Meine Woche

Gesehen: die diversen Wohn- und Wirkstätten Schriftsteller*innen der Lost Generation im Paris der 20er Jahre zB. Ernest Hemingway, Zelda und F. Scott Fitzgerald, Gertrude Stein, William Faulkner etc und die Katakomben von Paris

Gehört: diese Ernest Hemingway Playlist

Gelesen: A moveable Feast – Ernest Hemingway

Getan: Reading Weekend in Paris mit dem Bookclub und gemeinsam die Stadt entdeckt, Buchläden gestürmt, lecker gegessen und getrunken

Gefreut: dass wir so eine schöne Zeit hatten und das Wetter auch richtig gut war

Geweint: nein

Geärgert: nein

Gelacht: über diverse sprachbedingte Missverständnisse

Gegessen: wahnsinnig leckeres Boeuf Bourguignon und leckere Menüs im Restaurant Augustin, Dupin und im Bistro des Campagnes

Geklickt: auf Flipboard

Gestaunt: über Rubik Cube Fähigkeiten

Gewünscht: dass wir noch ein paar Tage länger hätten bleiben können

Geplant: ein (hoffentlich) erfolgreiches Leadership Training durchführen in München und Köln

Gefunden und Gekauft: eine sehr schöne John Steinbeck Ausgabe in Shakespeare & Company, diese Lampe

Gedacht: There is never any ending to Paris and the memory of each person who has lived in it differs from that of any other. We always returned to it no matter who we were or how it was changed or with what difficulties, or ease, it could be reached. Paris was always worth it and you received return for whatever you brought to it. //Ernest Hemingway

Meine Woche

Gesehen: The Devil’s Backbone (2001) von Guillermo del Toro mit Marisa Paredes und Eduardo Noriega. In den letzten Tagen des Spanischen Bürgerkriegs kommt der junge Carlos in das Waisenhaus Santa Lucía, wo er sich Freunde und Feinde macht und wo es zu spuken scheint. Sehr schöner Film!

Emily in Paris (2020) von Darren Star mit Lily Collins und Philippine Leroy-Beaulieu. Eine amerikanische Rom-Com Serie die tatsächlich sehr charmant ist und große Lust auf Paris macht. Gut das wir bald da sind. Emily ist die Tochter von Phil Collins – krass!

Gehört: Whispers in the echo chamber – Chelsea Wolfe, Girls like us – Zoe Wees, Golden – LP, Every little drop – Alison Goldfrapp, Violin Sonata no. 1 in G minor – Johann Sebastian Bach, Now & Then – The Beatles

Gelesen: Wie Christian Fahrenbach von Krautreporter entscheidet wie er über Israel und Gaza berichtet und jede Menge Interviews mit Naomi Alderman, Paul Auster, Tilda Swinton, Rosamund Pike , Samantha Harvey und AS Byatt RIP 😦

Getan: unseren 17. (!) Jahrestag gefeiert :), den Bookclub besucht und die Beerdigung organisiert

Gefreut: über die besten Freund*innen auf der ganzen Welt

Geweint: dass ich nie ein auch nur ein paar alltägliche Momente mit meiner Mutter hatte

Geärgert: nein

Gelacht: über diese Autowerbung und über die „Seven secrets of highly successful people“

Gegessen: Neapolitanische Pizza

Geklickt: auf „Side Effects – Helping Others“, auf die jährliche John Lewis Weihnachtswerbung, „Old Lesbians“ documentary highlights the importance of recording ‚herstory‘, Brene Brown on the difference of empathy and sympathy

Gestaunt: auf den wunderbaren Weihnachtsbaum in St. Pancras Station London, über diese urbane Farm in Vietnam und über diese futuristischen Kücheninseln

Gewünscht: ein Slightly Foxed Abo, dieses Shirt, diese Lampe und diesen Weihnachtsbaumschmuck

Geplant: das Reading Weekend in Paris

Gefunden: Bücher im Bücherschrank

Gekauft: nix

Gedacht: Your next car should be an e-bike. 

Meine Woche

Keine Woche diese Woche. Meine Mutter ist gestorben. Wir hatten keinerlei Kontakt aber trotzdem bin ich ein bißchen „under the weather“ und es gibt auch irre viel zu organisieren. Habe gerade keinen Kopf für die Woche, aber nächste Woche bin ich wieder am Start.

Meine Woche

Gesehen: The Fall of the House of Usher (2023) von Mike Flanagan mit Kate Siegel, Henry Thomas uvm. Wieder eine sehr gelungene Horror-Verfilmung.

Gehört: Pathetic Fallacy – A certain someone, Sharon van Etten – Close to you, OMD – Bauhaus Staircase Darkher – Like Suicide

Gelesen: We were never supposed to see our own faces this much, about these two extraordinary women who survived the Spanish Flu, the Depression and the Holocaust, why do so many people think they are in a bullshit job

Getan: eine tolle Halloween Party besucht, im Nymphenburger Schloßpark spazieren gegangen, viel gelesen

Gefreut: über meinen neuen warmen Wintermantel

Geweint: über den Tod der Bekannten die nicht mehr aus dem Koma erwachte

Geärgert: nein

Gelacht: Some of us are born performers

Gegessen: Moules et Frites im Obalski

Geklickt: auf diese Rede von Mayim Bialik und auf diese von Robert Habeck, auf PastPuzzle (wie Worlde nur für Geschichte)

Gestaunt: über diese App (wie Google Maps ohne Autos)

Gewünscht: diese Hedwig, diese Lampe, diese Kette

Geplant: eine Weinprobe besuchen

Gefunden: nix

Gekauft: siehe gefreut

Gedacht: We have to continually be jumping off cliffs and developing our wings on the way down
//Kurt Vonnegut

Oktober by the Book

Kein reiner Horroctober wie sonst, sondern eine Mischung aus etwas SciFi, Gothic Horror und eine Prise Manga, die aber durchaus auch ein paar schaurige Momente hatte. Das war ein sehr schöner Lesemonat – ich liebe den Oktober und er könnte für mich gerne immer doppelt so lange sein. Insbesondere durch unsere Landwoche die wir abends fast ausschließlich lesend im Bücherzimmer verbrachten kam diesen Monat einiges zusammen, die fürs „Gruppenfoto“ dann leider teilweise fehlten, weil ich sie dort vergessen hatte.

Aber jetzt reins ins Vergnügen, diesen Monat gehört oder gelesen in alphabetischer Reihenfolge:

Sunyi Dean – The Book Eaters erschienen im Harper Voyager Verlag (bislang nicht übersetzt):

Hätte ich die wunderbaren Kafka-Bände unserer Gastgeberin gegessen, ich wäre wohl selber mit Haut und Haar verschlungen worden. Also ganz gut, wenn man keine Bookeaters in seiner Wohnung hat:
In den Mooren von Yorkshire lebt eine geheime Gruppe von Menschen, für die Bücher Nahrung sind und die den gesamten Inhalt eines Buches behalten, nachdem sie es gegessen haben. Für sie sind Spionageromane ein gepfefferter Snack, Liebesromane sind süß und lecker. Der Verzehr einer Landkarte kann ihnen helfen, sich an Reiseziele zu erinnern, und Kinder, die sich daneben benehmen, werden gezwungen, trockene, muffige Seiten aus Wörterbüchern zu essen.

Am Rande Englands gibt es einen Geheimbund, eine Reihe übernatürlicher Wesen, die als Bücherfresser bekannt sind und Bücher wie Nahrung verzehren, wobei sie ihren gesamten Inhalt und ihr Wissen behalten. Bedroht durch ihre immer kleiner werdende Zahl, werden die Frauen der Bücherfresser zu einem Leben mit Eheverträgen und Kinderkriegen erzogen. Trotzdem ist Devon Fairweather, die einzige Tochter eines alten Clans, neugierig aufgewachsen, doch mit der Geburt und dem anschließenden Anfall ihrer erstgeborenen Tochter erkennt Devon die Wahrheit über ihre Lage. Als ihr zweiter Sohn als Gedankenfresser geboren wird, eine dunklere Untergruppe der Bücherfresser mit einem Hunger nach menschlichem Verstand, schwört Devon, nicht denselben Fehler zu machen, und flieht mit ihm. Doch die Freiheit ist nicht alles, und als Devon und ihr Sohn Cai versuchen, unter Menschen zu leben, ist sie gezwungen, schreckliche Dinge zu tun, damit sie überleben können. Gegen ihren Willen wird Devon immer tiefer in die inneren Abläufe ihrer Art hineingezogen, bis ihre Freiheit zu einem unsagbaren Opfer wird.

“´We can only live by the light we’re given, and some of us are given no light at all. What else can we do except learn to see in the dark?

„The Book Eaters“ ist ein außergewöhnlicher Dark-Fantasy-Roman, sehr viel düsterer als ich es erwartet hätte und mit einem spannenden Worldbuilding. Mir hat er so viel besser gefallen, als ich es erwartet hatte. Sunyi Dean entwirft eine zeitgenössische Gothic-Horror-Geschichte, in deren Mittelpunkt die Macht von Geschichten und das Ausbrechen aus restriktiver Erziehung und Umfeld stehen. Ein sehr passender Titel für ein Buch, das ich an nur zwei Abenden verschlungen habe.

Ruth Franklin – Shirley Jackson A Rather Haunted Life erschienen im Liveright Verlag (bislang nicht auf deutsch erschienen)


„Shirley Jackson: A Rather Haunted Life“ von Ruth Franklin ist eine fesselnde Biografie über das Leben und die Arbeit der berühmten amerikanischen Schriftstellerin Shirley Jackson. Das Buch folgt Jacksons Leben von ihrer Kindheit bis zu ihrem tragischen Tod nach und bietet einen tiefen Einblick in ihre komplexen Persönlichkeit und wie sie zu der Autorin wurde, die heute eine riesiger Kult-Anhängerschaft vorzuweisen hat.

Franklin bringt dem Leser nicht nur die faszinierende Welt von Shirley Jackson näher, sondern auch die gesellschaftlichen und kulturellen Einflüsse, die ihr Werk geprägt haben. Die Biografie zeigt, wie Jackson von klein auf mit Themen wie Isolation, sozialer Konformität und den dunklen Seiten des menschlichen Geistes geprägt wurde.

Die Autorin präsentiert Jackson als eine Frau, die gegen viele gesellschaftliche Erwartungen ankämpfte, um ihren Platz in der Welt der Literatur zu finden. Sie betont Jacksons Rolle als eine Pionierin des psychologischen Horrors und zeigt, wie ihre Geschichten eine bleibende Wirkung auf die Literaturwelt hatten.

If one is bewildered and unhappy, why not show it, and why will not people explain and comfort? But instead—this pretense at calm satisfaction, where underneath there is all the seething restless desire to be off, away from all this anger at self and others, to where there are other conventions, other thoughts, other passions

Insgesamt ist „Shirley Jackson: A Rather Haunted Life“ eine Biografie, die nicht nur das Leben einer außergewöhnlichen Schriftstellerin beleuchtet, sondern auch einen Einblick in die Entstehung des modernen Horror-Genres gibt. Franklin’s Buch ist sowohl für Fans von Shirley Jackson als auch für Literaturliebhaber, die sich für das Leben und die Arbeit von Schriftstellern interessieren, sehr empfehlenswert.

Tatsuki Fujimoto – Goodbye Eri erschienen im VIZ Media Verlag (bislang nicht auf deutsch erschienen)


Dieser Manga ist ein Geschenk der lieben Miss Booleana, die unermüdlich und um es gleich vorweg zu nehmen dieses Mal sehr erfolgreich versucht mir Mangas näher zu bringen. Mit dem Prinzip des „von rechts nach links lesen“ hab ich nach wie vor meine Schwierigkeiten, aber etwa bei der Hälfte hatte ich mich dann wirklich eingegroovt und keine Schwierigkeiten mehr. Die Geschichte fand ich richtig klasse:

Der junge Filmemacher Yuta denkt nach dem Tod seiner Mutter über Selbstmord nach, doch eine zufällige Begegnung mit einem mysteriösen Mädchen verändert sein Leben auf explosive Weise.

Fujimoto Tatsuki ist ein bekannter Manga-Autor und Zeichner aus Japan. Er ist besonders bekannt für seine Arbeit an „Chainsaw Man,“ einer äußerst beliebten Manga-Serie, die in der Weekly Shonen Jump-Zeitschrift des Verlags Shueisha veröffentlicht wurde. „Chainsaw Man“ erregte internationale Aufmerksamkeit und erlangte einen großen Fankreis aufgrund seiner ungewöhnlichen Handlung und des unkonventionellen Stils von Fujimoto Tatsuki.

Yuta, you have the power to decide for yourself how you’ll remember someone. That’s an incredible thing.
I think maybe Eri wants you to choose how she’ll be remembered”

Der Manga-Autor ist auch für seine unkonventionellen und manchmal düsteren Geschichten bekannt, die Genrekonventionen oft brechen und eine Mischung aus Horror, Action und schwarzer Komödie bieten.

Yutas Karriere als Filmemacher begann mit der Bitte seiner Mutter, ihre letzten Momente zu filmen. Nach ihrem Tod lernt Yuta ein mysteriöses Mädchen namens Eri kennen, das sein Leben in eine neue Richtung lenkt. Die beiden beginnen, gemeinsam einen Film zu drehen, doch Eri birgt ein brisantes Geheimnis.

Ich habe im Übrigen eine Freundin die ich immer Eri nenne und an die ich während der Lektüre ständig denken musste 😉 Auf jeden Fall habe ich Lust auf Chainsaw Man bekommen – habe definitiv Blut geleckt.

Cyril Liéron / Benoît Dahan – Im Kopf von Sherlock Holmes erschienen im Splitter Verlag, übersetzt von Harald Sachse


„Im Kopf von Sherlock Holmes“ ist eine faszinierende Graphic Novel, die die Welt des legendären Detektivs Sherlock Holmes in ein modernes und visuell beeindruckendes Format überträgt. Geschrieben von Cyril Lieron und illustriert von Benoît Dahan, bietet die Graphic Novel eine neue Perspektive auf die berühmten Abenteuer von Holmes und Watson.

Die Zeichnungen sind detailliert und einfallsreich, und sie fangen die viktorianische Atmosphäre perfekt ein. Die Geschichte selbst ist clever und gut durchdacht, und die Charaktere sind gut entwickelt. Es ist eine erfrischende Neuinterpretation von Sherlock Holmes, die sowohl Fans des ursprünglichen Materials als auch neue Leser ansprechen wird.


„In Kopf von Sherlock Holmes“ bietet eine visuell beeindruckende und kreative Herangehensweise an die Welt von Sherlock Holmes und ist eine Graphic Novel, die sowohl Fans des berühmten Detektivs als auch Graphic Novel-Liebhaber gleichermaßen genießen werden. Ein perfektes Weihnachtsgeschenk im Übrigen 😉

Ottessa Moshfegh – Lapvona erschienen im Hanser Verlag, übersetzt von Anke Caroline Burger


Es riecht nach Kot und Verwesung, nach Blut, Vieh und Schlamm – das ist Lapvona, der gottverlassenste Ort der Romanwelt. Hier ist niemand vom Glück begünstigt, am wenigsten Marek, der missgestaltete Sohn des Schafhirten. Doch sein Elend birgt auch eine große Kraft: baldige Nähe zu Gott durch Entsagung und Erniedrigung. Als er von Villiam, dem irren Landvogt, aufs Schloss berufen und als neuer Fürstensohn eingeführt wird, glaubt Marek sich zu Höherem erkoren. Denn noch ahnt er nicht, wie grausam nicht nur die Not, sondern auch die Sättigung den Menschen macht. In ihrem neuesten Meisterwerk entwirft Ottessa Moshfegh ein höllisches Panoptikum menschlicher Monstrosität und trifft in der grotesken Darstellung von Ungleichheit, Korruption und Tyrannei den Nerv unserer Zeit erschreckend genau.

When she asked the birds what to do, they answered that they didn’t know anything about love, that love was a distinctly human defect which God had created to counterbalance the power of human greed.

Bin ein großer Fan von Ottessa Moshfegh, aber mit diesem Roman hatte auch ich so meine Schwierigkeiten. Bin mit keiner der Figuren warm geworden, hab mich nicht wirklich für ihr Schicksal interessiert und war insgesamt einfach froh als ich damit durch war. Nicht schlecht, aber einfach nicht meins.

Laura Purcell – Bone China auf deutsch erschienen unter dem Titel „Das Porzellanhaus“ im Festa Verlag, übersetzt von Eva Brunner


„Bone China“ von Laura Purcell ist ein packender Gothic-Roman, der die Leser auf eine düstere und geheimnisvolle Reise ins viktorianische Cornwall mitnimmt. Die Geschichte folgt Hester Why, einer jungen Frau, die als Krankenschwester für den geheimnisvollen Haushalt des Meereskapitäns Celia Hardcastle angestellt wird. Das Anwesen, das von einer schrecklichen Tragödie gezeichnet ist, birgt dunkle Geheimnisse und unheimliche Geschehnisse.

Die Schwindsucht raubte Dr. Pinecroft mehrere Kinder und die Frau. Nur seine Tochter Louise ist ihm geblieben. Erfüllt von Trauer zieht er mit ihr in ein weitläufiges Anwesen am Meer, das einsam über den Klippen von Cornwall steht.

Aber Dr. Pinecroft hat Pläne: Überzeugt, dass eine Heilung möglich ist, lässt der Arzt einige an Schwindsucht leidende Gefangene in die Höhlen unter Morvoren House bringen. Was dort geschieht hat Folgen, die über die Jahrzehnte hinweg nachhallen.
40 Jahre später trifft Hester Why ein, um die inzwischen teilweise gelähmte und stumme Miss Louise zu pflegen. Doch in ihrem neuen Zuhause lauert das Unheil …

Anger has ever been a failing of mine. When it surges, it sings in my veins like a dram of gin. Any action seems possible, reasonable. It is only afterwards, when the fire fades, that I see the dark soot-stain of what I have done.”

Laura Purcell hat mit ihren Romanen eine ganz eigene Art von düsterer, geradezu beängstigender Lektüre geschaffen, die den Leser in einen Hauch von Horror und Unheimlichkeit hüllt. Ist Übernatürliches am Werk oder Wahnsinn? Die Charaktere sind tiefgründig und vielschichtig, und die Autorin spielt geschickt mit der Spannung und den Erwartungen der Leser. Dabei gelingt es ihr, die düstere Geschichte geschickt in die viktorianische Zeit und die geheimnisvolle Welt der Bone China zu integrieren.

„Bone China“ ist ein fesselnder Gothic-Roman, der Fans des Genres mit seiner düsteren Atmosphäre und den unheimlichen Elementen sicherlich begeistern wird. Laura Purcell beweist erneut ihr Talent für das Erschaffen von fesselnden und gruseligen Geschichten.

Gaudy Night – Dorothy L. Sayers auf deutsch erschienen unter dem Titel „Aufruhr in Oxford“ im Rowohlt Verlag, übersetzt von Otto Bayer


Gaudy Night ist ein 1935 in Großbritannien erschienener Kriminalroman von Dorothy L. Sayers. Die Autorin bricht mit etlichen Konventionen des Genres und erzählt hier nicht die Geschichte eines Mordes, sondern die Aufdeckung einer Serie gemeiner Streiche, die den Lehrkörper und die Studentinnen einer frühen britischen Frauenuniversität an den Rand der Verzweiflung treibt.

Aufruhr in Oxford ist der zehnte von insgesamt elf Romanen, in denen Sayers den Amateurdetektiv Lord Peter Wimsey auftreten lässt, und der dritte von fünf, in denen Harriet Vane erscheint, die Kriminalschriftstellerin, in die Wimsey – zunächst unglücklich – verliebt ist. Die Geschichte wird aus Vanes Perspektive erzählt. Die Romane bilden als Serie nicht nur eine Gesamthandlung, sondern zeigen auch, wie die beiden Hauptfiguren durch ihre Erfahrungen kontinuierlich an Tiefe und Komplexität gewinnen. Die Literaturwissenschaftlerin Sarah Crown hat darum empfohlen, die Wimsey-Romane streng in der Reihenfolge zu lesen.

Wherever you find a great man, you will find a great mother or a great wife standing behind him — or so they used to say. It would be interesting to know how many great women have had great fathers and husbands behind them.

Dorothy Sayers‘ „Aufruhr in Oxford“ ist ein intelligenter und gut geschriebener Kriminalroman, der die Leser in die Welt der Universität und in die Gedankenwelt von Lord Peter Wimsey entführt. Die Geschichte ist gespickt mit literarischen und kulturellen Referenzen und bietet ein fesselndes Rätsel, das bis zum Schluss spannend bleibt. Die Charaktere sind sorgfältig ausgearbeitet, und die Autorin verwebt geschickt soziale, akademische und kriminelle Elemente, um eine faszinierende Handlung zu kreieren.

Der Roman gilt als einer der bedeutendsten des „Goldenen Zeitalters“ der britischen Kriminalliteratur. Er war unser Oktober Lektüre im Bookclub und wir hatten einen spannenden Diskussionsabend. Man findet zahlreiche Parallelen zwischen Sayers und ihrer Protagonistin Harriet Vane. Der Roman ist wirklich gut, allerdings würde ich ihn nicht als „Einstiegsdroge“ für Dorothy Sayers empfehlen, da er ein wirklich sehr untypischer Kriminalroman ist. Sehr positiv überrascht war ich über die sehr progressiven feministischen Ansichten im Roman, die ganz klar zu Tage treten in dem der Roman ganz zentral der Frage nachgeht, ob Frauen ein Leben haben können, das sie sowohl intellektuell als auch emotional erfüllt oder ob es immer ein Entweder/Oder sein muss.

Children of Time – Adrian Tchaikovsky auf deutsch unter dem Titel „Kinder der Zeit“ erschienen im Heyne Verlag, übersetzt von Birgit Herden


„Kinder der Zeit“ von Adrian Tchaikovsky ist ein fesselnder Science-Fiction-Roman, der sich durch seine einzigartige und originelle Prämisse auszeichnet. Die Geschichte handelt von der Menschheit, die verzweifelt nach neuen Lebensräumen im Weltraum sucht. Dabei stoßen sie auf einen ungewöhnlichen Planeten, auf dem eine eigenartige Form von intelligentem Leben existiert, die sich von allem unterscheidet, was die Menschen je zuvor getroffen haben.

Der Roman erkundet auf faszinierende Weise die Interaktion zwischen Menschen und dieser alienartigen Lebensform, die sich in Form von riesigen, intelligenten Spinnen manifestiert. Tchaikovsky gelingt es, den Leser total in die Welt der Spinnen hinein zu ziehen und sich teilweise sogar mit ihnen zu identifizieren.

That is the problem with ignorance. You can never truly know the extent of what you are ignorant about.

Die Geschichte ist tiefgründig und erforscht Themen wie Evolution, Kommunikation, Koexistenz und die Konsequenzen unserer Handlungen für die Umwelt. „Kinder der Zeit“ ist nicht nur ein spannender Science-Fiction-Roman, sondern auch eine Reflexion über die Menschheit und ihre Beziehung zur Natur.

Ein abgefahrener Roman, der sowohl fesselnd als auch nachdenklich stimmt. Kann man auch gut lesen, wenn man Spinnen nicht umbedingt mag.

All Systems Red – Martha Wells auf deutsch unter dem Titel „Tagebuch eines Killerbots“ im Heyne Verlag erschienen, übersetzt von Frank Böhmert


Nach Tchaikovskys „Kinder der Zeit“ hatte ich noch nicht recht Lust das All zu verlassen und habe mir kurzerhand Wells‘ Novelle als Hörbuch runtergeladen.

„All Systems Red“ ist der erste Band der „Murderbot Diaries“ von Martha Wells und bietet eine fesselnde Mischung aus Science Fiction und Charakterstudie. Die Geschichte dreht sich um einen Androiden, der sich selbst „Murderbot“ nennt und sich gegen seine Programmierung zur Wehr setzt. Er entwickelt unerwartet menschliche Emotionen und einen ausgeprägten Sinn für Autonomie.

I could have become a mass murderer after I hacked my governor module, but then I realized I could access the combined feed of entertainment channels carried on the company satellites. It had been well over 35,000 hours or so since then, with still not much murdering, but probably, I don’t know, a little under 35,000 hours of movies, serials, books, plays, and music consumed. As a heartless killing machine, I was a terrible failure.

Der Roman zeichnet sich durch eine humorvolle, zynische Erzählstimme aus, die dem Murderbot eine einzigartige Persönlichkeit verleiht. Die Handlung konzentriert sich auf die Bemühungen des Murderbots, seine Vergangenheit aufzudecken und gleichzeitig seine eigenen Fähigkeiten und die Welt um sich herum zu erforschen. Dabei trifft er auf ein Team von Forschern, die in gefährliche Situationen geraten, und beschließt, ihnen zu helfen.

„All Systems Red“ ist ein kompaktes Buch, das eine fesselnde Geschichte erzählt und gleichzeitig Fragen zur Menschlichkeit und zur Definition von Freiheit aufwirft. Die Charakterentwicklung des Murderbots ist beeindruckend, und die Erzählung bietet genügend Action und Spannung, um den Leser von Anfang bis Ende zu fesseln. Es ist eine großartige Einführung in die „Murderbot Diaries“ und ein Muss für Fans von intelligenter Science Fiction.

Das war der Oktober für euch. Bin gespannt, ob diesen Monat irgendwas dabei war, auf dass ich euch neugierig machen konnte oder das ihr bereits kennt? Freue mich sehr auf Feedback!