Meine Woche

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Gesehen: „Le Mépris“ von Jean-Luc Godard mit Brigitte Bardot und Michel Piccoli. Interessanter Film, tolle Architektur – insbesondere die Casa Malaparte.

Matrix“ von Lana und Andy Wachowski. Ist und bleibt einer meiner Lieblingsfilme. Cyberpunk vom Feinsten.

Big Bang Theory“ – Staffel 8 auch schon wieder durch und nun wieder ewig warten. meh.

Gehört: Caroline Af Ugglas – En del av mitt hjärta, Tubbe – Mess, The Angels of Light – How I loved you, Tara Jane O’Neil – Elemental Finding, Slint – Washer, William Basinski – Cascade, Thee Silver Mt Zion – Piphany Rambler, Massive Attack & Tricky – Take it there, Ulver – Son of Man

Gelesen: diesen Artikel in Vanity Fair über Joan Didion, diesen Artikel über Bücherregale, über die täglichen Rituale von Schriftstellern und Künstlern, über Rare Book Shops in New York

Getan: im Literaturhaus „Carol“ von Patricia Highsmith diskutiert, Testosteron-Alphamännchen in Schach gehalten, eine tolle Party besucht und viel die Kettlebell geschwungen

Gegessen: diese leckeren Scones und Pommes Schranke im Bergwolf

Getrunken: Duke Gin

Gefreut: über das positive Feedback zum neuen Blog „Working Future Working“ und über die Location für unser Teamevent: Amsterdam

Geärgert: über dämliche Machtspiele

Gelacht: I like the sound you make when you shut up

Geplant: Paris im März

Gewünscht: diesen Röhrenverstärker, diesen Wecker, diese Bar für zu Hause, diese Küche

Gekauft: mein Zugticket nach Paris

Gefunden: nix

Geklickt: auf diese interaktive Hieronymus Bosch Tour, auf diesen TED Talk zu DNA Veränderungsmöglichkeiten durch CRISPR-CAS9, und auf diesen zu AI, auf Stephen Colberts Gespräch mit Kermit und auf diesen Passwort-Generator

Gewundert: wieviel aus der Matrix eigentlich bereits Wirklichkeit geworden ist

Meine Woche

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Gesehen: „Django Unchained“ für einen Western war der gut. Tarantino halt. Aber irgendwie war alles ein bisserl altbekannt. Nicht schlecht, muss man aber nicht gesehen haben.

Non-Stop“ Flugzeug-Action-Thriller-Gedöns mit Liam Neeson. Ganz unterhaltsam, aber auch kein unbedingter must-see.

Und dann noch diese Star Trek NGT Folgen „Timescape“ und „Schisms„- ich bin und bleibe ein Trekie 😉

Gehört:  Reese Witherspoon liest das erste Kapitel aus Harper Lee „Go set a Watchmen„, Eagles „Lyin Eyes“ – Eagles hör ich immer bei Gewitter 😉 Hayley Kiyoko „Girls Girls Girls„,

Gelesen: diesen Artikel über Nelly Sachs, diesen Artikel von Joan Didon zu „Self Respect“ und diesen Artikel über Shirley Jackson „The Queen of American Gothic“

Getan: im Meer geschwommen, Nizza besucht, im Garten gelegen und gelesen

Gegessen: Tomatenrisotto mit Petersilie und Pizza Napoli

Getrunken: mein erster Campari – interessant!

Gefreut: über ein wunderbares Überraschungspäckchen das gestern nach der Heimfahrt aus dem Urlaub im Briefkasten war

Geärgert: Stau und nicht funktionierende Autobahngebühr-Automaten und angeblich verursachte Kratzer an Mietwagen – und dann auch noch ein Wespennest auf dem Balkon. Schönen Dank auch. Grrrr.

Gelacht: „Dear Boyfriend. I can make your Girlfriend scream a lot louder than you can. Sincerely, Spiders.

Geplant: Wespen loswerden, erste Arbeitswoche überstehen und dann die Zeit geniessen mit liebem Besuch

Gewünscht: diesen Hoody, diesen Sessel und diese Bettwäsche

Gekauft: ein Tshirt

Gefunden: nix

Geklickt: auf diesen Ted-Talk und diesen Artikel wie wir Entscheidungen treffen

Gewundert: wie schnell 2 Wochen Urlaub rum sind

Meine Woche

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Gesehen: „An inconvenient truth“ – informative Reportage von Dave Guggenheim über Al Gores Aufklärungskampagne zum Thema Global Warming. „Taxi Driver“ – zu Recht Kult. Hat mich sehr beeindruckt.
Wer ist Hanna“ – abgefahrener Action Thriller mit schönen Bildern und tollem Soundtrack, die Story selbst ist a bisserl dürftig.

Gehört: Chemical Brothers „Hanna

Gelesen: Zwei Artikel über zwei spannende Frauen. Artikel in der FAZ zum 80. Geburtstag von Joan Didion und ein Bericht über die brasilianische Architektin Lina Bo Bardi. In München findet im Architekturmuseum derzeit eine Ausstellung statt, die möchte ich mir gerne noch ansehen.

Getan: eine Menge Interviews geführt, „Das Leiden anderer betrachten“ in den Kammerspielen gesehen, den PinkXmas Weihnachtsmarkt besucht und mit Freunden lecker gegessen und getrunken

Gegessen: Afghanisch – braun gebackenen Basmatireis mit Spinat im Bamyan – sooo lecker !

Getrunken: Gin aus dem Schwarzwald im Konsulat – Monkey 47

Gefreut: über 2 tolle Weihnachtspakete von sehr lieben Menschen in einer Woche 🙂

Geärgert: das es einfach nicht möglich ist einem Menschen zu helfen, der sich nicht wirklich helfen lassen will 😦

Gelacht: über diese Eule

Geplant: mir weniger vorzunehmen

Gewünscht: diese Schreibtischlampe und diese Tasche

Gekauft: einen neuen Bademeantel

Gefunden: wiedergefunden eigentlich – den Eingang in Murakamis Parallelwelt, mag gar nicht mehr rauskommen

Geklickt: auf die Ankündigung zu einer Joan Didion Dokumentation – freu mich drauf

Gewundert: wieviele Wollpullover man anscheinend so zum Einlaufen bringen kann

Blue Nights – Joan Didion

Didion

Ich gebe zu, eine eher ungewöhnliche Strandlektüre. Vielleicht brauchte ich aber gerade die Sonne und Wärme, um mich einem solchen Buch zu nähern.

Die Atmosphäre im Buch hat mir trotz der Traurigkeit und des Schmerzes sehr gut gefallen. Es fühlte sich an, als würde Ms Didion neben mir sitzen. Schmal und elegant, vielleicht eine Zigarette rauchend und ihren Gedanken nachhängend. Sie versucht, ihr Leben zu verstehen, zu verstehen warum ihre Tochter fast unausweichlich so werden musste, wie sie war. Sie versucht, ihren Tod zu begreifen und mit dem Verlust zurecht zu kommen.

„I know what the fear is. The fear is not for what is lost. What is lost is already in the wall. What is lost is already behind the locked doors. The fear is for what is still to be lost.”

Der Tod spielt eine große Rolle in dem Buch. Nicht nur der Tod ihrer Tochter, sondern der ihres Mannes und sehr vieler ihrer Freunde und deren Kinder. Didion als eine der letzten Überlebenden. Sie reflektiert über das Alter, über Verluste und immer wieder die Zweifel, ob sie für Quintana die richtige Mutter war. Ob sie genug war.

Es gibt Stimmen, die Didion vorwerfen keine gute Mutter gewesen zu sein. Ich fange gar nicht erst an, sie in irgendeiner Weise zu rechtfertigen. Blue Nights ist auch ein Porträt über zwei priviligierte Schriftsteller, die man im Kontext ihrer Arbeit, ihrer Gesellschaft und ihrer Zeit sehen muss.

Joan Didion ist dem Medizin- und Psychologie-Apparat recht kritisch gegenüber eingestellt, die Diagnose ihrer Tochter „Bipolare Störung“ erscheint ihr aber absolut passend für ihre Tochter. Immer wieder entdeckt sie frühe Anzeichen, die Hinweise auf die Erkrankung zu sein scheinen. Die Verlustangst steckt tief in ihr, ist mit nichts zu bändigen. Alkohol, so Didion, ist auch heute noch der wirksamste Angstbekämpfer. Kein Medikament hilft so gut wie Alkohol, Ängste in den Griff zu bekommen. Eine wahre, aber auch erschreckende Erkenntnis.

“Adoption, I was to learn although not immediately, is hard to get right.
As a concept, even what was then its most widely approved narrative carried bad news: if someone „chose“ you, what does that tell you?
Doesn’t it tell you that you were available to be „chosen“?
Doesn’t it tell you, in the end, that there are only two people in the world?
The ones who „chose“ you?
And the other who didn’t?
Are we beginning to see how the word „abandonment“ might enter the picture? Might we not make efforts to avoid such abandonment? Might not such efforts be characterized as „frantic“? Do we want to ask ourselves what follows? Do we need to ask ourselves what words come next to mind? Isn’t one of those words „fear“? Isn’t another of those words „anxiety“?”

Didion liest sich mühelos, man kann es schnell lesen das Buch – aber man sollte sich Zeit lassen. Die Sätze wirken lassen. Ihre Sprache ist einfach, aber so poetisch. Sie lässt uns ganz nah an sich heran und ich war beeindruckt, wie sehr auch gerade die Listen, das Repetative, ihre Fragen – wie sie immer und immer wieder über bestimmte Erinnerungen nachdenkt, diese hinterfragt, bewertet, nach Hinweisen sucht.

“Memory fades, memory adjusts, memory conforms to what we think we remember.”

“In theory momentos serve to bring back the moment. In fact they serve only to make clear how inadequately I appreciated the moment when it was here. How inadequately I appreciated the moment when it was here is something else I could never afford to see.”

Mein erstes Buch von Joan Didion. Es ist sozusagen der zweite Akt ihrer ganz persönlichen Tragödie. Ihr Buch „The Year of Magical Thinking“ handelt vom Tod ihres Mannes, ein Jahr darauf verliert sie ihre Tochter. Ich möchte auf jeden Fall noch ihre anderen Bücher lesen. „Blue Nights“ kann ich auf jeden Fall nur empfehlen. Es ist ein trauriges aber nie sentimentales Buch, es macht nachdenklich und gibt irgendwie auch Hoffnung.

Das Buch erschien auf deutsch unter dem Titel „Blaue Stunden“ im List Verlag.