Bevor wir uns dem heutigen Books & Booze Schätzchen widmen, möchten die Münchner Küchenexperimente und ich zu unserer beider Enttäuschung mitteilen, dass es – auch auf Nachfrage – kein Frühstück bei Tiffanys gibt. Wie gut, dass das Ms Holly Golightly nicht mehr miterleben muss. Audrey Hepburn, die Holly Golightly im Film auf grandiose Weise verkörperte und ihr ein Gesicht gab, ist ja leider schon vor einigen Jahren verstorben. Der Film jedenfalls zählt unseres Erachtens zu den wirklich gut verfilmten Büchern.
Das Buch spielt im New York der 40er Jahre und wird erzählt aus Sicht eines namenlosen homosexuellen Schriftstellers. Seine Bekanntschaft mit Holly Golightly beginnt im Treppenhaus, als Holly einen Verehrer unsanft raus eskortiert, der ihr dann doch etwas zu nahe kam. Holly nennt den Schriftsteller fortan Fred, da er sie an ihren Bruder erinnert. Die 18-jährige verdreht so ziemlich jedem Mann in ihrer Umgebung den Kopf, in der Hoffnung, irgendwann einen Millionär zu heiraten. Bislang jedoch schleppt sie sich eher mittellos so durchs Leben.
„Was ein Mann wirklich von einer Frau hält, erkennt man an den Ohrringen, die er ihr schenkt.“
Wenn sie das „rote Elend“ überfällt, tröstet sie sich am liebsten mit einem Besuch der Tiffany Filiale auf der 5th Avenue. Dort ist die Welt für Holly noch in Ordnung. Nur leisten kann sie sich dort leider nichts. Sie verfügt über ein stetes, aber eher geringes Einkommen von 100 Dollar pro Woche, das sie dadurch erzielt, dass sie den Mafiaboss Salvatore „Sally“ Tomato im Gefängnis besucht und verschlüsselte Botschaften in Form eines Wetterberichtes an seinen Anwalt weiterzuleiten.
Während Holly auf Parties rumschwirrt und mit ihrer fröhlichen, lockeren Art und ihrem klassisch-eleganten Kleidungsstil alle um den Finger wickelt, taucht plötzlich ein Tierarzt aus Texas auf, der ebenfalls Golightly heißt und nicht wie zunächst angenommen Hollys Vater, sondern ihr Ehemann ist. Diesen hatte sie mit 14 bereits geheiratet, war im aber davon gelaufen. Ihr Mann versucht Holly seitdem zu finden.
„Schlechte Nachrichten sollte ein Mädchen nie ohne Lippenstift lesen.“
Die Ehe mit ihm soll aber nicht die einzige Ehe im Leben von Holly Golightly bleiben. Doch wie man es von Holly gewöhnt ist, führt sie auch später ein eher unstetes Leben…
Truman Capote ist sicherlich nicht der symphatischste Autor, so rein aus menschlicher Sicht. Aber das er schreiben konnte, hat er nicht nur in Frühstück bei Tiffanys bewiesen. Sein liebster Cocktail soll der Screwdriver gewesen sein, der im Grunde ein einfacher Wodka-Orangensaft ist. Da braucht es heute auch mal kein Rezept für, denken wir 😉 Lasst ihn euch aber schmecken und kommt gut ins Wochenende!
Da muss ich direkt an die Fawlty Towers-Folge mit den Amerikanern denken. Die wollten nämlich auch einen Screwdriver trinken, womit Basil Fawlty nun so gar nichts anfangen konnte 😉
Ihh, Wodka O-Saft verbirgt sich hinter dem schicken Namen Screwdriver?! Das ruft böse Erinnerungen hervor bei einer die dem Wodka seit ihrer Teeniezeit abgeschworen hat.
Da lob ich mir die Caipi Bowle 😉
Oh, interessant! Der Film ist okay, hat aber, meiner Meinung nach, überhaupt nichts mit dem Buch zu tun. Stimmung, Charaktere, Handlung – komplett am Buch vorbeigefilmt. Never mind … 😉
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