Scotland by the book II

Die Isle of Skye, auch bekannt als „Insel des Nebels“, ist zweifellos eine der beeindruckendsten und faszinierendsten Destinationen in Schottland. Mit ihrer atemberaubenden Landschaft, dramatischen Küstenlinien und reichen kulturellen Erbe ist sie eine meiner absoluten Lieblingsinseln und der allerschönste Flecken Erde in Schottland.

Von Inverness aus machten wir uns im Bus auf den Weg und kamen nach etwa zwei Stunden Fahrt erreichten wir die kleine Stadt Kyle of Lochalsh, die über die Skye Bridge mit der Isle of Skye verbunden ist. Die Überquerung der Brücke war bereits ein aufregendes Erlebnis, da wir einen ersten Blick auf die raue Schönheit der Insel erhaschen konnten.

Unsere Basis auf der Isle of Skye war die malerische Hafenstadt Portree. Diese farbenfrohe Stadt ist das Herz der Insel und ein idealer Ausgangspunkt für Erkundungen. Wir hatten das Glück, eine winziges Zimmer im Portree Hotel n der Nähe des Hafens zu bekommen, von wo aus wir die Stadt bequem zu Fuß erkunden konnten.

Einer der Höhepunkte in Portree ist der Hafen selbst. Die bunten Gebäude entlang der Uferpromenade verleihen der Stadt ein wirklich charmantes Flair.

Unser erster Ausflug war der Scorrybreac Circular Walk. Dieser Rundweg bietet nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern auch einen Einblick in die faszinierende Geschichte und die reiche Tierwelt der Insel.

Der Scorrybreac Circular Walk beginnt im Herzen von Portree und führte uns entlang der Küste, vorbei an malerischen Buchten und majestätischen Klippen. Der Weg ist gut markiert und die Gesamtlänge des Weges beträgt etwa 5 Kilometer, sodass er in etwa 2 bis 3 Stunden bequem zu bewältigen ist. Daher war noch ein zweiter Walk möglich, bei dem wir die Wälder hinter Portrees Candle Fabrik erkundeten.

Meine Lektüre war nicht 100% Skye kompatibel, denn Peter Mays „Moorbruch“ spielt zwar auch auf einer Hebriden-Insel allerdings auf Lewis, einer der äußeren Hebrideninseln.

Peter Mays „Moorbruch“ ist ein atmosphärischer Kriminalroman und bildet den dritten Teil seiner Lewis-Trilogie. Die Handlung spielt zwar nicht auf Syke – aber immerhin auch einer Hebrideninsel auf Lewis. Der Roman setzt die Geschichte des Detectives Fin Macleod fort, der sowohl mit persönlichen Dämonen als auch mit komplexen Mordfällen zu kämpfen hat.

Der Roman verbindet wie ich finde die einzigartige Umgebung mit gut ausgearbeiteten Charakteren und vermittelt ein Gefühl für die Landschaft und die Menschen auf Lewis. May fängt die raue Schönheit der äußeren Hebriden ein und macht sie zu einer zentralen Figur in der Geschichte.

Die Handlung verknüpft einen alten Fall, der ein Flugzeugunglück betrifft, mit einer zeitgenössischen Mordermittlung und zieht den Leser schnell in ein komplexes Netz aus Geheimnissen und Emotionen.

Unser geführter Trip mit dem Mini-Bus begann frühmorgens in Portree. Einige Ecken auf Skye sind mit dem Bus nicht gut erreichbar, daher hatten wir schon im Vorfeld diese Tour gebucht. Trotz des trüben Himmels war unsere Vorfreude spürbar, als wir uns auf den Weg zu den Fairy Glens machten. Diese mystische Landschaft, von grünen Hügeln und seltsam geformten Felsen geprägt, fühlte sich an, als wären wir in eine andere Welt getaucht. Unser Guide erzählte uns Geschichten von den Feen, die angeblich hier leben, und wir konnten uns lebhaft vorstellen, wie sie zwischen den Hügeln spielen.

Der nächste Halt auf unserer Reise waren die Fairy Pools. Obwohl der Regen uns zunehmend durchtränkte, konnte uns nichts davon abhalten bis ganz nach oben zu wandern. Die natürlichen Pools sind von unberührter Schönheit und bieten einen atemberaubenden Kontrast zur rauen Landschaft um sie herum.

Trotz des ständigen Regens erreichten wir schließlich Neist Point, einen Ort, der für seine dramatischen Klippen und den Leuchtturm bekannt ist. Die wilden Wellen des Atlantiks prallten an den Felsen, und wir fühlten uns winzig in dieser majestätischen Kulisse.

Der Regen wollte einfach nicht aufhören, aber das hinderte uns nicht daran, Kilt Rock zu besichtigen. Dieser imposante Felsvorsprung erhebt sich aus dem Ozean und erinnert tatsächlich an einen Tartan-Kilt. Die schäumenden Wasserfälle ergänzten das Bild perfekt und sorgten für eine dramatische Szenerie.

Unser letzter Halt war der Quiraing, ein Ort, der einen dann direkt wieder Hobbits erwarten ließ die um die Ecke biegen. Trotz des ständigen Niederschlags war die Aussicht auf die bizarren Felsformationen und die scheinbar endlose Weite der Berge und Täler schlichtweg atemberaubend.

Am Ende des Tages, als wir müde, aber glücklich zurück nach Portree fuhren, war uns klar, dass der Regen eine ganz eigene Magie in die Landschaft gebracht hat. Trotzdem waren wir froh aus den nassen Klamotten zu kommen und uns am Abend im nächsten Pub aufzuwärem.

Die passenste aller Lektüren im Urlaub war mein Hörbuch „The Ghost Woods“ von C. J. Cooke – perfekter, atmosphärischer Horror:

„The Ghost Woods“ von C. J. Cooke ist ein beklemmender und wundervoll atmosphärischer Roman, der die für mich perfekten Zutaten enthält: düstere Wälder, gefährliche Pilze, LGBTQ+ Protagonistinnen und unheilvolle Mythen…. Die abgelegene Kulisse der schottischen Highlands verstärkt die unheimliche Atmosphäre, und die Charaktere sind gut ausgearbeitet. Wer psychologischen Thriller mit einem Hauch Übernatürlichem mag, dem kann ich nur zu diesem Roman raten. Perfekt für den Horroroctober.

Ein weiterer sehr schöner Ausflug führte uns zum Dunvegan Castle, das seit über 800 Jahren von der MacLeod Clan bewohnt wird, ist eines der ältesten ständig bewohnten Schlösser Schottlands und stolz darauf, die älteste Familiengeschichte in ganz Großbritannien zu beherbergen.

Die Burg selbst ist ein architektonisches Juwel, mit schroffen Steinmauern, majestätischen Türmen und einem malerischen Blick auf die Dunvegan-Bucht. Besucher können durch die beeindruckenden Räume des Schlosses schlendern, von den historischen Schlafzimmern bis zum beeindruckenden Speisesaal. Hier kann man sich vorstellen, wie das Leben in vergangenen Zeiten im Schloss war.

Die wahren Schätze des Dunvegan Castle offenbaren sich für uns jedoch in seinen Gärten. Die Gartenanlagen sind eine botanische Sensation und bieten eine spektakuläre Vielfalt an Pflanzen und Blumen. Von seltenen und exotischen Pflanzen bis hin zu üppigen Rasenflächen und Teichen – die Gärten sind ein Paradies für Naturliebhaber und Fotografen gleichermaßen.

Der Höhepunkt unseres Skye Aufenthaltes war definitiv unsere Wanderung zum Old Man of Storr -zweifellos einer der spektakulärsten Orte auf dieser bezaubernden Insel.

Der Aufstieg zum Old Man of Storr ist eine Herausforderung, aber die Belohnung ist mehr als lohnenswert. Die markanten Felsnadeln, die sich majestätisch über die Landschaft erheben, sind ein Anblick, den man nicht so schnell vergisst. Auf unserem Weg dorthin bot sich uns eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Hügel und das Meer. Das Wetter hätte nicht besser sein können, mit strahlend blauem Himmel und warmem Sonnenschein, der die Landschaft in ein lebhaftes Farbenspiel tauchte.

Der Weg zum Old Man of Storr ist schon anspruchsvoll, aber macht richtig großen Spaß. Als wir schließlich das Gipfelplateau erreichten, wurden wir mit einem Panoramablick belohnt, der unsere Herzen höherschlagen ließ.

Nachdem wir den Ausblick vom Old Man of Storr ausgiebig genossen (und eine Million Fotos geschossen) hatten, machten wir uns auf den Rückweg und freuten uns auf unser Dinner im Bracken Hide. Dieses gemütliche Restaurant ist nicht nur für seine exzellente Küche bekannt, sondern auch für seine phänomenale Bar, die eine beeindruckende Auswahl an schottischen Whiskys bietet.

In der Bar des Bracken Hide Restaurant setzten wir uns gemütlich nieder und probierten einige der feinsten Whiskys, die Schottland zu bieten hat. Der Geschmack und die Aromen der verschiedenen Sorten führten uns auf eine Reise durch die schottische Whiskykultur, und wir genossen jeden Schluck in vollen Zügen.

Das Abendessen im Restaurant war ebenfalls ein Genuss. Frische, lokale Zutaten wurden meisterhaft zubereitet und serviert, und wir ließen uns von den kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen.

Passend zur Whisky Bar war auch die finale Urlaubslektüre: Henry Jeffreys „Empire of Booze“

„Empire of Booze“ von Henry Jeffrey ist eine spannende Erkundung der Geschichte und des Einflusses von Alkohol im gesamten Britischen Empire. Jeffreys Schreibstil ist sehr informativ und humorvoll, was das Buch zu einem unterhaltsamen Leseerlebnis sowohl für Geschichtsinteressierte als auch für Schnappsnasen macht 😉

Im Buch werden verschiedene Spirituosen und alkoholische Getränke besprochen, insbesondere in Bezug auf ihre Rolle im Britischen Empire und ihre Auswirkungen auf die kolonialen Beziehungen.

Whisky: Die Entwicklung und Ausbreitung von Whisky, sowohl in Schottland als auch in anderen Teilen des Empire, wird behandelt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf schottischem Whisky liegt.

Gin: Die Geschichte und Bedeutung von Gin in London und anderen Teilen des Empire werden ausführlich behandelt, einschließlich des berühmten „Gin Craze“ im 18. Jahrhundert.

Rum: Der Einfluss von Rum, insbesondere in der Karibik und in Verbindung mit der Sklavenarbeit auf Zuckerrohrplantagen, wird im Buch beleuchtet.

Portwein: Die Geschichte des Portweins und seine Bedeutung im Zusammenhang mit den Handelsbeziehungen zwischen Portugal und dem Britischen Empire werden ebenfalls beleuchtet.

Besonders spannend fand ich neben dem Whisky Kapitel auch das über Bier und insbesondere wie es zur Erfindung des IPAs kam, von dem wir auf unserem Trip auch so einige ausprobierten.

Dieses Buch ist ein sehr schönes Geschenk und es ist ja gar nicht mal mehr so lange hin bis Weihnachten.

Und damit sind wir nun am Ende unserer Schottland-Reise angekommen. Die Rückfahrt war eine mehrstündige Bus- und Zugfahrt nach Edinburgh und eine letzte Nacht am Flughafen. Das war einer unserer schönsten Urlaube und wir werden garantiert bald wieder hinfahren – we left our heart in the Highlands 😉

Kennt ihr Schottland? Wo seid ihr gewesen oder habt ihr vor mal hinzufahren?