Hinter dem Nikolaustürchen verbirgt sich ein spannendes Sachbuch zur Geschichte von LSD, einer Substanz die der Schweizer Chemiker Albert Hofmann mehr oder weniger zufällig im Zusammenhang mit Arzeimittelforschung im Jahre 1938 entdeckte.
Er zeichnet den Weg des LSD von einem vielversprechenden psychiatrischen Medikament zu einer Freizeitdroge nach, die Hysterie und Prohibition auslöste.
Im Buch folgen wir Dr. Hofmann auf seiner Reise durch Mexiko, auf der Suche nach spirituellen Pflanzen, die mit LSD in Verbindung stehen, und nehmen an seinen Diskussionen und Korrespoendenzen mit anderen bedeutenden Persönlichkeiten teil.
Dem Ganzen liegt Dr. Hofmanns Schlussfolgerung zugrunde, dass mystische Erfahrungen die beste Hoffnung für das Überleben unseres Planeten sein könnten. Ob durch LSD, Meditation oder auch spontan hervorgerufene außerkörperliche Erfahrungen könnten uns helfen, „das Wunder, das Geheimnis des Göttlichen im Mikrokosmos des Atoms, im Makrokosmos des Spiralnebels, in den Samen der Pflanzen, im Körper und in der Seele der Menschen“ zu begreifen.
Was man von dem Buch vielleicht nicht erwartet, ist, dass es sich um ein sehr wissenschaftliches Buch handelt. Es ist wirklich „trippy“ obwohl es eine ganze Reihe „Trip-Berichte“ enthält. Der Stil ist recht trocken und es hilft auf jeden Fall, wenn man sich zumindest etwas für Chemie interessiert. Gleichzeitig ist das Buch aber trotz seiner naturwissenschaftlich-chemischen Seite das Buch eines Mannes, der sich als Mystiker sieht.
Kein Buch das man atemlos durchliest, es ist trocken manchmal zäh, aber das Thema an sich fand ich so spannend, dass ich es insgesamt doch ganz gerne gelesen habe. Jetzt warte ich auf den richtigen Moment um selbst mal einen LSD Trip zu unternehmen, wobei ich das doch am liebsten in wissenschaftlicher Umgebung machen würde – gespannt wäre ich auf jeden Fall.
Hat hier jemand Erfahrungen mit LSD und dem momentan vor allem in den USA wohl einigermaßen verbreiteten Microdosing?