Das Buch als Magazin: Die Verwandlung – Franz Kafka

Verwandlung

Das nenn ich mutig! Als hätte die Welt nicht schon genug Zeitschriften und Magazine, da trauen sich zwei, tatsächlich ein Heft rauszubringen das nix Halbes ist und nix Ganzes: Das Buch als Magazin. Es ist eine ganz wunderbare Mischung aus beidem und ich finde es absolut großartig.

Allein von der Haptik schon und die Idee, vorne Buch hinten Magazin – ich bin baff! „Die Verwandlung“ ist natürlich auch eine Hammernummer als erste Ausgabe. Vorne Literatur, hinten Journalismus. Bin hin und weg.

Diesem Magazin-Buch Buch-Magazin wünsche ich jeden nur erdenklichen Erfolg und die zwei weiteren bereits erschienenen Ausgaben „Traumnovelle“ und Woyzeck müssen sofort her.

Danke an Joanna Swistowski und Peter Wagner für diese mutige Idee und an die EBM-Pommesgabel-Erfinderin für dieses tolle Geschenk 🙂

Wer Lust auf richtig coole Klassiker hat – kaufe diese Hefte!

Amphi Festival Köln 2014

EBM

Schön war es – wie jedes Jahr ! Tolle Musik, klasse Gesellschaft (ich wink auch mal zu artofconfusion :)), super Wetter – es hat alles gestimmt und wir werden auch sicher nächstes Jahr wieder dabei sein.

Nur schaut es beim Amphi Festival echt aus wie in Deutschlands Vorstandsetagen. Auf welche Bühne man auch schaut, man sieht eigentlich fast ausschließlich weiße, meist etwas ältere, singende Männer. Wenn es sehr radikal zugeht auch mal weiße, etwas jüngere singende Männer, aber Frauen gibts eigentlich nur beifallspendend im Publikum.

Falls sich tatsächlich mal eine auf die Bühne verirrt, dann aus der eher melodramatischeren Ecke, aber wenn ich sowas hören mag, geh ich in die Oper 😉 Ich hätte gerne mal ein paar Elektro-Damen. Also liebe Austra, Zola Jesus, Light Asylum, Chelsea Wolfe, Esben and the Witch etc. – auf zum Amphi um BingeReader glücklich zu machen. Aber jetzt genug gemosert – hier meine schönsten Erinnerungen. Der für mich beste Act war eindeutig Herr Klangstabil – der hat mich wahnsinnig beeindruckt. Da müssen jetzt endgültig sämtliche CDs ins Haus, geht nicht anders.

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Der grosse Meaulnes – Henri Alain-Fournier

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Ich glaube wirklich, viele Bücher haben so ihre Zeit. Der grosse Meaulnes scheint mir ein solches zu sein. Ein coming-of-age Roman, der in Frankreich spielt um die Jahrhundertwende des 20. Jahrhunderts herum und diese 100 Jahre fühlen sich selbst auch wie ein fremdes Land an. Ich bin nicht so wirklich in das Buch reingekommen. Es ist stark autobiographisch, Alain-Fournier fiel im 1. Weltkrieg nur wenige Wochen nach dessen Beginn und die unglückliche Liebesgeschichte um die Figur Yvonne basiert wohl auf seinen Erfahrungen mit einem Mädchen, das Fournier kennenlernte, die aber jemand anderen heiratete.

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Foto: Truffiere

Ich habe viel gehört von der verträumten Atmosphäre und den immer wiederkehrenden Vergleichen mit dem „Catcher in the Rye“. Ich fand es stellenweise sehr gut, aber auch langatmig und ab und an bin ich fast eingeschlafen. Vom Tempo her mit manchen Murakami’s zu vergleichen, aber es war etwas zähes daran. Ich war so froh, als ich es geschafft hatte und durch war.

Ich bin nicht wirklich ein absoluter Realitäts-Freak, aber die Charaktere blieben mir einfach fremd. Die große Liebe, obwohl er mit dem Mädchen gerade mal ein paar Minuten spricht? Es wird sehr viel gelaufen und verlaufen im Roman, das große Suchen und Nicht-Finden wie es so ist am Ende der Pubertät. Das Ende war irgendwie sentimental und ich konnte mich auch für keinen der Charaktere so richtig erwärmen.

Vielleicht versuche ich es irgendwann nochmal, aber der grosse Meaulnes und ich wir sind nicht so richtig Freunde geworden, obwohl ich eine so schöne Büchergilden-Ausgabe habe und ich es doch so gerne unbedingt mögen wollte. Ich hab echt ein schlechtes Gewissen, bestimmt tue ich dem Buch Unrecht. So viele Franzosen können nicht irren. Das Buch ist gut, hört nicht auf mich, lest es selbst. Bin sicher es liegt an mir. Die ZEIT schreibt zum Buch:

„In sinnlich gesättigten Sprachbildern kündigt dieser Roman – das einzige Buch des Schriftstellers Alain-Fournier – die folgenschwere Entwicklung des zwanzigsten Jahrhunderts im frühesten Augenblick der gesellschaftlichen Wende an: Ein Jahrhundertbuch“

Meine Woche

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Gesehen: „Wild at Heart“ – sehr abgefahren. David Lynch eben

Gehört:  viele tolle Bands auf dem Amphi-Festival

Gelesen: Denkanstöße 2015. Besonders gefallen hat mir bisher der Auszug „Humanismus Reloaded“ von Michael Schmidt-Salomon

Getan: viel geschrieben

Gegessen: eine furchtbar leckere Blumenkohl-Paprika-Suppe

Getrunken: Kölsch

Gefreut: eine liebe Blog-Kollegin live getroffen zu haben und von 2 lieben Menschen vom Flughafen abgeholt worden zu sein und wir haben ein lecker Wiedersehen-Kölsch getrunken

Geärgert: wie so oft das der Tag nur 24 Stunden hat

Gelacht: über mein Monster-Einschlaf-Zucken im Flieger am Montag abend und meinen armen erschrockenen Sitznachbarn

Geplant: mich mal im lokalen Boxstudio umzusehen

Gewünscht: diese Decke – ja auch mit den Pom Poms 😉

Gekauft: eine Kette und ein Armband für Wonnie

Gefunden: einen spannenden Urlaubstipp –  Bücherdorf Fjaerland

Geklickt: auf einen Auszug aus Susan Sontag’s Rolling-Stone Interview – und sofort gewußt, das will ich haben

(diese Auflistung bei philuko gesehen für toll befunden und übernommen – hoffe, das ist ok).

The Murder of Roger Ackroyd – Agatha Christie

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Mord in der Bibliothek 😉

Früher habe ich tonnenweise Agatha Christie’s verschlungen und bin eigentlich nie so ganz sicher, welche ich schon gelesen habe und welche nicht. Deutsche Titel, Englische Titel, Verfilmungen, Miss Marple und M Poirot – alles durcheinander. Aber eigentlich ist das auch ganz egal. So wirklich geht es doch bei einem Agatha Christie Krimi um das Feeling. Cozy Krimis nennt man sie auch oder Häkelkrimi.

Idealerweise liest man diese Krimis an einem verregneten Sonntag, einen Pott Tee neben sich auf dem Sofa liegend und sich bei einbrechender Dunkelheit so ein ganz ganz klein wenig wohlig schauernd rekelt, während man die kleinen grauen Zellen mit der Lösung des Kriminalfalls betätigt.

Diesen speziellen Krimi habe ich vorgekramt, weil er als einziger Christie-Roman auf der berühmten Liste der 1001 Bücher gelandet war und ich mehrfach gelesen habe, der sei nun Christie’s Meisterwerk gewesen und ein Meilenstein der Kriminalliteratur.

Der Inhalt ist einigermaßen schnell erzählt und er enthält so die typischen Zutaten eines guten Häkelkrimis. Die Geschichte spielt in einem fiktiven englischen Ort und wir treffen hier im Laufe der Geschichte zum allerersten Mal auf Hercule Poirot, der sich als Frührentner zum Gemüseziehen in selbigen Ort zurückgezogen hat, aber beim ersten Anzeichen eines Verbrechens natürlich auf den Plan gerufen wird. Dr. Sheppard, der Dorfarzt, erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive und er agiert wie sein berühmter Kollege Dr. Watson als Poirot’s Assistent. Eine Rolle, die in späteren Krimis zumeist Arthur Hastings übernimmt. Alles beginnt mit dem Selbstmord einer reichen Witwe, die Dr. Sheppard’s Patientin war. Über sie wird gemunkelt ihren gewalttätigen Ehemann vergiftet zu haben. Sie war mit dem reichen Witwer Roger Ackroyd verlobt, der kurz nachdem er den Abschiedsbrief der Verstorbenen in den Händen hält, der ihn davon in Kenntnis setzt, sie sei aufgrund dieses Giftmordes erpresst worden, halte es nicht mehr aus und scheide daher aus dem Leben, ebenfalls ermordet wird.

Der Brief scheint den Erpresser zu nennen, doch bevor Ackroyd diesen publik machen kann wird auch er ermordet, man findet ihn erdolcht in seiner Bibliothek. Nun gibt es einen ganzen Reigen an Verdächtigen: eine neurotische und verschuldete Schwägerin, einen Großwildjäger (die Captains und Majors aus ehemals Indien, die immer unverheiratet sind und aus irgendwelchen Gründen stets und ständig bei irgendwelchen Familien mithausen, ohne mit denen verwandt zu sein – seltsames Konzept – die gibts echt in jedem ihrer Krimis), snobistische Butler und schlitzorige Sekretäre, ebenfalls verschuldete Stiefsöhne und undurchsichtige Hausmädchen – ach seufz – alles so schön wie immer 🙂
Ein jeder verbirgt etwas und fast jeder hat eigentlich auch ein Motiv aber ein Hercule Poirot lässt sich nicht beirren und findet am ende natürlich die Lösung.

Dr. Sheppard hat eine wahnsinnig neugierige jungfernhafte Schwester namens Caroline Sheppard, die M Poirot in kriminalistischen Dingen annähernd das Wasser reichen kann. Eine sehr spannende, witzige Figur und man bekommt den Eindruck, hier taucht der Prototyp der späteren Miss Marple auf.

Der Plot ist gut, das Ende absolut überraschend und ich kann den Krimi nur jedem ans Herz legen, der Lust auf gute, einfache Unterhaltung hat, die sich anfühlt wie eine Spritztour ins England der 20er Jahre.

Als der Roman 1926 erschien hat er für ziemliches Aufsehen gesorgt, aufgrund seines sehr ungewöhnlichen Endes. Die Leser liebten oder hassten den Roman dafür. Frau Christie hat damit aber auf jeden Fall eine literarische Spezialität zumindest miterfunden.

Das Ms Christie der Todesstrafe nicht abgeneigt war, zeigt sich häufig in ihren Krimis, wo man es den überführten Tätern am Ende gerne überläßt, sich doch bitte fein säuberlich selbst aus dem Weg zu räumen. Diskret und ohne Aufssehen und natürlich mit einer stiff upper lipp 😉

Poirot’s allererster Auftritt ist einfach so wunderschön beschrieben:

„I demand of you a thousand pardons, monsieur. I am without defense. For some months now I cultivate the marrows. This morning suddenly I enrage myself with the marrows. I send them to promenade themselves – alas! not only mentally but physically. I seize the biggest. I hurl him over the wall. Monsieur, I am ashamed. I prostrate myself.“

Und noch ein schönes Zitat:

“The truth, however ugly in itself, is always curious and beautiful to the seeker after it.”

Auf deutsch erschien das Buch unter dem Titel „Alibi“ im Atlantik Verlag.

Lucrezia Borgia – Donizetti

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„Of all the noises known to man,“ wrote Molière, „opera is the most expensive.“

Da hat er nicht ganz unrecht der Herr Molière. Als ich vor ein paar Monaten völlig ungläubig die Opernkarten aus dem Briefkasten genommen habe, war ich zuerst natürlich überrascht, dass ich es tatsächlich geschafft habe für diese Vorstellung während der Opernfestspiele und mit Edita Gruberova in der Titelrolle Karten zu bekommen. Das nenne ich mal Glück. Der Preis der Karten hat mich dann aber auch durchaus nochmal ungläubig gucken lassen.

Opernfestspiele in München – das ist einfach noch einmal mehr Schaulaufen der silberadlerigen Großkopferten. Großgemusterte blumige Abendroben und aufgepuffe silbrige Haare wohin man schaut. Die Münchner Oper hat eindeutig ein Generationsproblem, aber ein toller Abend war es trotzdem.

Nicht zuletzt aufgrund der überragenden Gruberova als giftmischende Lucrezia Borgia. Was für eine Stimme ! Verzweifelt versucht die Borgia ihr Image aufzubessern. Allseits gehasst als ehebrecherische giftmischende Mörderin versucht sie zumindest Gennaro für sich zu gewinnen. Dieser verliebt sich auf den ersten Blick in sie, ohne zu ahnen, dass es sich um seine Mutter handelt. Gut, auf der Bühne liegen aktuell bestimmt gute 30 Jahre zwischen den beiden, aber in der Geschichte wird es sich wohl eher um um eine junge Mutter handeln 😉

Gennaro’s Freunde lästern über die Borgia und da er den Namen nicht mit der Frau in Verbindung bringt, in die er sich so Hals über Kopf verliebt hat, lästert er mit. Dafür will ihm Don Alfonso, der Ehemann Lucrezia Borgias ihn als vermeintlichen Rivalen aus dem Weg schaffen. Gennaro bekommt ein Gift verabreicht, aber seine Mama kann ihn in letzter Sekunde noch mit einem Gegengift retten. Nur kurz später will die Borgia sich bei Gennaro’s Freunden für die Beleidigungen rächen und verabreicht gleich großflächig Gift ohne zu ahnen, dass Gennaro nicht wie von ihr empfohlen geflohen war, sondern sich mit seinen Freunden auf der Feier befand. Auch beim zweiten Mal versucht sie ihn zu retten, doch das Gegengift reicht nicht für alle. Sie gesteht Gennaro, das sie seine Mutter ist, aber das bringt ihn erst recht nicht dazu, das Gegengift zu schlucken.

Er bevorzugt im Kreis seiner Freunde zu sterben. Und die Borgia? Ja die stirbt dann auch, an gebrochenem Herzen oder so. In Gruberovas hohem Alter kann man sich allerdings nicht mehr auf die Bühne fallen lassen zum Sterben, sondern sie ist sehr elegant von der Bühne abgegangen. Und Vorhang. Und tosender Applaus und berauscht ließen wir den Abend bei einem Glas Sprizz am Odeonsplatz ausklingen.

(das zweite Bild ist von der Webseite der Bayerischen Staatsoper)

Giovanni’s Room – James Baldwin

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Unsere Juli-Lektüre für den Buchclub und die hat mich total überrascht. Ein kleines dünnes Büchlein, hab es auch durchaus auf dem Radar gehabt, aber hätte nicht gedacht, dass es mich derart aus den Schuhen haut. Wow – das Buch ist wirklich im wahrsten Sinne des Wortes heartbreaking. So wunderschön, so elegant. Das Paris der 50er Jahre und diese zwei jungen Männer, die unweigerlich auf eine Katastrophe zusteuern, denn David traut sich einfach nicht.

Sein erstes Mal war mit einem Jungen aus der Nachbarschaft, aber aus Angst und Scham hat er sich direkt danach verkrümelt. Nach der Schule geht er wie viele junge Amerikaner in dieser Zeit nach Paris um sich zu finden. Oder aber viel eher, um vor sich selbst wegzulaufen. Er dümpelt vor sich hin, trifft irgendwann eine junge Frau, Hella, die er bittet, ihn zu heiraten. Sie braucht Bedenkzeit, reist alleine durch Spanien und David trifft in einer schäbigen Bar auf Giovanni, den atemberaubend schönen Barkeeper und verliebt sich in ihn. Die beiden haben eine heftige, leidenschaftliche, aber unglückliche Affäre. David möchte nicht so leben. Will die Normalität, will Hella nach ihrer Rückkehr aus Spanien heiraten und ganz normal und rein sein, Giovanni’s Room einfach hinter sich lassen und bricht dabei Giovanni’s Herz und auch sein eigenes. Es kommt zu einer fürchterlichen Katastophe.

Baldwin schafft es, dass man dieses Buch nicht einfach als Liebesgeschichte zwischen Männern oder Schwulenlektüre sieht, es ist einfach eine Liebesgeschichte. Und was für eine. Er schreibt eine Liebesgeschichte, in der nicht ein einziger schwarzer Charakter vorkommt, er schreibt eine Geschichte, die seinen Verlegern den Angstschweiß auf die Stirn trieb und die niemals veröffentlicht worden wäre, hätte er nicht bereits mit „Go tell it on the mountain“ einen riesigen Erfolgsroman hingelegt.

Nelson Algren schreibt wunderbar treffend über das Buch in „The Nation“: „This novel is more than another report on homosexuality. It is a story of a man who could not make up his mind, one who could not say yes to life. It is a glimpse into the special hell of Genet, told with a driving intensity and horror sustained all the way“.

Baldwin läßt sich nicht abschrecken. Er besteht auf der Veröffentlichung so, wie er das Buch geschrieben hat. Er schert sich nicht um unkende Verleger, die Kritikerverrisse und die Antipathie der afroamerikanischen Leserschaft prophezeien. Er schreibt und widmet das Buch „Lucien“. Seiner großen Liebe, die ihm Anfang der 50er Jahre in Paris das Herz gebrochen hat. Mit dem er eine ähnliche Affäre hatte und der nach drei Jahren heiratet und Baldwin am Boden zerstört zurückläßt.

Er setzt Lucien mit dem Buch ein Denkmal, aber er zeigt ihm auch das Ausmaß der Verwüstung, die dieser angerichtet hat, in dem er sich nicht zu ihrer Liebe und seiner Homosexualität bekannte, sondern lieber den heterosexuellen bürgerlichen Traum leben will. Man könnte sagen, so war das halt damals in den 50er. Phhh, das gibt es heute noch genauso. Es ist nicht unbedingt immer die Gesellschaft – die ist tatsächlich viel toleranter geworden, aber viele Menschen schaffen es einfach nicht, sich selbst einzugestehen was und wer sie sind. Und dann ist es fast egal, wie tolerant die Gesellschaft außenrum ist. Normal sein, nicht auffallen wollen – Homosexualität passt da nicht ins perfektionistische Weltbild. Da bleibt man lieber mit jemandem zusammen, den man gar nicht liebt oder heiratet jemanden, den man bestenfalls als guten Freund sieht, das war 1954 so und ist 2014 nicht anders.

Ich möchte ganz unbedingt noch mehr von und über James Baldwin lesen. Was für ein großartiger Autor. Und wieder ein Buch, das überquillt vor wundervollen Sätzen. Hier nur ein paar:

„People who believe that they are strongwilled and the masters of their destiny can only continue to believe this by becoming specialists in self-deception.“

„I felt sorrow and shame and panic and great bitterniss. At the same time – it was part of my turmoil and also outside it – I felt the muscles in my neck tighten with the effort I was making not to turn my head and watch that boy diminish down the bright avenue. The beast which Giovanni had awakened in me would never go to sleep again…“

„You know very well“, said Giovanni, slowly, „what can happen between us. It is for that reason you are leaving me.“ … He stuck his fist once against the window sill. „If I could make you stay, I would“ he shouted. „If I had to beat you, chain you, starve you – if I could make you stay, I would.“ he turned back into the room; the wind blew his hair. He shook his finger at me, grotesquely playful. „One day, perhaps, you will wish I had.“

Das Buch erschien auf deutsch unter dem Titel „Giovannis Zimmer“ in der Zeit Bibliothek der verschwundenen Bücher.

Meine Woche

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Gesehen: Diese Woche hauptsächlich unseren Besuch aus dem Norden in diversen Münchner Biergärten 😉 und die CSD-Parade

Gehört: Zur Vorbereitung auf heute abend schon mal „Tranquillo ei posa…Com´e bello“ aus Lucrezia Borgia

Gelesen: einen Artikel über Karl Ove Knausgard – ich muß den jetzt einfach mal lesen

Getan: Die Sonne genossen und zuviel Zeit mit Anwälten verbracht aber auch einen tollen Bookclub-Abend genossen

Gegessen: Nudelsalat ! Seit Ewigkeiten mal wieder

Getrunken: Biergarten-Bier

Gefreut: über richtig gutes Feedback und Lob für meine Academy

Geärgert: über die geschlossene Gesellschaft in der Floßlände

Gelacht: über eine sehr extravagante Schuhwahl beim CSD

Geplant: mir die Zeit zu nehmen mich mit diesen Crashkursen intensiver zu beschäftigen. Ich werde wohl mit „Englischer Literatur“ beginnen

Gewünscht: das das Paket an meinen Bruder gut ankommt

Gekauft: erste Geburtstagsgeschenke und zwei Bücher für mich

Gefunden: gar nix ? Hm

Geklickt: noch eine Liste – die Mega TED Summer Reading List 2014

(diese Auflistung bei philuko gesehen für toll befunden und übernommen – hoffe, das ist ok).