Meine Woche

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Gesehen: Hannah Gadsby: Douglas (2020) von Madeleine Parry. Unfassbar gut – ich ziehe meinen Hut vor ihr.

Jackie (2016) von Pablo Larraín mit Natalie Portman. Großartigs Biopic über eine faszinierende Frau, von der ich noch viel zu wenig weiß.

Tokyo Drifter (1966) von Seijun Suzuki. Was für ein stylischer mega cooler Thriller – habe ich sehr gerne gesehen.

Gehört: Security Check – Sophie Hunger, La Chanson d’Hélène – Romy Schneider & Michel Piccoli, Shadowplay – Joy Divison, Natural – Imagine Dragons, Arrow – Noveller, All my people – Maria Somerville, Play 15 Amps – N + (BOLT), Kvile – Eldrim

Gelesen: diesen Artikel zu Black Lives Matter von Marius Schaub, Carolin Emcke zu  Rassismus und Identität, diesen Artikel über Arundathi Roy, Ruth Wilson Gilmore on „Are prisons really necessary?“ Mathematik-Studentin löst ein jahrzehntealtes Mathe-Problem

Getan: Bayreuth und den Walchen See besucht, zu ein paar Wasserfällen geklettert, über einen spontanen Biergarten-Besuch mit einer Freundin, mit der Bruder-Familie gepicknickt, die Toni Schneiders Retrospektive besucht

Geplant: mich wieder ans Arbeiten gewöhnen

Gegessen: Schäufele und Schnitzel

Getrunken: sehr leckeren Riesling

Gefreut: über die wunderbaren Sommertage diese Woche und wie gut mein Knie wieder funktioniert nach diesen Übungen

Geärgert: nö

Geklickt: auf dieses Interview mit Michelle Bangura und John Olivers Video über Polizeigewalt in den USA

Gestaunt: über diese wunderschönen Illustrationen und über diese Killer-Möwe und dass sich so gut wie niemand für meine Hirngymnastik Krieg interessiert

Gelacht: über diesen Adler

Gewünscht: diese Dusche, diese Kommode, dieses Tattoo

Gefunden: nix

Gekauft: dieses Notizbuch

Gedacht: Don’t let anybody, anybody convince you this is the way the world is and therefore must be. It must be the way it ought to be // Toni Morrison

Meine Woche

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Gesehen: Hereditary (2018) von Ari Aster mit Toni Colette und Gabriel Byrne. Atmosphärischer Horror ganz ohne jump scares.

Lady Bird (2017) von Greta Gerwig mit Saoirse Ronan. Ein Marienkäfer wird flügge und Mutter/Tochter schauen wer sturer sein kann. Hat mir gut gefallen.

Ready, Player, One (2018) von Steven Spielberg. Lustig-bunter Sci-Fi Spaß der gut unterhält.

Gehört: Double Concerto in D-minor – Johann Sebastian Bach, No time to die – Billie Eilish, Orange Tree – Hilary Woods, Horizon – Cat Power, Beaten Down – Sharon Van Etten, Driving – POLIÇA, Toilet Brushes – Nils Frahm und Unchartered Destination – Ambient Atomic Orbital

Gelesen: Brit Marling on I Don’t Want to Be the Strong Female Lead,   Adèle Haenel and Noémie Merlant on Portrait of a Lady on Fire, People Born Blind Are Mysteriously Protected From Schizophrenia, über eine verbotene Liebe im Oman, die Oscars 2020 – es geht wieder um was, What Would Happen If the World Suddenly Went Vegetarian? und Nicole Seifert: Es zählt nur die Qualität – Über ein fadenscheiniges Argument

Getan: geboxt, Yoga gemacht und liebe Freunde getroffen

Geplant: den Bookclub besuchen

Gegessen: Crunchy Reisnudel-Salat

Getrunken: Pouilly-Fumé

Gefreut: über Valentinstag Blumen von der lieben Schwiegermama und über Natalie Portmans Oscar-Cape

Geweint: nein

Geklickt: Dinosaurs eating people – so süß 🙂

Gestaunt: Vampire star system undergoing super-outburst, ‘Reaper of Death’ tyrannosaur discovered in Canada, über die 4 Hamburgerinnen die es schafften über den Atlantik zu rudern und the most detailed photos yet of the far side of the moon

Geärgert: nein

Gelacht: über #meetTheGermans mit Rachel Stewart über die „Hair Tie“ Bemerkung im Harley Quinn – Birds of Prey Trailer

Gewünscht: diesen Mantel, dieses Bad, diese Kommode

Gefunden: nix

Gekauft: ein Nirvana Tshirt

Gedacht: Racists always try to make you think they are the majority, but they never are // Toni Morrison

Meine Woche

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Gesehen: „Birdman“ (2014) von Alejandro Gonzalez Inarittu mit Michael Keaton, Edward Norton und Emma Stone. Drama um einen alternden Ex-Superhero Darsteller, der sich und der Welt beweisen will ein echter Schauspieler zu sein. Fand ich richtig gut. Empfehlung.

eXistenZ“ (1999) von David Cronenberg mit Jennifer Jason Leigh und Jude Law. Puh der ist nicht gut gealtert. Den hab ich damals im Kino gesehen und fand ihn großartig. Heute eher so – hm seltsam aber not in a good way 😉 Nicht ganz schlecht aber hm.

Billy Lynn’s Long Halftime Walk“ (2016) von Ang Lee mit Kristen Stewart und Joe Alwyn. Der war nicht meins. 19jähriger Afghanistan Soldat auf Heimaturlaub der mit seinen Zweifeln zu kämpfen hat und sich diesen während eines Footballspiels stellt.

Gehört: „Mezzanine“ – Massive Attack, , „The Two Path“ – Jim Jarmusch, „Temporal“ Julia Kent, „Beneath a new sky“ – Death will tremble to take us, „Jenzeits cosmic Meditations“ – Jenzeits, „The Well Head“ – Hawthonn, „Curious Things“ – Eluvium, „Sanctum“ – Metatron Omega,

Gelesen: Populismus oder die entgleiste Aufklärung, Cal Newport on why we will look back on our smart phones like cigarettes, dieses Interview mit Michael Pollan, über das geheimnisvolle Gemälde das in einem Oscar de la Renta-Shop in Paris auftauchte, Ja zur privaten Social-Media Notwehr  und The Art of Decision Making

Getan: viele Meetings und lecker gegessen in der Goldmarie

Geplant: Yoga machen an der Nordsee

Gegessen: Tortellini mit Zucchini in Safran-Sahnesauce

Getrunken: einen Start in Life

Gefreut: über den überraschend freien Sonntag

Geärgert: über das nervige Massive Attack Konzert

Geklickt:  auf die grandiose Rede von Alexandria Ocasio-Cortez, auf den zauberhaften 2 Minuten Film „Stems“ von Ainslee Henderson, 8 Lessons on building a company people enjoy working for by Patty McCord,

Gelacht: Natalie Portman and Jude Law answer the web’s most searched questions 

Gewünscht: diesen Mantel, diese Pflanze, dieses Bild

Gestaunt: über den Hydrothermal Vent Polychaete Worm und über die Papierschneid-Künste dieser jungen Dame und über die fast zugefrorenen Niagara-Fälle

Gekauft: Bücher bei Momox

Gefunden: nix

Gedacht: “Octopus slime is sort of a cross between drool and snot. But in a nice way. And it’s very useful. It helps to be slippery if you’re squeezing your body in and out of tight places.“ – Sy Montgomery

Meine Woche

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Gesehen: „Sicario“ (2015) von Denis Villeneuve mit Emily Blunt. Eine junge FBI Agentin gerät bei der Verhaftung eines Drogen-Kartell-Bosses an ihre moralischen Grenzen. Hat mich sehr beeindruckt.

V for Vendetta“ (2005) von James McTeigue. Verfilmung des gleichnamigen Alan Moore Comics mit Natalie Portman und Stephen Fry. Düster und beklemmend insbesondere Valerie’s Letter. Dystopie wie ein totalitäres England aussehen könnte.

The Fountain“ (2006) von Darren Aronofsky mit Hugh Jackman und Rachel Weisz. Tolle Bilder, war mir aber teilweise zu esoterisch. Mir sind seine düster verschwurbelten Filme wie Pi lieber.

Gehört:  „Pur te mi“ – Monteverdi, „All I wanted“ – Daughter, „Of Joy“ – Besides, „Five incantations as one continuous track“ – Jo Quail, „Please let me come into the storm“ – Radare, „Unison“ – Björk

Gelesen: Warum man Verabredungen ehrlich absagen sollte, How to pick a career that actually fits you, Homosexuell = schwul?, über emotional fidelity, what will our society look like when AI is everywhere, Google removes „Don’t be evil“ from it’s code of conduct

Getan: den Post-London Blues überstanden, viele Interviews geführt, mit einer lieben Freundin getroffen und geschrieben

Geplant: meinen Geburtstag im Biergarten feiern

Gegessen: Leckeres vom Grill

Getrunken: Tetley Tea

Gelacht: über dieses GIF dass mich perfekt characterisiert

Geärgert: über Menschen die ständig Öl ins Feuer gießen

Gefreut: über das Ergebnis des irischen Abtreibungsreferendum und über unsere neuen Balkon-Möbel

Geklickt: auf diesen witzigen TED Talk über das Sterben von Emily Levine

Gewünscht: diese Kommode, dieses Haus

Gefunden: 10 GBP

Gekauft: Fliegengitter, Auflagen für Balkonmöbel

Gestaunt: über diese wunderbaren finnischen Bibliotheken

Gedacht: Rest until you feel like playing. Play until you feel like resting. Never do anything else (Martha Beck)

Area X – The Southern Reach Trilogy

 

Warum gibt es eigentlich das Wort Kettenraucher, aber nicht den Begriff Kettenleser? Also im Deutschen leider nicht, im Englischen schon. Da könnte ich jetzt ganz einfach sagen, das ist eine Reihe die man unbedingt „chain-readen“ sollte, also nicht zuviel Zeit lassen zwischen den einzelnen Bänden.

Das war meine Weihnachtslektüre und ich wollte sie auch gern 2017 noch abgeschlossen haben, aber ich hatte nur die ersten beiden Bände und habe gefühlt ewig auf die Lieferung des dritten Bandes gewartet, daher dauerte das länger und ich hatte eine unschöne und ungewollte Pause zwischen Band zwei und drei.

Vor etwas über 30 Jahren wird ein Teil der (wahrscheinlich) südöstlichen Küste der USA vom Rest der Welt durch eine nicht näher beschriebene Katastrophe abgeschnitten, die seitdem als Area X bezeichnet wird. Seitdem wird dieses Areal von einer Regierungsbehörde namens „Southern Reach“ beobachtet, die ganz in der Nähe der Grenze ihren Sitz hat und die Expeditionen in das Areal schickt, um besser zu verstehen, was dort eigentlich los ist. Diese Expeditionen werfen aber in der Regel mehr Fragen auf, als sie beantworten und sie enden auch meistens nicht gut. Teilweise sind alle Teilnehmer tot oder es kommen vereinzelte Überlebende zurück, die so verändert sind und unter Schock stehen, dass man kaum etwas vernünftiges aus ihnen herausbekommt. Die letzte Expedition war eine, bei der die Teilnehmer allesamt nur noch als Hüllen ihrer selbst und krebskrank zurückkehren und kurz darauf sterben.

„Annihilation“ ist die Geschichte der nächsten (12.) Expedition in die Area X. Das Team besteht dieses Mal aus einem rein weiblichen Quartett, dem wir in das Areal X folgen. Sie finden einen mysteriösen Turm/Tunnel, der nicht auf ihrer Karte eingezeichnet ist und darin sehr seltsame Schriftzeichen an der Wand.  Kurz darauf beginnt sich das Verhalten aller Expeditionsteilnehmer zu verändern und dann verschwindet eine Teilnehmerin nach der nächsten ….

Foto: behanze

“You could know the what of something forever and never discover the why.”

Der Folgeband „Authority“ spielt etwa sechs Wochen später. Drei der Teilnehmer der 12. Expedition sind zwar zurückgekehrt, benehmen sich aber ähnlich seltsam wie die Rückkehrer der 11. Expedition. Die Geschichte spielt dieses Mal fast ausschließlich in der Regierungsbehörde Southern Reach, wo der neue Direktor John „Control“ Rodriguez mit passivem Widerstand der Behördenmitarbeiter zu kämpfen hat und bald feststellt, dass in der Behörde so manche seltsame Dinge vorgehen, die mich an eine Mischung aus Kafka, Borges und Lost erinnert haben.

Foto: unurth

“So long as you don’t tell people you don’t know something, they’ll probably think you know it.”

Der dritte Band „Acceptance“ verfolgt drei verschiedene Handlungsstränge. Einmal erleben wir die letzten Tage der Area X, bevor es Area X wurde, durch die Augen des Leuchtturmwärters, dann die Zeit zwischen der 11. und 12. Expedition, in der die damalige Direktorin von Southern Reach, Cynthia, eigene Nachforschungen anstellt und der dritte Handlungsstrang folgt den drei Personen, die jetzt in der Area X sind und beschreibt ihre Erlebnisse dort.

Foto: wdstreetart.com

“A circle looks at a square and sees a badly made circle.”

Die Buchtitel reflektieren ein Stück weit den Handlungsbogen der Geschichte. In „Annihilation“ erleben die Protagonisten die Rückeroberung der Natur in Area X und welchen Effekt die Area auf die Menschen hat, die sich ihr nähern . Im zweiten Band „Authority“ versuchen die Menschen, die Area X zu ergründen und zu kontrollieren und im dritten Band kommen sie zu dem Schluss, dass die Area X einfach nicht verstanden und ergründet werden kann.

“The effect of this cannot be understood without being there. The beauty of it cannot be understood, either, and when you see beauty in desolation it changes something inside you. Desolation tries to colonize you.”

Leser, die alles bis aufs letzte Komma erklärt haben wollen, werden mit der Southern Reach Trilogie nicht glücklich werden. Es ist im Großen und Ganzen der eigentliche Sinn der Trilogie zu akzeptieren, dass man nicht alles erklären kann. Das war auch für mich nicht unbedingt einfach, denn ich bin da schon der analytisch-wissenschaftliche Typ, der alles glaubt erklären zu können und zu wollen.

Trotzdem war die Trilogie eine absolut faszinierende dystopische Reihe für mich. So viele bedeutungsvolle Metaphern, Anspielungen und nicht zuletzt diese wunderbar gespenstische Atmosphäre. Die Area X hat mich so sehr an die „Zone“ in „Roadside Picnic“ bzw. dessen Verfilmung „Stalker“ erinnert. Würde mich interessieren, ob es noch jemandem so ging.

Die Stimmung im Leuchtturm wiederum hat mich an „Im Rausch der Stille“ von Albert Sánchez Pinol erinnert, dass ich vor einigen Jahren mal gelesen und sehr geliebt habe. Ich möchte mir selbst dieses Jahr auch noch mehr die Gelegenheit geben, mich von einem Buch zum nächsten treiben zu lassen. Also habe ich den Rausch der Stille kurzerhand wieder vor geholt und lese es jetzt wieder mit ähnlich wohligem Grusel wie beim ersten Mal.

Ich bin schon sehr gespannt auf die Verfilmung von „Annihilation“ mit der wunderbaren Natalie Portman. Der Trailer sah schon mal sehr vielversprechend aus:

 

Auf deutsch erschien die Trilogie unter den Titeln „Auslöschung“, „Autorität“ und „Akzeptanz“ im Antje Kunstmann Verlag.

 

 

Meine Woche

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Gesehen: „The Exorcist“ (1973) von William Friedkin mit Max von Sydow. Atmosphärisch düster-spannender Horror mit genialem Soundtrack und irren Effekten. Hätte gedacht ich grusele mich mehr.

The Similars/Los Parecidos“ (2015) mexikanischer kammerspielartiger Science Fiction Thriller von Isaac Ezban. Sehr abgedreht, hat mir sehr gut gefallen.

Bokeh“ (2017) von Geoffrey Ortwein/Andrew Sullivan. Hipster Pärchen bleibt in Island als einziges von einer merkwürdigen Apokalypse verschont. Poetische Sci-Fi mit toller Landschaft, will sofort nach Island reisen.

A Tale of Love and Darkness“ (2015) von und mit Nathalie Portman. Biopic über das Leben von Amos Oz. Sehr schöne Bilder.

Gehört: „Tubular Bells“ – Mike Oldfield, „Los Ageless“ – St. Vincent, „The Bucket“ – Lali Puna, „Bridge Over Troubled Water“ – Nana Mouskouri, „Recite Remorse“ – Waxahatchee

Gelesen: diesen erschreckenden Artikel über die Alt-Right Bewegung, über den Ursprung von Replikanten bei Philip K Dick, über Sisterhood in der IT Branche, dieses Interview mit Kazuo Ishiguro und diesen Artikel über Emily Dickinson

Getan: ein paar Tage Urlaub zu Hause genossen, viel geschlafen, gelesen, geschrieben, Filme geguckt, gekocht, mit Freunden getroffen, die Ausstellung im NS-Dokumentationszentrum und die Stroke Art Fair in München besucht.

Geplant: Blade Runner gucken

Gegessen: Kaiserschmarren

Getrunken: Mrs Dalloway Cocktail

Gelacht: I enjoy long romantic walks to the fridge

Geärgert: über meinen blöden Blu-Ray Player der nach etwas über 1 Jahr den Geist aufgegeben hat

Gefreut: das ich meinen Wohnungsschlüssel doch nicht verloren habe, über den Literatur-Nobelpreis für Kazuo Ishiguro (auch wenn mir Murakami oder Atwood lieber gewesen wären) und über einen tollen Literaturkalender für 2018

Gewünscht: diese Socken, diesen Kalender, dieses Platz-Set und diese Garderobe

Geklickt: auf  diesen Talk von Hilary Clinton und auf diesen witzigen Twitter-Fight von zwei Londoner Museen

Gekauft: dieses und dieses Buch bei der Büchergilde

Gefunden: schöne Streetart

Gestaunt: über diesen schockierenden Bericht über San Francisco.  Ich liebe Dystopien, aber leben will ich nicht in einer.