New York by the Book – Part II

Oops jetzt habe ich euch aber länger auf die Fortsetzung unserer New York Reise warten lassen als geplant. Es ist einfach zu heiß – für alles. Zum schreiben, zum denken, zum Bilder sortieren. Aber done is better than perfect – also auf geht’s, ich nehme euch mit ins brütend heiße New York, allerdings haben wir immer wieder gut gekühlte Ecken gefunden.

Zum Beispiel direkt neben dem Chelsea Hotel – wo wir uns zur Premiere von Kristen Stewarts neuestem Film „Crimes of the Future“ in ein eisgekühltes Kino begaben. Das war eine recht tragische Entscheidung wie sich später rausstellen sollte. Zwar war es fantastisch das Chelsea Hotel zu erleben, in dem Patti Smith so lange lebte, allerdings hätten wir nur wenige Straßen entfernt die echte Kristen Stewart an der Premierenfeier des Films erleben können, was die Bingereader-Gattin als weltgrößtes Fangirl in tiefste Verzweiflung stürzen sollte, als wir unseren Fehler ein paar Tage später bemerkten.

Jetzt aber erst mal zur nächsten Buchempfehlung für New York – natürlich „Just Kids“ von Patti Smith

NYC ist eine Stadt, die sich für mich eigentlich nur zu Fuß so richtig begreifen läßt. Auch wenn die Subway bei den tropischen Temperaturen mit ihren eisgekühlten Wagen oft verlockend schien, haben wir die meisten Strecken zu Fuß oder im Taxi zurückgelegt, um möglichst viel von der Stadt zu sehen. Was mich bei den gelegentlichen Subway Fahrten überraschte waren die Ratten, die es immer schon gab, die aber mittlerweile so derart ihre Scheu verloren haben, dass sie selbst tagsüber auf vollbesetzten Bahnsteigen den Leuten über die Füße laufen.

Wir haben jeden Tag so einige Kilometer abgelaufen, hier ein paar Impressionen unserer Touren:

Ich empfehle dringend einen Spaziergang durch den Big Apple. Gehen ist die beste Form der Fortbewegung und Bewegung tut gut. Die Stadt ist relativ eben, mit wenigen Höhen und Tiefen in Midtown gang im Gegensatz zu „Manahata“ wie die Delawaren Manhatten nannten, was so viel wie „Insel der vielen Hügel“ bedeutet.

Die Bürgersteige in New York City können von Touristen und Einheimischen verstopft sein. Touristen, die meist im Gegensatz zu den Einheimischen Schwierigkeiten haben sich auf den überfüllten Bürgersteigen zurechtzufinden.

Die Fifth Avenue ist der Mittelpunkt des 1811 eingeführten Straßenrasters von Manhattan. Von diesem Mittelpunkt aus verlaufen die nummerierten Straßen in Ost-West-Richtung. Der Verkehr auf der Fifth Avenue fließt in Richtung Innenstadt.

Wir sind an einem Vormittag auf Wunsch unserer enthusiastischsten Lauf-Freundin 1,5 Std quer durch die Stadt gelaufen um in einem bestimmten Diner zu frühstücken. Der Magen hing dann auf halb 8, aber es war eine tolle Tour und selten hatten wir uns eine warme Mahlzeit mehr verdient als an diesem Morgen.

Die perfekte Lektüre für Spaziergänge durch New York die ich euch hier ans Herz legen möchte, sind Teju Coles „Open City“ und Miles Davis „If Beale Street could talk“

Aber ich hatte euch ja einen Boots-Trip versprochen, der uns auch tatsächlich etwas Abkühlung brachte, wenngleich für einen deutlich kürzeren Zeitraum, als vermutet.

Wir hatten uns von AirBnB Experiences dazu verführen lassen eine Bootstour zu machen die im Brooklyn Harbour am frühen Nachmittag starten sollte. Wir warfen uns in unsere segeltauglichsten Klamotten und begaben und mit einem türkischen Pärchen als einzige weitere Passagiere gemeinsam mit dem Skipper an Bord. Der Sekt war kaltgestellt, die Segel gesetzt – allerdings gingen dem Skipper schon nach den ersten paar Hundert Metern das Diesel aus, wir wurden in die Kabine hinunter geschickt, wo wir sechs verzweifelt versuchten bei gefühlten 200 Grad, den einströmenden Diesel-Dämpfen die beim Nachtanken entstanden und dem mächtigen Seegang nicht die Fische zu füttern.

Nach etwa 15 Minuten gab der Skipper dann auf. Der Motor wollte partout nicht wieder anspringen, wir wurden an Land zurückgebracht. Es war zwar ein kurzer Trip, aber wir haben immerhin ein paar hübsche Fotos von der Skyline und der Brooklyn Bridge gemacht, ein sehr nettes Pärchen kennengelernt und den Sekt haben wir dann einfach später auf der Hotelterrasse getrunken.

Auch wenn mir hier der passende Übergang fehlt, möchte ich euch Sylvia Plaths „The Bell Jar“ ans Herz legen, der Roman beschreibt das Leben von Esther Greenwood, einer College-Studentin, die davon träumt, Schriftstellerin zu werden. Sie wird für ein einmonatiges Sommerpraktikum als Gastredakteurin des Magazins Ladies‘ Day ausgewählt, aber ihre Zeit in New York City ist schwierig, da sie gegen gesellschaftliche Normen ankämpft und nach einem Selbstmordversuch in der Psychiatrie landet.

Es gäbe noch so viel zu erzählen, wir haben Sarah Jessica Parker am Broadway in „Plaza Suite“ gesehen, sind die Highline vom Angang bis zum Ende lang gelaufen, haben Buchläden gestürmt, einen lieben Freund nach vielen Jahren zum Dinner in Chinatown getroffen, viele leckere Cocktails getrunken und überaus gut gegessen.

Das kulturelle Highlight war für mich aber der Besuch der New York Library und die Dinos im Natural History Museum

Mein abschließender New York Buchtipp ist ein ziemlicher Ziegelstein und daher wahrscheinlich eher in der ebook-Version als Reiselektüre zu empfehlen: Donna Tartts „The Goldfinch“ ein Roman bei dem zwar ein Museum eine große Rolle spielt, allerdings das Metropolitan Museum – dahin haben wir es dieses Mal nicht geschafft.

Das war ganz sicher nicht unser letzter Besuch im Big Apple. Ich liebe die Stadt, auch wenn ich mir mittlerweile nicht mehr so gut vorstellen kann dort zu leben, für einen Besuch ist sie immer wieder gut. Samuel Pepys Zitat „If you are tired of London, you are tired of life“ kann man absolut genauso auf New York beziehen. Eine Stadt die nie schläft, die oft stinkt, schmutzig ist und einem das Geld aus der Tasche zieht und die dennoch die aufregendste und anregendste Metropole der Welt ist.

Ich hoffe ihr hattet etwas Spaß und Lust auf das eine oder andere Buch bekommen, dass entweder euren nächsten New York Trip begleiten könnte oder mit dem ihr einfach auf dem Sofa durch die Stadt reist, auf jeden Fall die umweltschonendere Methode.

Leben und Schreiben

Sylvia Plath und Ted Hughes, das berühmteste Liebespaar der Literatur, waren komplexe, nur schwer durchschaubare Menschen. Sie waren überzeugt davon, dass ihre Beziehung vom Schicksal vorherbestimmt war und vielleicht war das ja tatsächlich der Fall. Sie motivierten sich zum Schreiben, konkurrierten miteinander, aber vor allem trieben sie sich gegenseitig dazu an, Texte zu verfassen, die besser und einzigartiger waren als alles, was zu dieser Zeit sonst geschrieben wurde. Das Ende ihrer Ehe war der Auslöser für Plaths letzte Gedichte, die ihr Unsterblichkeit garantieren sollten.

„Ich liebte sie, ich habe nie aufgehört sie zu lieben. Wenn ihr Selbstmord die Falle war, in der sie mich fangen wollte, um mich zu verschlingen, in sich aufzunehmen, zu einem Körper zu werden, ist ihr das gelungen. Ein Bräutigam, der Geisel des Todes ist, in einer posthumen Ehe auf ewig mit seiner Braut verbunden, so unzertrennlich von ihr, wie sie es wollte.
Ihr Name ist mein Name. Ihr Tod ist mein Tod.“

Es ist schwer zu sagen, was man von Ted Hughes halten soll. Nach der Lektüre dieses Buches habe ich definitiv mehr Interesse an ihm und seinem Werk. Eines glaube ich – er ist vielleicht der einzige Mann, der das Leben im Schatten von Sylvia Plath hätte ertragen können. Ein Jäger, ein Schöpfer von Mythen, dessen forschende, hinterfragende Natur zumindest zeitweise ihrer Energie standhalten konnte.

„In einer Liebe kann man nie nur einem die Schuld geben“

Frau Palmen scheint es wirklich gelungen zu sein, in das Bewußtsein des Dichters Ted Hughes einzutauchen und uns die tiefe, komplexe, symbiotische und empathische Beziehung der beiden Literaturgiganten miterleben zu lassen. Die Liebesgeschichte, die verwoben ist mit Jungscher Symbolik, psychoanalytischen und philosophischen Überlegungen und dann wieder brutal banal. Zwei brilliante junge Menschen, egoistisch, teilweise fehlgeleitet und beide auf ihre Art tragisch.

Schon beeindruckend, wie Palmer aus den Worten des Dichters, aus Tagebucheinträgen und Briefen eine brillante Momentaufnahme ihres gemeinsamen Lebens gemacht hat. Gelegentlich hat sie zu viel Partei ergriffen für Hughes, aber ich habe das Buch dennoch sehr gerne gelesen und es hat mir auf jeden Fall Lust gemacht, Plaths Gedichte wieder einmal vorzuholen.

Wer jetzt mehr Lust auf Sylvia Plaths Werk bekommen hat, der findet hier etwas zu ihrem Roman „The Bell Jar“ und hier zu ihrem Gedichtband „Übers Wasser“ sowie zu ihren autobiografischen Schriften „Zungen aus Stein

Kaum ein anderer Autor hat die Literatur der Moderne so essentiell geprägt wie Franz Kafka. Sein Leben wird vom ebenfalls jüdischen Schriftsteller mit juristischem Hintergrund, Louis Begley beleuchtet, der sich kritisch mit dem Leben des Autors und seinen häufig rätselhafte Texten beschäftigt.

Begley stützte sich bei seiner Recherche auf die Tagebücher und Briefe Kafkas, sowie die Erinnerungen und Briefe seiner Wegbegleiter und Zeitgenossen. Spannend immer wieder die Frage, wie man selbst an Max Brods Stelle reagiert hätte, der von Kafka mit der Vernichtung sämtlicher Briefe, Tagebücher und nicht explizit zur Veröffentlichung freigegebenen Unterlagen beauftragt war. Brod widersetzte sich bekanntermaßen diesem Wunsch. Schwierig, aber wahrscheinlich hätte ich doch genauso gehandelt.

Die Biografie enthält auch einige Fotos von Kafka und Personen aus seinem Leben, was hilft den Autor vom Podest ins normale Leben herunterzuholen und ihm näher zu kommen.

Meine eigentliche Furcht – es kann wohl nichts schlimmeres gesagt und angehört werden – ist die, daß ich Dich niemals werde besitzen können. Daß ich im günstigsten Fall darauf beschränkt bleiben werde, wie ein besinnungslos treuer Hund Deine zerstreute mir überlassene Hand zu küssen, was kein Liebeszeichen sein wird, sondern nur ein Zeichen der Verzweifelung des zur Stummheit und ewigen Entfernung verurteilten Tieres…“

Begleys Biografie ist sehr zugänglich und verschafft einen guten Überblick über Kafka. Wer tief gehende Werkanalysen erwartet, wird vermutlich noch das Eine oder Andere vermissen.

Wer möchte kann sich auf hier auf einen Rundgang durch Kafkas Prag begeben, bitte einfach hier entlang.

Zum Zeitpunkt ihres Todes am 12. Januar 1976 war Agatha Christie in der ganzen Welt als Königin des Verbrechens bekannt, konkurrenzlos als meistverkaufte Romanautorin aller Zeiten mit zwei Milliarden verkauften Büchern in mehr als 100 Sprachen.

Von der frühen Kindheit Ende des 19. Jahrhunderts, über zwei Ehen und zwei Weltkriege, bis hin zu ihren Erfahrungen als Schriftstellerin und auf archäologischen Expeditionen mit ihrem zweiten Ehemann Max Mallowan enthüllt dieses Buch mit viel Leidenschaft und Offenheit das wahre Genie Christies und geht dem Grundstein ihres legendären Erfolgs auf den Grund.

Die Geschichte beginnt mit ihrer Kindheit und erzählt von ihren beiden Ehen, eine mit Archie Christie und die andere mit Max Mallowan. Sie überlebte zwei Weltkriege und lernte nebenbei einige Fähigkeiten als Krankenschwester und Apothekerin. Sie nahm Gesangsunterricht, ging leidenschaftlich gern schwimmen und war sogar eine richtig gute Surferin. Eine Sache die ich mir vor der Lektüre partout nicht habe vorstellen können: die Queen of Crime auf einem Surfbrett!

„Wie ich schon sagte, begrüßte ich neue Ideen; tatsächlich hätte mein Motto damals lauten können: ‚Probiere alles einmal aus‘.“

Was ich besonders mochte, waren die bildhaften Beschreibungen ihrer Reisen um die Welt. Sie reiste ziemlich viel, vor allem in den Nahen Osten und es machte mir riesigen Spaß, ihre Reisen im Atlas mitzuverfolgen. Ihr zweiter Ehemann, Max Mallowan, war Archäologe, und nachdem sie ihn dort bei einer Ausgrabung kennengelernt hatte, begleitete sie ihn später noch oft zu anderen Ausgrabungsstätten in der Region. Eine Gemeinsamkeit haben wir: auch sie zog das Reisen mit der Eisenbahn jedem anderen Transportmittel vor.

„Züge sind wunderbar; ich liebe sie immer noch. Mit dem Zug zu reisen bedeutet, die Natur und die Menschen, Städte und Kirchen und Flüsse zu sehen – eigentlich das Leben.“

Ich fand es sehr interessant, dass sie das Schreiben nicht wirklich als ihren Beruf betrachtete, sondern eher als eine Art Hobby, mit dem sie praktischerweise ihre Rechnungen bezahlen konnte. Sie war nicht sofort und über Nacht erfolgreich. Die Verlagswelt war eine, die sie langsam zu erobern lernte, nachdem sie einige Male anfangs auch auf die Nase gefallen war.

Heutzutage schreiben mir ständig Leute, die vorschlagen, dass Miss Marple und Hercule Poirot sich treffen sollten – aber warum sollten sie? Ich bin sicher, es würde ihnen überhaupt keinen Spaß machen. Hercule Poirot, der totale Egoist, würde es nicht mögen, von einer älteren Jungfer in seine Angelegenheiten eingewiesen zu werden.“

Das ist eine Biografie, für die man nicht einmal ein großer Fan ihrer Krimis sein muss, um dieses Buch zu genießen. Ein großartiges Buch, bei dem man literweise Tee trinkt und idealerweise Scones mit clotted cream im Haus haben sollte, man wird Lust darauf bekommen.

Ich möchte auf jeden Fall bald mal wieder einen ihrer Krimis lesen und/oder Miss Marple im Fernsehen sehen.

Meine Woche

Gesehen: The Old Guard (2020) von Gina Prince-Bythewood mit Charlize Theron. Angeführt von einer Kriegerin namens Andy kämpft seit Jahrhunderten eine verdeckte Gruppe von befreundeten unsterblichen Söldnern um die Welt zu beschützen. Coole Comic Verfilmung.

Cunk on Britain (2018) Mockumentary von und mit Diane Morgan – großartig, ich hab Tränen gelacht.

Gehört: Blasphémie – Soko, Your memory feels like home to me – The Echelon Effect, Blissful morning dream interpretation melody – Discovery Zone, Like This – Park Hye Jin, After All – Ohmme, Inspired – Julianna Barwick, DNA – Akira Kosemura, I have a radio – David Lynch

Gelesen: Bertrand Russells „In Praise of Idleness„, Why do American cities waste so much space on cars?, dieses Interview mit der Ökonomin Maja Göpel, How Munich turned it’s Corona Virus outbreak into a scientific studies, diesen Sylvia Plath Comic von Summer Pierre im New Yorker

Getan: ein Picknick an der Isar, ein Brunch bei Freundinnen zu Hause und meinen VUCA-Kurs beendet

Geplant: den Zahnarzt Besuch gut überstehen

Gegessen: sehr leckeren Glasnudelsalat

Getrunken: Cremont

Gefreut: über Jupiter und Saturn am Nachthimmel

Geärgert: nö

Geklickt: auf die unglaublich gute Rede von Alexandria Ocasio-Cortez,  auf dieses Interview mit Mariana Mazzucato „The covid-19 crisis is a chance to do capitalism right“

Gestaunt: über den ultraschwarzen Vanta-Fisch

Gelacht: Dad Photoshops Kids’ Drawings As If They Were Real, And It’s Terrifyingly Funny

Gewünscht: dieses Arbeitszimmer, dieses kühlende Kopfkissen, diese Bettwäsche

Gefunden: spannende Bücher im Bücherschrank

Gekauft: die Platon Ausgabe vom Philosophie Magazin

Gedacht: Never do things others can and will do, if there are things others cannot or will not do // Amelia Earhart

Dichtung und Wahrheit

Ich lese viel zu selten Gedichtbände, aber jetzt hatte es mich mal wieder gepackt und ich habe vier sehr unterschiedliche Bände gelesen, die ich euch gerne vorstellen möchte. Ich fange mit dem Band an, der mich ganz besonders gepackt und überrascht hat.

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Die Polin Wislawa Szymborska wurde 1923 in einer kleinen Stadt im westlichen Polen geboren und lebte seit sie 8 Jahre alt war in Krakau. Während der deutschen Besatzungszeit ging sie heimlich zur Schule, nachdem die Nazis die höheren polnischen Schulen und Universitäten verboten hatten. Sie studierte polnische Literatur und Soziologie und arbeite von 1952 bis 1981 für eine Kulturzeitschrift Zycie Literackie (Literatur Leben). Sie veröffentlichte über 10 Bände mit Gedichten, arbeitete als Übersetzerin insbesondere französischer Lyrik aus dem 16. und 17. Jahrhundert und erhielt im Jahr 1996 den Nobelpreis für Literatur.

Szymborska gab wenig über ihr Privatleben preis. Ihr Gedichtband „Hundert Freuden“ war das erste Werk der Autorin, das ich erst kürzlich in einem öffentlichen Bücherschrank gefunden habe. Aufmerksam wurde ich ehrlich gesagt gar nicht durch ihren Nobelpreis, sondern durch Maria Popova, die des Öfteren Gedichte der Polin auf ihrer Webseite veröffentlichte.

Szymborskas Gedichte lesen sich auch in der Übersetzung (Übersetzer Karl Dedecius) sehr gut und ich habe sehr schnell Feuer gefangen. Ihre Gedichte haben eine unglaubliche Kraft, sind rhythmisch und voller Witz. Sie sind oft knapp und sehr präzise und sie nimmt wiederholt die Mängel von formaler Religion auf der einen und dem Marxismus auf der anderen Seite unter die Lupe.

Gelegentlich erinnerte sie mich an Emily Dickinson, eine andere Dichterin, die ich immer wieder gerne lese. Szymborskas Gedichtband hat mir sehr gefallen und ich möchte gerne noch mehr von ihr lesen.

 

Weiter geht es mit Sylvia Plath, von der ich mir kürzlich die gesammelten Gedichte gekauft habe. Bislang hatte ich von ihr  „The Bell Jar„, die Kurzgeschichten „Zungen aus Stein“ und den Gedichtband „Übers Wasser“ gelesen.

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Bis zu ihrem Tod am 11. Februar 1963 hatte Sylvia Plath eine riesige Anzahl Gedichte geschrieben. Mit wenigen Ausnahmen brachte sie jedes ihrer Gedichte zu Ende, so dass es ihren Qualitätsstandards genügte und verwarf nahezu nichts. Wie ein Handwerker machte sie gerne aus einem Tisch notfalls einen Stuhl, wenn es nicht anders ging, oder eben ein Spielzeug.

Plaths Gedichte sind scharfzünnig, ironisch und sehr intensiv. Sie decken ein weites Spektrum dabei ab, ihre Sprache ist voller Schärfe und überaus präzise. Man spürt den scharfen Intellekt der Autorin, nicht alle Gedichte waren jedoch gleich interessant. Gelegentlich waren sie etwas steif und ich musste immer wieder längere Pausen einlegen vor dem Weiterlesen.

Schade, dass die Autorin so früh aus dem Leben schied, ich hätte es sehr spannend gefunden zu sehen, wie sich ihr Werk im Laufe ihres Lebens verändert hätte. Plaths Gedichtband ist ein Muss für jeden Fan, aber als Einstieg könnte es eventuell Gedicht-Neulinge etwas überfordern.

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Mir sagen immer wieder Leute, dass sie überhaupt nichts mit Gedichten anfangen können. Ich finde das schade, habe aber selbst lange einen Bogen um Lyrik jeglicher Art gemacht. Dabei gibt es so viele wunderbare Gedichte zu entdecken.

Die beiden Bände „Milk and Honey“ von Rupi Kaur und „Sad Birds still sing“ von faraway sind mögliche Einstiegshilfen. Die Gedichte sind kurz, leicht verständlich, eventuell vielleicht auch ein bisschen zu instagrammable. Ich habe sie gern gelesen, sie sind aber im Vergleich zu den anderen beiden Autorinnen in der Tat Fastfood. Aber – es lebe die Abwechslung und ab und darf es durchaus auch mal leichte Kost sein.

Rupi Kaur hat mit ihrem Gedichtband „Milk and Honey“ 2014 für Furore gesorgt und ihr Buch war monatelang auf der Beststellerliste der New York Times. Sie war 22 Jahre alt, als sie das Buch veröffentlichte. Der vorliegende Band ist eine Sammlung von Gedichten, in denen es ums Überleben geht, um Gewalterfahrungen, Missbrauch, Liebe, Verlust und Weiblichkeit. Die Gedichte sind in vier Kapitel aufgeteilt, jedes einem anderen Ziel gewidmet. Milk and Honey sucht nach Schönheit in den schwierigsten Momenten des Lebens.

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„Sad Birds Still Sing“ ist ein Gedichtband des anonymen Autors, der als „Faraway“ bekannt ist. „Faraway“ wurde innerhalb kürzester Zeit ein riesiger Social Media Star mit über 400.00 Followern, den man auf Instagram unter @farawaypoetry finden kann.

Der Stil ist minimalistisch, sehr eingängig und optimistisch. Dieser Band nimmt seine Leser auf eine Entdeckungsreise mit, die Themen wie Liebe, Verlust, Depression, Träume, Eltern sein und vieles mehr umfasst. Jede Emotion hat seinen Platz und ist notwendig:

„It is still beautiful when the sad bird sings“

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Wie sieht es bei euch aus? Seit ihr routinierte Lyrik-Fans oder meidet ihr sie eher? Wer sind eure liebsten Dichterinnen und Dichter?

Meine Woche

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Gesehen: „Sex, Lies and Videotape“ (1989) von Steven Soderbergh mit Andie McDowell und James Spader. Hm ich werde mit dem Film nicht warm, auch beim zweiten Anlauf nicht.

Violette“ (2013) von Martin Provost. Bio-Pic über die Autorin Violette Deduc mit Emmanuelle Devos und Sandrine Kiberlain. Yoah ganz interessant, hat mich aber auch nicht gepackt.

Gehört: „Droneflower“ – Marissa Nadler & Stephen Brodsky, „We will“ – Sing Sinck Sing, „Blue Bell Knoll“ – Cocteau Twins, „Memories“ – The Monk by the Sea, „In my room“ – Fennesz, „Soul Tones“ – Steve Roach, „Elsewhere“ – Kalpamantra, „Mining for Gold“ – Deadbeat & Camara

Gelesen: Zur Kritik des normierten Lesens, Women who changed science, What is wrong with meritocracy, the surprising benefits of reading before bed, the influence of too much cleanliness and the immune system, Walt Disney’s failed plan for the city of tomorrow, Heatwaves sweep the oceans like wildfires

Getan: den Bookclub besucht und beim Panda Leadership Contest for Women mitgemacht

Geplant: Freunde treffen und ins Kino gehen

Gegessen: ein sehr leckeres indisches Bookclub-Dinner und eine spannende asiatische Buddha-Bowl

Gefreut: über das tolle feministische Bücherpaket vom Suhrkamp Verlag und über die tollen Frauen die ich beim Leadership Contest getroffen habe

Geweint: zum Glück nicht

Geklickt: auf die Bilder von Dorothea Tanning, Sam Bean reads „Euclid alone“ von Edna St. Vincent Millay, Meryl Streep reads „Morning Song“ von Sylvia Plath und auf die App „everambient

Gelacht: über diese Erinnerung an typische Mainzer Gespräche

Gewünscht: diese Leseecke, diese Münze, diesen Beamer

Gestaunt: A huge asteroid exploded above earth and we totally missed it

Gekauft: nix

Gefunden: nix

Gedacht: Nothing in life is to be feared, it is only to be understood. Now is the time to understand more, so that we may fear less. (Marie Curie)

Virginia, Patti & Sylvia

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Drei wunderbare Bücher, die ich nacheinander gelesen habe und die durch Patti Smith miteinander verbunden zu sein scheinen. Als ich Virginia Woolfs „The Waves“ las, las Patti Smith während ihres Konzerts an Woolfs Geburtstag Auszüge daraus und in Smith‘ „Just Kids“ erzählt Patti von ihrer großen Liebe zu Sylvia Plath. Es wäre sicherlich ein faszinierendes Treffen, hätten die drei die Möglichkeit gehabt, einander zu treffen.

Ich war selten dreimal hintereinander so derart geflasht von Büchern wie bei diesen dreien. Mein neues Notizbuch war nach der Lektüre dieser Bücher umgehend fast voll, so derart viel habe ich aus den Büchern herausgeschrieben. Immer dann fallen mir Rezensionen ganz besonders schwer, ich will soviel aus und über die Bücher erzählen und alles verknotet sich dann im Kopf und raus kommt nur – boah so unglaublich gut…

Das würde den Büchern natürlich überhaupt nicht Genüge tun, ich strenge mich jetzt an – Fokus! Fokus! Fokus!

Virginia Woolf „The Waves“

“When I cannot see words curling like rings of smoke round me I am in darkness—I am nothing.”

„The Waves“ spielt an der Küste Englands vor dem Hintergrund des ungebändigten Meeres. Die Hauptdarsteller sind drei Männer und drei Frauen, die wir episodenhaft von ihrer Kindheit bis ins Erwachsenenalter begleiten, wo sie den Tod ihres gemeinsamen Freundes Percival betrauern. Virginia Woolf zeichnet ihre Charaktere von innen heraus, wo wir sie durch ihre Gedanken und inneren Monologe kennenlernen. Es gibt wenig äußere Handlung und es dauert eine Weile, bis man in das Buch hineingefunden hat. Die Wellen geben den Rhythmus vor – ein Buch, das sich stellenweise wie ein wunderschönes episches Gedicht liest.

Während die Freunde versuchen, mit dem Schicksalsschlag zurecht zu kommen, wächst der Chor ihrer inneren Stimmen zusammen in bezaubernder Harmonie. Sie reflektieren nicht nur über den unausweichlichen Tod jedes einzelnen, sondern über die immerwährende Verbindung jedes Einzelnen miteinander.

“I am made and remade continually. Different people draw different words from me.” 

„The Waves“ ist der Roman, der Virginia Woolfes Literaturtheorien am Deutlichsten zeigt. Es ist ein unglaubliches Buch, das seiner Zeit deutlich voraus ist. Es ist eine poetisch-melancholische Traumlandschaft, sehr visuell, experimentell und für mich unglaublich spannend.

We are cut, we are fallen. We are become part of that unfeeling universe that sleeps when we are at our quickest and burns red when we lie asleep.” 

Ich habe 7 DIN A4 Seiten herausgeschrieben, ich glaube das zeigt, wie viel mir dieses Buch bedeutet. An Virginia Woolfes Geburtstag las Patti Smith in London während eines Konzerts eine Passage aus „The Waves“:

“And I will now rock the brown basin from side to side so that my ships may ride the waves. Some will founder. Some will dash themselves against the cliffs. One sails alone. That is my ship. It sails into icy caverns where the sea-bear barks and stalactites swing green chains.”

Wer  jetzt hier noch mehr von und über Virginia lesen möchte, dem empfehle ich die Beiträge über Mrs DallowayJacob’s Room, A Room of one’s own oder Vita Sackville-Wests bezauberndes „Geliebtes Wesen. Briefe an Virginia

Sylvia Plath „Zungen aus Stein“

Sylvia Plaths autobiografische Geschichten sind faszinierend und beklemmend zugleich. Sie lassen den Leser immer wieder unvermutet aus dem Sonnenschein in das tiefe Dunkel ihrer Ängste Traumata abgleiten. Die sechzehn Erzählungen sind gleichzeitig der Lebenslauf der Dichterin Sylvia Plath und ich möchte sie all denen in die Hand drücken, die Sylvia Plath „nur“ als großartige Dichterin sehen.

Diese Erzählungen zeigen ihr einzigartiges unglaubliches Talent. Die Geschichten sind leidenschaftlich, bitter, spannungsgeladen und voller Leben. Ihr Stil ist so einzigartig und unverkennbar mit Charakteren, die einem noch lange nachgehen.

Entstanden sind die Geschichten zwischen 1949 und 1962. Sie beschreiben früheste Kindheitserinnerungen an den Vater (Unter den Hummeln), das Aufwachsen im Amerika der vierziger Jahre (Der grüne Felsen, Der Schatten, Superman und Paula Browns neuer Schneeanzug), den ersten Flirt (Ein Tag im Juni) aber auch die traumatischen Erlebnisse in einer Nervenheilanstalt (Zungen aus Stein).

Egal ob die Heldinnen der Geschichten Ellen, Dody, Millicent, Susan, Alice oder Isobel heißen, es ist immer Sylvia Plath, die ihr Leben mit überschäumender Lebenslust oder bissiger Melancholie erzählt. Das strahlende Collegegirl, die liebevolle, ewig schuldbewusste Tochter, die zärtliche Mutter und Ehefrau, das sind die Bilder, die diese „beunruhigende Poetin“ vorschob, um sie in ihren Erzählungen mit einem bitteren Rahmen zu versehen.

“So many people are shut up tight inside themselves like boxes, yet they would open up, unfolding quite wonderfully, if only you were interested in them.“

Ihr ganzes schriftstellerisches Können kommt in diesen Geschichten zum Vorschein. Die Sprache, die Traumbilder, ihre Verbindung zu allem was wirklich echt ist und die darunterliegenden Wahrheiten.

“I sometimes think my vision of the sea is the clearest thing I own. I pick it up, exile that I am, like the purple ‘lucky stones’ I used to collect with a white ring all the way round, or the shell of a blue mussel with its rainbowy angel’s fingernail interior; and in one wash of memory the colors deepen and gleam, the early world draws breath.” 

Die Geschichte „Zungen aus Stein“ hat mich am meisten beeindruckt, habe aber jede einzelne Geschichte sehr gerne gelesen was nicht selbstverständlich ist, denn mit Kurzgeschichten tue ich mich des Öfteren schwer.

Die Geschichten wurden von Julia Bachstein und Susanne Levin übersetzt und das Buch erschien in der Frankfurter Verlagsanstalt.

“I saw the gooseflesh on my skin. I did not know what made it. I was not cold. Had a ghost passed over? No, it was the poetry. A spark flew off Arnold and shook me, like a chill. I wanted to cry; I felt very odd. I had fallen into a new way of being happy.” 

Wer jetzt Interesse an Plaths Gedichten bekommen hat, dem empfehle ich den Artikel über ihren Gedichtband „Übers Wasser“ oder ihren Roman „The Bell Jar„.

Patti Smith „Just Kids“

“No one expected me. Everything awaited me.”

Es war der Sommer in dem Coltrane gestorben ist, der Sommer der Liebe und der Aufstände und der Sommer, in dem eine zufällige Begegnung in Brooklyn zwei Leute auf einen lebenslangen gemeinsamen Pfad von Kunst, Inspiration, Freundschaft und Liebe brachte. Patti Smith wurde zu einer Poetin und Sängerin und Robert Mapplethrope einer der spannendsten und provokativsten Fotografen.

Verbunden durch Enthusiasmus, Unschuld und der unstillbaren Gier, sich künstlerisch auszudrücken, durchkreuzen sie New York von Coney Island zur 42nd Street, in die Hinterzimmer, in denen Andy Warhol Hof hielt, bis sie schließlich 1969 im Hotel Chelsea aufschlagen. Dort lernen sie eine Gruppe von berühmten und teilweise berüchtigten Künstlern kennen, sowohl die des Mainstreams als auch die, die eher an den Rändern des Erfolges entlang lebten.

“Where does it all lead? What will become of us? These were our young questions, and young answers were revealed. It leads to each other. We become ourselves.” 

Es war eine Zeit angespannter Aufmerksamkeit, als die Welt der Poesie, des Rock’n’Rolls, Kunst und Sexualität förmlich in den Straßen explodierten. In diesem Milieu schlossen diese beiden jungen Leute den Pakt, ein Leben lang für einander da zu sein. Romantisch, stets abgebrannt und voller Tatendrang ihre jeweiligen Träume auszuleben und umzusetzen.

“Everything distracted me, but most of all myself.” 

Just Kids beginnt als Liebesgeschichte und endet in einem Klagelied. Das Buch ist ein Liebesbrief an das New York der späten 1960er und 1970er Jahre, an seine Reichen und Armen, seine Stricher und Teufelsbraten. Eine wahre Geschichte, die meine Leseliste explodieren ließ und die man nicht lesen kann, ohne umgehend eine Playlist für das Buch zu erstellen.

“What will happen to us?“ I asked. „There will always be us,“ he answered.” 

Patti Smith ist Autorin, Sängerin und bildende Künstlerin. Sie wurde in den 1970er Jahren berühmt für ihre revolutionäre Mischung aus Poesie und Rock. Ihr bahnbrechendes Album „Horses“ mit Robert Mapplethorpes berühmten Foto als Cover wurde als eines der TOP 100 Alben aller Zeiten gefeiert.

Hier die Playlist zum Buch:

Meine Woche

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Gesehen: „The Handmaid’s Tale“ (2017) Kanadische Serie mit Elizabeth Moss, Alexis Bledel und Samira Wiley. Habe selten etwas deprimierendes und gleichzeitig besseres gesehen.

Me and Earl and the Dying Girl“ (2015) von Alfonso Gomez-Rejon. Charmanter trauriger Coming-of-Age Film.

Gehört: „Heaven“ und „Shadows of my Name“ – Emma Ruth Rundle,  „Marry Us“ und Accepting – Jay Jayle, „Spinster“ – Sylvia Plath, „Fragments“ – Carminauta, Spektrmodule 52, „Vita Arkivet“ und „Deadbeat“ – Desiderii Marginis, „Invocation Sempiterna“ – Humanfobia

Gelesen: Why Science Fiction is the most important genre, To restore civility start with the library, In praise of idleness by Bertrand Russell, about a bookshop with sausages in Bad Soden-Allendorf, diesen Artikel über Deborah Eisenberg und diesen Artikel über die Vorstellung von Weltpuff Berlin auf der Buchmesse in Frankfurt und über sprachliche Grenzziehungen

Getan: ein tolles Step Up Camp durchgeführt und ein wirklich wunderbares Lesewochenende mit dem Bookclub im Zillertal verbracht (demnächst dazu mehr)

Geplant: eine ruhige Woche

Gegessen: After Work Pasta

Getrunken: Writer’s Tears

Geärgert: mal wieder großes Bruder-Drama 😦

Gefreut: das unser Reading Weekend so viel Spaß gemacht hat

Geklickt:  The Moby Dick Big Read, diesen TED Talk von Elizabeth Gilbert, auf die Harvard Commencement Speach von JK Rowling

Gewünscht: diesen Kürbis

Gekauft: nix

Gestaunt: über Space Art

Gefunden: den perfekten Ort für unsere Reading Weekends

Gedacht: Loneliness is a sign that you are in desperate need of yourself (Rupi Kaur)

Meine Woche

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Foto: Eduardo Kobra

Gesehen: „L’Avenir“ (2016) von Mia Hansen-Løve mit Isabelle Huppert. Wunderschöner Film um eine Philosophie-Lehrerin die mit ihrer plötzlichen totalen Freiheit zurecht kommen muss.

Welt am Draht“ (1973) von Rainer-Werner Fassbinder mit Klaus Löwitsch und Barbara Valentin. Abgefahrene Sci-Fi mit viel Ästhetik und einem Thema das an die Matrix erinnert und als „The 13th Floor“ noch einmal verfilmt wurde. Lang aber sehenswert.

The Good Time Girls“ (2017) Kurzfilm von Courtney Hoffman. Sehr heftiger feministischer Western mit der grandiosen Laura Dern. Vorsicht blutig.

Don’t breathe“ (2016) von Fede Alvarez. Horrorfilm um einen Einbruch der richtig schief geht. Super intens, heftig und ich habe in der Tat fast den ganzen Film lang nicht geatmet. Unbedingt anschauen, wenn ihr euch traut.

Gehört: „The Unspoiled“ – Esben and the Witch, „She makes president“ – Sophie Hunger, „We’re not done“ – Mogwai, „Kiss Me“ – Sixpence non the Richer, „Up against Me“ – LP, „Tier“ – Tristan Brusch, „Oh my love“ – Louise Gold, „Schüsse in die Luft“ – Kraftklub

Gelesen: diese neue Kurzgeschichte von Haruki Murakami, diesen Artikel über Buckminster Fuller, diesen Artikel über die tollen Bibliotheken in Kanada, hier noch mal eine verständliche Erklärung zu Blockchain, when female artists stop being seen as muses und Sylvia Plath on female rage

Getan: den HNO Arzt aufgesucht, einen Confluence Workshop besucht und sehr lecker im Nana gegessen

Geplant: Birgit in Augsburg besuchen :), Don Quijote in der Glyptothek und Purcell im Müllerschen Volksbad

Gegessen: Kritharaki Taco Bowl

Getrunken: viel Tee

Gelacht: über dieses Foto

Geärgert: über die Nazi Vollidioten

Gefreut: großer Respekt für Dunja Hayalis Arbeit in Chemnitz

Geklickt: auf diesen TED Talk von Burcin Mutlu-Pakdil zu bislang unbekannten Galaxie-Formen und auf diese Literatur-Hotels

Gewünscht: diesen umgebauten Bus, dieses Outfit, diesen Korb, diese Schale von Setsuko Nagasawa

Gekauft: nix

Gestaunt: über diese Luftaufnahmen von Tempeln in Myanmar, wie Spinnen es schaffen 100 von km zu fliegen und über diesen riesigen Kalmar

Gefunden: ein vermisstes Buch im Keller

Gefragt: soll ich einen Kurs machen „Hieroglyphen lesen für Anfänger“ im Ägyptischen Museum? Lust hätte ich schon …

Gedacht: „But if thought corrupts language, language can also corrupt thought.“
(George Orwell)

Meine Woche

Gesehen: „Youth“ (2015) von Paolo Sorrentino mit Michael Caine, Harvey Keitel und Rachel Weisz. Film über eine lebenslange Freundschaft der in einem Luxusressort in der Schweiz spielt. Tolle Bilder, sehr schöner Soundtrack.

The Signal“ (2014) von William Eubank. Dieser low budget Sci-Fi Film mit Laurence Fishburn war chaotisch, das Script hatte mehr Löcher als ein Schweizer Käse da hätte man echt mehr draus machen können.

Wilde Erdbeeren“ (1957) von Ingmar Bergman. Psychogramm eines älteren Mannes der in Rückblicken, Träumen und Gesprächen über sein Leben nachdenkt. Tiefgründig.

Gehört: „All Melody“ – Nils Frahm, „Undoing a Luciferian Towers“ – Godspeed You! Black Emperor, Meryl Streep reads Sylvia Plaths „Morning Song„, „No. 4“ – Christina Vantzou, „You got the love“ – The Retrosettes Sister Band, „Figlioa to scuoti“ – Susan Patterson

Gelesen: ein Productivity Guide der mir gefällt, dieses Interview mit Jaron Lanier, diesen Artikel über Quantencomputer, Alan Lightman über Teleskope, diesen Artikel über das Tracken von literarischen Orten, Are we already living in virtual reality? The Terror of Totalitarianism explained

Getan: „Der Balkon“ von Genet mit viel nackigem Po (und mehr) gesehen – krasses aber gutes Stück, interessante Gespräche mit Freunden geführt, das Nils Frahm Konzert sehr genossen und den Abszess zur Hölle gejagt

Geplant: eine Radltour und das „God is an Astronaut“ Konzert besuchen

Gegessen: das gewonnene 7 Gänge Menü von Fernsehkoch Frank Rosin

Getrunken: einen Hannah Arendt Cocktail und Sancerre

Gelacht: über diesen tanzenden Papagei und über Harrison Ford

Geweint: nein

Gefreut: über ein ganz tolles Bücher-Paket, einen sehr sehr süßen schwarzen Bücherwurm, das Amys Blog „Einfallsreich“ wieder funktioniert und über das plastikfressende Enzym,

Geklickt: auf Dokumentation „The World Within“ über Carl Jung

Gewünscht: dieses Bad, diese Pflanzen-Wand, dieses Haus und diesen BB8 Droid

Gefunden: die Solaris DVD

Gekauft: Musik im Internet

Gestaunt: über diese Papierflieger

Gedacht: What makes us feel liberated is not total freedom, but rather living in a seet of limitations that we have created and prescribed for ourselves (Andrea Zittl)

Meine Woche

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Gesehen: „Belle“ (2013) von Amma Asante. Beruht auf der wahren Geschichte von Dido Elizabeth Belle der farbigen unehelichen Tochter eines Navy Generals im England des frühen 19. Jahrhunderts.

The Hills have Eyes“ (2006) von Alexandre Aja gelungene Neuverfilmung von Wes Cravens Horror-Klassiker. Gelegentlich gab es „hinterm-Sofakissen-Versteck-Alarm“.

Good Business“ Sci-Fi Shortfilm von Ray Sullivan basierend auf dem Comic von Simon Roy.

Gehört: „Sleep all Summer“ – St. Vincent & The National, „Like Author, like Daughter“ – Midwife, „Qumrah“ – Marifa, „Ruination“ – Old Tower, „Saturday“ – Chromatics

Gelesen: diesen Artikel über Sylvia Plath, diesen poetischen Artikel über die Grand Unified Theory in der Physik, diesen Artikel über Ray Bradbury, warum Sci-Fi mehr als Eskapismus ist, Motivation is overvalued, Environment often matters more und Missverständnisse zum bedingungslosen Grundeinkommen

Getan: allen Mut zusammen genommen und Tacheles geredet, fast die ganze Woche mit Kopfweh und oder Migräne gekämpft, einen Blockchain Workshop gehostet, den Bookclub bewirtet und mit Freunden getroffen

Geplant: ein Regal anfertigen lassen

Gegessen: Kräuter-Fritatta

Getrunken: White Russian

Gelacht: Everything I like is either illegal, immoral, fattening, addictive, expensive or impossible

Geärgert: über gefühlte Wahrheiten

Gefreut: ich glaube diese Woche ist ein Knoten geplatzt und ich habe Tickets für Perfume Genius gewonnen

Geklickt: auf diesen TED Talk von Alan Watkins „Why you feel what you feel“

Gekauft: dieses Buch und dieses Buch

Gewünscht: dieses Regal und dieses Container-Haus

Gefunden: Das doppelte Lottchen im Papiermüll

Gestaunt: über die Bilder von den Gravitationswellen