1 Kilo Kultur – Florence Braunstein & Jean-Francois Pépin

1 Kilo Kultur

 

Dieser Wälzer macht nicht nur immens klug, wenn man ihn durchgeackert hat, sondern man spart sich auch das Fitness-Studio, denn die 1300 Seiten bringen sogar mehr als die angekündigten 1 Kilo auf die Waage und das Halten, Stemmen, Umblättern sorgt definitiv für knackige Oberarme.

Ein kurzer Überblick mit dem Wichtigsten aus der Kulturgeschichte wird immer Lücken haben, das ist klar, mir hat das Buch Spaß gemacht, auch wenn es sich eher als Nachschlagewerk eignet, als zum Durchlesen von der ersten bis zur letzten Seite. Dazu wären dann vielleicht doch Bilder oder Tabellen notwendig gewesen, um das Lesen etwas aufzulockern.

Der Fokus des Bandes liegt klar auf der westlichen Welt, andere Ecken der Welt werden eher gestreift, das darf einen nicht stören, hätte aber den Band ansonsten wahrscheinlich auch gesprengt, wenn die gesamte Welt gleichermaßen erfasst worden wäre.

Die Kulturgeschichte ist in 11 Kapitel aufgeteilt, nach Epochen, Ländern, Wissenschaft und den Künsten:

1 – Vor und Frühgeschichte
2 – Die frühen Hochkulturen des Nahen und Mittleren Ostens
3 – Die klassische Antike in Europa
4 – Das Mittelalter
5 – Die Renaissance in Europa
6 – Die Welt im 17. Jahrhundert
7 – Die Welt im 18. Jahrhundert
8 – Die Welt im langen 19. Jahrhundert
9 – Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts
10 – Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts
11 – Der Start ins 21. Jahrhundert

Die Sprache ist recht locker und verständlich und für mich ist das Buch ein gutes Mittel, sich Kontext zu verschaffen zu Ereignissen in der Weltgeschichte, um sich Appetit zu holen, um sich mit bestimmten Themen dann außerhalb dieses Bandes weiterzubeschäftigen.

Einiges hätte ich mir sicherlich ausführlicher gewünscht, manches hätte für mich knapper sein dürfen, aber das ist letztlich auch immer Geschmackssache. Was mir neben dem ausführlichen Personenregister fehlt, ist ein Sachregister und mir hätten gelegentliche Karten, Abbildungen, Tabellen gut gefallen, kann aber nachvollziehen, dass diese aufgrund der bereits benötigten Seitenzahl hinten runterfielen.

Florence Braunstein hat 25 Jahre lang Studium-generale-Kurse an großen Pariser Universitäten gegeben, Mitautor Jean-Francois Pépin lehrt als Professor für Geschichte, Ökonomie und Soziologie an verschiedenen Pariser Universitäten.

Kein Buch zum Durchlesen, aber eines das man immer wieder aus dem Regal holt oder wie ich – auch aus Sorge um die Stabilität der Regale gar nicht erst hineinstellt, sondern es griffbereit immer neben sich stehen hat, weil ich gemerkt habe, wie viel Spaß es mir macht, alles was ich lese im Kultur-Wälzer nochmal in den entsprechenden Kontext zu setzen.

Schwere Lektüre die Spaß macht und das Allgemeinwissen auf Vordermann bringt. Auch wenn es mal nix direkt zum Nachschlagen gibt: einfach irgendwo aufklappen und festlesen, man kann ganz wunderbar mit dem Band prokrastinieren.

Ich danke dem CH Beck Verlag für das Rezensionsexemplar.

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