„We keep inventing jobs because of this false idea that everyone has to be employed at some dort of drudgery because, according to Malthusian Darwinian theory he must justify his right to exist“ (Buckminster Fuller)
David Graeber ist Professor für Anthropologie an der London School of Economics und hat mit „Bullshit Jobs“ eine umfangreichere Ausarbeitung seines Essays „On the Phenomenon of Bullshit Jobs“ vorgenommen, das vor ein paar Jahren im Internet für Furore sorgte. Er definiert Bullshit Jobs wie folgt:
“A Bullshit job is a form of paid employment that is so completely pointless, unnecessary, or pernicious that even the employee cannot justify its existence even though, as part of the conditions of employment, the employee feels obligated to pretend that this is not the case.”
Hier geht es zum original Artikel, der 2013 im Strike Magazin erschien.
Für Graeber gibt es eine klare Unterscheidung zwischen „shit jobs“, solche die tatsächlich wichtig, aber in der Regel weder gut bezahlt, noch angenehm oder besonders gut angesehen sind, und solche, die zwar großes Ansehen haben, eigentlich aber ziemlich überflüssig sind:
“Those who work shit jobs tend to be the object of indignities; they not only work hard but also are held in low esteem for that very reason. But at least they know they’re doing something useful. Those who work bullshit jobs are often surrounded by honor and prestige; they are respected as professionals, well paid, and treated as high achievers—as the sort of people who can be justly proud of what they do. Yet secretly they are aware that they have achieved nothing; they feel they have done nothing to earn the consumer toys with which they fill their lives; they feel it’s all based on a lie—as, indeed, it is.”
Was ich mochte war, dass Graeber die Jobinhaber selber entscheiden lässt, wie sie ihren Job klassifizieren würden. Eine Einschätzung wird immer subjektiv sein, aber wer könnte den eigenen Job letztendlich besser beurteilen, als derjenige der diesen inne hat?
Gewerbliche Arbeit wurde in den letzten Jahrzehnten immer weiter automatisiert, immer streng auf Effektivität und Effizienz bedacht. Gleichzeitig wanderten viele der dadurch wegrationalisierten Jobs häufig einfach auf die „Büro“/white collar Seite verschoben, wo Manager, die sich über die Breite ihrer Führungsspanne definieren, dafür sorgen, dass hier immer mehr und teilweise komplett unnötige Jobs entstehen.
“If the ongoing importance of a manager is measured by how many people he has working under him, the immediate material manifestation of that manager’s power and prestige is the visual quality of his presentations and reports. The meetings in which such emblems are displayed might be considered the high rituals of the corporate world.”
Ein nicht unerheblicher Teil des Buches versucht zu erklären, wie es dazu kommen konnte, dass gerade der doch so sehr auf Hyper-Effizienz getrimmte Kapitalismus für dieses Phänomen verantwortlich ist. Wer glaubt, hier handelt es sich ausschließlich um Behördenjobs oder solche in abgehalfterten, unorganisierten Betrieben auf dem absteigenden Ast, täuscht sich immens. Bullshit Jobs sind in allen Industrien und auf allen Hierarchie-Ebenen zu finden.
„Even in relatively benign office environments, the lack of a sense of purpose eats away at people. It may not cause actual physical and mental degeneration, but at the very least, it leaves workers struggling with feelings of emptiness and worthlessness.“
Spannend ist dabei, wenn man sich vor Augen führt, dass John Maynard Keynes in den 1930 Jahren prognostizierte, dass die Menschen aufgrund von technischem Fortschritt mit deutlich weniger Arbeit konfrontiert sein werden und ihre Arbeitskraft größtenteils nicht mehr benötigt werden wird. Doch er war optimistisch, dass die Menschen andere Wege finden würden, ihre Zeit sinnvoll zu nutzen – auch außerhalb der bekannten Lohnarbeitsstrukturen.
“Since at least the Great Depression, we’ve been hearing warnings that automation was or was about to be throwing millions out of work—Keynes at the time coined the term “technological unemployment,” and many assumed the mass unemployment of the 1930s was just a sign of things to come—and while this might make it seem such claims have always been somewhat alarmist, what this book suggests is that the opposite was the case. They were entirely accurate. Automation did, in fact, lead to mass unemployment. We have simply stopped the gap by adding dummy jobs that are effectively made up. A combination of political pressure from both right and left, a deeply held popular feeling that paid employment alone can make one a full moral person, and finally, a fear on the part of the upper classes, already noted by George Orwell in 1933, of what the laboring masses might get up to if they had too much leisure on their hands, has ensured that whatever the underlying reality, when it comes to official unemployment figures in wealthy countries, the needle should never jump too far from the range of 3 to 8 percent. But if one eliminates bullshit jobs from the picture, and the real jobs that only exist to support them, one could say that the catastrophe predicted in the 1930s really did happen. Upward of 50 percent to 60 percent of the population has, in fact, been thrown out of work.”
Die Gesellschaft hat auch früher schon Lösungen für solche Probleme finden müssen. Die Schule – wie wir sie heute kennen – war im Grunde auch eine Antwort auf die Fragestellung, was man vernünftigerweise mit den Kindern anfangen soll, die man zunehmend weniger in Landwirtschaft oder Fabriken benötigte.
Die Vorstellung, dass Scharen von Kindern und Jugendlichen ohne Aufgabe und Betreuung den ganzen Tag in der Gegend herumlungern, gefiel keinem so wirklich und man sah ein, dass Schule dieses Problem lösen könnte. Eine ähnliche Rolle spielen Universitäten, die auch sowas wie ein Auffangbecken sind, da es zunehmend weniger Bedarf an Angestellten unter 24/25 Jahren gibt.
Auch wir müssen beginnen, uns mit neuen Definitionen von Arbeit zu beschäftigen, denn die Automatisierung, Machine Learning und Artificial Intelligence werden die uns bekannte Arbeitswelt vermutlich ganz schön durchrütteln. Um die Bullshit Jobs ist es nicht schade, aber wir müssen neu denken und bestehende Begriffe umdefinieren. Arbeit sollte für uns nicht nur dann als Arbeit gelten, wenn sie mit Bezahlung in Verbindung steht. Warum sollte die Erziehung der eigenen Kinder zum Beispiel nicht als besonders wichtige Arbeit gelten? Momentan laufen ja bereits einige Experimente weltweit zum bedingungslosen Grundeinkommen beispielsweise, das ein Teil der Lösung sein könnte.
Über Keynes wird gerne gespottet, dass er mit seinen Einschätzungen so völlig daneben lag, aber vielleicht hatte er gar nicht so unrecht. Die kürzen Arbeitstage oder -wochen haben sich tatsächlich nicht materialisiert und die Menschen haben noch keine Freizeit im Überfluss die sie versuchen, mit sinnstiftender Freizeit zu füllen. Er hat nur einfach nicht erwartet, dass man die Menschen stattdessen haufenweise mit Bullshit Jobs beschäftigt und viele an Boreouts und Burnouts erkranken lässt.
Graeber zeigt, wie viel unnötige und oft schädigende Arbeit verrichtet werden muss und schreibt über das unausgesprochene Gesetz, stets möglichst beschäftigt auszusehen. Man wird für die Zeit bezahlt, die man daher seinem Arbeitgeber schuldet, was zu einem der perfidesten Psycho-Spiele unserer Arbeitswelt führt. Schon absolute Berufsanfänger lernen, nur nicht so schnell sein, Arbeit besser einteilen oder eben geschickt darin werden, so zu tun als sei man mächtig beschäftigt.
Das „busy busy bang bang“ ist ja auch die Währung in unserer Berufswelt. Man brüstet sich mit der unglaubliche Masse an ungelesenen Emails, die man vor lauter Arbeit nicht abzuarbeiten schafft oder damit, wie wenig man geschlafen oder wie lange wieder im Büro gesessen hat. Kein Wunder, dass frisch in den Arbeitsmarkt eindringende Generationen (Millenials) immer größere Schwierigkeiten haben, diesen Zirkus ernst zu nehmen.
„Conservative voters, I would suggest, tend to resent intellectuals more than they resent rich people, because they can imagine a scenario in which they or their children might become rich, but cannot possibly imagine one in which they could ever become a member of the cultural elite“
Historisch gesehen ist Arbeit nichts, was üblicherweise jeden Tag in 8 oder 10 Stunden Intervallen passierte. Arbeit in unserem Sinne war geprägt von Phasen großer intensiver Aktivität und großen Ruhephasen. Jagd nach Nahrung konnte Stunden und Tage dauern, anschließend gefolgt von Ruhetagen, die solange andauerten, bis wieder Nahrung benötigt wurde. Ähnlich verläuft die Arbeit in der Landwirtschaft. Während der Ernte zum Beispiel wird von früh bis spät geackert, dafür gibt es aber auch längere Phasen die weniger arbeitsintensiv sind und die man für Instandhaltungsarbeiten oder ähnliches nutzte. Ein Rhythmus von hoher Intensität mit anschließenden Pausen ist viel natürlicher für Menschen, als ein streng getakteter, überwiegend von der Intensität eher gleichbleibender Rhythmus.
Ganz selbstverständlich gehen wir davon aus, dass die Wirtschaft zweifelsfrei auf Effizienz getrimmt ist und dem Markt nur das liefert, was die Marktteilnehmer auch wollen und davon bin ich natürlich auch ausgegangen. Graeber zeigt aber sehr nachvollziehbar auf, dass das keineswegs so zweifelsfrei der Fall ist.
Eine der schlimmsten Formen der Folter ist, einen Menschen eine Tätigkeit tun zu lassen, von dem diese wissen, dass sie absolut sinn- und zwecklos ist. Wenn es uns nicht möglich ist, eine zumindest halbwegs nachvollziehbare Geschichte zu spinnen, warum das, was wir tun, wichtig und richtig ist, macht uns Menschen das über kurz oder lang schlichtweg krank. Klar, wenn dein Gehalt daran hängt zu glauben, dass dein Job irgendeinen Sinn hat, dann versuchen die meisten Menschen das sicherlich auch irgendwie zu tun. Dennoch geben ca 40% der Bevölkerung an, dass ihr Job völlig sinnfrei ist, nichts bringt und keinen Sinn stiftet. Aber wie Upton Sinclair schon sagte:
‘It is difficult to get a man to understand something, when his salary depends on his not understanding it.’
Das Buch ist unterhaltsam mit vielen spannenden Diskussionen und Zitaten von Leuten, die den Autor in Anekdotenform von ihren persönlichen Bullshit Job Erfahrungen berichten. Besonders interessant fand ich auch seine Bullshit Job-Typolgie:
1. The Flunky. Der Lakai. Der Hauptjob des Lakaien ist jemand anderem das Gefühl zu geben, sich wichtig zu fühlen oder als wichtig angesehen zu werden.
2. Goons. Jobs, die ein gewisses Mass an Aggressivität innehaben und die nur existieren, weil jemand anderen einen anstellt. Beispiele wären Telefonverkäufer oder Werbeleute:
„“We essentially make viewers feel inadequate whilst they are watching the main program and then exaggerate the effectiveness of the ‘solutions’ provided in the commercial breaks.”
3. Duct Tapers. Angestellte, deren Job nur aufgrund einer Panne oder eines Fehlers in der Organisation besteht und deren Hauptaufgabe darin besteht, Probleme zu beseitigen, die es eigentlich nicht geben sollte.
4. Box Tickers. Angestellte, die es nur gibt, damit eine Organisation vorgeben kann irgendetwas zu tun, was sie eigentlich nicht wirklich tun. Datenschutzbeauftragte wären ein gängiges Beispiel dafür.
Graeber hat ein ziemlich aufwühlendes Buch geschrieben, mit spannenden und kontroversen Thesen, die vielen nicht passen werden. Seine Analysen sind klar, logisch und fast schon deprimierend nüchtern. Wir haben so viele sinnfreie, leere, komplett unnötige Arbeit geschaffen, die wir eigentlich überhaupt nicht brauchen. Aber unser über Jahrhunderte konditionierter moralischer Kompass sagt uns weiterhin, wer nicht arbeitet, der soll auch nicht essen. Was bedeutet, dass unglaublich viele Menschen ohne absehbares Ende das Spiel mitspielen müssen. Arbeit wird immer als inhärent gut angesehen, egal wie unsinnig sie eigentlich ist.
“We have become a civilization based on work—not even “productive work” but work as an end and meaning in itself.”
Einzig im Fernsehen durch Sendungen wie „The Office“ gibt es Momente, in denen das wahre Gesicht der Bullshit Jobs zum Ausdruck kommt.
“Even in corporate environments, it is very difficult to remove an underling for incompetence if that underling has seniority and a long history of good performance reviews. As in government bureaucracies, the easiest way to deal with such people is often to “kick them upstairs”: promote them to a higher post, where they become somebody else’s problem.”
(Ich schreibe jetzt nicht, an wen mich das gerade erinnert)
David Graeber ist weiterhin einer der provozierensten und spannendsten Denker unserer Zeit. Hier ein Interview mit dem Autor:
Toller Beitrag. Den werde ich mir ausdrucken. LG Anna
Und wenn wir dann erst einmal die Bullshit-Aufgaben hinzufügen, mit denen jeder seine Arbeisttage zunehmend füllt und dafür dann immer weniger Zeit für die wirkliche Aufgabe hat – ich denke hier an alle Dokumentationsaufgaben in pflegerischen, sozialen und schulischen Zusammenhängen oder die Anträge, Dokumentationen, Informationen usw. bei Projekten – können wir die wunderbare Liste, die du ans Ende gestellt hast, noch um einiges verlängern. Und Datenschutz ist auch ein ganz tolles Thema: Es ändert sich nichts, aber wir sind alle mit dem Ausfüllen, Unterschreiben und Anklicken von Datenschutzbestimmungen beschäftigt, die kein Mensch ernsthaft und mit klarem Sinn und Verstand lesen kann. Und wer es noch weiter treiben möchte, bekommt eine zumindest stundenweise Abordnung zum Datenschutzbeauftragten. Und sammelt nun Zettel ein mit Kreuzen, archiviert und analysiert – und macht die Welt ganz bestimmt zu einem besseren Ort.
Bevor nun alle Pferde mit mir durchgehen schicke ich lieber viele Grüße und ein großes Dankeschön für deinen Beitrag :-), Claudia
Sorry, dass ich noch nicht geantwortet habe, hatte einiges zu tun und zum Glück nicht nur Bullshit 😉
Dein Kommentar spricht mir aus dem Herzen und ich habe nichts weiter hinzuzufügen, außer dass ich hoffe wir werden eine Bullshit-Job-freie Zunkunft erleben in einer post-monetären Welt. OK – ich lebe manchmal sicherlich schon zu sehr im 24. Jahrhundert bei Captain Picard und so 😉
Danke für den interessanten und provokanten Artikel. Ich denke so falsch ist die Idee aber nicht, dass jeder in die Pflicht genommen werden muss, einer Beschäftigung nachzugehen. Diese Beschäftigung soll natürlich gesellschaftlich nützlich sein und dazu helfen die Güter und Dienstleistungen bereitzustellen, die von der Gesellschaft und somit von jedem einzelnen benötigt werden. Die fehlende Möglichkeit am Wertschöpfungsprozess teilzunehmen führt in die Unselbstständigkeit und damit in einen Zustand der nur wenig wünschenswert ist.
Sowohl Wertschöpfung als auch die Beteiligung des Bürgers an ihr sind denke ich Anforderungen die eine Gesellschaft an seine Wirtschaft stellen muss. Wenn Teile der Wirtschaft diese Anforderungen nur unzureichend erfüllen, muss dort eben Konkurrenz und Markt geschaffen werden um für Abhilfe zu sorgen.
Ich denke wir leben entgegen so mancher Behauptungen eben in keiner Leistungsgesellschaft und Bullshit-Jobs sind Ausdruck davon.
Der Bedarf eines bedingungslosen Grundeinkommens lässt sich für mich aus Misswirtschaft nicht ableiten. Bullshit-Jobs müssen eben durch nützliche und angemessen vergütete Beschäftigungen ersetzt werden, statt Leute auf das Abstellgleis zu schieben. Alleine und ohne Mittel lässt sich oft nur wenig bewirken. Auch solange viele der von uns benötigten Güter aus anderen Ländern und mitunter auf Grundlage von sehr schlechten Arbeitsbedingungen bezogen werden, ist ein bedingungsloses Grundeinkommen in meinen Augen fragwürdig.
Danke für den interessanten Artikel. Ich fühle mich provoziert. 😉 Ich denke so falsch ist die Idee nicht, dass jeder in die Pflicht genommen werden muss, einer Beschäftigung nachzugehen. Diese Beschäftigung soll natürlich gesellschaftlich nützlich sein und dazu helfen die Güter und Dienstleistungen bereitzustellen, die von der Gesellschaft und somit von jedem einzelnen benötigt werden. Die fehlende Möglichkeit am Wertschöpfungsprozess teilzunehmen führt in die Unselbstständigkeit und damit in einen Zustand der nur wenig wünschenswert ist.
Sowohl Wertschöpfung als auch die Beteiligung des Bürgers an ihr sind denke ich Anforderungen die eine Gesellschaft an seine Wirtschaft stellen muss. Wenn Teile der Wirtschaft diese Anforderungen nur unzureichend erfüllen, muss dort eben Konkurrenz und Markt geschaffen werden um für Abhilfe zu sorgen.
Ich denke wir leben entgegen so mancher Behauptungen eben in keiner Leistungsgesellschaft und Bullshit-Jobs sind Ausdruck davon.
Der Bedarf eines bedingungslosen Grundeinkommens lässt sich für mich aus Misswirtschaft nicht ableiten. Bullshit-Jobs müssen eben durch nützliche und angemessen vergütete Beschäftigungen ersetzt werden, statt Leute auf das Abstellgleis zu schieben. Alleine und ohne Mittel lässt sich oft nur wenig bewirken. Auch solange viele der von uns benötigten Güter aus anderen Ländern und mitunter auf Grundlage von sehr schlechten Arbeitsbedingungen bezogen werden, ist ein bedingungsloses Grundeinkommen in meinen Augen fragwürdig.
Sorry das ich noch nicht auf deinen ausführlichen Kommentar. Ich wollte ja auch ein wenig provozieren und David Graeber sicherlich auch, daher habe ich eigentlich sogar mit mehr Widerspruch gerechnet.
Ich bin sehr davon überzeugt, dass es immer einen kleinen Prozentsatz Menschen geben wird die auf gar nix Lust haben und den ganzen Tag nur im Internet daddeln oder Fernsehen gucken, die sind aber in der Minderheit. Und die würde ich einfach immer ignorieren und nicht ein System erhalten wollen, dass nur ja sicherstellen will, dass es niemanden gibt der es ausnutzt, sondern darauf vertrauen, dass der Großteil der Menschen ihre Zeit sinnvoll zu nutzen weiß. Und das es oft die sinnvollsten Tätigkeiten sind, die das wenigste oder gar kein Geld bekommen ist ja leider auch klar.
Also nein, kein jeder muss unbedingt und wenns Schwachsinn ist arbeiten, sondern ich baue weiter an meiner Star Trek Welt in der jeder seine Interessen nachgeht „to better yourself and humanity“ in einer post-monetären Gesellschaft 😉
Wuuuh, spannender Artikel. 🙂 Ich habe neulich auch über Bullshit Jobs gelesen, aber nicht im Zusammenhang mit David Graeber – leider finde ich den Artikel nicht mehr. In meinem Kopf kreist Sinn und Unsinn des Arbeitsmarktes wie er existiert auch recht häufig. Angefangen beim „Front Desk Manager“ oder „Facility Manager“ und Bullshit-Namings von Berufen, die mehr Komplexität vorgeben. Aber auch, wenn ich mir anschaue wieviel Zeit in meinem Berufsfeld (besonders in der Management-Etage) in Meetings verbracht wird, deren Mehrwert sich mir nicht erschließt (oder wirklich unsichtbar für mich ist?), dann fühle ich mich doch an das erinnert, was du oben schreibst.
Natürlich habe ich selber keinen Bullshit-Jobs 😉 Aber im ernst … das Gefühl jeder müsse möglichst beschäftigt wirken, ist real und auch ich gehöre zu den Menschen, die sich sehr stark über ihre Arbeit definieren – etwas, das mir seit Kindesbeinen an eingeimpft wurde. Ich kann mir schlichtweg nicht vorstellen (m)eine Arbeit … nicht … zu tun.
Ich glaube auch nicht, dass es wirklich viele Menschen gibt, die gar nichts tun würden. Mich nervt nur, dass viele Menschen aus Geldgründen gezwungen sind, schwachsinnige Bullshit Jobs zu tun und viele wirklich wichtige Sachen werden gar nicht oder viel zu wenig getan, weil man damit kein oder fast kein Geld verdienen kann. Das nervt und ist etwas, was in Zukunft hoffentlich irgendwie voneinander entkoppelt werden kann….