Kreta by the Book – Summer Edition

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Eigentlich wollten wir ja brav zu Hause bleiben, an der Isar entlang radeln, in den heimischen Bergen wandern, im Biergarten mitgebrachtes Essen futtern, um auf unseren großen Kanada-Urlaub nächstes Jahr zu sparen. Ja eigentlich. Dann aber war die Wettervorhersage so unsicher und Vollzeitarbeitende und nebenbei studierende Bingereader Gattin schwer erholungsbedürftig und so beschlossen wir, kurzfristig und sehr last minute uns zwei günstige Wochen auf Kreta zu gönnen.

Gebucht und gepackt war schnell, die Bücherauswahl dauerte etwas länger, aber schließlich liessen sich doch zwei Griechenland-bezogene Romane in meiner heimischen Bibliothek auftreiben, das ganze wurde um etwas Strandlektüre erweitert und zack lagen wir schon kurze Zeit später lesend am Pool.

Auch der erschöpfteste Bingereader kann nicht ewig an Pool oder Strand rumliegen, daher haben wir natürlich auch ordentlich die Insel erkundet und eine liebe Freundin überrascht, die am anderen Ende der Insel wohnt.

Wir besuchten die hübschen Hafen-Städte Réthimno und Chania, stachen bei unserem Überraschungsbesuch in Milatos mit riesiger Badeinsel in See, wanderten und besuchten das Kloster Agia Triada.

Trotz allem blieb noch Zeit genug, sich durch einige Bücher zu graben, näher vorstellen möchte ich euch diese:

John Fowles – The Magus

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Gleich vorne weg, das Buch hat mich ziemlich umgehauen, „mind-blowing“ passt wie die Faust aufs Auge. Nicholas Urfe ist ein junger gut aussehender Typ, der 1953 in London mehr oder weniger ziellos durchs Leben treibt. Er ist ein echter Casanova, lebt ein ziemliches Bohemian-Intellektuellen Leben und versucht sich an der Poesie. Er ist ein typischer Vertreter der Kriegsgeneration, deren Kriegserlebnisse sie mehr oder weniger unfähig machen, wirklich zu lieben. Nicholas gerät dann eher durch Zufall an einen Job als Lehrer auf der kleinen abgelegenen griechischen Insel Phraxos.

Bevor er nach Phraxos geht, lernt er eine junge Australierin kennen, Alison Kelly. Sie haben eine Affäre, trinken beide recht viel und sind alles in allem ziemlich destruktiv. Am Ende des Sommers geht er nach Phraxos und sie beginnt einen Job als Stewardess, ihre Beziehung lassen sie unausgesprochen offen, man will sich mal besuchen und dann mal schauen was passiert.

Auf der Insel gerät er in den Bann eines älteren reichen Typen namens Maurice Chovis, der ihn in ein Gewirr aus niemals endenenden Mind-Games verwickelt. Immer, wenn man glaubt, man hat den Grund des Rätsels erreicht, entpuppt sich dies wieder als doppelter Boden und ein weiteres Geheimnis tut sich auf. Freunde der Mystery-Serie „Lost“ kommen hier ganz auf ihre Kosten. Es passieren jede Menge ziemlich abgefahrene Sachen, es wirkt als habe David Lynn sich mit Aldous Huxley auf der Insel getroffen und sie hätten Unmengen Ouzo getrunken, einen Sonnenstich bekommen und dann gemeinsam ein Buch geschrieben.

“It came to me…that I didn’t want to be anywhere else in the world at that moment, that what I was feeling at that moment justified all I had been through, because all I had been through was my being there. I was experiencing…a new self-acceptance, a sense that I had to be this mind and this body, its vices and its virtues, and that I had no other chance or choice.”

Das Buch ist wunderbar geschrieben und obwohl mit über 700 Seiten ein ziemlich dickes Ding, eines, das man nicht aus der Hand legen kann. Ein Mix aus psychologischem Thriller, jungianischer Lehre, voller Metaphern, Symbolen und jeder Menge Erotik, die noch einmal mehr überrascht, wenn man bedenkt, dass das Buch in den 1950er Jahren begonnen und 1965 veröffentlicht wurde.

„You are right. He did not. But millions of Germans did betray their selves. That was the tragedy. Not that one man had the courage to be evil. But that millions had not the courage to be good.” 

Ich fand das Buch absolut berauschend, konnte es gar nicht weglegen und muss unbedingt „The French Lieutnant’s Women“ noch mal rauskramen, ein weiteres Buch von ihm, das mir vor Jahren auch richtig gute gefallen hatte. Ich kann „The Magus“ wirklich empfehlen,  Punktabzug gab es, weil ich es stellenweise recht chauvinistisch fand.

“Greece is like a mirror. It makes you suffer. Then you learn.‘
To live alone?‘
To live. With what you are.”

Kennt jemand „The Magus“ oder ein anderes Buch von John Fowles ? Ich habe den Eindruck, er ist in Deutschland nicht sehr bekannt.

Mein zweites Buch war dann „as Greek as it gets“:

Margaret Atwood – The Penelopiad

Margaret Atwood

Es gibt wohl kein griechisches Buch, das bekannter ist als Homers Odyssee. Die Abenteuer von Odysseus, der nach dem Sieg von Troja versucht, endlich wieder nach Hause zu kommen. Nach jeder Menge Kämpfen mit Zyklopen, Dieben, Sirenen und anderem Ungemacht kommt er endlich nach 20 Jahren heim zu seiner loyalen brav wartenden Ehefrau Penelope, die von opportunistischen Verehrern umgeben ist, die seinen Weinkeller leeren und seine Vorräte auffuttern. Sein Sohn und er bringen die ganzen Verehrer und die verräterischen Mädge um, die mit den Verehrern unter einer Decke steckten und zieht die brave Penelope an seine Heldenbrust. Ende der Geschichte. Normalerweise.

Margaret Atwood gibt in diesem Büchlein Penelope eine Stimme und lässt sie die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen. Penelope existierte durchaus schon, bevor sie die Ehefrau von Odysseus wurde und sie erzählt uns ihr Leben aus dem Grab heraus, von der Geburt bis hin zu ihrem Ende. Wir lernen sie kennen, erfahren ihre Hoffnungen, Wünsche, Ängste und Sehnsüchte. Ein einfaches Leben hatte sie auf jeden Fall nicht. Wir erfahren, wie wenig Frauen zu sagen hatten, selbst Adlige wie sie. Sie wird an Odysseus verheiratet und mit ihm ins öde Ithaca verschifft, wo sie mit jeder Menge anderer Schwierigkeiten am dortigen Hofe zu kämpfen hat.

“Cleverness is a quality a man likes to have in his wife as long as she is some distance away from him. Up close, he’ll take kindness any day of the week, if there’s nothing more alluring to be had.” 

Macht hat sie keine und muss mehr oder weniger tun, was ihr gesagt wird. Als Odysseus in den Krieg zieht (ausgelöst durch die tückische Helena), übernimmt sie die Abläufe am Hof und macht das ziemlich gut. Ihr Ziel ist es, mehr zu erwirtschaften und den Hof zum blühen zu bringen, bis er zurückkommt. Dann tauchen irgendwann die ersten Verehrer auf und die Geschichte nimmt den uns bekannten Verlauf.

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Zumindest behauptet sie, ein schlechtes Gewissen zu haben. Die Mägde, die mit Penelope im Jenseits leben, haben da eine etwas weniger großmütige Auslegung der Tatsachen. Soviel zu den unzuverlässigen Erzählern und Geschichten, die stets so erzählt werden, wie sie einem in der jeweiligen Situation am besten passen.

“Water does not resist. Water flows. When you plunge your hand into it, all you feel is a caress. Water is not a solid wall, it will not stop you. But water always goes where it wants to go, and nothing in the end can stand against it. Water is patient. Dripping water wears away a stone. Remember that, my child. Remember you are half water. If you can’t go through an obstacle, go around it. Water does.”

Das dünne Büchlein liest sich schnell, die Sprache ist knapp, flüssig und überaus intelligent und der Plot sehr effizient mit einem guten Schuss Humor. Mir hat diese feministische Interpretation sehr gut gefallen, es darf meiner Ansicht nach bei keinem Griechenland Besuch fehlen. Habe mich nur geärgert, dass ich meine „Sagen des klassischen Altertums“ nicht eingepackt hatte, das wäre die perfekte Begleitlektüre gewesen.

So und jetzt ihr – welche Urlaubslektüre hat Euch in eurem Sommerurlaub dieses Jahr begleitet ?

„The Magus“ erschien auf deutsch unter dem Titel „Der Sammler“ im List Verlag erschienen.
„The Penelopiad“ erschien auf deutsch unter dem Titel „Die Penelopiade“ im dtv Verlag erschienen.

#Lithund The curious incident of the dog in the night-time

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May I introduce Bonnie’s favourite book: Mr Mark Haddon’s: „The curious incident of the dog in the night-time“ und Zeit wirds, denn Bonnie wird langsam wirklich ungeduldig und schiebt mir immer wieder vorwurfsvoll meine „Hund in der Literatur“ Titel vor die Nase. Recht hat sie und heute komm‘ ich endlich mal wieder auf den Hund.

Christopher ist 15 und hat ziemliche Schwierigkeiten, die Emotionen anderer Menschen zu deuten, er hasst die Farben Gelb und Braun, ist ein absolutes Mathe-Genie, kann es Ü-BER-HAUPT nicht leiden angefasst zu werden und, wenn er sich richtig aufregt, kann es passieren, dass er sein Gedächtnis verliert. Es wird nicht explizit erwähnt, aber vieles deutet bei Christopher auf das Asperger Syndrom hin.

“And when you look at the sky you know you are looking at stars which are hundreds and thousands of light-years away from you. And some of the stars don’t even exist anymore because their light has taken so long to get to us that they are already dead, or they have exploded and collapsed into red dwarfs. And that makes you seem very small, and if you have difficult things in you life it is nice to think that they are what is called negligible, which means they are so small you don’t have to take them into account when you are calculating something.”

Als in der Nachbarschaft ein Hund stirbt, folgt Christopher seinem Idol Sherlock Holmes und übernimmt die Ermittlungen, um den Fall aufzuklären. Dazu klopft er bei allen Nachbarn an die Tür und fragt sie ziemlich direkt, ob sie den Hund ermordet hätten oder ob sie etwas gesehen oder gehört haben. Nur will ihm niemand so recht etwas erzählen und seine Schwierigkeiten mit der Interpretation menschlicher Gefühle machen die Investigation nicht gerade einfacher.

Die Mathematik hingegen bietet ihm Sicherheit, sie ist logisch und klar, es gibt immer eine klare Antwort und es ist nicht so chaotisch wie das richtige Leben. Die Kapitel des Buches sind mit Primzahlen numeriert und auch der Erzählstil des Buches reflektiert die Art, wie Christopher denkt und das Leben interpretiert.

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“Prime numbers are what is left when you have taken all the patterns away. I think prime numbers are like life. They are very logical but you could never work out the rules, even if you spent all your time thinking about them.”

Es ist ein sehr spannender Einblick in den Alltag eines außergewöhnlichen Jungen. Wie detailliert er die Welt sieht, seine überbordernde Logik, seine Abneigung gegen Methaphern etc.

Er kann Witze zwar analysieren, aber trotzdem nicht verstehen, was daran lustig ist oder aus Höflichkeit nicht ganz die Wahrheit sagen, sind alles Dinge die ihm die Welt unsagbar schwer machen. Auch mit ein Grund, warum ihm Tiere lieber als Menschen sind.

„I like dogs. You always know what a dog is thinking – it has four moods. Happy, sad, cross and concentrating. Also, dogs are faithful and they do not tell lies because they cannot talk“

Christopher muss im Laufe der Geschichte einige seiner größten Ängste überwinden und deckt einige unerwartete Geheimnisse auf.

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Das Buch ist stellenweise wirklich witzig, der Humor entsteht häufig durch Christophers naive Fehlinterpretation bestimmter Situationen, seiner direkten Art, die ihn stets komplett unverblümt die Wahrheit sagen lässt.

„The curious incident“ ist ein YA-Buch, aber durchaus auch für Erwachsene spannend. Ich habe es vor einiger Zeit in London im Gielgud Theatre gesehen und war von der Aufführung damals sehr beeindruckt. Hätte nicht gedacht, dass das Buch als Theaterstück so gut funktioniert.

Ich kann Bonnie also nur beipflichten, die euch das Buch gern in euer Körbchen schieben würde, auch wenn ihr üblicherweise lebendige Hunde sehr viel lieber sind als ermordete.

Peggy von „Entdecke England“ hat den „curious incident“ ebenfalls rezensiert, ihren Beitrag findet ihr hier.

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Day 22 Book-a-Day Challenge: A Christmas Classic

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Maybe a little predictable but I really do love Charles Dickens „A Christmas Carol“ and I usually read or watch it during Christmas in one form or the other.

My favorite Scrooge is Patrick Stewart aka Captain Picard and I also love the Disney Cartoon that I used to watch as a kid right before „Bescherung“

Do you have a favorite Christmas Classic ?

Day 9 Book-a-Day Challenge: Favorite Quote

Today I’m going to be lazy and re-use an old Book-a-Day Challenge from a few years ago. It still is my favorite first sentence so here we go:

„It was the day my grandmother exploded. I sat in the crematorium, listening to my Uncle Hamish quietly snoring in harmony to Bach’s Mass in B Minor, and I reflected that it always seemed to be death that drew me back to Gallanach.“

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Kann es einen besseren ersten Satz geben in einem Buch als diesen? Was für ein Einstieg in ein Buch, das eine rockige, nie sentimentale Liebeserklärung an Schottland, Whisky, Mädchen, explodierende Großmütter und Autos ist.

Aber nicht nur der erste Satz ist brilliant, Banks schafft es diese für weitere gut 500 Seiten am Leben zu halten. Aber eine Warnung am Rande liebe Leser, einfach ist das Buch nicht in Englisch. Ganze Abschnitte im breitesten „Scots“, Zeitsprünge und die wechselnden Ich-Erzähler machen den Einsteig in das Buch etwas schwer. Wenn man sich an den Sound und die Zeitsprünge gewöhnt hat geht es, aber diese rasante Fahrt macht man am besten angeschnallt, mit einem guten Wörterbuch ausgestattet oder einfach mit der (wie ich mir habe sagen lassen) ordentlichen deutschen Übersetzung. Denn lesen sollte man diesen Roman auf jeden Fall, auch wenn mir „The Wasp Factory“ noch ein klein wenig besser gefallen hat.

Prentice McHoan ist der junge Mann, der uns hininzieht in diese Geschichte um drei schottische Familien mit ziemlich komplizierten Verbindungen. Wir folgen Prentice durch sein letztes College-Jahr, in dem er sich ziemlich viel mit dem Tod, dem Trinken, Sex, Glauben, Whisky und Drogen beschäftigt – oh und ja, was zur Hölle eigentlich mit Onkel Rory passiert ist, der seit etwa 10 Jahren verschwunden ist.

„People react more than they act, Prentice, she said eventually. Like you are with your dad; he raises you to be a good little atheist and then you go and get religion. Well, that’s just the way of things.“ I could almost hear her shrug.

„In every generation, there’s a pivot. Somebody everybody else revolves around, understand?“

„The Crow Road“ handelt nicht von vier Hochzeiten und einem Todesfall, sondern genau umgekehrt. Vier Todesfälle, eine Hochzeit, Unmengen an Whiskies und viele Hangover später scheint der clevere Prentice tatsächlich rausgefunden zu haben, was damals passiert ist mit dem Onkel.

Die Familiensage transportiert uns zurück in die 80/90er Jahre in Schottland. Gallanach, Oban, Lochgilphead – Ortsnamen, die schon nach Torf und Lochs und Highlands klingen, die Banks beschreibt als eine karge, manchmal trostlose erbarmungslose Landschaft, wo man sich abends im Pub trifft, viel zu viel trinkt und am Wochenende angeln und Rugby spielen geht.

Ein Land, in dem die jungen Leute gehen: nach Edinburgh, Glasgow oder London, um dort Karriere zu machen, aber irgendwann kehren sie fast alle wieder heim und wenn es nur für die Weihnachtsferien ist.

“People can be teachers and idiots; they can be philosophers and idiots; they can be politicians and idiots… in fact I think they have to be… a genius can be an idiot. The world is largely run for and by idiots; it is no great handicap in life and in certain areas is actually a distinct advantage and even a prerequisite for advancement.”

„The Crow Road“ ist ein Roman über Vater-Sohn-Beziehungen, in dem viel philosohiert wird über Religion und die Begierde, über den Körper und darüber, was nach dem Tod mit uns passiert. Vor allem aber ist es eine Geschichte über die Unzuverlässigkeit und Unbeständigkeit von Erinnerungen.

Ein großartiger Roman mit sehr komplexen, nachvollziehbaren Charaktären und richtig gut geschrieben. Große Empfehlung für alle, die wie ich ein kleines Stück von ihrem Herzen irgendwann mal in einem der schottischen Täler verloren haben😉 Oder im Übrigen auch für Auto-Fans, denn die spielen eine ziemliche große Rolle im Buch. Einige der wichtigsten Szenen spielen in Autos, Verity wird im Rover ihrer Eltern geboren, verführt Prentice’s großen Bruder auf dem Dach eines Range Rovers und brennt mit ihm in einem XR3i durch. Prentice erbt einen Bentley etc. – die Liste der Auto-Referenzen im Buch könnte wohl ewig lang weitergehen.

“We’re not in prison, we’re not junkies and we’re not Young Tories…it’s no small achievement.”

Iain Banks ist letztes Jahr leider viel zu früh kurz nach einer Krebsdiagnose gestorben.

Sehr ans Herz legen möchte ich euch auch die BBC-Verfilmung von Crow Road aus dem Jahr 1996. Allein dieser wunderbare schottische Akzent – I love it!

 https://www.youtube.com/watch?v=OZoCCtSMa-4
I’m aware originally my Challenge said favorite Quote and I will incorporate the quote thing in the next couple of days – promise. Today I felt like favorite first sentence.
So what is your favorite first sentence ?

Robert Burns Night

Burns by Iain McIntosh

Foto: Ian McIntosh

Yes Ladies and Gentlemen, tonight is the Night. It’s Burns Night and I wonder why I haven’t relived the tradition of Burns Night for so long. When I lived in Scotland there was no way to not celebrate Burns Night and maybe my months of „Celebrating Alcohol by not drinking it“ made me think about it again.

Traditionally the Burns Night is celebrated on January 25th not just in Scotland but wherever there was a high population of Scottish Migrants. You meet for supper and have Haggis with Neeps and Tatties (Kartoffeln und Steckrüben) and wash that down with generous amounts of Whisky.

Burns is probably best known outside of Scotland for his song „Auld Lang Syne„.

My favourite Burns Night happened in Dundee actually, one of the most unattractive areas of Scotland also called the armpit of Scotland. Working for United Distillers in Perth served me with a constant supply of alcohol which might have helped expanding my circle of friends. Dundee has a university and I had met some Spanish guys there who I was giving English lessons to. Their accent was terrible, they could hardly be understood for the life of it. Beard, Bird, Birth – it all sounded the same. So once a week I would take the bus from Perth to Dundee and we worked on their pronunciation and they were pretty unsuccessfully trying to install some Economics into my brain. We usually ended the tuition with wonderful Spanish food and complicated European art movies.

On this Burns Night my backpack was full with little Whisky Bottles, that my boss allowed me to take. They were „old stock“ meaning the labels were damaged or something and could not be used any more. I remember it was a year of heavy snow for Scotland, I stumbled through the snowy armpit and was welcomed by my Spaniards with the Traditional Haggis Supper. I love Haggis. When you forget what it is made of it’s totally fine. I had prepared a Burns Poem for each of them and we were in the middle of the merry Haggis&Whisky Supper when suddenly the electricity went out.

Not for the first time nobody had remembered to get coins for the coin operated meter so we had plenty of candles. It was such a romantic night somehow. Snowing outside, inside we were sitting in the kitchen in candlelight drinking gallons of Whisky reciting Burns poems in terrible Scots and had a great time.

A Red, Red Rose

Unfortunately no great time the next morning. Of course I had missed the last bus, had cuddled up on the Sofa in the kitchen with a blanket. No electricity also meant no heating and I had frozen stiff during the night. And then the walk of shame to work the next day but hey it was worth it and Scottish Employers especially in the Alcohol business are pretty understanding towards young girls late and hangover for work. I mean it was Burns Night after all 😉

So – the plan is: Next Year I will be organizing a Burns Night with my friends. Because of my no alcohol in January Resolution no Burns Dinner tonight but next year.

I make sure there will be Poems, Haggis, candles, no heating, hopefully some snow and definitely gallons of Whisky. Will you join ? 🙂

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2015 – The Year in Books

Ja nee hat super geklappt mit meiner Wahl der 10 Lieblingsbücher. Ich kann mich partout nicht entscheiden und schicke jetzt immer zwei ins Rennen. Die Kombi ist eventuell nicht immer einleuchtend, gibt aber schönen Einblick in meine abstrusen Synapsen-Schaltungen.

Es sind die Bücher, die mich am intensivsten beschäftigt haben in diesem Jahr, nicht automatisch die, die mir am besten gefallen haben. Habe nicht viele Bücher gelesen, die mir gar nichts gesagt haben oder die ich schlichtweg schlecht fand.

Vielleicht könnt ihr mir ja helfen mit der Entscheidung. Unter allen die in den Kommentaren hier oder bei Facebook abstimmen verlose ich eines der zur Wahl stehenden Bücher hier (nach Wunsch). Am 10.1. guck ich dann mal, ob es Entscheidungen und einen Gewinner gibt.

Hier kommen die Teilnehmer:

The Goldfinch – Donna Tartt

oder

Die Kunst des Feldspiels – Chad Harbach

Fahrenheit 451 – Ray Bradbury

oder

The Bone Clocks – David Mitchell

Geliebtes Wesen…Briefe von Vita Sackville-West an Virginia Woolf

oder

Anais Nin – Die Tagebücher 1927 – 1929 und 1931 – 1934

The Master and Margarita – Mikhail Bulgakov

oder

Die unheimliche Bibliothek – Haruki Murakami

9 Stories – J. D. Salinger

oder

Meistererzählungen – Stefan Zweig

The Paying Guests – Sarah Waters

oder

Auf den Körper geschrieben – Jeanette Winterson

Cannery Row – John Steinbeck

oder

Der Susan Effekt – Peter Hoeg

Francoise Gilot Die Frau, die nein sagt – Malte Herwig

oder

Bossypants – Tina Fey

Was wirklich Spaß macht ist, sich die jeweiligen „Konkurrenten“ bei einem Treffen vorzustellen. JD Salinger und Herr Zweig beim gediegenen Whisky im Club-Sessel oder Tina Fey die der vornehmen Madame Gilot versehentlich ein Glas Rotwein über die Hose kippt…

Alice’s Adventures in Wonderland -Lewis Carroll

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Yep schon klar, das ist einer der ganz großen Kinderbuch-Klassiker und vermutlich bekomme ich ordentlich die Hucke voll, aber das ist eines der Bücher, das mich schon als Kind in den Wahnsinn getrieben hat.

Etwa 150 Jahre später dachte ich, es sei jetzt an der Zeit, es einfach noch mal zu versuchen, mit dem Brokkoli hat es ja auch irgendwann geklappt und ich habe mir wirklich Mühe gegeben. Ich habe eine wunderschöne gebundene Ausgabe bei Oxfam gefunden, ich habe nur entzückte Kritiken bei Goodreads gelesen, ich war sicher, jetzt hab ich sie – die sittliche Reife die es braucht, um Alice frohen Mutes in den Kaninchenbau zu folgen.

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Nur ging es der erwachsenen BingeReaderin wieder genauso wie der kleinen. Es ist eines der wenigen Bücher die mir zutiefstes Unbehagen bescheren. Es macht einfach überhaupt nichts Sinn, ich fühlte mich damals wie heute beim Lesen ständig, als hätte ich 40 Fieber.

“She generally gave herself very good advice, (though she very seldom followed it).”

Ich mag Naturwissenschaft, das Buch soll ja vor mathematischen Symbolen nur so wimmeln, aber mein erschreckt-zitterndes Inneres kommt gar nicht dazu, diese zu sehen, weil ich mich beim Lesen einfach in diesem Strudel befinde mit Alice. Nichts macht Sinn, Alice hat auch nicht einen Moment lang Spaß bei ihren Abenteuern, sie hat die ganze Zeit eigentlich nur Angst und alle, die ihr in diesem Buch begegnen, sind unfreundlich, gruselig und überhaupt nicht hilfsbereit. Sie wollte da einfach nur raus und konnte den Augang nicht finden.

Vielleicht ist es ein Kinderbuch, das man gut Kindern geben kann, die behütet aufwachsen und denen vor lauter Stabilität und Sicherheit etwas Unruhe und Abenteuer gut tut, aber ich hatte das nicht. Ich war als Kind ständig auf der Suche nach Sicherheit und Erwachsene, die sich nicht kümmerten und unberechenbar waren, hatte ich genug im Leben, die brauchte ich nicht noch in der Literatur.

Wenn es nirgendwo Sicherheit gibt, dann ist das ein Buch, das einen in keinster Weise stärkt.

Ich weiß schon, das Buch kann dafür nichts und ich bin selbst erstaunt, wie sehr es mich auch als Erwachsene noch mitnimmt, ich glaube einfach nur, dass es nicht automatisch ein Buch für jedes Kind ist, nur weil es ein Klassiker ist.

Brokkoli – Alice
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DON’T FOLLOW THE WHITE RABBIT

Das Buch ist auf deutsch unter dem Titel „Alice im Wunderland“ im Anaconda Verlag erschienen.

Zwei Jahre Acht Monate und Achtunzwanzig Nächte – Salman Rushdie

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Selten erschien mir ein Roman und die Lesung dazu aktueller als diese. Nur ein paar Tage nach den fürchterlichen Anschlägen des IS las Salman Rushdie im Münchner Cuvilliés-Theater aus seinem kürzlich erschienen Roman „Zwei Jahre Acht Monate und Achtundzwanzig Nächte“. Weder Dennis Scheck, der durch den Abend führte, noch unser nahezu kompletter Bookclub ließen sich von Regen, erhöhten Sicherheitsmaßnahmen oder Salman Rushdies Schnupfen erschrecken und wir wurden in jeder Hinsicht belohnt. Es war ein großartiger Abend, nur die deutsche Leseeinheit hätte etwas kürzer und vielleicht einen Hauch weniger theatralisch ausfallen dürfen.

Rushdie selbst kommt aus einer Familie und aus einer Zeit, die nicht religiös war. Er hätte sich in den Sechziger Jahren nie träumen lassen, Romane über Religion zu schreiben, doch leider ist das Thema in der Welt so stark gewachsen, dass er sich jetzt gezwungen sieht, darüber zu schreiben.

Nicht nachgeben, keinen Zentimeter. Wir müssen unser Leben weiterleben wie vorher und unsere Freiheit genießen und ausleben,  ist die Message von Salman Rushdie, der es wissen muss, dem der Terror selbst durch die jahrelange Todes-Fatwa viele Freiheiten genommen hat. Die Fatwa ist offiziell aufgehoben, doch noch immer ist ein Kopfgeld von rund 3,3 Mio Dollar auf ihn ausgesetzt.

Doch er hält es ganz mit Charlie Hebdo:

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Bild: Tagesschau

Ihr habt die Waffen, aber WIR haben den Champagner!

Im Roman geht es um Ibn Ruschd alias Averroës,  den aufklärerischen Moslem  des 12. Jahrhunderts, den es wirklich gab. Rushdies Vater benannte sogar seine Familie um, nach eben diesem Denker, um diesem seinen Respekt zu zollen. Aufklärung ist Rushdies Lebensthema und ihm ein Stück weit wohl in die Wiege gelegt worden. Er ist allen Religionen gegenüber skeptisch, denn die große Kraftquelle der Religionen ist die Angst.

Die zweite Person ist ein persischer Gelehrter namens Abu Hamid Muhammad Ibn Muhammad al-Ghazali, ein strenger Gläubiger, der Ibn’Ruschd, den Philosphen der Vernunft, bekämpft. New York wird zum symbolischen Schauplatz im Kampf der Welten. Auf beiden Seiten bekriegen sich Dämonen und Zauberwesen.

Ist Gott die Liebe oder die Angst? Darüber streiten sich die beiden Philosophen.  Furcht verändert die Furchtsamen und ist eine Waffe die wir auf uns selbst richten.

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Der Roman hat eine unglaubliche Fülle an Personal und es nicht einfach, immer den Überblick zu behalten. Eine Dschinnya namens Dunia spielt eine große Rolle in diesem Roman. Sie ist ein verführererisches Geisterwesen, dass sich im 12. Jahrhundert in den Gelehrten Ibn’Ruschd verliebt und eine unglaubliche Menge Kinder mit ihm bekommt.

Ein paar hundert Jahre später ist sie in unserer Welt unterwegs, um ihre Nachkommen um sich zu versammeln, die allesamt, ohne es zu wissen, ebenfalls Dschinns und Dschinnyas sind. Diese, die guten, die hellen Dschinns, führt sie in den Kampf und ist dabei alles andere als zimperlich. Dunia ist eine toughe Kämpferin und keine devote Dienerin.

„Die menschliche Vernunft ist doch bestenfalls ein armseliges, anfälliges Ding, dachte Dunia. Hass, Dummheit, Fanatismus, Habgier, das waren die vier Reiter der neuen Apokalypse. Doch sie liebte diese kaputten Leute und wollte sie vor den dunklen Dschinn retten, die die innere Dunkelheit in ihnen nährten, tränkten und offenbarten.“

Zwei Jahre, acht Monate und achtundzwanzig Nächte,was der magischen Zahl „1001“ entspricht, dauert dieser Kampf zwischen den guten Dschinns angeführt von Dunia und den dunklen, die dem fundamentalistischen Ghazali folgen. Wobei der Roman weniger an die Märchen aus 1001 Nacht erinnert, als an X-Men und bei Dunia mußte ich immer an „Storm“ denken 😉

Mit Sturm und Sintflut beginnt die Zeit der Seltsamkeiten. 1001 Nacht der dunklen Geschehnisse.  Das Wetter spielt verrückt, die Stürme sind so mächtig, dass die Übergänge zwischen der Welt der Dschinns und unserer aufbrechen und großes Unheil anrichten. Rushdie nutzt das Märchenhafte zur Verarbeitung unserer Gegenwart, all des Terrors im Namen des Glaubens, aber auch die Gefahren des Klimawandels, die unser Wetter zum Durchdrehen bringen. Mit Hilfe der Komödie und der Fabel zeigt uns Rushdie, dass es möglich ist über die dunklen Seiten zu schreiben und zu lachen.

„Ein Kind begreift nichts und klammert sich, weil es ihm an Wissen gebricht, an den Glauben. Den Kampf zwischen Vernunft und Aberglauben kann man als die lange Jugendzeit der Menschheit betrachten, und der Sieg der Vernunft wird ihr Mündigwerden sein. „

Als hätte er es vorausgesehen. was passieren würde, als er vor vier Jahren mit dem Schreiben des Romans begann. Was könnte seltsamer sein als das was heute aktuell passiert?

Am Ende siegt die Vernunft, auf der Strecke bleiben die Religion und die Träume. Der Geist der Religion ist wieder in der Flasche und wir brauchen keine Träume mehr, denn wir leben im Hier und Jetzt. Es lebe der Existentialismus!

„Du wirst schon sehen, dass im Lauf der Zeit letztendlich die Religion selbst die Menschen zu veranlasst, sich von Gott abzuwenden, entgegnete Ibn Ruschd. Die Frommen sind Gottes schlechteste Sachwalter. Mag sein, dass es eintausendunein Jahr dauert, doch am Ende wird die Religion verdorren, und erst dann werden wir beginnen, in Gottes Wahrheit zu leben.“

Bei Gerhard vom Kulturforum findet sich ein sehr schöner Bericht über Herrn Rushdies Besuch auf dem Bayern2-Diwan.

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How To Be A Heroine – Samantha Ellis

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What I learned from reading too much is, that at some stage the dog comes round and tries to get you out of the bathtub for a walk 😉

Samantha Ellis hat sich in ihrer literaturverliebten Biografie mit den Beziehungen und Verhältnissen beschäftigt die sie zu verschiedenen fiktiven Literaturheldinnen im Laufe ihres Lebens entwickelt hat. Ein Gespräch mit einer Freundin über „Wuthering Heights“ und „Jane Eyre“ bringt die Frage auf, ob die nicht eher die mutige Jane Eyre als feministisches Vorbild taugt, als die hitzköpfige freiheitsliebende Cathy Earnshaw die am Ende alle unglücklich macht.

Die Diskussion bringt Ellis zum Nachdenken und dazu ihre weiblichen literarischen Vorbilder genauer unter die Lupe zu nehmen und mit ihrer eigenen Entwicklung in Einklang zu bringen. Sie beschließt alle Bücher noch einmal zu lesen die sie geprägt haben und sich der mutigen Frage zu stellen, ob ihre literarischen Heldinnen standhalten können oder ob sie sie tatsächlich eigentlich auf Abwege geführt haben.

Das Ergebnis dieser Wiederentdeckungsreise sind sehr amüsante und oft auch sehr bewegende Erinnerungen. Mir gefiel dieser Mix aus Biografie und dem persönlichen Blick auf das Leben mit dem ihren Romanheldinnen.

Ellis wuchs in England als Teil einer Irakisch-Jüdischen Familie auf. Es gab jede Menge Erwartungshaltungen an sie, häuftig versucht sie der klaustrophobischen Enge des Familienclans zu entkommen. Ellis zieht oft ihre Romanheldinnen als Orientierungshilfe zu Rate. Ich denke lesen ist für die meisten nicht nur eine Form der Unterhaltung, sondern wir lesen um Geschichten zu finden die uns Wege aufzeigen wie wir leben können oder wollen.

Für Ellis beginnt die Reise mit Andersens kleiner Meerjungfrau, geht über Anne of Green Gables mit der sie ihre erste Enttäuschung erlebt, als sie feststellt, dass die kluge Anne das Schreiben aufgibt nachdem sie verheiratet ist.  Mit ihrer Teenagerzeit-Heldin Lizzy Bennet aus Austens „Pride and Prejudice“ teilt sie mit 12 Jahren die Hoffnung irgendwann vielleicht auch einmal einen Mann zu heiraten der ihr und ihrer Familie gefällt. Mit 17 ist es Scarlett O’Hara mit deren Hilfe sie den Mut aufbringt, ihre Eltern davon zu überzeugen sie in Cambridge studieren zu lassen.

“My parents wanted me to get a degree, but they wanted me to do it at home, where they could keep an eye on me, and send me on dates with their friends’ sons. They didn’t want me to risk my safety, health and reputation to go God-knew-where, and study God-knew-what.”

In Cambridge ist ihre Heldin dann natürlich Sylvia Plaths Esther Greenwood von der sie ziemlich besessen ist

“For a while I didn’t really see the city, just ran around recognising places she’d been.”

20 Jahre später glaubt sie nicht mehr, dass Plath das Leiden angepriesen hat, sondern dass sie den Versuch es zu bekämpfen bevorzugte, selbst wenn der Kampf (noch) nicht gewonnen werden kann.

Desweiteren beschäftigt sie sich noch mit den folgenden Damen:

Lucy Honeychurch
The Dolls (from the Valley)
Cathy Earnshaw
Flora Poste
Scheherazade

Samantha Ellis‘ biographische Reise an der Hand ihrer Romanheldinnen ist spannend und unterhaltsam. Einige kenne ich auch, ein paar wollte ich danach kennenlernen, um andere weiterhin einen Bogen machen. Während der Lektüre beginnt man sich zwangsläufig mit den eigenen literarischen Vorbildern zu beschäftigen.

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Foto: www.gleichartig.wordpress.com

Wer Lust auf eine solche Reise hat, vielleicht auch als Anstoß für seinen eigenen Trip, dem kann ich Samantha Ellis‘ Buch „How to be a Heroine“ nur ans Herz legen. Es macht riesige Lust sich mit seiner eigenen Lese-Biografie zu beschäftigen.

Wer würde auch heute noch Bestand haben und wem würde ich wohl in heutiger Facebook-Manier das „Like“ entziehen?

Hier ein paar meiner Heldinnen und Helden, ja ja wieder eine Liste und ganz sicher nicht komplett. Ich werde mit Sicherheit bei der einen oder anderen die Tage mal wieder reinlesen:

Johnny Trotz aus „Das fliegende Klassenzimmer“
Pippi Langstrumpf
George von den 5 Freunden
Die Rote Zora
Trixie Belden
Laura Ingalls aus „Little House on the Prairie“
„Scout“ Finch aus „To Kill a Mockingbird“
Jeannette aus „Oranges are not the only fruit“
Franny Glass aus „Franny and Zooey“
Esther Greenwood aus „The Bell Jar“
Lisbeth Salander aus „The Girl with the Dragon Tattoo“
Hermione Granger aus „Harry Potter“
Kafka Tamura aus „Kafka on the Shore“

Mehr fallen mir gerade nicht ein, aber da waren noch mehr, bin ganz sicher. Und ihr so ?

The Happy Reader

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Dieses wunderschöne neue Magazin war eines meiner schönsten und unerwartetsten Geburtstagsgeschenke. „The Happy Reader“ ist ein Heft, das in Kollaboration zwischen dem britischen Penguin Verlag und dem Fantastic Man Magazin viermal im Jahr erscheint. Jede Ausgabe beschäftigt sich mit einem anderen Klassiker.

Das ist ein Heft, das das Lesen zelebriert, ein Fest für jeden, der sich inspirieren lassen möchte, das gleichermassen informiert, als auch unterhält. Und es ist zudem so wunderschön. Die Typografie begeistert, das Heft ist für mich ein Designobjekt, das wundervoll analog Leselust verbreitet, einlädt, sich den Luxus zu gönnen offline zu sein und eine Weile zu bleiben. Es zelebriert den Mythos des gedruckten Papieres und des ästhetischen Designs.

Die Zweiteilung des Heftes erinnert ein wenig an „Das Buch als Magazin“, wobei hier die erste Hälfte ein ausgiebiges Interview mit einem Buch Aficionado ist und die zweite Hälfte sich ausgiebig mit einem Klassiker aus der Penguin Classics Reihe beschäftigt. Es bietet die Gelegenheit, sich erneut oder zum ersten Mal auf das Buch der Saison einzulassen und „The Happy Reader“ tut das auf sehr unterschiedliche und unter teilweise außergewöhnlichen Blickwinkeln.

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Die erste Ausgabe die im Winter 2014 erschien, umfasst ein umfangreiches Interview mit dem britischen Schauspieler und bekennenden Bücherwurm Dan Stevens und die Erkundung eines meiner absoluten Lieblingsbücher, dem viktorianischen Thriller „The Woman in White“. Das Interview führt im übrigen die brilliante Naomi Alderman, die ich auf einem Reading Weekend in Sussex kennenlernen durfte. Das hat mich ganz besonders gefreut.

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Die Frühlingsausgabe beschäftigt sich ausgiebig mit „The Book of Tea“ von Kakuzo Okakura. Da gibt es nicht nur Anweisungen zu der perfekten Art des Aufgusses und einen Einblick in „Tea in Jail“, sondern es wird auch eine passende Nachmittags-Tee-Playliste geliefert.

Das Interview in dieser Ausgabe führt die amerikanische Autorin Sadie Stein mit Kim Gordon, der Mitbegründerin, Sängerin und Gitarristin der Band „Sonic Youth“, die vor kurzem ihre Autobiografie „Girl in a Band“ veröffentlicht hat.

Das Abonnement ist schon für den Preis von Porto und Verpackung zu haben. Also nicht lange nachdenken, liebe Freunde der edlen Buchkunst, abonnieren, lesen, glücklich sein 🙂

Hier noch ein Interview mit Herausgeber Seb Emina
http://magculture.com/at-work-with-seb-emina-the-happy-reader/