Puenzos Film „XXY“ sehr.
„I am the pretty thing that lives in the house“ (2016) Amerikanisch-Kanadischer Horrorfilm von Osgood Perkins. Ich mochte die Atmosphäre, sehr gruselig war er aber nicht und die Story etwas dünn.
„Ellis“ (2015) von JR mit Robert de Niro. Sehr atmosphärischer Kurzfilm der an die frühen Immigranten auf Ellis Island erinnert. Gedreht wurde im verlassenen Hospital auf der Insel.
„My Summer of Love“ (2004) von Pawel Pawlikowski mit Emily Blunt. Britisches Drama um eine unglückliche Liebesgeschichte zweier Mädchen aus unterschiedlichen Gesellschaftsklassen.
Gelesen: dieses Interview mit Dieter Rams (nachdem ich seit gestern weiß wer er ist), das Deep Mind jetzt ohne menschlichen Input auskommt, diesen Text von Michael Seemann zur globalen Klasse, warum Lesen uns zu besseren Menschen macht, warum es nach wie vor Erbkrankheiten gibt und hier ein Artikel aus dem New Yorker der überlegt was gegen Demokratie spricht.
Getan: zum letzten Mal gebacken (grr), einen endlosen wunderbaren Feiertag gehabt mit sonnigem Herbstspaziergang, Placebo und Polica live gesehen, einen Abstecher nach Dortmund gemacht
Geplant: ein erfolgreiches Bootcamp durchführen, der Konzert-Marathon geht weiter – hallo White Lies, Swans und Anna von Hauswolff
Gesehen: „Departed“ von Martin Scorsese. Mit Jack Nicholson, Matt Damon und Leonardo Di Caprio hochkarätig besetzt. Spannend aber ich bin kein großer Mafia-Film-Fan.
„Z – Anatomy eines politischen Mordes“ von Costa-Gravas mit Jean-Louis Trintignant und Yves Montand. Klassiker unter den Politthrillern. Sehenswert.
„Razzia in Paris“ von Henri Decoin mit Jean Gabin. Schwarz-Weiss Krimi aus dem Jahr 1955 – perfektes Kino für verregnete Tage.
Gelesen: dieses Interview mit Annie Proulx, diesen Artikel über Neil de Grasse und Carl Sagan,
Getan: ein ganz wunderbares Abendessen genossen mit 10 phantastischen Frauen – ganz großes Danke noch einmal an Stepanini für diesen Abend und wer hätte gedacht, dass ich sie dann völlig überraschend auf der Digitial Bauhaus in Weimar gleich wiedertreffe :),
meinen Geburtstag gefeiert mit den Liebsten (auch wenn leider nicht alle konnten)
habe mir von Tante Masha die spannensten Weimarer Ecken zeigen lassen und zu dritt sind wir dann auf dem Konzert von „Käptn Peng & die Tentakel von Delphi“gelandet (Rezension folgt). Ganz lieben Dank nochmal – es war ganz wunderbar mit Euch 🙂
ansonsten wurde mir ordentlich das Hirn frittiert auf der Digital Bauhaus, bin noch immer völlig geflashed. Was für eine Woche
Gegessen: neben dem phantastischen Dinner bei Stepanini sehr leckere Gnocchi im 1900 und Austern (!) vom Bauhaus-Konferenz-Buffet
Gefreut: über die spannenden, warmherzigen, interessanten Menschen die ich allein in dieser Woche treffen wurde und über ganz tolle Geburtstagsgeschenke
Geärgert: vielleicht eher enttäuscht. Ein Vortrag war wirklich mehr als grottig und ich habe mich fremd geschämt
Gelacht: People who believe they know anything, are particularly annoying to those of us who do und über die Burger King Sauna
Geplant: die Rezensions-Rückstände abbauen, meinen „Working Future Working“ wiederbeleben, ein paar Kontakte möchte ich dringend pflegen und weiterhin noch Wunden lecken
Gewünscht: dieses Outfit, mal das Bauhaus in Dessau besuchen zu können, diese Kopfhörer
Gesehen: „Under the Skin“ von Jonathan Glazer mit Scarlett Johansson in der Hauptrolle. Einer der abgefahrensten und ungewöhnlichsten Sci-Fi Filme die ich je gesehen habe. Creepy, faszinierend, genial seltsam.
Gelesen: dieses Interview mit Patti Smith, diesen Artikel von Margarete Stokowski zur Feminismus-Kritik, diesen Artikel im Vanity Fairs über Damian Barrs „Literary Salon in London“, diesen Artikel im Guardian zur Man Booker International Longlist und diesen Artikel zu den Hintergründen von Simone de Beauvoirs „The Second Sex“
Getan: Däumchen plattgedrückt für Jura-Prüfungen, das Get Well Soon Konzert besucht, ein beknackt-traumatisches Announcement überstanden, mit der Waschmaschine gekämpft, den stressbedingten Blutdruck einstellen lassen und zuviele Meetings gehabt
Schon das Finden des Buches hatte etwas magisches an sich. Während eines Kochkurses in Luang Prabang stellte ich fest, dass im Haus gegenüber ein furchtbar spannend aussehender Second-Hand-Bookshop war und ewig hing an dem Tag das „Closed“ Schild über der Tür. Und irgendwann zwischen dem Laap und dem grünen Papaya-Salat war das Schild weg, die Tür auf und ich nicht mehr am Wok zu halten.
Der Bookshop war eigentlich eher ein großes Wohnzimmer, in dem überwiegend Rucksackreisende neue Lektüre kaufen oder tauschen konnten und ich fand es ganz bezaubernd dort. Und inmitten all der zu erwartenden Strandlektüren fand ich „The Ocean at the end of the Lane“ – zack, das musste mit. Frisch erschienen und super gut erhalten und bei Neil Gaiman kann man eigentlich wenig falsch machen. Die schreibende Hälfte des Kreativ-Ehepaars Gaiman/Amanda Palmer ist eigentlich fast immer ein Garant für hochklassige, phantasievolle spannende Unterhaltung.
Das Buch hat eine ganz tolle traumartige Atmosphäre und man weiß ganz oft nicht, was real ist und was nicht. Es geht um einen Mann in seinen Vierzigern, der ins Haus seiner Kindheit zurückkehrt, um an einer Beerdigung teilzunehmen. Es zieht ihn fast magisch zu einer Farm am Ende der Straße, in der er als siebenjähriger Junge sehr viel Zeit verbracht hat. Dort traf er zum ersten Mal auf Lettie, ein unvergessliches, unglaubliches kleines Mädchen das sich mit ihm anfreundet. Mit ihr, ihrer Mutter und Großmutter erlebt er unglaubliche Abenteuer.
Er setzt sich an den Teich (von dem Lettie und ihre Großmutter stets behaupteten, es sei ein Ozean und kein Teich) und die Erinnerungen von damals stürmen auf ihn ein. Wir erleben die Geschichte noch einmal mit ihm, sehen sie durch seine Augen als kleiner Junge. Wie echt sind diese Erinnerungen? Was ist dran an den Monstern und den magischen Abenteuern unserer Kindheit? Sind wir die aufgeklärten, wenn wir als Erwachsene müde lächelnd die phantastischen Abenteuer als eben Phantasie abtun? Oder sind eigentlich wir die Ignoranten und Phantasten die einfach abtun was sie nicht vernünftig finden und nicht glauben was sie nicht beweisen können?
Vor 40 Jahren hat der Untermieter der Familie des kleinen Jungen in einem gestohlenen Wagen Selbstmord begangen auf der Farm am Ende der Straße. Diese Tat hat eine ganze Reihe unheimlicher dunkler Begebenheiten in Gang gesetzt, die den kleinen Jungen ängstigen und die er nicht verstehen kann. Lettie beschützt und hilft ihm und gemeinsam kämpfen sie gegen das Böse.
Man sagt das so oft, etwas noch nie dagewesenes, so etwas habe ich noch nie gelesen – aber Gaiman schafft in meinen Augen tatsächlich etwas sehr seltenes: Diese einzigartige Kombination aus dunklem Grusel und wunderbar hellen Sommerferien-Momenten.
Ich habe ein paar Artikel gelesen, die sich mit der Frage beschäftigt haben, ob Gaiman in dem Buch seine Scientology-Vergangenheit aufarbeitet und wie weit er sich tatsächlich von dem Verein distanziert hat. Ich glaube ihm da jetzt erst einmal, auch wenn sein Vater eine richtig wichtige Rolle spielte und auch zwei seiner Schwestern noch immer Mitglied bei Scientology sind.
Aber das Buch hat er für seine Frau Amanda geschrieben „Who wanted to know“ und es ist eine wunderbare Literatur gewordene Liebeserklärung.
Ich habe das Buch geliebt. Gaiman hat nahezu perfekt das Prinzip „Kindheit“ beschrieben in meinen Augen. Genau so hat es sich manchmal angefühlt. Wie gern hätte ich das Buch mit sieben gelesen und dann heute einfach nochmal. Als ich sieben war, war ich nämlich auch ein oft ganz schön einsamer Bücherwurm, der das meiste um sich rum nicht wirklich verstanden hat. Wie gern hätte ich diese wundervolle merkwürdig verrückte Familie am Ende der Straße kennengelernt und auf ihrer tollen Farm jede Menge Abenteuer erlebt. OK – ich hätte mir wahrscheinlich nachts des öfteren ziemlich in die Büx gemacht, aber morgens wäre ich garantiert wieder zurück gewesen at „the ocean at the end of the lane“.
Ein nostalgischer Phantasy-Roman, ein Stephen King meets Astrid Lindgren Buch, das ich auf jeden Fall in einem heißen Sommer an einem See noch einmal lesen möchte. So fühlen sich Sommerferien an. Neben „Neverwhere“ mein liebstes Buch von ihm bisher.
„Grown-ups don’t look like grown-ups on the inside either. Outside, they’re big and thoughtless and they always know what they’re doing. Inside, they look just like they always have. Like they did when they were your age. Truth is, there aren’t any grown-ups. Not one, in the whole wide world.”
„I lived in books more than I lived anywhere else“ (yes very very very true !)
Eine weitere tolle Rezension könnt ihr bei deep read finden!
Lest und lasst Euch verzaubern!
Das Buch ist auf deutsch unter dem Titel „Der Ozean am Ende der Straße im Eichborn Verlag erschienen.