Meine Woche

#standwithukraine

Ich kann heute hier nicht über eine normale Woche berichten. Diese Woche war nicht normal und unsere Welt ist seit Donnerstag eine andere. Putins Krieg gegen die Ukraine beschert unfassbares Leid und ich hoffe inständig auf einen schnellen Sieg der Ukraine und/oder die Eliminierung Putins.

Wir haben knapp 450 Arbeitskolleg:innen in der Ukraine, die meisten noch vor Ort im Westen des Landes, einige auf der Flucht oder sie hängen an Grenzübergängen fest und kommen nicht raus, wie Millionen andere Menschen dort. Mögen sie alle lebend und unverletzt diesen Krieg überstehen, wie natürlich auch alle anderen Einwohner:innen des Landes.

Bitte spendet unterstützt wo ihr nur könnt: Hier eine Liste mit Hilfsorganisationen die Spenden brauchen.

Darüber hinaus bitte ich insbesondere Insight oder Munich Kyiv Queer zu unterstützen, ukrainische Organisationen die LGBTQ+ Menschen unterstützt, eine Gruppe die besonders gefährdet ist auch auf dem Fluchtweg durch Länder wie Rumänien und Polen.

Meine Woche

Gesehen: Vigil (2021) BBC Mini-Serie von Tom Edge mit Suranne Jones und Rose Leslie um einen Mord den es aufzuklären gilt auf einem U-Boot. Intelligent und spannend.

The Woman in the Window (2021) von Joe Wright mit Amy Adams. Thriller um eine an Agoraphobie leidende Frau die glaubt im Nachbarhaus einen Mord beobachtet zu haben. Leider sehr konfus, den konnte auch die wunderbare Amy Adams nicht retten.

Castlevania Season 1 + 2 (2017/2018) von Warren Ellis. Dark Fantasy Serie um Dracula der den Tod seiner Frau rächen will und plant die Menschheit auszurotten. Bin kein großer Animations-Fan, aber die Serie ist wunderbar düster und spannend.

Gehört: Eyes alive – HVOB, You took everything – Mrs Piss, Our side has to win – Godspeed You! Black Emperor, The Reach – Mogwai, Impossible – Röyksopp & Alison Goldfrapp

Gelesen: Patricia Highsmith’s hunger for love and thought, dieses Interview mit Alexandria Ocasio-Cortez, IKEA holzt die letzten wilden Wälder Rumäniens ab, How the Kosovo Air War foreshadowed the Crisis in Ukraine, Everyone thinks they are the Underdog

Getan: das Self Service Modul gelauncht, einen Kick Off 2022 durchgeführt, ein schönes Abendessen mit einer lieben Freundin, den Bookclub virtuell besucht und „The Offing“ besprochen und ein spontanes Dinner zu zweit

Gefreut: über mein Valentinsdinner + Karte und unseren geplanten Trip nach London

Geärgert: nein

Gegessen: Zitronige Spaghetti mit Brokkoli und Grünkohl

Geklickt: How to fall asleep in 120 seconds, Dianna Cowern stellt das James Webb Space Teleskop vor, How the 1918 Flu Pandemic ended

Gestaunt: wie sehr die Flugzeuge beim Anflug in Heathrow gewackelt haben durch den Orkan, über diesen Spacewalk in Korea, 2022 Gewinner des Unterwater Photography Wettbewerbs

Gelacht: leider wahr – wenn Tschernobyl heute passieren würde und wenn du zum Rendezvous nach Berlin fährst und Angela nicht mehr da ist

Geweint: nein

Gewünscht: diese Tischlampe, dieses Outfit, dieses Cottage und Tickets für dieses Theaterstück

Gefunden: nix

Gekauft: eine Flasche Knockandho

Gedacht: You cannot define a person on just one thing. You can’t just forget all these wonderful and good things that a person has done because one thing didn’t come off the way you thought it should come off.“ //Aretha Franklin

Meine Woche

Gesehen: The Block Island Sound (2020) von Kevin & Magnus McManus mit Michaela McManus und Chris Sheffield. Dunkle Mächte scheinen auf der Insel ihr Unwesen zu treiben. Mysteriös und unterhaltsam.

Franz Kafka’s It’s a wonderful life (1993) von Peter Capaldi mit Richard E. Grant. Kurzfilm in dem Kafka verzweifelt versucht „Die Verwandlung“ zu schreiben.

Tramwaj (1966) Kurzfilm von Krzysztof Kieślowski mit Maria Janiec und Jerzy Braszka. Ein Junge beobachtet schüchtern ein Mädchen in einer Straßenbahn. Erst als er aus der Straßenbahn aussteigt und es zu spät ist, wird ihm klar, dass er sie treffen muss

Gehört: Don’t Let’s Be Beastly To The Germans – Noel Coward, Porta – Sharon van Etten, Strange Neighbourhood – Burial, Recurrence – Julia Kent, Mar Lwyd – Dead Space Chamber Music, Song for Orchestra no 33 – Ruth Gipps, Start the healing – KORN

Gelesen: The moral equivalent of war – William James, Zeppeline und Luftschiffe kommen vielleicht zurück, Charlie Munger – The psychology of human misjudgement, Bronwyn Adcock – the secret life of a super-recogniser, Lawrence Yeo on the time trap of productivity, Ada Palmer on Hopepunk,

Getan: weiter Tools implementiert, unser Büro neu geplant und Möbel angeschaut, Date Night im Limoni, spazieren gegangen und im Buchladen gestöbert, gelesen und die Sonne genossen

Gefreut: über einen gewonnen Krimi von Amanda Cross

Geärgert: über die Spider-App auf meinem Telefon

Gegessen: Selbstgemachte Saatencracker

Geklickt: Taking care of house plants, Find owls near me, Literature Clock, Thomas Tuchels Management Lehrstunde, Movie of the Night – Filme nach Genre aussuchen

Gestaunt: Wie die Erde aufgeht vom Mond aus gesehen, über die Siegerfotos des AstroPhoto 2021 Fotowettbewerbs, The future city from the past, Edith Widder – the fine art of exploration, The Power of Ten, über diese spannende Karten

Gelacht: über dieses tolle Dino-Mädchen beim Snowboardfahren, South Park Underpants Gnome Profit Plan, Olaf Scholz in der Matrix

Geweint: nein

Gewünscht: eine Schuhputzbox, diese Wasserflasche, dieses Wand Tattoo

Gefunden: nix

Gekauft: Bücher

Gedacht: “Criticizing is easy and fast. Creating is difficult and slow.. The two hours you spent on a book or movie usually took years to produce. Anyone can tear down someone else’s work. The true test of insight is whether you can help them improve it or build something of your own.” – Adam Grant

Lektüre Dezember 21 + Januar 22

A Tale of Two Cities – Charles Dickens, Penguin

Das war mal wieder eine tolle gemeinsame Leseaktion unter dem #Dickens2Cities auf Twitter mit meinen wunderbaren Mitstreiter:innen Miss Booleana (ihre großartige Rezension des Buches könnt ihr hier lesen), Jana vom Blog Wissenstagebuch sowie Matthias alias @_quoth_ 

It was the best of times, it was the worst of times, it was the age of wisdom, it was the age of foolishness, it was the epoch of belief, it was the epoch of incredulity, it was the season of light, it was the season of darkness, it was the spring of hope, it was the winter of despair.

Verbundensein – Kae Tempest, Suhrkamp Nova übersetzt von Conny Lösch

Kae Tempests erster großer Essay ist zugleich intimes Selbstporträt, hellsichtige Zeitdiagnose und mitreißendes Plädoyer für mehr Selbstsorge, Empathie und Gemeinsinn.

Mitgefühl ist, wenn man nicht vergisst, dass jede:r eine eigene Geschichte hat. Viele Geschichten. Und daran denkt, Raum zu schaffen, um sich die Geschichte anderer anzuhören, bevor man seine eigene erzählt.

A Gentleman in Moscow – Amor Towles, Windmill Books auf deutsch erschienen unter dem Titel Ein Gentleman in Moskau im Ullstein Verlag

Moskau, 1922. Der genussfreudige Lebemann Graf Rostov wird verhaftet und zu lebenslangem Hausarrest verurteilt, ausgerechnet im Hotel Metropol, dem ersten Haus am Platz. Er muss alle bisher genossenen Privilegien aufgeben und eine Arbeit als Hilfskellner annehmen. Rostov mit seinen 30 Jahren ist ein äußerst liebenswürdiger, immer optimistischer Gentleman. Wurde im Bookclub fast einstimmig geliebt, hat mir sehr sehr gut gefallen.

If a man does not master his circumstances then he is bound to be mastered by them

Das Dorf der toten Seelen – Camilla Steen, Harper Collins, übersetzt von Nina Hoyer

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland in dem vor 60 Jahrenunter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen verschwinden. Tolle Atmosphäre, nicht wahnsinnig spannend, aber ich könnte es mir ganz gut als Film vorstellen.

A Haunted House – Virginia Woolf, Triad Grafton

A Haunted House ist eine 1944 erschienene Sammlung von 18 Kurzgeschichten von Virginia Woolf. Sie wurde von ihrem Ehemann Leonard Woolf nach ihrem Tod produziert, obwohl er im Vorwort erklärt, dass sie die Produktion gemeinsam besprochen hatten

Safe, safe, safe,” the heart of the house beats proudly. “Long years—” he sighs. “Again you found me.” “Here,” she murmurs, “sleeping; in the garden reading; laughing, rolling apples in the loft. Here we left our treasure—” Stooping, their light lifts the lids upon my eyes. “Safe! safe! safe!” the pulse of the house beats wildly. Waking, I cry “Oh, is this your buried treasure? The light in the heart.

Wie soll ich leben: oder das Leben Montaignes – Sarah Bakewell, Beck Verlag übers. von Rita Seuß

Lebe den Augenblick! – Philosophiere nur zufällig! – Bedenke alles, bereue nichts! – Mit diesen und anderen Antworten auf die eine Frage „Wie soll ich leben?“ führt Sarah Bakewell durch das ungewöhnliche Leben des Weingutbesitzers, Liebhabers, Essayisten, Bürgermeisters und Reisenden Michel de Montaigne. Dabei gelingt ihr das Kunststück, ihn ganz im 16. Jahrhundert, im Zeitalter der Religionskriege, zu verorten und gerade dadurch für unsere Zeit verständlich zu machen. 

The trick is to maintain a kind of naïve amazement at each instant of experience – but, as Montaigne learned, one of the best techniques for doing this is to write about everything. Simply describing an object on your table, or the view from your window opens your eyes to how marvelous such ordinary things are. To look inside yourself is to open up an even more fantastical realm.

Tyrant: Shakespeare on Power – Stephen Greenblatt, The Bodley Head auf deutsch erschienen unter dem Titel Der Tyrann im Siedler Verlag

Wie kann es sein, dass eine große Nation in die Hände eines Tyrannen fällt? In seinen Dramen – von „Richard III.“ bis „Julius Cäsar“ – hat sich William Shakespeare immer wieder mit diesen Fragen beschäftigt und vom Aufstieg der Tyrannen, von ihrer Herrschaft und ihrem Niedergang erzählt. Stephen Greenblatt, einer der renommiertesten Shakespeare-Experten unserer Zeit, zeigt uns, wie präzise und anschaulich der Dichter aus Stratford das Wesen der Tyrannei eingefangen hat – und wie erschreckend aktuell uns dies heute erscheint.

Populism may look like an embrace of the have-nots, but in reality it is a form of cynical exploitation. The unscrupulous leader has no actual interest in bettering the lot of the poor. Surrounded from birth with great wealth, his tastes run to extravagant luxuries, and he finds nothing remotely appealing the lives of underclasses… But he sees that they can be made to further his ambition.

Will in the World – Stephen Greenblatt, Pimlico auf deutsch erschienen unter dem Titel „Will in der Welt“ im Pantheon Verlag

Shakespeare ist wohl der bekannteste Dramatiker aller Zeiten, doch über sein Leben wissen wir so gut wie nichts. Kein Brief blieb von ihm erhalten, wir kennen nur ein paar dürre Lebensdaten, vereinzelte Schriftsätze aus Prozessen, die er betrieb – und ein überaus nüchternes Testament, in dem er seiner Frau sein zweitbestes Bett vermacht. In seiner hochgelobten Biographie versucht Stephen Greenblatt mit detektivischem Scharfsinn, die Lücken dieser Lebensgeschichte zu füllen und hinter das Geheimnis zu kommen, wie aus einem talentierten Jungen aus einer englischen Kleinstadt der größte Dramatiker aller Zeiten werden konnte, kurz: wie Shakespeare zu Shakespeare wurde.

The Elizabethan Renaissance – A. L. Rowse, Macmillan

Die elisabethanische Renaissance ist ein Beitrag zur Sozialgeschichte und porträtiert das Leben der einzelnen Klassen vom Hof abwärts – Adel, Adelige, Mittelstand, Landbevölkerung – und ihre bewusste oder unbewusste Mentalität, die ihre Lebensweise mit ihrer Folklore und ihrem Glauben, ihren Bräuchen und ihrem Sport prägte.

The Scotch ambassador, Melville, saw well enough that her (Elizbeth I) deepest passion was to rule and that she would never give herself a master – as any sixteenth-century woman did by marrying.

Die europäische Renaissance – Peter Burke, Beck Verlag, übersetzt von Klaus Kochmann

Von den Anfängen um 1330 bis zu den Ausläufern rund drei Jahrhunderte später erzählt dieses Buch die Geschichte der Renaissance. Peter Burke führt den Leser darin zu den großen Schauplätzen der Epoche von Italien bis in den europäischen Norden, er porträtiert ihre großen Protagonisten von Petrarca bis zu Kepler und Shakespeare, und er zeigt mit genauer Beobachtungsgabe Kräfte und Tendenzen einer einzigartigen kulturellen Bewegung.

Die Stellung der Frau wurde in der Renaissance weniger randständig als zuvor. Zwei italienische Anthologien aus der Mitte des 16. Jahrhunderts … widmeten sich ausschließlich den literarischen Arbeiten von Frauen.

Das Geheimnis von Shadowbrook – Susan Fletcher übersetzt von Marieke Heimburger, Insel Verlag

Im Sommer 1914 wird die junge Botanikerin Clara Waterfield von London nach Gloucestershire gerufen: Sie soll auf einem Landsitz namens Shadowbrook den Aufbau eines Gewächshauses mit exotischen Pflanzen aus den Kew Gardens betreuen. Doch das alte, mit Glyzinien bewachsene Wohnhaus wirkt seltsam abweisend, die meisten Räume stehen leer oder sind verschlossen, der Eigentümer Mr. Fox ist viel auf Reisen. Haushälterin und Dienstmädchen wirken verängstigt – denn nachts scheint es im Haus zu spuken. 

Das waren zwei großartige Lesemonate. Ich habe die ruhige Zeit zwischen den Jahren sehr genossen. Kennt ihr etwas von den Büchern oder habt ihr vielleicht Lust bekommen auf das Eine oder das Andere?

Meine Woche

Gesehen: The Green Knight (2021) von David Lowery mit Dev Patel und Alicia Vikander. Verfilmung der mittelalterlichen Ritterlegende um den grünen Ritter mit gewaltigen Bildern. Hat mir gut gefallen, mich aber nicht vom Hocker gerissen.

Archive 81 (2022) Mystery-Horror-Serie von Rebecca Sonnenshine mit Mamoudou Athie und Dina Shihabi. Von der ersten Folge an unglaublich spannend. Düstere bedrohliche Atmosphäre, es geht um einen Kult in einem New Yorker Wohnhaus. Großartig.

Gehört: Archive 81 Soundtrack – Ben Salisbury & Geoff Barrow, Try Better next time – Placebo, Why Pourquoi – Slut, All Black Everything – Faderhead, Masquerade – Beach House, Am I really going to die – White Lies

Gelesen: Renate Künast erringt Sieg in Karlsruhe, What was the TED Talk, The 4-day week is flaws but workers still want it, diesen Artikel über den widerlichen Peter Thiel, Céline Sciamma’s Quest for a New, Feminist Grammar of Cinema

Getan: Tools Tools Tools implementiert, Urlaub geplant, mit einer Freundin lecker Fisch gegessen und zu wenig draußen gewesen

Gefreut: über das Häuschen dass wir in der Toskana gebucht haben und die Buchpost aus Berlin

Geärgert: nö

Gegessen: Seezunge im Papazof

Geklickt: An 8-Year-Old Wrote a Book and Hid It on a Library Shelf. It’s a Hit, Auf Books I wish existed, Wie Gott uns schuf – Coming out in der katholischen Kirche

Gestaunt: über diesen heftigen Seegang

Gelacht: über Pavlov

Geweint: nein

Gewünscht: diese City Diaries, diese Home Farm, diese Lampe

Gefunden: nix

Gekauft: Whisky

Gedacht: Perhaps you can judge a society in dozens of ways, by its prisons, nursing homes, or how the homeless are housed.